hallo an alle!
ich bin neu hier...habe in der vostellungsrunde schon kurz von mir erzählt.
nach allen geburten hatte ich zg-mal mehr,mal weniger-ich kam immer so einigermaßen damit klar,auch wenn es manchmal sehr quälend war.
ich erinner mich aber,dass ich schon als kind manchmal zg hatte....z.b. wenn ich angst hatte unseren hund vom balkon zu werfen...
meine jetzigen zg richten sich immer an die kinder...ich schäme mich noch immer entzetzlich dafür,liebe ich sie doch über alles...würde ALLES für sie tun...
kann mir jemand erklären,warum man diesen mist im kopf hat??
ganz bewßt lege ich keine messer beiseite,bade meine kleinste maus allein etc....
trotzdem nervt es mich oft gewaltig,auch wenn ich mir immer wieder sage,es sind nur gedanken...
sie schießen einfach immer wieder in meinen kopf...
wer kennt das,was macht ihr dagegen?
liebe grüße
iris
fragen zu zwangsgedanken...
Moderator: Moderatoren
Hallo Iris!
Herzlich willkommen bei uns! Du wirst dich hier wohl fühlen!
Ich habe deine Vorstellung gelesen und finde dein Leben sehr beeindruckend.
Das mit den ZG kenne ich auch. Warum wir diese Gedanken haben, können dir andere Frauen hier bestimmt besser erklären, ich empfehle dir ein Buch:
"Der Kobold im Kopf" von Lee Baer
Da geht es um ZG, deren Entstehung und wie man damit umgehen lernt.
Außerdem finde ich eine Verhaltenstherapie empfehlenswert, ich lerne da eine Menge auch bzgl. dieser ZG.
Ja, was mache ich sonst noch?
Ich versuche die Gedanken "auszudenken", d.h. zu Ende zu denken,(auch wenn es oft schwerfällt und es mir nicht immer gelingt). Meistens wird mir dann die Absurdität meiner ZG, (gehen immer gegen mein jüngstes Kind) deutlich und ich sage mir ganz bewußt, daß das "nur" Gedanken sind, die ich niemals in die Tat umsetzen würde, weil ich das ja gar nicht will.
Ist schwer zu beschreiben, was für Zwiegespräche da in meinem Kopf umgehen, hängt auch stark von der Art der Gedanken ab. Ich versuche jedenfalls, meine rationale Seite hervorzuheben, so wird mir das Krankhafte an diesen ZG deutlicher.
Muß noch mal drüber nachdenken,(ist grade nicht so leicht, weil hier 4 Kinder durchs Haus toben), melde mich dann noch mal.
Herzliche Grüße
meiki
Herzlich willkommen bei uns! Du wirst dich hier wohl fühlen!
Ich habe deine Vorstellung gelesen und finde dein Leben sehr beeindruckend.
Das mit den ZG kenne ich auch. Warum wir diese Gedanken haben, können dir andere Frauen hier bestimmt besser erklären, ich empfehle dir ein Buch:
"Der Kobold im Kopf" von Lee Baer
Da geht es um ZG, deren Entstehung und wie man damit umgehen lernt.
Außerdem finde ich eine Verhaltenstherapie empfehlenswert, ich lerne da eine Menge auch bzgl. dieser ZG.
Ja, was mache ich sonst noch?
Ich versuche die Gedanken "auszudenken", d.h. zu Ende zu denken,(auch wenn es oft schwerfällt und es mir nicht immer gelingt). Meistens wird mir dann die Absurdität meiner ZG, (gehen immer gegen mein jüngstes Kind) deutlich und ich sage mir ganz bewußt, daß das "nur" Gedanken sind, die ich niemals in die Tat umsetzen würde, weil ich das ja gar nicht will.
Ist schwer zu beschreiben, was für Zwiegespräche da in meinem Kopf umgehen, hängt auch stark von der Art der Gedanken ab. Ich versuche jedenfalls, meine rationale Seite hervorzuheben, so wird mir das Krankhafte an diesen ZG deutlicher.
Muß noch mal drüber nachdenken,(ist grade nicht so leicht, weil hier 4 Kinder durchs Haus toben), melde mich dann noch mal.
