Seit längerem Mal wieder ein Tief

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Sternschnuppe2023
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Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Ihr Lieben,
jetzt ist es seit längerem Mal wieder soweit. Mich hat ein Tief erwischt 😞. Seit dem Wochenende habe ich wieder mal mit Unruhe zu kämpfen und auch mit meinem mir bekannten herzstolpern. Es ist so ätzend. Man sollte meinen, ich hätte es besser wissen müssen.
Nach dem ich nach ein paar anfänglichen Durchhänger Tagen auf der Arbeit, dann doch gut reingekommen bin, lief es den restlichen Januar, Februar und Anfang März recht normal würde ich sagen. Ich habe mir immer mehr zugetraut und hatte manchmal auch so p übertrieben viel Motivation. Hab nach und nach schon gemerkt, okay das ist gerade schon ganz schön viel. Aber ich habe die Dinge trotzdem so weiter gemacht. Klar hatte ich auch Pausen dazwischen, aber alles in allem einfach doch zu viel. Ich wollte es aber erst nicht richtig wahrhaben. Jetzt durch die erneuten Symptome, ist es mir mit voller Wucht vor die Füße geknallt. Hatte ich sogar erst noch vor bei der Interview Kampagne für schatten und licht mitzumachen. Habe ich mich gestern dazu entschieden, dass ich erstmal wieder alles soweit es geht absage, bis auf die Arbeit.
Jetzt bin ich natürlich wieder panisch, dass ich es nicht mehr weg bekomme mit dieser Unruhe und es wieder so schlimm wird wie zu Anfang. Es ist zum verrückt werden.
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von alibo79 »

Hey liebe Sternschnuppe,
Genau wie dir ging es mir im Februar. Ich hatte seit letztem Sommer so viele gute Tage und es war mir möglich einiges zu schaffen und auch deutlich belastbarer zu sein. Ich war so froh und stolz auf mich. Natürlich war es manchmal so, dass ich dachte, die Belastungen sind für mich schon ordentlich gewesen aber ich konnte mich gut regulieren und hatte gefühlt eine gute Balance gefunden. Und klar wenn es gut läuft, mutet man sich hier und da noch ein bisschen extra zu. Ich war mir im Prinzip dem Risiko bewußt aber ich habe es gleichzeitig genossen wieder ein Stückchen mehr am Leben teilhaben zu können.
Im Januar ist dann erst mein Schwiegervater richtig krank geworden mit Krankenhaus und Sorgen um seine Gesundheit und danach hat uns der Reihe nach die Grippe erwischt und das war dann das I Tüpfelchen und für ein paar Tage ging es mir nicht gut. Nach 1 Woche wurde es dann wieder langsam besser, aber es hat schon bisschen gedauert bis ich wieder genug Selbstbewusstsein hatte um zu sagen, so, das tief ist vorbei. Jetzt bin ich wieder ich. Danach war ich doch einige Zeit sehr vorsichtig geworden und habe ganz viel Belastung abgegeben und nur das wichtigste gemacht. Jetzt kommt aber der Mut zurück mir wieder mehr zu zu trauen, aber mich hat es doch für den Moment geschockt. Und ich habe mir Sorgen gemacht bzw bin in die mir bekannten Gedanken gerutscht.
Du siehst, du bist damit nicht alleine, versuch weiter hin gut mit dir zu sein, gib so viel an Aufgaben ab, wie möglich und halte trotzdem dich am Alltag fest. Deine Eltern reden dir natürlich alles mögliche ein, aber du wirst sehen, daß du bald wieder Aufwind bekommst 💪💪
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Sternschnuppe2023
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Liebe Alibo,

ich freue mich wie immer riesig von dir zu lesen, vielen lieben Dank 🫶.
Du hast es exakt so beschrieben, wie ich es auch empfunden habe. Man ist so froh, wieder normal am Leben teilhaben zu können und mutet sich dann irgendwann zu viel zu. Ich finde es sehr schwierig das richtige Maß zu finden.
Ich hoffe deinem Schwiegervater geht es wieder besser?
Es ist wirklich erschreckend, wie dann plötzlich die alten Ängste und die Unruhe wieder voll da sind. Und besonders Angst hat mir auch gemacht, dass mir plötzlich wieder Momente aus meiner schlimmen Zeit vor genau 2 Jahren wieder ganz präsent waren, an die ich so eigentlich gar nicht mehr gedacht habe.
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von alibo79 »

