Verzweifelt Gedankenkreisen Name

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Hestia
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Verzweifelt Gedankenkreisen Name

Beitrag von Hestia »

Hallo!
Bin wirklich verzweifelt. Habe vor 5 Monaten mein Kind bekommen. Schwangerschaft war wunderschön und leider ist es so ziemlich ohne Vorwarnung und ohne Wehen innerhalb von 20 Minuten in der 40. SSW zum Notkaiserschnitt gekommen und seit dem bin ich nicht mehr wie vorher. Ich habe seitdem Gedankenkreisen und quäle mich ob ich den richtigen N.amen gewählt habe, mittlerweile zieht es mir an manchen Tagen alles zusammen wenn jemand den Namen ausspricht, und das macht mich so traurig und ich fühle mich so schlecht meinen Kind gegenüber, dass ich es nichteinmal geschafft habe einen Namen auszusuchen der mich - die Mama- mit Glück erfüllt. Bin auch schon in psychologischer Behandlung aber wir treten auf der Stelle kurz danach fühle ich mich immer besser aber mehrmals die Woche kommt noch ein zusammenbruch mit Tränen. Es wurden auch schon Medikamente angesprochen, aber da ich voll stille habe ich Angst davor und da ich in meinen Leben davor auch nie damit in Berührung gekommen bin. Zum Namen ich will ihn aus Anonymitätsgründen nicht schreiben, weil ich mich so schäme, aber jeder kennt ihn ist immer in den Top 5 vertreten also ein Klassiker, aber er fühlt sich an manchen Tagen so falsch an. Hat jemand von euch sowas schon Mal erlebt wird es besser. Bin schon so verzweifelt. Lg Hestia
alibo79
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Re: Verzweifelt Gedankenkreisen Name

Beitrag von alibo79 »

Hallo,
herzlich willkommen hier im Forum. Du darfst hier alles frei erzählen, was dir auf dem Herzen liegt und wenn du Fragen hast, versuchen wir die auch so gut wie möglich zu beantworten.
Deine Gefühle gegenüber dem Namen von deinem Kind bzw. Deine sorgen, dass du einen verkehrten Namen ausgesucht hast, passt in dieses ganze krankheitsbild hinein. Manche Frauen zweifeln daran, generell ein Kind bekommen zu haben. Andere zweifeln auf einmal an ihrer Beziehung zu ihrem Mann oder verlieren den Bezug zu ihrem Kind oder zu ihren Kindern. Unsere Erkrankung kann ganz verschiedene Symptome und krankheitsbilder haben. Wichtig ist, dass du dir vor Augen hältst, dass das ein Symptom ist und letztendlich nicht das, was du in einem gesunden Zustand empfinden würdest. Z.b gibt es Frauen, die keine Gefühle ihrem Kind gegenüber haben und völlig daran verzweifeln und sobald sie wieder gesund werden, sind auf einmal alle Gefühle vorhanden, die man als junge Mutter erwartet.
Gut ist, dass du schon Hilfe in Form von einer Therapie hast und ich kann dir die Option Medikamente zu nehmen auf jeden Fall ans Herz legen. Vor allem, wenn man sehr starke Symptome hat, hat und wirklich schwer erkrankt ist, macht es viel Sinn sich zusätzlich mit Medikamenten zu unterstützen. Deine Bedenken aufgrund des stillens sind verständlich. Das kannst du aber mit deinem behandelnden Arzt besprechen und es gibt zb ,,Embryotox,, da kann man sich melden bzw. Die Hebamme oder der Arzt kann sich dort melden und bekommt umfassende Informationen welche Medikamente mit stillen vertretbar sind.
Ich möchte dir auf jeden Fall sagen, dass deine sorgen und Gedanken hier gut aufgehoben sind und ich verspreche dir, dass du auch wieder gesund wirst und ein ganz normales Leben mit Kind führen kannst.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: Verzweifelt Gedankenkreisen Name

Beitrag von Marika »

Herzlich Willkommen bei uns!

Deine Geschichte ist sehr berührend und ich kann dir sagen, dass es hier tatsächlich auch schon Betroffene gab, mit der selben Wahrnehmung was den Namen des Kindes angeht. Wie Alibo vor mir geschrieben hat, ist es ein Symptom dieser Erkrankung und passt genau in das Krankheitsbild. Ich z.b. hatte das Gefühl, dass dieses Kind, das ich gerade geboren hatte, nicht meines sein kann. Es kam mir völlig fremd vor.

Sehr gut ist, dass du eine Therapie machst. Und zu Medikamenten kann ich dir raten, dich hier www.embryotox.de zu informieren. Es gibt einige die absolut stillverträglich und gut erprobt sind. Wenn die Symptome zu stark werden und daraus eine Depression wird, sind Medikamente wirklich ein Segen. Daher: halte dir diese Möglichkeiten unbedingt offen und lass dich von einem Facharzt aufklären.

Ich hoffe du fühlst dich hier gut aufgehoben, frag alles was dir auf der Seele brennt. ❤️
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hestia
Beiträge: 2
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Re: Verzweifelt Gedankenkreisen Name

Beitrag von Hestia »

Tut gut zu hören, dass es mehreren anscheinend so geht. Versteh mich ja selbst nicht mehr mir hat der Name davor eigentlich immer gut gefallen, aber jetzt kann ich mit meiner Entscheidung von vor der Geburt nichts mehr anfangen, als hätte ich es nicht selbst so entschieden. Als wäre dass davor ein anderes Leben und ich eine andere Person. Mit der Bindung geht es uns zum Glück sehr gut Liebe meinen kleinen Schatz über alles. Nur hab ich Angst, dass dieses Gefühl vom falschen Namen nie mehr weg geht, denn zu Beginn dachte ich dass geht bestimmt gleich weg, ich muss mich nur an den neuen Namen gewöhnen, aber es ist bis jetzt leider immer noch nicht besser geworden und deswegen mach ich mir große Sorgen. Wir haben auch schon überlegt einen Zweitnamen zu geben und ihn damit anzusprechen und langsam unser Umfeld umzugewöhnen, aber mir fällt auch kein anderer Name ein der besser passen würde. Es ist so als wäre mein Gehirn für keine rationale Denkweise oder Lösung offen, es spult immer nur die gleiche Problemgedanken ab.
alibo79
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Beiträge: 1576
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Re: Verzweifelt Gedankenkreisen Name

Beitrag von alibo79 »

Genau das ist die Krankheit . Der Stoffwechsel im Gehirn ist gestört und deswegen kann man nicht mehr klar denken, hat komische Gefühle und Gedanken, Traurigkeit, zwanghaftes Grübeln etc.
In dieser Situation ist es oft eine schlechte Idee weitreichende Entscheidungen zu treffen. Man sollte erstmal abwarten bis man sich stabilisiert hat. Denn wenn du jetzt einen anderen Namen aussuchen würdest, käme es trotzdem zu diesen zwanghaften Gedanken und das Problem ist nicht gelöst, da es nicht an dem Namen liegt sondern daran, dass sich dein Gehirn an dieses Thema festgebissen hat und gar nicht anders denken kann.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
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Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
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Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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