Ich lebe noch.

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Sabby

Ich lebe noch.

Beitrag von Sabby »

hallo alle zusammen. Habe lange nicht mehr hier reingeschaut. War mit mir und meiner Krankheit ausnahmsweise nicht der Depression beschäftigt und brauche glaube ich mal wieder zuspruch von euch weil ich langsam nicht mehr weiter weiß und kurz vor dem totalen und finalen Zusammenbruch stehe.
Die Kurzvariante.
Habe seit ca. 3 Monaten starke Schmerzen im Arm gehabt und mit der Diagnose Tennisarm wurde ich behandelt.
Das heißt Spritzen, Bestrahlung, Schmerztabletten, Gips, etc. das volle Programm. Hatte immer das Gefühl das ist es nicht weil die Schmerzen nicht dem Tennisarm entsprachen und ich fast nur noch heulte weil es so weh tat.
Vor 3 Wochen dann die Diagnose eines Spezialisten in der Klinik.
Tumor!!!! Habe 2 Ops hintermich gebracht und "Gott sei Dank" Gutartig. Keine Chemo!!!!!
Jetzt muß ich "nur noch" den Arm wieder richtig bewegen lernen.
Bloß jetzt kommt der Zusammenbruch. Weine oftmals und bin am ende meiner Kräfte. Habe das Gefühl wieder als Mutter versagt zu haben.
Meine Große 6 Jahre hat das natürlich wieder alles mitbekommen und weinte oft mit.
Weiß nicht mehr weiter und habe auch keine Kraft mehr.
Habe keine Bewilligung für Therapie da meine gerade ausgelaufen ist. Wohin kann ich mich noch wenden????
Jenny

Beitrag von Jenny »

Versuch mal, ob du ne Mutter-Kind-Kur bewilligt bekommst!
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Sabby,

Oh, man Du nimmst wohl zur Zeit auch alles mit, wenn irgendwo der Scheiß vorbeikommt. Lass dich mal drücken. Gottseidank ist es kein Krebs. Ist klar, dass Dich das runterzeiht. Was meinst Du mit Du kriegst keine Therapie? Wegen dem Arm oder wegen der Psyche? Ich würde auch das sagen, was Jenny meint. Sprich mal mit Deinem Arzt, ob du eine Mutter-Kind-Kur machen kannst. Meine Ärztin hat sich damals clever angestellt. Sie hat der Krankenkasse gesagt, dass alles, was sie bei mir versucht nichts genutzt hat, dass ich einfach nicht arbeitsfähig werde. Dass sie bitte etwas vorschlagen sollen. Das nächste, was passierte ist, dass ich von der Krankenkasse plötzlich zur Reha-Kur "verdonnert" wurde. Und zwar im Eilverfahren. Genauso habe ich mir das gewünscht und hätte es wahrscheinlich nie bekommen, wenn ICH den ersten Schritt gegangen wäre. es gibt auch Stellen vom Müttergenesungswerk, der Diakonie und der Caritas, die Dir dabei helfen können.
Vergiß nicht, Du kannst für keine deiner Krankheiten was und Du bist deshalb keine schlechte Mutter!

Liebe Grüße und eine ganz liebe Umarmung, Saskia
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Liebe Sabby
Ich bin auch der Meinung, dass du eine Kur machen solltest. Du hast soviel durchgemacht, dazu Kinder und PPD, wenn das nicht reicht!! Ich weiss von einer Bekannten, die auch sowas Ähnliches durchgemacht hat und die Kasse problemlos eine Kur übernahm. Ich weiss jetzt nicht was ihr in Deutschland für ein Gesundheitswesen habt, bei uns in der Schweiz ist es ja total krank, trotzdem, in solchen Fällen hat man eigentlich keine Probleme. Das sieht ja nun jeder ein, dass sowas zuviel ist für eine Frau mit PPD. Wende dich an den Arzt deines Vertrauens. Du musst genau schildern, wie es dir geht, ehrlich sein, dir gehts ja wirklich schlecht. Ich hoffe sehr, dass du das Richtige für dich findest :!: Liebe Grüsse :!: Valentina
Kath

Beitrag von Kath »

Liebe Sabby,
dein Beitrag liest sich passagenweise etwas so wie meiner, den ich vor ca. zwei Monaten in dieses Forum gestellt habe. Bei mir war - wie bei dir jetzt - meine totale psychische Krise auch zum Teil körperlich bedingt.
Jetzt möchte ich dir was sagen: Also, mein körperliches Problem (Tinnitus) bin ich noch nicht wieder ganz los geworden, aber: meine erneute Krise hat mich zum Umdenken gezwungen und ich habe jetzt endlich die Kraft und den Mut Dinge in meinem Leben anzugehen, die ich bisher einfach nur verdrängt habe. Bei mir herrscht die totale Aufbruchstimmung, aber im positiven Sinne und bestimmt nicht manisch.
Außerdem nehme ich meine Psychotherapie jetzt wieder ernster - obwohl sie mich viel kostet. In Österreich wird generell nur 21 Euro pro Sitzung von der Krankenkasse bezahlt und den Rest - 50 Euro muss ich selber bezahlen. Die Frage der "Bewilligung" stellt sich somit für mich gar nicht. Leider gibt es bei uns auch keine Mutter-Kind-Kuren. Das wäre natürlich auch super für dich.
Ich weiß nicht ob dir das jetzt was hilft, aber bitte glaube mir, dass deine Krise jetzt auch für was gut ist und du gestärkt daraus hervorgehen wirst. Ganz bestimmt!
Alles Liebe und Gute!

Katharina
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