Auch das noch.. mein Mann hat MS

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Kate

Auch das noch.. mein Mann hat MS

Beitrag von Kate »

Hallo ihr lieben,

eigentlich geht es mir ganz gut und stecke voll im Lernstress für die Uni.
Als das nicht schon genug Aufgaben hätten, die wir bewältigen müssen, wurde bei meinem Mann Multiple Sklerose festgestellt. :cry:
Er ist total fertig und war auch einige Tage im Krankenhaus, so dass ich mit allem ziemlich alleine da stehe.
Ich kann meinen Mann auch nicht so auffangen, wie ich es gerne täte, mir fehlt dann irgendwie die Kraft, wenn ich das Altagsbewältigungsprogramm hinter mir habe.
Ich finde das so eine Ungerechtigkeit, als wäre wir nicht schon genug durch meine Krankheit gestraft. Es ist ein bißchen zu viel Kummer für so eine kleine Familie.
Und das, wo es mir wieder ganz gut geht. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr gesund werden kann, weil ständig ein neues Drama kommt und an meinen Kräften zerrt.
Aber wie es immer so im Leben ist: der Teufel schei.. immer auf den dicken Haufen! :evil:
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Meine liebe Kate...

Ich habe Tränen in den Augen....Das ist ungerecht Kate.....
Danke, dass du uns es erzählst hast... verlange aber bitte nicht so viel von dir... d. h. zeige ihm keine übertriebene Stärke oder so... weine bei ihm, wenn es sein soll... das tut gut Kate... streichle ihm seine Haare und lass ihm über seine Gefühle reden...

Das ich wußte, ist diese Krankheit heutzutage doch einfacher zu behandeln als früher und wenn man es auch noch in früherem Stadium festgestellt... oder? Was sagen die Ärzte? Werden noch Untersuchungen gemacht?

Kate.. du weißt ich bin für Lösungen... ich werde für dich im WWW recherchieren und nach alles mögliche suchen...

Du könntest zur Kirche gehen und nach seelischer Unterstüzung fragen... das brauchst du Kate... in solchen Fällen hilft die Unterstützung von Menschen, die einen festen und starken Glauben haben...die können so gut zuhören und geben einem das Gefühl, dass unsere Seele nicht alleine ist und von einem Licht geführt wird...

Alles Liebe, B.
Daniela 05

Beitrag von Daniela 05 »

Oh Kate!
*lass dich mal drücken!
Man da kommt wohl überall ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Es ist kaum in Worte zu fassen.Ich wünsceh dir und deinem Mann nur das Allerbeste!!

Liebe Grüße Dani
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Hier habe ich ganz schnell schon vieles gefunden:

http://www.dmsg.de/index.php
http://www.ms-life.de/mslife/
http://www.hendess.net/ms_d.htm
http://www.multiplesklerosechat.de/

Erzähle und bitte immer wie es euch geht und was für Untersuchungen gemacht werden ja??

Danke dir, liebe Grüße, B.
Erika

Beitrag von Erika »

Liebe Kate,

ich weiss nicht genau was ich schreiben soll...........es ist soooooooooo traurig,ungerecht,aber leiderist das Leben manchmal so.Dir steht eine schwere Zeit bevor,ich und eingentlich hier alle,wir würden dir gerne helfen,bitte,melde dich wenn du egal was brauchst.Ich kann nicht's mehr tun,ich werde für dich und deine Familie beten..

Alles Gute und viel Kraft wünscht dir Erika :cry:
Jenny

Beitrag von Jenny »

Mir fehlen die Worte... :cry:
Sas

Beitrag von Sas »

Oh man Kate,

Was soll ich sagen! Volle Scheiße! Ich weiß auch nicht so recht, was ich jetzt machen soll, aber ich bin auf alle Fälle auch immer für Dich da!!


Liebe Grüße, Saskia
Simone

Beitrag von Simone »

Liebe Kate,

lass dich einmal ganz fest umarmen. Ich kann so gut mit dir fühlen. Bei meinem Mann wurde vergangene Woche Sarkoidose festgestellt. Ihm geht es zur Zeit sehr schlecht, aber wie du auch schon geschrieben hast, fehlt auch mir im Moment die Kraft ihm beizustehen........

Sei ganz fest umarmt

lieben Gruß

Simone
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Simone,

ganz liebe Grüße auch an dich und deinen Mann. Ich hoffe, dass es wenigstens die akute Form ist und dass sie einigermaßen früh erkannt wurde. Dann hat dein Mann gute Heilungschancen!

