Pure Verzweiflung

[Rahmschwammerl]

Hallo, mir stellt sich auch die Frage ob ich je wieder gesund werde. Die Erhöhung der Medikamente hat bisher eher das Gegenteil bewirkt, so dass ich total unruhig und getrieben bin.

Heute hab ich wieder Termin bei meiner Psychiaterin, mal gucken was bei raus kommt. Ich werde berichten

[Marika]

Hallo Liebes!

Wie war dein Termin?

Wenn du es objektiv betrachtest, hattest du vor kurzem eine tolle Phase!!!

[alibo79]

Hey iris, wie war der Termin? Geht ihr mit den Medikamenten wieder etwas runter?

[Rahmschwammerl]

Hallo,

Jetzt kommt nochmal was hinzu, Pregabalin, was gegen eine generalisierte Angst Störung hilft, nachdem ich ständig Angst habe mich zu überfordern, Angst meine Familie zu besuchen. Der Rest an Medikamenten bleibt wie er ist bzw. Das quetiapin unter Tags wird jetzt ersetzt durch Morgens, mittags und abends jeweils 50mg Pregabalin.

Ich werde einfach nicht mehr froh, das Tief will nicht nachlassen bzw. Ich finde nicht zurück in die Leichtigkeit vor drei Wochen. Es ging mir doch schon so gut und jetzt weine ich beinahe wieder jeden Tag und auch das mit dem schlafen gestaltet sich wieder schwierig. Dass ich Angst habe nicht zu schlafen und dann tritt natürlich genau der Fall ein.

Es ist einfach zum verzweifeln meine Familie kann langsam auch nicht mehr, das lässt mich noch mehr verzweifeln. Ich will doch nur wieder glücklich sein und Lebensfreude haben!!! Genau das Gefühl war ja auch schon da vor drei Wochen. Aber es will aktuell nicht wieder kommen

[alibo79]

Hey iris, doch es wird wieder kommen. Ganz bestimmt. Du hast es selbst gemerkt, dass du auch schon gute Zeiten hattest. Natürlich wartest du sehnsüchtig darauf, dass es wieder kommt. Und das wird es ganz bestimmt.
Und klar zerrt so etwas an den Nerven von allen Beteiligten. Ist es denn so, dass du dich aktuell ängstlich fühlst, weil die Haushalt Hilfe nicht mehr da ist und du dich überfordert fühlst? Kann man das bei der KK vielleicht verlängern lassen?
Ich kann dir sagen, dass ich auch wahn viel geweint habe, und ich weine eigentlich so gut wie nie. Nur in der Depression habe ich soviel Tränen vergossen, weil alles so düster war. Ich hatte irgendwann einfach keine Lust mehr auf heulerei, es ging mir so auf die Nerven. Es klingt etwas komisch, ich habe dann angefangen mich gerade an den Tagen zu schminken, an denen es mir besonders schlecht ging. Ich fühlte mich damit etwas schöner, weil ich nicht mehr so ganz fertig aussah und es hatte den Nebeneffekt, dass ich wenigstens nicht mehr so viel weinen musste, weil sonst die ganze schminke verlaufen wäre.

Ich wünsche dir so sehr, dass das pregabalin dir gut hilft, und melde dich auf jeden Fall die nächsten Tage wie es so aussieht!!

[Marika]

Hallo!

Ich finde die Idee, die Haushaltshilfe zu verlängern, sehr gut... wäre das eine Option?

Vielleicht kannst du es so sehen: ein neues Medikament kann eine neue Chance sein. Das Tief wird nachlassen, halte durch, es wird wieder besser!

[alibo79]

Hallo iris, wie waren die letzten Tage mit dem neuen Medikament?

[Rahmschwammerl]

Hallo in die Runde,

Aktuell geht es mir wieder etwas besser, ob das nun an dem neuen Medikament liegt oder sich einfach wieder eine stabile Phase einstellt ist schwer zu sagen.

Dienstag wurde mir auch nochmal Blut abgenommen zur Blut Spiegel Kontrolle. Ich denke mal dass ich kommende Woche Bescheid bekomme.

Haushaltshilfe könnte man schon nochmal verlängern aber ich möchte es erst mal ohne versuchen.

[alibo79]

Schön, dass du dich etwas besser fühlst, verträgst du das pregalabin gut?
Das Bedürfnis es ohne Hilfe zu Hause zu sein ist total verständlich für mich. Man hat irgendwann echt das Bedürfnis wieder ein eigenständiger Mensch zu sein und es kann ja auch gut für das eigene Selbstwertgefühl sein, wenn du merkst, dass du doch mehr schaffst als du dir vielleicht selbst zutraust. Und das ist natürlich dann wieder gut dafür, dass du dich gegen deine Ängste aufstellen kannst. Und wenn du merkst es wird dir doch zuviel, dann gibt es eben noch die Möglichkeit wieder Hilfe zu bekommen.

[Rahmschwammerl]

Ja Alibo, damit hast du absolut recht. Mein Nervensystem lernst so auch wieder dass es absolut okay ist den Staubsauger in die Hand zu nehmen oder das Kinder Zimmer aufzuräumen ohne dass es gleich ein Tief nach sich zieht. Auch merke ich so wieder, dass ich auch die Nachmittage alleine mit den Kids hinbekomme. Und zur Not gibt es auch noch die Großeltern die unterstützen könnten.

Ich glaube einfach, dass das nach einem halben Jahr mit Unterstützung jetzt ein wichtiger Schritt war um gesund und stabil zu werden.

Das Pregabalin vertrage ich bisher gut, nur bin ich abends schon so müde, dass ich die letzten Tage schon vor der Einnahme des quetiapin und mirtazapin eingeschlafen bin.

[alibo79]

Guten Morgen iris,
Genauso war es bei mir auch. Ich hatte soviel Angst mich mit den normalen Dingen zu beschäftigen, weil ich dachte, dass ich mich damit überfordere und dann wieder ein tief auftaucht. Und bei mir war es entscheidend für die Genesung und die allmähliche Normalisierung der Gehirn Funktion, dass ich mir wieder Dinge zu traue. Das Gehirn hat so quasi verlernt auf alles mögliche mit Angst und Unruhe zu reagieren. Ich musste ja viele Tiefs durchstehen und auch da war es im Nachhinein betrachtet immer gut gewesen, den Alltag aufrecht zu erhalten. Schon sich ein wenig mehr Pause zu gönnen oder sich was Gutes zu tun. Trotzdem aber Aufgaben zu erledigen und nicht in eine schreckstarre zu verfallen.
Wenn das Medikament anfangs müde macht, ist bei dir bestimmt nicht schlimm, denn so belastet dich die Angst nicht zu schlafen nicht mehr so stark und dass lässt dich in diesem Punkt auch ein wenig mehr zur Ruhe kommen.

[alibo79]

Hallo iris, erzähl mal wie es aktuell bei dir so läuft?

[Rahmschwammerl]

Hi, trotz Dienstreise meines Mannes bleibt es diesesmal allem Anschein nach stabil. Es geht mir gut und ich hab wieder richtig Lust was zu unternehmen.

Ich bin zwar abends meist schon so müde, dass mit mir nicht mehr viel anzufangen ist. Aber meine Psychiaterin lässt die Medikamente erst mal so wie sie aktuell sind, zu groß die Gefahr, dass es wieder instabil wird.