Umfrage:welche Therapie macht ihr und wie zufrieden ...

Austausch von Erfahrungen mit Therapieformen, Infos, Tipps

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Milla

Umfrage:welche Therapie macht ihr und wie zufrieden ...

Beitrag von Milla »

...seidt ihr damit?Warum?

Ich fange an:

ich habe von Februar bis August 2006 eine tiefenpsychologische Therapie gemacht und war damit nicht zufrieden.

Zum Teil lag es an der Inkompetenz,Inkonsequenz u.a. meiner Therapeutin (Dipl-Psychologin),zum Teil aber auch daran,daß das Beschäftigen/Denken , also die Auseinandersetzung mit meiner schwierigen Vergangenheit (Gewalt vom Vater) mich noch mehr nach unten zog,statt mir zu helfen,meine aktuellen Probleme zu lösen (Partnerschaftskrise).

Ich würde mich auf eine regen Beteiligung euerseits sehr freuen! :D
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Milla,
ich mache schon zum zweiten Mal (allerdings mit einem Abstand von circa 10 Jahren dazwischen) eine Verhaltenstherapie, auch bei einem Dipl.Psy., beide Therapie bei dem selben. Und ich bin sehr zufrieden. Warum? Weil zum einen die Chemie stimmt, er mir immer gute Tipps gibt, wie ich mit meinen Ängsten besser umgehen kann, mir immer wieder aufzeigt, dass ich so viele weiteren Seiten als nur die ängstliche habe. Klar, kamen am Anfang auch die "Sachen" von zu Hause ins Gespräch, dass mich meine Eltern früh alleine liessen etc und ich deshalb heute noch nicht so viel Vertrauen habe, dass man mich auch wirklich nicht verlässt, zu mir hält etc. Es ist gut, auch darüber zu reden, Ursachenforshung sozusagen. ABER: irgendwann - und das ist das Tolle an einer VT - erkennt man, dass nur man selbst für sich verantwortlich ist, sonst niemand. Und dass man ganz aktiv an seinem Leben was ändern kann, natürlich nicht von heute auf Morgen. Beide Therapien gingen bei mir 2 Jahre. Ich habe zB bewusst keine Tiefenpsych. Therapie gemacht, weil ich gehört und auch gelesen habe, dass sie sich vielmehr mit der Vergangenheit als der Gegenwart und Zukunft beschäftigt. Es ist wichtig, dass man irgendwann wieder optimistisch in die Zukunft schauen kann, auch, wenn man Dinge früher erlebt hat, die nicht schön waren. Die VT hilft sozusagen im "aktuellen" Zustand. WAS kann ich tun, damit es mir besser geht? Wie kann ich mit meinen Defiziten (die jeder Mensch hat) besser umgehen? Auch ich habe meine Verlassenängste auf meine Partnerschaft übertragen, kann aber jetzt besser damit leben, denn mein Freund ist nicht meine Eltern und ich bin keine 5 Jahre mehr alt. Weisst Du, was ich meine? So, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig input geben, ansonsten frag ruhig noch mal nach. LG Carlotta
Milla

Beitrag von Milla »

Hi Carlotta!

Das ist aber schön,daß du mir eine so lange und ausführliche Antwort gegeben hast,danke! :D

Ich habe in der Tat gelesen,daß die kognitive Verhaltenstherapie die erfolgreichste Psychotherapie bei Depression und Angststörungen sein sollen.

Hier 2 interessante Links,für die Frauen,die noch nicht wissen,was sie machen möchten:

http://www.netdoktor.de/krankheiten/fak ... erapie.htm

http://web4health.info/de/answers/bipol ... ch-cbt.htm

Ich weiß,daß Marika und Hanna auch mit ihrer Verhaltenstherapie sehr zufrieden sind.Ich hoffe,sie melden sich noch!

Ansonsten kann ich dir nur beipflichten:egal,was einem in der Vergangenheit passiert ist,eines Tages muß man das Schlimme hinter sich lassen,lernen, seine aktuellen Probleme zu lösen (PPD,Partnerschaftskrise) ,also Verantwortung für sein Leben übernehmen (was auch bedeutet , lernen,es AKTIV zu gestalten)und optimistisch nach vorne schauen!
:D

Schönen Tag noch! :D
Micha

An Milla

Beitrag von Micha »

Hallo Milla,

gar keine. Bei der ersten und zweiten Depri wurde gesagt, von verschiedenen Ärzten, dass ich keine Therapie brauche. Ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, was ich denen erzählen sollte. Es wäre bei mir eben nur der Stoffwechsel.

Also nehme ich weiter brav meine Pillchen und freue mich, dass ich wieder gesund bin.

Micha
Milla

Beitrag von Milla »

Hi Micha! :D

Na gut,wenn du so wieder gesund bist! :D

Aber , die Fragen,die ich mir stelle:braucht im Grunde nicht JEDER Depressive eine Psychotherapie?Und wenn auch AD allein heilen können,ist die Heilung mit einer zusätzlichen Psychotherapie nicht schneller und langfristiger?
Micha

An Milla

Beitrag von Micha »

Hi Milla,

das dachte ich auch und ich hatte ja auch eine Therapiestunde und meine Therapeutin und ich wussten gar nicht worüber wir reden sollten.

