16. ssw und depressiv?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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susi1978

16. ssw und depressiv?

Beitrag von susi1978 »

hallo zusammen,

ich gehöre eher zu den stillen lesern und konnte das ein oder andere nützliche hier schon "herausziehen".

jetzt brauche ich aber selbst einen rat. ich bin in der 16. ssw und erkenne mich selbst nicht wieder. kleinigkeiten, denen ich früher keine beachtung geschenkt habe entwickeln sich jetzt katastrophal. es gibt nur streit mit meinem mann, wo ich mich so reinsteigere, dass ich noch eine woche hinterher heule. ich fühle mich im recht und muss mir anhören das ich stur bin und nicht einlenken kann. dabei würde ich einlenken, wenn es doch so wäre.

naja, auf jeden fall bin ich seit meiner SS mehr am weinen als alles andere und prompt höre ich von meinem mann wieder, dass es wohl doch zu früh ist :-(

ich fühle mich einfach nur leer und ausgebrannt im moment, schuldig und schlecht und habe keinen der mich versteht. stattdessen habe ich das gefühl das immer mehr auf mir rungehackt wird. mein therapeut ist im urlaub und meine mediaktion habe ich aufgrund der SS auf ein minimun reduziert. ich denke darüber nach eine einrichtung oder ähnliches aufzusuchen. als letzter "schrei", in der hoffnung damit ein bißchen aufmerksamkeit zu bekommen, denn das habe ich überhaupt nicht. jemanden der sich für mich interessiert. mein mann sieht eher zu, dass er seine aktivitäten beibehält und es wird immer mehr, das er abends nicht zu hause ist.

was gibt es für möglichkeiten für mich, wenn es knall auf fall kommen sollte? ich meine eine art zufluchtsort, wo frauen sind die mich verstehen und auch alleine mit kind dastehen?

vielen dank fürs zuhören erstmal!

lg
susi1978
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Susi!

Erst mal ganz herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Bauchbewohner! :D Ich freue mich sehr für dich, auch wenn DIR im Moment gar nicht zum glücklich sein zumute ist. Das kann in der SS aber durchaus "normal" sein - da werden aufeinmal Hormone produziert, an sich der Körper gewöhnen muß.

Da du aber schon vorher Panikattacken usw. hattest und noch dein Medi reduziert hast, kann es da natürlich schon auch einen Zusammenhang geben. Wichtig wäre es auf jeden Fall, gleich deinem Doc Bescheid zu sagen, wenn er wieder da ist. Gibts bis dahin bei euch vielleicht sowas wie eine "Psychiatrischen Notdienst", oder eine Hebammenpraxis? Du könntest aber auch deinen Frauenarzt aufsuchen und ihm erklären, dass dir schnellstmöglich geholfen werden muss.

Dein Mann scheint mit der Situation total überfordert zu sein - erstens weil er Papa wird (da ist meiner auch aufeinmal über kurze Zeit "ausgetickt") und sicher auch, weil es dir wieder schlechter geht. Männer stecken dann gern die Kopf in den Sand - sprich sie stellen sich der Problematik nicht. Ich bin mir aber sicher, dass euch als PAAR geholfen werden kann - besonders auch von den oben erwähnten Einrichtungen.

Verlier nicht den Mut, dass wird wieder mit der richtigen Unterstützung an deiner bzw. eurer Seite. Und dann wirst du sicher gut durch die SS kommen.

Lass mal wieder hören, wie es weiter bei euch geht, ja!!!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Susi,

ich hatte auch schon während der Schwangerschaft Panikattacken und Zwangsgedanken. Es war irgendwann so schlimm, dass ich auf eine Krisenstation (psychiatrische Notaufnahme) gegangen bin. Marika sprach das schon an. Gibt es soetwas nicht in deiner Nähe (ich weiß ja nicht wo du wohnst)? Ansonsten würde ich auch mit deiner Therapeutin sprechen, wenn die Sitzungen bei ihr nicht ausreichen, kann sie dir bestimmt auch einen Tipp geben, was es noch für Alternativen gibt. Ich hatte zwischenzeitlich 2 Termine pro Woche bei meiner Therapeutin, was mir auch schon weitergeholfen hat.

Ich drücke dir die Daumen, dass du eine Lösung findest und hoffe du kannst deine Schwangerschaft bald genießen, mir ist das ganze sehr schwer gefallen, aber jetzt bin ich sehr froh, dass der kleine Mann auf der Welt und an meiner Seite ist.

Viele, liebe Grüße
Julia
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Susi,

geeh doch mal auf folgende Homepage:
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für
Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB). www.dajeb.de
Da gibt es einen online Beratungsführer, wo Du einfach Deine Postleitzahl eingeben musst und dann kommen alle möglichen Beratungsstellen und Dienste, auch für "unsere" Probleme. Oder geh mal zu Deinem Allgemeinen Sozialdienst. Die Adresse bekommst Du von der Stadtverwaltung, bzw. Deinem Landratsamt.Ich würde Dir auch empfehlen, Deinen Doc aufzusuchen. Es gibt Psychopharmaka, die man in der SS nehmen kann. Zur Sicherheit kannst Du auch mal bei www.embryotox.de nachfragen. Da sind die Fachleute, die sich sehr gut mit sowas auskennen.
Ansonsten kann es durchaus normal sein, dass es Dir gerade mehr zum weinen ist und dass Du reizbarer bist. In der Schwangerschaft sind viele Frauen sensibler. Aber lass das trotzdem medizinisch abklären. Ich weiß nicht, ob Du schon mal eine PPD gehabt hast. Du könntest mal eine PN an Uli W. schreiben. Sie hat beim zweiten Mal erfolgreich vorgebeugt und gibt Dir sicher gerne Tipps.

Ich wünsche Dir erstmal alles Gute und drücke Dir die Daumen.
Liebe Grüße, Saskia
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Hallo Susi!
Bei mir hat es auch schon in der Schwangerschaft mit den Depris angefangen, einfach weil zuviel von außen auf mich eindreschte. Habe dann mit der HEbamme drüber gesprochen aber sie war nicht so speizialisiert und hat es auf die Hormone und den Streß geschoben. Naja, den Gedanken in eine Beratungsstelle oder Klinik zugehen finde ich gut. So beugst du vor. Sonst haben wir hier auch nen Hebammenliste von welchen die geschulter sind. Vielleicht hat da eine nen Tip. Auf alle Fälle nicht verkriechen sondern reden reden reden Gruß Antje
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