Nabend,
Wie waren die letzten Tage, hat das tief etwas nachgelassen?
Ja genau es ist man echt schwer einzuschätzen was man so machen kann und was zuviel ist, das merkt man teilweise erst später. Und es ist auch nicht immer alles gleich. Und irgendwie findet dann die Depression eine Lücke in den Gedanken und hängt sich an der negativen Spirale fest. Und man findet immer Gründe dafür dass es jetzt wieder ganz schlimm wird und man so krank wird wie am Anfang.
Mein Schwiegervater ist wieder zu Hause, aber richtig fit ist er nicht, Aber er ist auch alt und teilweise uneinsichtig.
Meine Schwiegermutter und ich denken, dass er zusätzlich Depressionen haben könnte, aber das wollen alte Menschen nicht hören, darüber spricht man nicht. Aber teilweise verlässt er tagelang das Bett nicht oder nur zum Essen und zeigt viele Symptome.
Naja, ich versuche da Verantwortung abzugeben, denn es liegt nicht bei mir ihn zu pflegen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
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Marika
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Marika »

Guten Morgen Sternschnuppe!

Wie geht's dir mittlerweile? Ich kenne das natürlich auch. Sogar heute noch, nur dass ich nach all den Jahren viel schneller reagiere. Auch die Symptome sind jetzt nach der langen Zeit viel milder. Ich bekomme dann Schweißausbrüche, das schreckliche Gefühl das alles nicht zu schaffen, weinen, Atemnot Übelkeit. Aber keine Zwangsgedanken, die damals mein Hauptsymptom waren. So einen Tag hatte ich an Weihnachten. 3 Tage eine volle Bude plus Mama als Übernachtungsgast. Die Lehre aus der Geschichte ist, dass das dieses Jahr definitiv nicht mehr so stattfindet. :wink: Was heute anders ist: ich brauche wesentlich weniger lange um mich danach wieder zu regenerieren. Früher bin ich in ein Tief gerutscht, das länger angehalten hat. Das ist jetzt nicht mehr so. Wahrscheinlich weil die PPD bei mir schon sehr lange her ist, bei dir aber erst kurz.

Ich denke, daran sieht man, dass das System sich langsam nach und nach erholt und stetig resilienter wird, das es aber dauert. Sogar Jahre dauert. So jedenfalls habe ich es empfunden.

Übrigens Herzstolpern kenne ich auch ab und an als punktuelles Stressymptom. Ich atme dann viel zu oberflächlich nur in die Brust und nicht in den Bauch. Mir hilft es dann, mich hinzulegen, die Hände auf den Bauch und ganz bewusst tief in den Bauch zu atmen und zu spüren, wie sich der Bauch hebt und senkt. Das mache ich auch unter Tags immer mal wieder, geht auf die schnelle auch im Stehen an der Supermarkt Kasse beim warten. :wink:
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von alibo79 »