Sie fragte mich nach meiner Kindheit (traumhaft), nach meiner Ehe (glücklich) und nach meinem Beruf (super). Also keine Leichen im Keller.

Schließlich gab sie mir noch Tips, wie ich meinen Panikattacken gegenübertreten soll und dass ich mich von meinem Perfektionismus verabschieden muß. So das wars. Eine Therapiestunde und gut.

Es ist meiner Meinung nach von Fall zu Fall verschieden ob man eine Thera braucht oder nicht. Wenn ja ist sie auf jedenfall zusätzlich zu den Medis unterstützend.

Gruß Micha
Milla

Beitrag von Milla »

Hi Micha! :D

Welche Therapie war das?Tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch?

Wahrscheinlich ist die Depri bei mir endogen,vielleicht genetisch bedingt.

Hast du Verwandten,die daran erkrankt sind?
Micha

An Milla

Beitrag von Micha »

Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie die Therapie hieß, war ja auch nur eine Sitzung nach der meine Ärztin beschlossen hat, dass keine weiteren Sitzungen mehr notwendig waren.

Sie hatte einen Block in der Hand und stellte mir verschiedene Fragen über Kindheit, Ehe und Beruf und auch ob es psychische Erkrankungen in meiner Familie gibt. (außer dass wir alle eine total durchgeknallte Familie sind :lol: sind doch alle, außer ich, psychisch gesund).

Auslöser meiner Depri war entweder die Geburt oder die Abstilltabletten, die ich nahm. So genau konnte mir das keiner sagen.
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo,

habe von Juni - Dezember 2005 eine Gesprächstherapie gemacht. Zu Anfang 2 Sitzungen pro Woche, danach 1 und dann ist leider meine Psychologin in den Ruhestand und bei ihrem Nachfolger war ich nur 2 Mal - der hatte kaum Zeit und war auch telefonsich sehr schlecht zu erreichen. Aber da ging es mir schon ganz gut und so habe ich seit dem keine mehr gemacht. Die Psychologin war sehr einfühlsam. Sie hatte ein ansprechendes Zimmer, farbenfroh und kindgerecht eingerichtet. Wir haben uns dann immer zusammen an einen Tisch gesetzt und sie hat mir Fragen zu meinem Befinden, der Familie, der Vergangenheit etc. gestellt. Ich habe erzählt und sie hat mir zwischendurch Denkanstöse und auch Verhaltenstipps gegeben.
Parallel bin ich in eine Mutter-Kind-Gruppe für PPD-kranke Frauen gegangen, die im Juni diesen Jahres dann zu Ende war. Diese Treffen waren 14tägig und ich empfand sie als sehr gut und konstruktiv, da wir nicht nur über unsere seelischen Nöte, sondern auch über ganz alltäglich Sachen gesprochen haben. Moderiert wurde die Gruppe von einer Kinderärztin, die auch Kinderpsychologin war. Sie hatte nicht nur einen Blick auf uns Mütter, sondern hat gleichzeitig auch unsere Kinder, die wir mitbringen sollten, beobachtet.
Und dann habe ich noch 2 Mal kinesiologische Behandlungen gemacht, die mir sehr geholfen haben, aus der Depression rauszukommen. Die 2. hatte ich Ende März diesen Jahres und die Kinesiologin hat nochmal geprüft, ob die Depression raus ist oder noch Blockaden vorhanden sind - war aber alles gut .

Mein Fazit: alles 3 zusammen + Einahme eines AD haben mir wirklich sehr geholfen und mich da wieder rausgeholt. Einzige Enttäuschung war: da meine Psychologin ab Oktober 2005 nicht mehr im klinischen Dienst dann war und es keine direkte Nachfolge gab, verlief die Gesprächstherapie im Sand. Fand ich am Anfang schon ärgerlich, dass aus Kostengründen kein Ersatz eingestellt wurde und somit alle Patientinnen auf die eh schon überlastetet Ärzte verteilt wurden. Folglcih war die Erreichbarkeit - vor allem telefonsich - sehr schlecht und wenn ich akut etwas gehabt hätte, hätte ich dort keine Hilfe mehr bekommen.

Viele Grüße
Nora
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Marika
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Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Milla!

Ich mache auch eine Verhaltenstherapie bei einem Psychiater, der mich auch gleichzeitig medikamentös begleitet. Diese Therapieform ist das Beste, was mir passieren konnte. Durch die Konfrontation mit meinen Ängsten und negativen Gedanken, habe ich gelernt, trotz meiner Zwangsstörung ein tolles Leben zu leben.

Mir ist klar geworden, dass ich immer schon leicht zwanghaft war - das liegt in meiner Natur. Die PPD hat dies dann komplett zum Ausbruch gebracht. Ich werde also wohl immer ein bissl eine "Zwänglerin" :wink:sein , aber die Symptome können mit der VT auf ein Minimum reduziert werden.

