Ich kanns so schwer beschreiben....

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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lebenstraum

Ich kanns so schwer beschreiben....

Beitrag von lebenstraum »

Hallo,

eigentlich geht es mir ja schon seit einem Jahr wieder gut, ich nehme keine AD mehr, habe nicht mehr ständig DIESE Angst,
kann lachen, mich mit Freunden treffen, meiner Arbeit nachgehen und mich auf viele Dinge freuen.....

....Eigentlich halt......


....doch ich bin so oft so schnell genervt, ich habe manchmal ein ganz schlechtes Gewissen, dann bin ich wegen jeder Kleinigkeit böse mit meinem Mann oder habe das Gefühl das er mich nicht mehr liebt (obwohl ich weiß das es Quatsch ist),
oder ich schaue unseren Sohn an und denke dann soll das alles in Deinem Leben gewesen sein?
Oder dann wenn er Nachts schon wieder 1000x auswacht, dann bin ich so frustriert und denke das mir DAS Leben einfach nicht gefällt,
ich liebe meinen Sohn, wenn er jetzt übers WE bei meinen Eltern ist sehne ich mich richtig nach ihm, mache mir ständig Sorgen das was passiert,
doch es ist halt so oft das ich superschnell genervt bin wenn er nur ein bißchen Knatscht oder so,
hinterher tut es mir dann wieder so Leid!!
Kennt Ihr das?

Es ist einfach so schwer zu beschreiben....

LG
Anke
rosered

Beitrag von rosered »

Wieso? hast es doch recht gut beschrieben... Und ich denke, jede 2. Frau bzw Mutter kennt das, und kann mit dir fühlen...

Das hilft jetzt nicht sehr, oder?

sorry...
lebenstraum

Beitrag von lebenstraum »

Hallo,

ja vielleicht ist es normal, vielleicht geht es vielen Müttern so,
aber ich komme mir dann immer so unnormal vor
und frage mich warum ich sowas denke,
warum ich mir manchmal wünsche einfach ungebunden zu sein,
frage mich ob es an der PPD liegt oder einfach normal ist??
Viele Mütter sehen so dauerglücklich aus!

Ich denke dann Du kannst nie ein zweites Kind bekommen,
wenn Du jetzt schon nicht 100% glücklich bist und das frustriert mich dann!
lola

Beitrag von lola »

Hallo!


Also mir ergeht es genau gleich. Du musst gar nicht so viel schreiben, es ist mir ohne Worte klar was du meinst.
Auch ich bin aus dem "Gröbsten" raus, kann mich mit Freunden treffen und lache mit ihnen, gehe ins Kino, mach das und jenes.....aber es ist noch nicht so, wie ich es gerne hätte. Wie es sein sollte. Diese Freude, sie ist nicht mehr so ganz da wie vorher. Ich habe Angst, dass dies das ganze Leben so bleibt. Kürzlich sah ich einen Film und diese Frau hat sich nie vollständig erholt. Das macht mir so Angst und eine grosse Trauer kommt auf, dass ich vielleicht nie ein zweites Kind, wie du beschreibst, bekomme.
Oh Mann, es ist so schwer.
Tut mir leid, aufmunternd war das auf jeden Fall nicht, aber im Moment kann ich nichts anderes dazu beitragen.
Liebe Grüsse von

Lola
lebenstraum

Beitrag von lebenstraum »

....du sagst es.....!!

Welchen Film meinst Du lola??

Ja ich habe auch Angst das es immer so bleibt, ich immer an allem zweifel, die schlechten Dinge sehe, mir zu viele Gedanken machen und so, das die totale Freude einfach nicht mehr zurückkommt...!!

Tut gut zu wissen das man da nicht alleine ist!!

LG
Anke
luluvonloewenstein

Sorgen machen

Beitrag von luluvonloewenstein »

Hallo Anke,
verstehe deine Gefuehle sehr gut. Mache mir auch staendig Sorgen wenn meine Kleine mal nicht bei mir ist. Sogar zuhause werde ich immer nervoes wenn ich sie mal nicht hoere... Das macht mich zum Nervenbuendel.
Ja und gut fuer die Beziehung ist das natuerlich nicht gerade. Bin auch sofort entnervt bei der geringsten Kleinigkeit und lasse das an meinem Partner aus. Bevor er von der PPD wusste, verglich er mich mit Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Die happy Schwangere und nach dem Kaiserschnitt die heulende, entnervte Partnerin ...

Mein Kind ist jetzt fuenf Jahre alt, von der PPD weiss ich erst seit ca. einem Jahr. Habe also vier Jahre in dem Glauben gelebt, dass ich verrueckt geworden bin, und war die ganzen Jahre damit beschaeftigt es schoen geheim zu halten.

Mir hilft es inzwischen, gewisse Auszeiten zu nehmen. Weg von Mann und Kind, und nur fuer mich selbst sein, und das machen was mich aufbaut. Das kann nur eine Stunde oder ein ganzes Wochenende sein. Ob es laufen ist, oder ein Sprachkurs, oder Martinis mit Freundinnen trinken, hauptsache weg von zuhause und sich wieder selbst fuehlen.

Herzliche Gruesse
Miriam
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