Bei wem ging die PPD einigermassen zügig vorüber???????

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Mum

Bei wem ging die PPD einigermassen zügig vorüber???????

Beitrag von Mum »

Es gibt ja noch andere Foren , dort gibt es tatsächlich auch Frauen, die eher eine leichte bis mittelschwere PPD haben/hatten.
Mich interessiert auch mal ob es hier auch Frauen gibt, die das alles mit Einnahme von Medikamenten oder Psychothera oder auch mit anderen Mitteln innerhalb kürzerer Zeit überstanden haben.
Man liest hier ja eher die schwerern Fälle einer PPD.
Vielen Dank für eure Antworten
hanna

Beitrag von hanna »

Ich glaube keineswegs, dass es hier nur "die schweren Fälle" gibt und ich meine mich zu erinnern, dass Dir schon einige geschrieben haben, die es nicht so schwer und nicht so lange so schwer hatten wie andere. Ich weiss aber nicht, ob es nicht etwas heikel ist, so offen eine Auslegeordnung zu machen, in "die schweren Fälle", die "leichteren", weil es den Eindruck macht, dass man sich auf jedenfall von "denen" abgrenzen will. Das kann diejenigen hier, denen es sehr schlecht geht ziemlich verletzen, finde ich. Selbst wenn Du weisst, dass es einige gab, die nicht in der Klinik waren, die keine AD's nahmen oder bei denen der Spuk nach ein paar MOnaten (nicht drei Wochen) wieder vorbei war, hilft Dir doch das nicht zu wissen, wie es bei Dir ist. Das musst Du wohl spüren und die Diagnose muss eine Fachfrau/ein Fachmann stellen.
rosered

Beitrag von rosered »

Also, ich denke mal, jede PPD ist verschieden, und auch die Zeit die man braucht, bis sie leichter oder vorüber ist... Genauso wie jede anders auf ein Medi anspricht, und genauso wie es sein kann, das bei einigen sofort das richtige Medi gefunden wird, und das auch innerhalb kürzester Zeit toll wirkt, aber es gibt nun auch Fälle, wo man eben nicht auf Anhieb die richtigen Medis findet, und herumprobieren muss... Oder auch kombinieren... Und das braucht Zeit... Und auch Gesprächstherapien "heilen" nicht von heute auf Morgen... Denn die, die sofort nen Platz finden, denen kann man sicher schneller helfen, als denen, die ewig auf der Warteliste stehen...

Es hängt von sooooo vielen Dingen ab, wie schnell man die PPD los ist...

Also, für mich klingt das jetzt fast wie ein Wettkampf... Aber das sollte es nicht sein... Man sollte auch nicht vergleichen... Denn dadurch setzt man sich nur selber unter Druck, und behindert den Erfolg...

Jeder braucht so lange, wie er eben braucht...

Und unter den richtigen Voraussetzungen(sofort Thera, sofort richtiges Medi, perfektes Umfeld...) können auch "schwere Fälle" schneller gesund werden als "leichte Fälle"... :roll:
Jenny

Beitrag von Jenny »

So sehe ich das allerdings auch.
Es darf und muss dir übrigens auch ziemlich wurscht sein, wie sehr oder wie wenig andere zu kämpfen hatten / haben. Wichtig ist, wie es DIR geht und mit welchen Mitteln DU gewillt bist, deinen Zustand zu verändern.
Weißt du, du hast dich noch immer nicht auf die Reise zur Gesundung gemacht. Du stehst immer noch vor dem Reisebüro, studierst Prospekte, wälzt Atlanten und interwiewst Leute, die schon da waren... Dass du da von 100 Leuten 100 verschiedene Geschichten hörst, wundert mich nicht. Krankheit ist keine Statistik, sondern ein persönliches Geschehen. Und die Reise zur Gesundheit beginnt mit dem ERSTEN Schritt den DU tust!
Sorry, dass ich das so deutlich sage, aber du musst deinen Weg FINDEN und ihn dann auch GEHEN. Und wenn du nicht weißt, welcher Weg das ist, PROBIER ES AUS!
rosered

Beitrag von rosered »

Und Jenny, darf ich nochwas hinzufügen???

Und wenn der erste Weg nicht gleich der richtige ist, dann musst du eben einen anderen versuchen..

