Sertralin als Brücke

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neldam88
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Sertralin als Brücke

Beitrag von neldam88 »

Hallo ihr Lieben,

hat jemand von euch Erfahrungen mit Sertralin als Brücke, um gut durch eine Schwangerschaft und Wochenbettzeit zu kommen?
Ich bin ohne Schwangerschaft frei von Depressionen, rutsche jedoch unter dem Einfluss von Schwangerschaftshormonen direkt rein.

Das hat verschiedene Ursachen.
Mein Körper hat gelernt, Schwangerschaften als Gefahr anzusehen und ich falle direkt in dunkle Gefühle.
Nun ist außerhalb einer Schwangerschaft der Wunsch nach einem weiteren Kind da.

Ich mache seit einem Jahr Therapie…meine Hoffnung wäre es, auch ohne Medis gut durch diese bevorstehende Zeit zu kommen.
Für den Notfall hab ich Sertralin. Das habe ich noch nie genommen.
Die Psychiaterin, welche mir das verschrieben hat, hat die Nebenwirkungen sehr heruntergespielt und mich versucht davon zu überzeugen, schon vor der Ss mit der Einnahme zu beginnen.
Ich möchte jedoch erstmal gucken ob es notwendig ist…also ob die Depressionen wieder so zu zuschlagen.

Die Psychiaterin sagte, ich solle es als eine Brücke für diese besondere Zeit sehen.
Vorher nicht depressiv, nachher nicht depressiv…dazwischen Sertralin.
Was sagt ihr? Ist das ein guter Plan? Wie sind eure Erfahrungen?
Sternschnuppe2023
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Re: Sertralin als Brücke

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Huhu,

wie hast du denn die Depression in deiner damaligen Schwangerschaft behandelt? Also hattest du da schonmal Medikamente genommen?
Liebe Grüße
Liebe Grüße
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Marika
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Re: Sertralin als Brücke

Beitrag von Marika »

Hallo!

Eine sehr besonderer Fall und Frage. Persönlich würde ich sagen, dass es ein guter und logischer Plan ist. Gerade wenn du es schon erlebt hast. Die Nebenwirkungen auf das Ungeborene sind tatsächlich sehr gut erforscht bei Sertralin. Und nicht vergessen darf man auch, dass das Baby im Falle einer Depression die Stresshormone die der mütterliche Organismus dann produziert ab bekommt. Sie stellen einen Risiko Faktor für spätere Herz-Kreislauf Erkrankungen dar. Dazu kommt, dass wenn die Medikamente in der Schwangerschaft nötig werden, diese dann auch ein paar Wochen brauchen um zu wirken. In dieser Zeit wärst du und dein Baby diesem Stress ausgesetzt.

Hier kannst du dich zusätzlich informieren:

www.embryotox.de

Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
neldam88
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Re: Sertralin als Brücke

Beitrag von neldam88 »

Hey ihr Lieben,

danke für eure Antworten.
Ich habe damals…weil es ein so schleichender Prozess war, nicht erkennen können, dass es eine ernste Depression ist.
Ich hab es nicht erkannt und habe mir keine Hilfe geholt-sondern einsam gelitten.
Das war ein so so schlimme Zeit.

Später war ich erneut schwanger und bekam wieder diese Gefühle…Ich bekam eine solche Angst, dass ich die Schwangerschaft abgebrochen habe (während der Schwangerschaft habe ich mir versucht Hilfe zu holen, bin aber an Therpeuten geraten die mir einen Abbruch empfohlen haben…statt Medikamente).
Nach dem Abbruch kam der klare Kopf wieder und eine tiefe Trauer.
Denn da ist dieser Wunsch…doch der Weg führt durch die höllischen Gefühle.
Ich hab mir Hilfe gesucht um vorbereitet zu sein. Ich muss mich quasi nur noch trauen😅.

Nun ist da natürlich die Angst, das wieder erleben zu müssen einerseits…und die Bedenken bzgl der Medis andererseits.
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