Ich lass mich ständig verunsichern...

[bambam]

Hallo!

Muss mich mal wieder jemandem mitteilen, der mich versteht...

Mein Schwager und meine Schwester haben Urlaub und wollten gestern ins Freibad. Ursprünglich habe ich zugesagt, mit der Kleinen mitzukommen. Da ich dann aber verpennt hab, den Autositz zu organisieren, fiel die Freibad-Aktion für mich erst mal ins Wasser...

Das hab ich dann meiner Schwester auch mitgeteilt. Die muss dann mit meiner Mutter getextet haben und ihr das erzählt haben, das ich jetzt doch den ganzen warmen Tag mit der Kleinen daheim sitzen werde.
Kurzum: Anruf von meiner Mutter, ich solle gefälligst mit der Kleinen raus und mit dem Bus ins Schwimmbad und überhaupt. Ich könne froh sein, das die Kleine 3x die Woche bei meiner Schwiegermutter ist (da ich dann arbeite) und die so viel mit ihr unternimmt. Sonst würde das arme Kind gar nix erleben und nie rauskommen...
Dazu muss ich sagen, das ich neben der Arbeit noch meinen Haushalt schmeissen muss und zusätzlich meinem Mann noch im Büro helfe...

Natürlich hatte ich dann wieder ein schlechtes Gewissen und keine ruhige Minute mehr (die böse Mama aber auch, die ihr Kind bei dem Wetter nicht ins Bad lässt...)
Was hab ich dann gemacht? Bin natürlich mit dem Bus ins Bad gefahren...

Lange Rede kurzer Sinn: Sowas passiert mir aber ständig! Bzw. sowas darf ich mir ständig anhören! Z. B. mach doch mal das mit der Kleinen, das musst Du so oder so machen, hin oder her rauf oder runter!

Grundsätzlich bin ich ja eine resolute, selbstbewusste Dame, die sich nix reinreden lässt... Aber wenn Muttern mir sowas sagt, fühl ich mich wie die Kleine, die dann machen sollte, was Mama meint...

Kennt ihr sowas auch? Problem ist: ich fühl mich dann wirklich wie eine halbwegs schlechte Mama...
Und ich fühl mich bei allem was ich mache verunsichert! Denke hundert mal nach und schon bin ich wieder im Gedankenstrudel!

Nix mit Ende der schlechten Phase!

So, jetzt hab ich wieder mal alles an Euch ausgelassen...
Aber es geht mir besser, wenn ich mich auskotzen kann!

Danke!

Liebe Grüße,
bambam

[Micha]

Hallo Bambam,

ich kenne das am Wochenende. Unter der Woche gehen wir gerne ins Freibad aber am WE ist es mir dort echt zu voll. Ich mag keine Massenansammlungen.

Außerdem setze ich mich ständig unter Druck am WE ungbedingt was unternehmen zu müssen. Andere rennen von Freizeitpark zu Freizeitpark aber wir geniessen es ehrlich gesagt Sonntags gemütlich zu Hause zu sitzen. Spiele spielen, eben einfach nur chillen............

Dann denke ich auch oft: Bieten wir unserem Kind zu wenig, sollten wir nicht jeden Sonntags große Radtouren und dergleichen unternehmen?

Ich glaube es ist egal was man mit den Kindern macht, hauptsache man nimmt sich Zeit für sie und parkt sie nicht stundenlang vor der Glotze.

Gruß Micha

[hanna]

Liebe Bambam

Nein, Du musst Dich niemandem gegenüber rechtfertigen!! Du bist für Dein Kind verantwortlich und nicht Deine Mama.
Auf der einen Seite ist es mir natürlich auch schon (mehrmals...) passiert, dass ich keine Lust hatte, mit den Kindern rauszugehen, war einfach zu faul und habe es dann an anderen Dingen scheitern lassen. UNd ich hatte schon ein schlechtes Gewissen deshalb (aber nicht immer). Auf der anderen Seite: Mein Bruder hat mich dann auch schon dazu überredet, trotzdem etwas zu unternehmen, aber ich empfand das eher als Motivation denn als Anschuldigung. Ich finde, man darf Anregungen durchaus annehmen, aber es dürfen keine Vorwürfe oder Einmischungen sein. Da muss man sich abgrenzen.
Frag das nächste Mal Deine MUtter ob es ihr darum geht, dass das Kind etwas raus kommt (dann versicherst DU ihr einfach, dass es Deinem Kind schon gut geht - ohne Dich zu rechtfertigen und zu erklären, was Du stattdessen machst) oder ob es ihr darum geht, Dir Vorwürfe zu machen (in dem Fall kannst Du ihr bestätigen, dass Du diese gehört hast). Abgrenzen, abgrenzen und nochmal angrenzen. Kritikerinnern und Einmischerinnen auflaufen lassen, indem man cool entgegnet, dass es dem Kind schon gut geht, keine Sorge. Wie ein Freund von mir mal gesagt hat: Das Ganze muss an einem abprallen wie an einem Pissoir... (ist nicht immer einfach, ich weiss)
LG Hanna