Hallo Marika,
Deine Zeilen haben mir heute sehr deutlich die Augen geöffnet.
Ich habe nämlich immer gedacht, dass diese Gefühle wie Du es beschrieben hast noch meiner Krankheit zuzuordnen sind. Also wenn ich mich mal nicht so ganz gut fühle oder erschöpft oder überfordert. Dann musste ich immer direkt an die Depression denken und habe angenommen dass sich wieder Instabilität einschleichen will und das hat wieder meine grübelei ausgelöst was wiederum zu einer negativen abwärts Spirale geführt hat. Ich habe also alles negative immer auf meine Krankheit bezogen und es hat mir Angst gemacht. Und ich habe dann gedacht, ich mache irgendwas falsch oder muß noch mehr an mir oder meinem Umfeld arbeiten oder es hat dazu geführt dass ich wieder weniger selbstbewußt bin. Nach dem Motto, dass kann ich mir auch nicht zumuten denn dann kommen wieder Symptome usw.
Aber wenn ich jetzt höre, dass es im Prinzip dir gar nicht anders geht, du auch mal überfordert bist, oder etwas zuviel wird. Dann ist sowas durchaus normal. Und weinen durch zuviel Stress oder weil ich mich überfordert fühle, muss ich eigentlich so gut wie nie. Denn im großen und ganzen habe ich ins eine gute Balance zwischen Anspannung und Entspannung gefunden.
Und ähnlich wie bei dir, läuft die Regeneration viel schneller ab und der Akku ist schneller wieder voll.
Übrigens Herz stolpern oder so hüpfen hab ich auch. Ich würde sagen bei mir ist es Stress oder zuwenig Schlaf wenn es auftritt.
Es ist doch immer wieder gut sich hier auszutauschen, ich bekomme dadurch echt noch mal einen anderen Blickwinkel auf gewisse Dinge.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
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Marika
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Marika »

Hallo Alibo!

Ich kann dich total gut verstehen. Heute sehe ich diese seltenen Symptome ganz klar als Reaktion auf eine zu hohe Belastung und nicht mehr im Zusammenhang mit meiner Erkrankung. Ich bin hochsensibel und daher kommen bei mir wohl schneller solche Symptome als bei anderen. Das habe ich auch lernen und akzeptieren müssen über die Jahre. Mein Mann scheint unendlich belastbar zu sein. :wink:

Diese Erkenntnis und das richtige Handeln hat aber gedauert, ich musste das lernen. Diese Balance die eigentlich meistens gut ist, hatte ich lange nicht. Gerade als mein Sohn noch klein war. Ich denke, wir Frauen und Mamas überfordern uns tatsächlich oft selber...
Liebe Grüße von
Marika

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alibo79
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von alibo79 »

Das ist definitiv so. Die Männer wirken oft so belastbar, auch bei meinem Mann ist das so. Aber wenn ich genau hin schau hat mein Mann nur andere Anzeichen wenn er zuviel Stress hat. Wie Kopfschmerzen, bluthochdruck oder antriebslosigkeit. Und definitiv immer Dinge extrem aufschieben und aussitzen, das kann mein Mann wirklich gut 😂.
Erst heute sagte er zu mir, dass es ja immer ganz schön viele Nachrichten kommen über das Handy. Er hätte da keinen Überblick mehr über die ganzen Dinge und Termine.
Und genau das ist es. Ich als Mama habe diese ganzen Termine und Sachen im Kopf, wer wo sein muss, wann Training der Kinder ist, wie das Fahren organisiert ist, Sachen für die Schule besorgen, Klassenarbeiten die anstehen, Geburtstage und Geschenke besorgen. Und zusätzlich meine Arbeit und betriebliche Aufgaben organisieren. Das ist ganz schön viel und auch definitiv für den Kopf anstrengender als einfach den ganzen Tag arbeiten und einen Punkt nach dem anderen zu machen. Ich gebe da inzwischen ohne schlechtes Gewissen Dinge an meinen Mann ab. Bzw ich bestehe auf meine Pausen und lasse Sachen einfach liegen. Neulich habe ich bewusst nicht gemeldet, als wieder Eltern gefragt wurden für eine Aktion zu backen oder sich beim Verkauf hin zu stellen. Bei so etwas bin ich immer dabei und übernehme oft direkt 2 Schichten, weil soviele Leute sich überhaupt gar nicht mehr ehrenamtlich einbringen. Ich habe es einfach ausgesessen und ich hatte überhaupt kein schlechtes Gewissen und es hat sich total gut angefühlt nicht immer dafür zuständig zu sein.
Hochsensibel bin ich mit Sicherheit auch, denn zuviel Reize von außen sind für mich anstrengend und ich habe das Gefühl ich kann das nicht so richtig filtern, alle eindrücke dringen direkt in mich rein.
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Marika
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Marika »