Herzliche Grüße
meiki
Hallo Iris,
ich litt selber fürchterlich unter diesen grausamen ZG. Die ZG sind meiner Meinung nach ein fehlgesteuerter Schutz - und Kontrollmechanismus. Für Dich wäre es das allerschlimmste, wenn den Kindern was passieren würde, was Du noch dazu verursacht hast. Deswegen mußt Du Dich ständig hinterfragen und kontrollieren, ob Du in der Lage wärest, sowas zu tun. Lies mal folgendes, was ich im Internet gefunden habe:
" Bisher sind die Ursachen für Zwangserkrankungen noch ungeklärt. Sicher ist, dass die Erfahrungen in der Kindheit eine Rolle spielen. Wenn ein Mensch als Kind hohe Anforderungen an Leistung, Perfektion oder Sauberkeit erfüllen muss, aber nur Kritik und Vorwürfe zu hören bekommt, kann er als Erwachsener sehr verunsichert sein. Er hält dann das gesamte Leben für gefährlich und misstraut den Menschen. In einer Krise, z.B. ausgelöst durch Überforderung, Tod eines nahen Angehörigen aberoder Trennung des Partners, neigt er dann dazu, sich gegen alle möglichen Gefahren absichern zu wollen. Die Ordnung, die er in der Welt vermisst, versucht er durch Rituale und starre Handlungsabläufe zu schaffen. Ist der Zwang erst einmal entstanden, bleibt er von selbst weiter bestehen. Da der Betroffene glaubt, wenn er sein Ritual aufgeben würde, würde Schlimmes passieren, behält er es bei."
Das Buch von Lee Baer habe ich auch und ich kann es sehr empfehlen. Das was Meiki gesagt hat ist auch gut. Ich habe selbst eine Verhaltenstherapie hinter mir, in der ich gelernt habe, mit den ZG umzugehen.Dazu habe ich noch Medikamente bekommen. Ich kann Dir nur raten, die Situationen, die die Angst und die ZG auslösen nicht zu vermeiden. Weißt Du, es sind ja tatsächlich nur Gedanken, die kann man aber leider nicht beeinflussen.UND: JEDER denkt sich manchmal so komisches Zeugs, diese Gedanken sind ein Stück weit ganz normal. Gesunde Leute machen kein großes Problem draus. Aber wir bewerten diese Gedanken als ganz furchtbar schlimm. Und sie passen halt überhaupt nicht in unser Bild einer "perfekten Mutter"
Übrigens, ich hatte in meiner Kindheit/Jugend auch schon mal einen Zwang (Zählzwang), der ging damals ohne Behandlung wieder weg. Aber ich glaube, wir sind halt beide in Überforderungssituationen anfälliger als andere.
Im Internet gibt es z.B eine Seite www.zwaenge.de.
Liebe Grüße, Saskia
ich litt selber fürchterlich unter diesen grausamen ZG. Die ZG sind meiner Meinung nach ein fehlgesteuerter Schutz - und Kontrollmechanismus. Für Dich wäre es das allerschlimmste, wenn den Kindern was passieren würde, was Du noch dazu verursacht hast. Deswegen mußt Du Dich ständig hinterfragen und kontrollieren, ob Du in der Lage wärest, sowas zu tun. Lies mal folgendes, was ich im Internet gefunden habe:
" Bisher sind die Ursachen für Zwangserkrankungen noch ungeklärt. Sicher ist, dass die Erfahrungen in der Kindheit eine Rolle spielen. Wenn ein Mensch als Kind hohe Anforderungen an Leistung, Perfektion oder Sauberkeit erfüllen muss, aber nur Kritik und Vorwürfe zu hören bekommt, kann er als Erwachsener sehr verunsichert sein. Er hält dann das gesamte Leben für gefährlich und misstraut den Menschen. In einer Krise, z.B. ausgelöst durch Überforderung, Tod eines nahen Angehörigen aberoder Trennung des Partners, neigt er dann dazu, sich gegen alle möglichen Gefahren absichern zu wollen. Die Ordnung, die er in der Welt vermisst, versucht er durch Rituale und starre Handlungsabläufe zu schaffen. Ist der Zwang erst einmal entstanden, bleibt er von selbst weiter bestehen. Da der Betroffene glaubt, wenn er sein Ritual aufgeben würde, würde Schlimmes passieren, behält er es bei."