[Ava]

Hallo Bambam,

ich habe das auch, dass ich mich immer voll verunsichern lasse.
Aber je mehr ich mich verunsichern lasse, desto mehr bekomme ich Depressionen. Das einzige Mittel ist: dazu stehen, was Du tust, auch wenn es schwer fällt.
Meine Güte, was ist besser, in einem überfüllten Schwimmbad bei glühender Hitze, oder ein Nachmittag daheim - das ist völliger Unsinn, darüber zu streiten, beides ist genauso in Ordnung, also wünsche ich Dir, dass Du Deiner Mutter mal ordentlich die Meinung sagen kannst, wenn sie wieder damit anfängt.
Ein Kind, das bei Hitze nachmittags nicht im Schwimmbad ist, ist kein armes Kind. Wo kommen wir da bitte schön hin?

Viel Kraft wünscht Dir

Ava

[susi69]

Hallo bambam,

ich kenne ähnliche Situationen und weiß, daß man sich da so klein mit Hut vorkommt. Auch die daraus folgende Spirale mit dem schlechten Gewissen und den Zweifeln ist mir nicht fremd.
Aber da kann ich der Ava voll und ganz zustimmen. Steh zu der Sache, die Duuuuu machen willst und die Du tust. Es ist Deine alleinige Entscheidung! Sag was Du denkst und steh dazu. Wenn das Dein Kästl oben kapiert hat, wenn Du das mal schaffst, was denkst denn Du, was das für Selbstvertrauen schafft. Da schwillt Deine Brust mindestens um 3 Körbchengrößen! Ne im Ernst. Das tut gut.

Du gehst mit erhobenen Haupt durch die Gegend.

Hat Dir das ein wenig geholfen?

lg Susi

[Carlotta]

Hi bambam,
das kommt bei Dir nur so an, weil Du Dir den Schuh "gerne" anziehst, will sagen: was wolltest Du eigentlich? Also, wolltest Du gerne ins Schwimmbad oder hast Du Dich verpflichtet gefühlt, weil die anderen es wollten? Dann kommt natürlich so eine Ansage von Deiner Mutter gerde recht (also, ganz ehrlich, ich hätte meiner gesagt, dass es wohl ganz allein MEINE Entscheidung ist, was ich wann mit meinem Kind mache). Leg Dein schlechtes Gewissen beiseite und höre mal in Dich rein, was Du wirklich willst. Dann haben so "Angriffe" auch keine Chance mehr, dich zu verunsichern. Ich weiss, es ist schwer, wenn es die eigene Mutter ist, aber gerade da muss man sich abgrenzen und klar und deutlich sagen, was man selbst will. Dadurch, dass Du dann noch noch gefahren bist, hast Du Deiner Mutter ja quasi Recht gegeben und sie wird das dann an anderer Stelle wieder mal ausprobieren. Liebe bambam, ist alles Trainingssache und Du wirst merken, wenn Du es einmal ausprobiert hast, zu sagen, was DU willst, fühlt sich das herrlich an. Dann kommst Du auch gar nicht mehr in den Gedankenstrudel, sondern stehst einfach zu Deiner Entscheidung. Und basta! LG Carlotta

[Jenny]

Ich kenn sowas auch, grad von der eigenen Mutter fühlt man sich schnell bevormundet und hat das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. Mir hilft dann immer, eine gewisse "Funkstille" einzuläuten. Dann erinnert sie sich meist nimmer dran, warum wir eine Zeitlang keinen Kontakt mehr hatten, weil sie eh zuviel mit sich selbst beschäftigt ist.
Grad haben wir wieder so ne Phase. Hab mich bei ihr ausgeheult wegen Beziehungsstress und was Kam: DU MUSST DICH TRENNEN! *warn-unk* Und wenn du dich net trennst, wirst du dich und die Kinder ins Unglück stürzen (mein Männe war neulich noch der liebste Schwiegersohn von allen, jetzt total das letzte A...loch!). Und wenn du dich net trennst, kannst du nimmer auf mich zählen!
Ja doch, Mama, ich weiß, du willst mein Bestes und gibst mir alles, nur net Geld, Job, Wohnung und die Möglichkeit, die Kiddies bei dir zu parken, während ich arbeite. Das müsst ich aber haben, wenn ich mich trenne. Und solange ich das net von dir haben kann, brauch ich GARANTIERT net noch jemanden, der mich unter Druck setzt!
Aber wie gesagt, das nächste Mal hat sies eh vergessen...