Auch mein Selbstvertrauen ist enorm gewachsen - ich habe einfach MICH SELBER GEFUNDEN!!! Und das ist unglaublich schön!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
physiogirl101

Beitrag von physiogirl101 »

Hallo Milla - ich mache eine Verhaltenstherapie - allerdings auch mehr um meinen - sehr störenden - Perfektionismus, der mich in diese Krise getrieben hat , in den Griff zu bekommen. In der Therapie besprechen wir meine Angstattacken, wann und warum ich meine das sie auftreten .. nebenbei macht meine Therapeutin Entspannungssachen (Autogenes Training, Jacobson) mit mir ... allein die Tatsache, das ich jede Woche da hin "muss" ist gut .. so bin ich gezwungen mich einmal die Woche "auszuklinken ... es zu genießen was für mich zu tun ! Ich mache ja auch sonst viel um einfach "runter zu kommen" - Cranio Sacrale, Homööpathie, ... merke es geht mir dann besser und ich komme in die Ruhe - sonst laufe ich den ganzen Tag auf Adrenalin rum und komme nicht zum Schlafen ... was immer noch nicht so gut klappt ! Ist ein ständiges Auf-und Ab !
Gruß physiogirl101
Bolek215

Re: Umfrage:welche Therapie macht ihr und wie zufrieden ...

Beitrag von Bolek215 »

Hi Milla,
ich mache seit Dez.05 (unterbrochen durch 3 Monate Psychiatrie) eine Therapie beim Psychologen 1 x wöchentl.
Welcher Art? Hm.
Er fragt mich wie die letzte Woche gelaufen ist und ich erzähle was gut und was schlecht war und ich wie mich gefühlt habe.
Ist das Tiefenpsychologie - keine Ahnung.

Jedenfalls habe ich immer mehr den Eindruck, dass mir das nix bringt.
Oft hat er nur 1/2 h Zeit (ich weiß, dass mir 50 Min. zustehen u. habe das schon reklamiert!) , telef. ist er nur über AB erreichbar.
Allerdings war er im Dez. 05 meine letzte Rettung die normale Wartezeit für einen Termin beim Psychologen liegt hier in Unterfranken bei 8 Monaten !!!!!
Bin mir noch nicht sicher ob ich da nochmal hingehen werde...
LG
Bolek
Ava

Beitrag von Ava »

Hi Milla,

ich habe nach meiner ersten Depression eine Psychoanalyse gemacht - so richtig mit Couch und so - es hat mir sehr viel gebracht damals, und es ging mir auch Jahre danach sehr gut. Nach dem zweiten Baby habe ich nach langem Suchen und einigen Therapeutenwechseln eine Gesprächstherapie begonnen - das hat mir auch sehr viel gebracht.
Beides ist total unterschiedlich. In der Analyse ging es sehr viel um meine Kindheit, um mein Verhältnis zur Mutter, wo bei mir nämlich der Hund begraben ist, und ich konnte vieles aufarbeiten, betrauern, Gefühle zulassen, die ich sonst, ohne den Schutzraum der Analyse, nie hätte zulassen können.
Das Wissen um meine Geschichte hat mich leider nicht vor einer neuen wesentlich heftigeren Depression nach dem zweiten Kind geschützt. In der Gesprächstherapie, die ich vor zwei Jahren angefangen habe, ging es viel um meinen Alltag, um Krisenmanagement, um alles, was mir Probleme und Sorgen machte, um meine marode Ehe, um die Trennung, um die Scheidung, um die Kinder, um Geldsorgen, auch um meine Eltern, um meine psychiatrische Vergangenheit, um meine Berufstätigkeit - der Psychotherapeut war sehr einfühlsam und gut und hat mich immer wieder aufgebaut, wenn ich glaubte, das alles nicht mehr zu schaffen. Ich habe es geschafft, bin mittlerweile fast geschieden, alleinerziehend, wieder berufstätig, und ich bin mittlerweile so ziemlich am Ende der Therapie angekommen, noch ein paar Stunden, und dann ist sie zuende.
Wenn Du noch irgendetwas wissen möchtest, schreib´ mir doch am besten eine PN.

Liebe Grüße

Ava
funkebna

An Milla und alle anderen hier ;-)

Beitrag von funkebna »

Also, ich mache seit eineinhalb Jahren eine tiefenpsychologische Therapie und bin, trotz guter Zusammenarbeit mit dem Psychoanalytiker, NICHT zufrieden.
WARUM? Weil es mir nach und nach, trotz Therapie immer schlechter ging. Jetzt ist es so schlimm, daß ich auf der Warteliste einer Tagesklinik stehe und heute habe ich einen Termin bei einer Psychiaterin.
In der Tagesklinik sagte man mir nach der Vorstellungs-Untersuchung, daß wir sicherlich nicht drumherum kämen, Medikamente einzusetzen :-(
Tja, und das trotz Therapie!
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hallo ihr Lieben,

die Frage stelle ich mir auch gerade und ich denke für mich wäre die VT das Richtige. Tiefenpsychologisch denke ich brauch ich nicht,denn ich möchte im hier und jetzt klarkommen.
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