Liebe Grüße, Saskia
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10639
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Kate!

Es tut mir sooo leid für euch. Auch mir fehlen ein wenig die Worte.... den ich finde sie einfach nicht Moment, weil mich deine Nachricht so traurig gemacht hat.

Liebe Kate, wir sind hier IMMER für dich da, das weißt du. Vielleicht ist dir das jetzt ein wenig eine Stütze. Ich bin sicher, ihr werdet auch das zusammen schaffen - jetzt ist erst mal der Schock der Diagnose noch voll da. Aber ihr seid Kämpfer und mit den Behandlungsmöglichkeiten heut zu Tage, kann man sehr viel machen!!!!

Ich wünsche euch alles Liebe und Gute und sende dir all meine positive Energie!!!

Sei ganz lieb umarmt von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure tröstenden Worte :-)
Zum Glück fall ich immer wieder auf die Füße, auch nach solche oberbelastenen Situationen. Nur im Moment ist mir alles gerade zuviel.
Ich habe gestern mit meiner Therapeutin gesprochen, aber sie wusste auch nicht so recht einen Rat. Sie
ist noch sehr jung und kann sich solche schwierigen Situationen nicht wirklich vorstellen, bzw. wie man sie bewältigt.
Mein Mann möchte jetzt auch eine Therapie machen, weil er sich auch total überfordert fühlt und er mit der Diagnose und dem was da auf ihn zukommen wird gar nicht umgehen kann.
Ich hoffe er macht das dann auch wirklich macht. Insgesamt wäre das für unsere Beziehung sehr wichtig, denn die ist in der letzten Zeit alles andere als rosig. :?
Er hat seine ganze Belastung in Form von schlechter Laune und Aggression an mir ausgelassen. :evil:
Jetzt hat er natürlich eine riesen Angst und ist nicht mehr so aggressiv, er möchte natürlich nicht, dass er plötzlich alleine da steht, weil ich ihn nicht mehr ertragen habe und deswegen von ihm trenne.
Mir bedeutet die Beziehung und er sehr viel und ich habe auch eine riesen Angst um ihn. :(
Ich habe mir jetzt erstmal eine Putzfrau angeschafft, dass ich im Haushalt ein bißchen Unterstützung haben.
Weil Vollzeitstudium, Mutter, Hausfrau und Ehefrau eines Mannes in einer Krise ist doch ein bißchen viel für mich.
Mein Pferd bekommt in vier Wochen ihr Fohlen und da muss ich mich auch kümmern und ich schreibe in den nächsten vier Wochen noch vier Klausuren. :shock:
Also wenn ich erlich bin, freue ich mich diesmal echt auf die Semesterferien! :-)
Kath

Beitrag von Kath »

Liebe Kate,

ich weiß nicht ob du dich noch an mich erinnerst, aber ich habe mal auf deinen Eintrag in der Vorstellungsrunde reagiert und dich gefragt wie du das so schaffst mit dem Medizinstudium, weil das auch ein Herzenswunsch von mir ist und ich halt - wie du - durch Krankheit und Mutterdasein "gehandikapt" bin. Ich bewundere dich unglaublich, dass du das durchziehst und - ganz ehrlich - beneide dich auch total, dass du es schon geschafft hast mit dem Studium anzufangen..... Außerdem schaust du total nett aus!

Was solls. Ich hatte jetzt einfach mal deinen Namen eingegeben, weil ich wissen wollte wie es dir so geht mit Studium und ALLEM.
Und jetzt lese ich das: MS-Diagnose bei deinem Mann.
Fürs erste möchte ich dich mal ganz fest umarmen.
Hat das ein wenig geholfen?

Ich möchte, dass du weißt, dass ich SEIT DEM ZEITPUNKT wo ich gelesen habe, dass du Medizin studierst, selber endlich konkrete Schritte unternehme um einmal einen Studienplatz zu bekommen, um einmal studieren zu können/dürfen. Du bist eine echte Inspiration für mich und ich habe dir sehr sehr viel zu verdanken. Jetzt weißt du es wenigstens mal. War ja auch Zeit.

Wahscheinlich ist dir das in deiner momentanen Situation alles völlig egal, aber ich denke - etwas positives ist es doch.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du und deine Familie diese neue Krise gut übersteht und wieder daraus wachsen könnt, wie beim letzten Mal.

Alles Liebe
Katharina
Patricia

Beitrag von Patricia »

Oh je das ist ja schrecklich, das tut mir aber wirklich leid!

