Bin neu und habe eine Frage!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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panama509

Bin neu und habe eine Frage!

Beitrag von panama509 »

Hallo,

ich bin ganz neu hier. Habe mich schon in der Vorstellungsrunde vorgestellt und meine Probleme mit mir und unserer Tochter geschildert.

Ich vermute, dass ich eine Depr. habe. Habe mich vor ein paar Tagen meiner Hebamme anvertraut, die mir auch gl. die Adresse eines Arztes gab, der sich auf Wochenbettdepr. spezialisiert hat.
Leider ist dieser noch im Urlaub, so dass ich mich noch alleine durch die Tage schlagen muss.
Unsere Kleine ist sehr anstrengend (KISS & Schrei Baby) und ich bin immer bis abends allein mit ihr.

Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wie ich die Tage besser überstehen kann, bis ich endlich zum Arzt komme?
Fühle mich immer sehr einsam, müde und traurig. Wenn die Kleine mal wieder besonders anstrengend ist, dann denke ich immer nur "oh man, ich mag Dich gar nicht mehr sehen....."

Danke und liebe Grüße,
Panama
Micha

An Panama

Beitrag von Micha »

Hallo,

der Tag kann ja sooooooooooooooooooooo lang sein. Ich war froh um jeden Tag den ich rumgebracht habe, als es mir schlecht ging.

Mein Sohn war 1/2 Jahr ein Schreibaby, keine Ahnung warum, vielleicht Koliken. Er war nur ruhig, wenn er rumgetragen wurde. Selbst mein Mann, der immer Nerven wie Drahtseile hatte sagte mal zu Nik: "Kind du schaffst uns, wenn du nicht willst, dass deine Eltern in die Klapse kommen, dann sei mal wenigstens für 5 Minuten ruhig".

Du mußt deinen Tag planen, also am besten schreibst du dir auf: Da stehen wir auf, dann richte ich mich, dann das Baby, dann gibt es Frühstück, dann ist das Vormittagsschläfchen und zwar mit Uhrzeiten, na ja wenigstens so ungefähr. Außerdem wichtig: DU MUSST DICH AUSRUHEN. Nutze jedes Schläfchen deines Babys um auch zur Ruhe zu kommen, schlaf auch ein wenig oder trinke in Ruhe einen Kaffee und les eine Zeitung - entspanne dich.

Auch wenns noch so schwer fällt, geh unter Leute, besuche Bekannte, geh ins Babyschwimmen oder in die Stadt. Ich weiß das ist ein Kraftakt, wenn es einem schlecht geht aber ich fühlte mich hinterher viel besser und der Tag ging auch schneller rum.

Liebe Grüße Micha
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Panama,

lass Dich mal drücken! Ich habe Dir schon mal auf Deine Vorstellung geantwortet. Ich wollte Dir nur nen Hinweis geben: Bei uns gibt es doch das Unterforum "Unser Forum" Und da gibt es einen Bericht "Notfallplan". Dort hat Melanie einige wichtige nummern aufgeschrieben, z. B. auch von der Telefonseelsorge. Du kannst Dich auch immer an die Gruppenansprechpartnerinnen/Leiterinnen der Selbsthilfegruppen wenden. Wähl einfach die Liste durch, irgendeine ist schon zuhause. Nur für den Fall, dass Du mal jemand zum reden brauchst.
Ansonsten, versuche was zu machen, was Dir Spass macht. Bewegung ist schon mal gut und wirkt auch antidepressiv. Gibt es jemanden, der Dir die Kleine mal abnehmen kann? Meine Nachbarin hat auch ein Schreikind, aber wenn sie bei mir ist und mit meiner Tochter spielt ist sie so abgelenkt, dass sie das bravste Kind ist.
Gibt es bei Dir irgendwelche Mutter-Kind-Angebote? Z.B. Babymassage, Babyschwimmen, Mütter-Treffs, Krabbelgruppen usw? Mir hat das viel geholfen (der Erfahrungsaustausch mit anderen Mamis und ich konnte mal was anders sprechen als Babysprache...).

Ich kann Dich total verstehen, Du bist müde und überlastet. So war ich am Anfang auch. Ich kann Dir nur sagen, es wird besser, Du wirst gesund und Du wirst Freude an Deinem Kind haben. Aber Du brauchst jetzt viel Geduld mit Dir selbst. Leider geht das nicht von heute auf morgen...

Liebe Grüße, Saskia
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Panama!

Ich habe einen ganz kleine, aber nicht weniger wichtigen Tipp für Dich: Überbrücke die Zeit bis zum Termin damit, Dir Gutes zu tun. Wenn der Zwerg beispielsweise im Bett liegt, dann hör einfach mal an Dich rein, auf was Du Lust hättest...vielleicht mal in der Badewanne die Beine hochlegen...oder...eine Tasse Deines Lieblingstees kochen. Vielleicht auch mal einen schönen Blumenstrauss kaufen...

Wenn ich was gelernt hab, dann: Es sind die kleinen Dinge, die unserer Seele kleine Auftriebswellen zusenden können!

LG und halt die Ohren steif - bald bekommst Du Hilfe!
panama509

Beitrag von panama509 »

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten!
Morgen werde ich erstmal wieder für 2 oder 3 Tage zu meinen Eltern fahren (1 Autostd. entfernt), dann kann meine Mutter mir die Kleine abnehmen.
Ansonsten habe ich hier niemanden.....meine Freunde, die mal vorbeischauen könnten, arbeiten alle und haben auch noch keine Kinder.

Ich werde den Tag jetzt wirklich durchstrukturieren, vielleicht hilft es ein wenig!
Zur Babymassage gehen wir nächste Woche und zum Schwimmen im September, ich hoffe wirklich, dass alles bald besser wird!

Danke für Eure lieben Worte!

Viele Grüße,
Panama
Caro

Beitrag von Caro »

Hallo Panama,

Massage und Schwimmen hört sich doch gut an! Vielleicht hast Du auch Möglichkeit an einer Pekip-Gruppe oder einer Krabbelgruppe teilzunehmen? Meine Große war auch so ein Schreihals und da habe ich in diesen Gruppen viel Halt bekommen - und es sind tolle Freundschaften daraus entstanden...

Vielleicht wäre das ja für Dich?

Alles Gute für Dich,
caro
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Panama, ich finde, es klingt schon mal gut, dass Du zu deinen Eltern fährst. Geh raus, geh shoppen oder was weiß ich. Und vielleicht lernst Du ja in der Babymassage oder so eine andere Mutti kennen. Ich habe meine Tagesmutti in der Krabbelgruppe kennengelernt. Babymassage finde ich übriegens super. Hat mir damals viel geholfen, eine Beziehung zu meiner Tochter aufzubauen.

Liebe Grüße, Saskia
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