Ja das stimmt, Männer merken es anders, meiner auch. Der Magen ist es bei ihm dann. Er kann aber auch viel besser nein sagen als ich. Ich empfinde und empfand es auch immer als so anstrengend alle Termine im Kopf zu haben und eigentlich die Hauptperson für unser Kind zu sein. Daneben Teilzeit arbeiten. War ich daheim, habe ich an die Arbeit gedacht und was ansteht, bei der Arbeit dann der Druck rechtzeitig raus zu kommen wegen dem Kleinen, was koche ich usw... Es ist wirklich zu hoffen, dass die kommenden Generationen da eine bessere Möglichkeit der Aufteilung haben. :wink:

Und zur Hochsensibilität: ich habe vor kurzem eine Doku darüber gesehen. Die Gehirne von solchen Menschen arbeiten tatsächlich anders, sind feiner und stärker vernetzt. Man nimmt dadurch Reize viel stärker wahr und auf und das Gehirn hat mehr Arbeit diese zu verarbeiten.

Je älter mein Sohn wurde, umso mehr habe ich Entlastung erfahren. Diese riesige Verantwortung ist Schritt für Schritt weniger geworden, das hat gut getan. Klar war mein Mann auch da und hat geholfen, war auch verantwortlich, aber ich als Mama dachte immer, ich muss mehr tun als er. Bescheuert, aber irgendwie war es so in mir drinnen. Heute muss ich darüber oft den Kopf schütteln. :roll:
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Ihr Lieben,

so lieb, dass ihr nachfragt. Leider habe ich es seit ein paar Tagen etwas mit dem Magen ubd Kopfschmerzen. Aber gestern war die Unruhe schon nicht mehr so arg. Und heute zum Glück auch nicht. Ich habe es mir heute Nachmittag auch ganz gemütlich auf der Couch gemacht. Und morgen habe ich nochmal einen ganz ruhigen Tag, da mein Kleiner bei Oma und Opa ist.
Diese Unruhe ist wirklich für mich was ganz ganz unerträgliches. Das hat mir jetzt aber wieder ganz klar gezeigt, dass ich gut auf mich achten muss.
Aber was gerade noch besonders da ist, immer mal wieder Momente die aus der Schwangerschaft aufblitzen. Was vor zwei Jahren war. Vielleicht hatte ich das letztes Jahr nicht so stark wahrgenommen, weil es mir da eh noch insgesamt schlechter ging. Falls das Sinn ergibt.
Wie bei euch, ist es bei meinem Partner auch 😃. Da sind sie schon manchmal zu beneiden.
Und wie Ohr schreibt, diese Überlastung und gestresst sein, hatte ich auch vor der Depression öfter mal, aber da hat man es einfach nicht so bewertet wie jetzt. Wo man weiß, welche Tiefen man erreichen kann.
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von alibo79 »

Hallo Sternschnuppe,
Ich war neulich nicht so aktiv hier, da ich viel um die Ohren hatte und wenig Zeit. Diese Woche habe ich Urlaub und wollte wieder bisschen hier im forum schreiben.
Wie geht es Dir nach dem letzten tief, konntest Du Dich wieder zurück regulieren?
Steht Ostern viel Besuch usw für Dich an oder hast Du dich bewußt dagegen entschieden?
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Liebe Alibo,

