Mutmacher

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LiniBärchen
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Mutmacher

Beitrag von LiniBärchen »

Liebe Frauen,

ich hatte bereits ab der 3. Nacht nach der Geburt mit Symptomen zu kämpfen: Albträume und Panikattacken. Am 3. Morgen nach der Geburt hatte ich das Gefühl, auf einem anderen Planeten aufgewacht zu sein. Meine komplette Wahrnehmung hatte sich verändert. Aber ich hatte keine Ahnung, was mit mir los ist. Und ich schämte mich. Außerdem hatte ich in meinem Leben sehr gut verinnerlicht, zu funktionieren. Also hielt ich 7 Monate durch, bis ich mit Baby im Schlepptau beim Psychiater war. Diagnose: Postpartale Depression. Ich hatte erst mal überhaupt keine Ahnung, was das überhaupt bedeutet. Ich hatte noch nie davon gehört.

Bei dem Versuch, mich selbst schlau zu machen, stieß ich auf diese Website. Ich las die Berichte im Forum von anderen Frauen und mir wurde klar, dass ich nicht die einzige bin. Das tat gut. Außerdem realisierte ich, ich brauche wirklich Hilfe. Also lud ich mir den Klinikführer runter und bewarb mich in der DGD Klinik Hohe Mark für einen Mutter-Kind-Aufenthalt. Außerdem begann ich Antidepressiva zu nehmen, erst Sertralin, dann Escitalopram. Beides machte die Symptome bei mir nur noch schlimmer. Erst beim dritten Arzt und dem dritten Medikament wurde es gut: mit Mirtazapin war die Angststörung nach wenigen Tagen komplett weg.

Vier Monate später ging ich in die Klinik und konnte während des 11 wöchigen Aufenthalts Mirtazapin absetzen. Das war vor über einem Jahr. Die Symptome der PPD kamen nie zurück. Die Kombination von AD und Klinikaufenthalt war meine Rettung.

Ich hatte sehr auf dem Herzen diesen Post zu schreiben, weil ich weiß, wie man unter der PPD denkt, nämlich, dass es nie wieder gut wird. Die Statistik sagt jedoch etwas anderes, und ich bin Teil dieser Statistik. Das wollte ich euch sagen, wenn ihr noch mitten drin steckt und kein Ende seht.

Zuletzt möchte ich euch ermutigen, sucht euch Hilfe! Ich weiß, wie schwer das ist, wenn man eigentlich keine Energie dafür hat. Und wenn man wie im meinem Fall vielleicht noch das Gefühl hat, sich zwischen Familie und Gesundheit entscheiden zu müssen, wenn man in eine Klinik geht. Aber es gibt da kein entweder oder. In dem Moment, wo du dich für deine Gesundheit entscheidest, tust du langfristig das beste für deine Familie.

Herzliche Grüße
Lini
Nat86
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Re: Mutmacher

Beitrag von Nat86 »

Hallo liebe Lini,

Schön, dass Du wieder gesund bist und mit Deinem positiven Bericht anderen Mut machst.

Ich war auch in der Hohen Mark; leider waren bei mir damals zwei Aufenthalte nötig, aber auch mir konnte dort ebenfalls geholfen werden und in bin insb. Frau Rasche sehr dankbar. Ich empfand sie als sehr engagierte und kompetente Ärztin. Auch einige Pfleger dort sind richtig engagiert und wundervoll.

Ich bin seit über 2 Jahren wieder gesund und unheimlich froh, diese grausame Krankheit hinter mir gelassen zu haben. Dir und Deiner Familie weiterhin alles Gute.
Viele Grüße von Nat
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