Das Buch von Lee Baer habe ich auch und ich kann es sehr empfehlen. Das was Meiki gesagt hat ist auch gut. Ich habe selbst eine Verhaltenstherapie hinter mir, in der ich gelernt habe, mit den ZG umzugehen.Dazu habe ich noch Medikamente bekommen. Ich kann Dir nur raten, die Situationen, die die Angst und die ZG auslösen nicht zu vermeiden. Weißt Du, es sind ja tatsächlich nur Gedanken, die kann man aber leider nicht beeinflussen.UND: JEDER denkt sich manchmal so komisches Zeugs, diese Gedanken sind ein Stück weit ganz normal. Gesunde Leute machen kein großes Problem draus. Aber wir bewerten diese Gedanken als ganz furchtbar schlimm. Und sie passen halt überhaupt nicht in unser Bild einer "perfekten Mutter"
Übrigens, ich hatte in meiner Kindheit/Jugend auch schon mal einen Zwang (Zählzwang), der ging damals ohne Behandlung wieder weg. Aber ich glaube, wir sind halt beide in Überforderungssituationen anfälliger als andere.
Im Internet gibt es z.B eine Seite www.zwaenge.de.
Liebe Grüße, Saskia
Liebe Iris!
Ein liebes Hallo an dich - ich hoffe du fühlst dich hier bei uns wohl!
Ich weiß wie du dich fühlst, denn auch litt in der schlimmsten Zeit meiner PPD an quälenden ZG, ich könnte meinem geliebten Sohn etwas antun. Wie die Mädels vor mir schon geschrieben haben, solltest du dir unbedingt mal das erwähnte Buch zu Gemüte führen.
Auch ich mache eine Verhaltenstherapie und nehme eine höhere Dosis eines AD - beides in Kombination ist z.Zt. die beste Behandlungsmethode gegen die ZG. Mir hat das sehr, sehr geholfen - speziel die Verhaltenstherapie. Man lernt dort wie man mit den ZG umgehen muss, damit diese immer weniger werden. Ich bin nun nach 17 Monaten PPD zu 98% ZG frei!!!!
Und ich war wirklich nur noch ein Bündel aus Angst, Panik und ZG.
Der Schlüssel ist für mich, das Annehmen der Krankheit - soll heißen - ich bin einfach ein bissl eine "Zwänglerin" und werde das wohl auch ein klein bisschen bleiben!
Da ist auch ein ordentlicher Schuß Selbstironie dabei und die Offenheit anderen Menschen gegenüber. Ich verheimliche meinen "kleinen Begleiter"
nicht, sondern stehe dazu. Denn es sind in der Tat NUR Gedanken, die nie ausgeführt werden. Jeder Mensch hat solche Gedankengänge, nur bewerten die Gesunden diese nicht - und so filtert das Gehirn diese absurden Gedanken als "unwichtig" aus und läßt sie in den weiten des Gehirns verschwinden. Wir bleiben dran hängen, weil wir glauben, sowas nicht denken zu dürfen bzw. bewerten diese Gedanken total falsch. Da eben setzt die Verhaltenstherapie an und ich kann dir nur sagen - ich bin ein neuer, glücklicher Mensch geworden...
Liebe Iris, ich hoffe ich konnte dir ein bissl helfen. Nur Mut - das wird wieder - es dauert und man muss dran arbeiten, aber man kann diese Gedanken in den Griff bekommen!
Liebe Grüße von
Ein liebes Hallo an dich - ich hoffe du fühlst dich hier bei uns wohl!
Ich weiß wie du dich fühlst, denn auch litt in der schlimmsten Zeit meiner PPD an quälenden ZG, ich könnte meinem geliebten Sohn etwas antun. Wie die Mädels vor mir schon geschrieben haben, solltest du dir unbedingt mal das erwähnte Buch zu Gemüte führen.
Auch ich mache eine Verhaltenstherapie und nehme eine höhere Dosis eines AD - beides in Kombination ist z.Zt. die beste Behandlungsmethode gegen die ZG. Mir hat das sehr, sehr geholfen - speziel die Verhaltenstherapie. Man lernt dort wie man mit den ZG umgehen muss, damit diese immer weniger werden. Ich bin nun nach 17 Monaten PPD zu 98% ZG frei!!!!



Der Schlüssel ist für mich, das Annehmen der Krankheit - soll heißen - ich bin einfach ein bissl eine "Zwänglerin" und werde das wohl auch ein klein bisschen bleiben!