Wie beim Autofahren, man kann sich ja mal verfahren, und dann muss man umdrehen, einen anderen Weg suchen und diesen probieren, und dann kommt man irgendwann ans Ziel... Vielleicht beim 1. 2. 3. oder 4. Versuch... Aber man darf nicht aufhören zu versuchen.....

Oder aus Angst gar nicht erst anfangen zu suchen...

Denn, wenn man nichts versucht, dann wird nicht besser werden...
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Mädels - Hallo Mum!

Ich sehe das genau so wie ihr! Die PPD und auch der Heilungsweg ist bei jeder Frau anders - denn jede hat ihre eigene Geschichte. Und das sollte man unbedingt beachten und respektieren. Und ich denke, dass tun wir hier auf wunderbare Weise.

Daher, liebe Mum, kommen deine Worte schon etwas hart rüber und könnte wirklich einige Frauen hier traurig machen. Die PPD hat so viele Gesichter und du mußt für dich herhaus finden, was DEINE dir sagen will. Es ist viel wichtiger, dass du DICH AUF DICH SELBER konzentrierst, als auf andere. Du kennst eh schon sehr viele Leidensgeschichten von uns hier. Und Klassifizieren kann und darf man die PPD wirklich nicht.

Ich denke, du verschließt dich einfach der PPD immer noch - so wirst du es aber schwer haben.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Mum,
tja, ich weiss, Du würdest das ganze gerne wie ne Grippe oder so was sehen, die sich in paar Wochen auskuriert hat. Weisst Du, ich habe auch lange vorm Reisebüro gestanden - danke, Jenny, für diesen passenden Vergleich - und habe mir 1000 Ratschläge eingeholt: wer hat wann welche Tabletten genommen, bei wem haben die dann wie gewirkt? Was hat meine Freundin gegen ihre damalige Panik unternommen usw usw. Natürlich wollte ich auch, dass "ES" schnell vorbeigeht, aber je mehr ich dafür gekämpft habe, desto schlimmer ist es geworden, an der Seele kann man nämlich nicht einfach drehen wie an nem Uhrwerk. Klar wirste immer Geschichten hören oder lesen, in denen es schneller ging mit dem "Gsundwerden" (das ist eigentlich in dem Zusammenhang gar nicht so passend, denn ich betrachte meine Angst heute nicht mehr als Krankheit, sondern eher als Chance). Aber das sind ja nicht deine Geschichten. Insofern hilft es Dir wenig, wenn du erfährst, dass es auch schneller gehen kann, die eine gar nicht erst soweit "abgerutscht" ist. Verständlich, dass Du davor Angst hast, aber es bringt Dir absolut nix, Dich mit anderen zu vergleichen. Wenn´s geht, lass das doch mal weg und schau nur auf Dich, was tut DIR gut, WAS kannst DU machen, damit es DIR besser geht? LG Carlotta, die sich trotz 2 Jahren "Krankheit" nicht als schweren Fall bezeichnet. Ich denke auch, dass man Ängste usw nicht "übersteht", sondern an ihnen reift, aber das klingt für Dich jetzt wahrscheinlich ein bisschen gaga, wo Du doch eigentlich hören willst: ja, liebe Mum, bei dir wird es auch nicht lange dauern. Das kann Dir aber keiner beantworten, Du wirst es irgendwann fühlen. :lol:
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hallo Mum,

auch ich kann mich da eigentlich nur den anderen Frauen anschließen! Jede Depression ist anders und jeder Mensch geht damit anders um ... Jede Frau muss ihren eigenen Weg finden. Und wer beruteilt denn, ob es eine schlimme oder nicht so schlimme PPD ist?! Eine Klassifizierung ist schwierig, denke ich und es hängt sehr viel von einem selber ab.

Trotzdem kann ich natürlich verstehen, dass du so schnell wie möglich wieder "heil" sein willst. Am Anfang ging mir das auch so: Ich wollte von jedem hören: "Ja, Julia das geht ganz schnell wieder vorbei wie ein Schnupfen und dann bist du wieder ganz die Alte." Das hat mir aber keiner gesagt und das war auch gut so! Jeden Morgen habe ich mich gefragt wann das endlich aufhört und habe mir gewünscht einfach aufzuwachen und es ist vorbei ... Dem war/ist natürlich nicht so.