total lieb, dass du immer nachfragst ☺️.
Mir geht es mittlerweile wieder soweit ganz gut, bis auf die Magen Geschichte hin und wieder. Wenn ich irgendwas falsches esse.
Der April war durchgehend gut würde ich sagen. Aber es hat nach diesem Tief wieder länger gedauert. Ich bin klar zu lange über meine Grenzen gegangen. Das war mir natürlich wieder ein großer Warnschuss und ich achte jetzt wieder sehr genau, früher auf die Bremse zu treten. Am Wochenende hatten wir zum Beispiel umgeräumt und gestrichen. Ich habe jetzt mein eigenes Zimmer und das Büro von meinem Partner ist ins große Wohnzimmer gezogen. Somit habe ich jetzt auch einen guten Rückzugsort. Aber natürlich war das auch ziemlich anstrengend. Dafür mache ich heute gar nichts und entspanne nur. Ich war auch etwas länger nicht im Forum, um wieder mehr in die Leichtigkeit zurück zukommen.
Wie geht es dir denn? Ist es wieder etwas ruhiger bei dir?
Liebe Grüße
alibo79
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von alibo79 »

Hallo Sternschnuppe,
Jetzt antworte ich Dir auch mal. Das mit dem eigenen Zimmer ist super, ich besitze ein eigenes Schlafzimmer, das ist mein Rückzug Ort. Es ist ordentlich und ich muß keinem außer mir selbst hinterher räumen. Denn Du kennst es bestimmt auch, jeder im Haus lässt seine Sachen gerne überall liegen und als Mama räumt man ständig allen Krempel weg und keiner merkt oder sieht es. Da kann ich manchmal wirklich von genervt sein. Ich weigere mich inzwischen die Kinder Zimmer und das Schlafzimmer von meinem Mann aufzuräumen oder zu putzen. Dementsprechend sieht es dort aus 😂
Und ich kann dich gut verstehen, dass man ab und zu etwas Abstand von dem forum bzw vom Thema Depression braucht. Ab und zu ist das bei mir auch so, bzw es es gibt ja im Alltag so viel zu tun, dass gewisse Dinge eben warten müssen. Und man möchte manchmal einfach Leichtigkeit spüren und sich nicht mit traurigen Sachen beschäftigen müssen.
Ansonsten konnte ich mich nach dem Durchhänger im Februar wieder gut einpendeln. Ich war aber schon danach extrem vorsichtig und unsicher und habe etwas gebraucht meine Sicherheit zurück zu bekommen.
Mein Schwiegervater ist wieder deutlich fitter und, so dass er jetzt keine Versorgung braucht. Ansonsten ist es hier wie immer der übliche Familien Wahnsinn. Ein Spagat zwischen Kindern, Arbeit und Verpflichtungen. Die mir im Prinzip Freude machen, aber manchmal auch zuviel werden. Da versuche ich weiter an mir zu arbeiten.
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Re: Seit längerem Mal wieder ein Tief

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Liebe Alibo,
das kann ich eins zu eins so unterschreiben 😃😃. Das war tatsächlich mit ein Grund für mein Wunsch nach einem eigenen Zimmer. Ich habe ja schon die ganze Zeit separat geschlafen, aber in dem Zockerzimmer meines Partners. So sah es da auch aus. Die absolute Rumpelkammer. Ich konnte das lange akzeptieren, da ich dann immer besonders darauf geachtet habe, dass das Wohnzimmer ordentlich ist. Das ist aber sehr sehr groß. Und seit einiger zeit , seitdem der kleine Chaos macht, war ich nur noch am räumen. Den Krempel von meinem Freund und unserem Kleinen. Jetzt mit dem eigenen Zimmer, ist mir egal wie der Rest aussieht.

Das freut mir sehr, dass es sich bei dir wieder gut eingependelt hat ☺️. Aber ich glaube es ist einfach ein stetiges Ausbalancieren, mit den ganzen Anforderungen als Mama. Ob krank oder gesund. Der Alltag ist einfach wahnsinnig herausfordernd. Und es ist gar nicht so leicht, da immer wieder auf sich zu achten. Aber ich denke, wir lernen stetig dazu 😊
Liebe Grüße
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