Liebe Iris, ich hoffe ich konnte dir ein bissl helfen. Nur Mut - das wird wieder - es dauert und man muss dran arbeiten, aber man kann diese Gedanken in den Griff bekommen!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Liebe Iris,
auch von mir ein herzliches Willkommen. Hier kann man sich wirklich ganz hervorragend austauschen, denn wir alle hier können verstehen wie wir uns fühlen. Auch ich litt/leide (aber gerade fast gar nicht) unter ZG. In meinen schlimmsten Zeiten war nichts, rein gar nichts anderes mehr in meinem Kopf als die schlimmen Gedanken, ich könnte meinem oder anderen Kindern etwas antun. Bis jetzt bin ich nur mit einer tiefenpsychologischen Therapie sehr weit gekommen. Es ist immer noch ein auf und ab, aber die guten Zeiten werden immer länger und immer besser. Grad letzte Woche dachte ich wieder über die Einnahme eines ADs nach, jetzt denke ich wieder – brauche ich doch nicht, denn mir geht es gerade sehr gut.
Die anderen Mädels haben es auch schon geschrieben: Es ist immer eine Frage des Umgangs ... Wenn man lernt diese Gedanken zu akzeptieren und sie eben nicht mehr als superschlimm zu bewerten, fangen sie an sich zu langweilen und verschwinden immer mehr. Das dauert aber natürlich seine Zeit ... Das Buch kann ich im Übrigen auch empfehlen, habe ich auch gelesen. Und das mit der Selbstironie ist auch ein guter Tipp. Wenn man sich ein Stück weit darüber kaputt lachen kann, was man sich da gerade wieder zusammenspinnt, wird's auch erträglicher. Das ist natürlich oft gar nicht einfach. Aber mittlerweile kann ich das auch ab und zu.
Letzendlich bin ich fest davon überzeugt, dass wir alle wieder ein super entspanntes, glückliches Leben mit unseren Kindern führen werden – und wenn wir durch die Krankheit auch "anders" werden, dann doch auch, weil es anscheinend nötig war, sich zu verändern. Stillstand ist bekanntlich ja auch kein gutes Konzept :).
Und dass du sie Situationen vor denen du besonders Angst hast nicht vermeidest, ist doch auf jeden Fall der richtige Weg!
Viele, liebe Grüße
Julia
auch von mir ein herzliches Willkommen. Hier kann man sich wirklich ganz hervorragend austauschen, denn wir alle hier können verstehen wie wir uns fühlen. Auch ich litt/leide (aber gerade fast gar nicht) unter ZG. In meinen schlimmsten Zeiten war nichts, rein gar nichts anderes mehr in meinem Kopf als die schlimmen Gedanken, ich könnte meinem oder anderen Kindern etwas antun. Bis jetzt bin ich nur mit einer tiefenpsychologischen Therapie sehr weit gekommen. Es ist immer noch ein auf und ab, aber die guten Zeiten werden immer länger und immer besser. Grad letzte Woche dachte ich wieder über die Einnahme eines ADs nach, jetzt denke ich wieder – brauche ich doch nicht, denn mir geht es gerade sehr gut.
Die anderen Mädels haben es auch schon geschrieben: Es ist immer eine Frage des Umgangs ... Wenn man lernt diese Gedanken zu akzeptieren und sie eben nicht mehr als superschlimm zu bewerten, fangen sie an sich zu langweilen und verschwinden immer mehr. Das dauert aber natürlich seine Zeit ... Das Buch kann ich im Übrigen auch empfehlen, habe ich auch gelesen. Und das mit der Selbstironie ist auch ein guter Tipp. Wenn man sich ein Stück weit darüber kaputt lachen kann, was man sich da gerade wieder zusammenspinnt, wird's auch erträglicher. Das ist natürlich oft gar nicht einfach. Aber mittlerweile kann ich das auch ab und zu.
Letzendlich bin ich fest davon überzeugt, dass wir alle wieder ein super entspanntes, glückliches Leben mit unseren Kindern führen werden – und wenn wir durch die Krankheit auch "anders" werden, dann doch auch, weil es anscheinend nötig war, sich zu verändern. Stillstand ist bekanntlich ja auch kein gutes Konzept :).
Und dass du sie Situationen vor denen du besonders Angst hast nicht vermeidest, ist doch auf jeden Fall der richtige Weg!
Viele, liebe Grüße
Julia