Jetzt kann ich das aber alles schon viel gelassener sehen und denke, dass ich meinen Weg gefunden habe, mit meiner Situation umzugehen und das wirst du auch schaffen ... Es ist aber ein Prozess. Wie die anderen Frauen schon gesagt haben: Du solltest dich der "Sache" öffnen und "es" akzeptieren, dann ist schon ein ganz großer Schritt getan. Das ist natürlich leichter gesagt als getan und hört sich jetzt wahrscheinlich schön klugscheiß-mäßig an, ABER ES GIBT EINEN WEG RAUS! Das kannst du hier im Forum ja auch in ganz vielen Berichten lesen.

Viele Grüße
Julia
Mum

An alle!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Beitrag von Mum »

Erstmal zur Klarstellung!!!!
Wenn sich hier jemand angegriffen fühlt , dann habe ich mich tatsächlich falsch ausgedrückt!!!!!!!
Ich bin bestimmt nicht diejenige die andere Menschne verletzten würde.
Wenn es sich so anhört, dann bitte ich um Entschuldigung.
Ich habe nicht die einen von den anderen trennen wollen, sondern lediglich erfahren wollen, wer eventuell nicht so lange leiden musste, ganz einfach um Hoffnung zu finden, die sucht doch jeder hier irgendwo oder nicht?!
rosered

Beitrag von rosered »

Liebe Mum...

Mir war deine Absicht schon klar... Aber du setzt dich nur selbst unter Druck!!! Jetzt lass doch mal die Zeit, Zeit sein...

Du machst dir selbst so einen Druck, so einen Stress... Ja klar, wir alle wollen so schnell wie möglich gesund werden, aber ALLES BRAUCHT SEINE ZEIT!!!

UND GUT DING BRAUCHT WEILE!!!!!!
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

also konkret zu deiner Frage: bei mir ist es 14 Monate jetzt her, dass die PPD bei mir ausgebrochen ist. Diese Monate waren oft sehr hart und ich habe öfter die Geduld und die Hoffnung verloren. Aber heute (eben nach 14 Monaten) fühle ich mich sehr, sehr gut. Ich weiß nicht, ob ich gesund bin... ich nehme immer noch mein AD und das werde ich auch noch einige Zeit tun, um einen Rückfall zu vermeiden.

Meine Symptome (Angst, Panik, Zwangsgedanken) sind weg - ich fühle mich "heil". Aber erst wenn ich irgendwann mein AD komplett ausgeschlichen habe und es mir gut geht, kann man wohl von einer Genesung sprechen.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Liebe Mum
Ich kann deinen Wunsch sehr gut verstehen, ich hatte dieses Gefühl auch. Jeden Morgen, wenn es beim Erwachen nicht ganz so schlimm war, dachte ich es sei überstanden. Aber Jenni hat' s auf den Punkt gebracht mit dem Vergleich mit dem Reisebüro. Man sollte nicht zuviel schauen, wie es dort ist oder dort. Ich habe das am Anfang auch gemacht. Ich wollte immer Vergleiche machen, hören, dass ich doch nicht ganz so schlimm dran bin. Es ist vielleicht auch der Wunsch, dass es einen nicht gar so arg erwischt hat, dass es dann hoffentlich ganz schnell wieder vorbei ist. Fakt ist aber, dass man selbst etwas dagegen tun muss. Nicht mehr nur Reiseprospekte anschauen, sondern zu sich selbst stehen , sich auf seine eigene Reise machen, sich Hilfe holen und kämpfen. Auch wenn man das Gefühl hat, da passiert etwas mit mir, das ich nicht steuern kann, ich habe das nicht mehr in der Hand, was mit mir geschieht, ich kann nichts dagegen tun. Aber man kann. Man bemerkt es nicht sofort, aber mit dem Schritt, zuzugeben vor sich selbst, es ist jetzt ganz einfach so, dass mich diese Sch.........krankheit erwischt hat, sich Hilfe holt und sich informiert, hat man schon etwas getan. Mit dem Schicksal hadern bringt nichts. Es ist wie es ist, im Moment schwer zu akzeptieren, aber die einzige Möglichkeit wirklich etwas dagegen zu tun :!: Liebe Grüsse :!: Valentina
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