Ich weiß leider gar nicht, was ich sagen soll außer dass es mir leid tut! Du hast schon recht, manchmal kommt alles auf einmal und dann ist es irgendwann einfach zu viel! Du hast schon eine ernste krankheit und nun hat Dein Mann auch noch eine.

Tut mir wirklich leid.

Fühl Dich geknuddelt

Patricia
Kate

Beitrag von Kate »

Liebe Kath,

na klar erinnere ich mich an dich :D
Stand der Dinge mit meinem Studium ist, dass ich jetzt gerade wieder zum Ende des Semesters voll im Klausurenstress stecke. :shock:
Da muss im Moment alles andere etwas zurückstecken (Kind, Mann, Freunde, Hobby), aber es sind zum Glück nur noch drei Wochen bis zu den Semesterferien.
Dann werde ich die Zeit mit meiner Familie und sonst wieder genießen. 8)
Es macht mir richtig Spaß im Studium, vor allem wenn ich kleine Schritte voran komme und eine Klausur oder ein Testat bestanden habe.
Erfolgserlebnisse sind für mich sehr wichtig seit der Erkrankung, weil mir das dann immer wieder den Antrieb und die Stärke gibt auch in schlechteren Phasen und bei Misserfolg beharrlich weiter zu machen.
Leider ist mein größtes Handicap, die durch die Depression verursachte Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörung. :cry:
Gerade in diesem Fach wird unheimlich viel, abstraktes Wissen in einem wahnsinns Tempo vermittelt. :shock:
Ich brauche unheimlich lange bis ich mir abstrakte Dinge merken und vorallem in Prüfungssituationen reproduzieren kann. Z.B. Chemie, Physik, Biochemie..
Ich habe mir aber einiges Infomaterial über Lernstrategien für das Medstudium organisiert und baue mir den ganzen Tag lang Eselsbrückchen.
Lach nicht, aber hier ein Beispiel: also Strukturformel von Carbonsäuren -> ich denke mir erstens Carbooooonsäuren, das bedeutet: O ist wichtige Komponente und kommt mehrfach vor und auch mit Doppelbindungen (deshalb die mehrfachen ooo´s) und dann male ich mir aus der der Strukturfolmel noch ein buntes Strichmännchen. Das vergesse ich dann nicht mehr. Oder ein Aldehyd bekommt von mir ein buntes Hüt, damit ich mir merke, dass ich das "H" (Wasserstoff) in der Formel nicht vergessen darf.
Du siehst, alles etwas zeitaufwendig und deshalb komme ich viel langsamer voran als viele meiner Kommolitonen und manchmal frustriert es mich sehr. Besonders, weil ich die besondere Gabe eines "fotografischen Gedächtnisses", was ich immer hatte und noch nie für irgendetwas groß lernen musste, durch die Erkrankung eingebüßt habe.
Ich brauchte mir eine Sache, einen Text nur anschauen und konnte ihn mir als Bild wieder ins Gedächtnis rufen und völlig Detailgenau reproduzieren. Ich weiß jetzt erst, was mir da verloren gegangen ist :cry:
Aber in solchen Situationen des Selbstmitleids, denke ich oft an jemanden, der z.B. durch einen Unfall querschnittsgelämt wurde, vorher vielleicht Hochleistungssportler war und jetzt im Rollstuhl sitzt. :shock:
Diese Menschen schaffen es irgendwann auch mit ihrer Behinderung zu leben und vorallem trotzdem eine hohe Lebenszufriedenheit zu haben.
Dann sind es halt die Paralympics, die einem die Erfolge ermöglichen..
Nun ja, solche Weißheiten werf ich natürlich alle über Bord, wenn der Frust mal gerade besonders groß ist und ich nur noch Ungerechtigkeit empfinde :oops:
Ja so sieht das bei mir aus..
Mein Mann übrigens nimmt jetzt auch ein AD (Citalopram) und mach eine Therapie. Er wird mit der Diagnose und allem sonstigen Unglück nicht alleine fertig. Es geht ihm durch das Medi schon deutlich besser und ich hoffe, dass die Therapie auch unserer Beziehung gut tun wird.

Wie ist es denn bei dir? Du sagtest, dass du dich auf den Eignungstest für das Studium vorbereiten wolltest. Wie sieht denn so ein Test aus, was für einen Umfang hat er?
Wenn du irgendwelche Infos brauchst zu Fachthemen oder so kannst du mich gerne fragen.
Ich bin ein Behinderter mit Helfersyndrom :lol:

Bis dahin erstmal, ganz liebe Grüße
Katherina

ach und p.s. ich habe die Verhaltenstherapie abgebrochen, weil sie mir nichts gebracht hat und mache jetzt eine tiefenpsychologische Therapie, um die Behandlungstraumen und andere Leichen aus meinem Keller zu verarbeiten und zu beerdigen.
Und ganz lieben Dank für eure lieben und verständnissvollen Worte. Ich kann das sehr gut gebrauchen. :-)
Es ist Balsam für meine Seele, denn als Frau "supertaff", die ich oft nur äußerlich bin, bekomme ich kaum liebevolle Zuwendung und Trost, weil ich oft nicht so wirke, als brauche ich das.
In mir bin ich oft ein kleines Kind, was auch nur liebgehabt und in den Arm genommen werden möchte :oops:
Kath

Beitrag von Kath »

Liebe Kate,
danke für deine lange Mail! Das hat mich sehr gefreut.
Wie geht es denn dir in der Zwischenzeit? Die Klausuren müssten jetzt ja schon FAST vorüber sein.

Über MS brauche ich dir ja sicher nichts zu berichten - du hast bestimmt schon selbst nachgelesen. Trotzdem hat es mich sehr für dich und deinen Mann gefreut von einer Freundin, deren Schwager MS hat, zu erfahren, dass es viele MS-Patienten gibt, die mit ihrer Krankheit alt und grau werden und gut damit leben können........

Du hast nach wie vor meine vollste Bewunderung, weil du tust was du tun musst, nämlich Medizin studieren.

Wie kommst du denn damit zurecht, dass du jetzt vom Job der Diplomkrankenschwester zur Studentin gewechselt bist? Spürst du da einen Imageverlust? Und wenn ja, wie gehst du damit um? Entschuldige bitte, dass ich so blöd frage, aber das ist etwas das mich beschäftigt.

Sollte mein Traum wahr werden und ich in diesem Leben noch beginnen ernsthaft Medizin zu studieren, wird bei mir folgendes eintreten: Ich werde mindestens 37 Jahre alt sein, wenn ich ANFANGE zu studieren (vorher habe ich nicht die Einwilligung meines Mannes und ohne der geht es nicht - auch finanziell nicht). Ich bekomme KEINE finanzielle Unterstützung seitens Land oder Staat, weil ich bereits Akademikerin bin. Ich unterrichte seit Ostern wieder halbtags Englisch an einer HAK (in Deutschland: Wirtschaftsgymnasium). Mir gefällt, dass ich wieder Geld verdiene und dass ich wieder Verantwortung außerhalb meines Zuhauses trage.

Ich bin nicht sicher WIEVIEL ich bereit bin aufzugeben, damit ich Medizin studieren kann. Wieviel warst du bereit aufzugeben?

Wir leben in Österreich, mein Mann ist aber Deutscher und wir überlegen, dass wir wieder zurück gehen nach Norddeutschland. Aus einer gewissen Laune heraus habe ich mich deshalb an der Uni Lübeck um einen Studienplatz für Medizin beworben, obwohl es völlig utopisch ist, dass ich im Herbst irgendwo anfange zu studieren. Ich bin natürlich trotzdem gespannt, ob ich einen kriegen würde (und werde, wenn ich es in ein paar Jahren wieder versuche).
Sollten wir in Österreich wohnen bleiben muss ich, um an einer österreichischen Uni Medizin zu studieren einen Test bestehen, der eine Art IQ-Test ist. Naja, das ist eine ganz schön große Hürde. Ich will es aber wissen und werde mich auf jeden Fall für übernächstes Studienjahr bewerben. Für dieses Jahr waren die Anmeldefristen bereits im Februar.
Dummerweise leben wir über zwei Stunden entfernt von der nächsten österreichischen Med-Uni und wir müssten - auch wenn wir in Österrreich wohnen bleiben - ohnehin umziehen, wenn ich noch studieren will, oder es wird für mich dann noch stressiger.

Das ist alles ziemlich kompliziert, von meiner Umgebung her und in meinem Kopf auch. Der Wunsch ist so groß, aber die Probleme auch. Macht mein Eintrag trotzdem irgendwie Sinn?

Eine Frage noch: Was ist der genaue Unterschied zw. Verhaltenstherapie und tiefenpsychologischer Therapie?

Liebe Grüße und danke fürs Lesen
Katharina
Antworten