Mein Dad, der Auslöser?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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bellami1983

Mein Dad, der Auslöser?

Beitrag von bellami1983 »

:(
Hallo ihr Lieben,

heute hatte ich wieder Therapie, nach endlosen vier Wochen ohne meine liebe Therapeutin. Ich erzählte über meine Vergangenheit, meine ganzen Seitensprünge, mein Doppelleben und kam immer wieder bei meinem Vater an. Es sind viele Tränen geflossen.

Wisst ihr, mein Vater hat mich nie akzeptiert so wie ich war. Obwohl er ab und an da war, war er dennoch nie da. Er brachte es immer nur fertig, zu tadeln, ein Lob bekam ich von ihm nie. Geschlagen hat er uns nie, nein, er war mit Worten äußerst verletzlich.
Dadurch, dass ich mir immer Liebe von ihm gewünscht habe und nie bekam, fraß ich immer alles in mich hinein. Noch nicht mal heute traue ich mich ihm zu widersprechen.
Er schreibt meinem Freund vor, dass er im Oktober die Fahrerlaubnis zu machen hat. Wir sollen sogar, wenn wir am Wochenende bei meinen Eltern sind, dafür Miete bezahlen. Es tut so weh. Ich komme mir vor wie ein kleines Kind, dass nicht erwachsen werden darf und nicht denken und tun kann was es will.
Heute, ich war gerade aus Dresden zurück, rief er an und sagte, wir müssen doch bei ihnen ausziehen. Wenn wir fünfhundert Euro in eine Mietwohnung stecken, können wir die ihm doch lieber geben; dann sind die Hausraten gedeckt und wir hätten unser Erbe irgendwann.
Mir hat es den Magen umgedreht. Er möchte es nicht wegen uns, nicht wegen seinem Enkel, nein, damit die Bank ihm nicht sein Haus wegnimmt.

Ich kann nicht mehr, ich weiß mich nicht zu wehren und ich denke, dass ich deshalb die Selbstmordgedankenzwänge habe, weil ich nie frei war und selbst mit 23 noch nicht bin und sein darf.

Das Schlimme ist, ich bin sein Kind und liebe ihn dennoch.

Meine Therapeutin denkt sehr stark, dass das Verhältnis in der Kindheit zu ihm und heute für die ZG verantwortlich ist.

Ich renne auch immer der männlichen Bestätigung hinterher und komme nie zur Ruhe.

Wie kann ich an dem Verhältnis zwischen meinem Dad und mir bloß etwas ändern, sodass ich mich nicht immer schuldig fühlen muss, wenn ich nicht das tue was er will????? :cry:

Ich danke euch fürs Zuhören.... musste das jetzt einfach loswerden.

Gute Nacht euch allen,

Isabell
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Isabell,

ich kann das was du erzählst sehr gut nachempfinden weil es mir ähnlich ging in meiner Kindheit. Ich kenne es gut wenn man nach Anerkennung lechzt und sie nicht bekommt. Ich könnte jetzt meine ganze Geschichte aufschreiben aber das würde zu lange dauern. Ich kann dir aber erzählen wie ich es geschafft habe mich davon zu befreien. Als mein erstes Kind geboren wurde erkrankte ich an der PPD und als mein zweites Kind kam rutschte ich noch tiefer ab und war gezwungen was zu tun. Da ich mich nicht mit der schulmedizinischen Behandlung zufrieden gab nahm ich den Vorschlag meiner Mutter an mal zu ihrer Heilpraktikerin zu gehen. Bei ihr lernte ich dann die Familienauffstellungen und die Arbeit mit der systemischen Beratung kennen. Das hat mir dann letztendlich geholfen davon los zu kommen und wieder gesund zu werden. Wenn es dich intessiert erzähl ich dir gern mehr davon. Kannst mir auch gern direkt mailen.

Alles Gute
bis dann
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Liebe Isabell,

es tut mir wirklich sehr leid dass das Verhältnis zu Deinem Vater so schlecht ist.

Ich denke Deine Therapeutin hat recht. Auch wenn man versucht die fehlende Anerkennung von anderen Männern zu bekommen, das liegt wohl wirklich nur an der Zurückweisung Deines Vaters.
Dass Du ihn liebst und die Anerkennung noch heute möchtest ist wirklich total normal. Man verzeiht seinen Eltern sehr viel und erfindet z.T. auch Ausreden für Ihr Verhalten, weil man doch nur geliebt werden will.
Ich denke das einzige was Du tun kannst, damit sich etwas an Deinem Vater ändert, ist ihm mal gehörig den Kopf zu waschen! Und ihn am besten zu einer Therapie zu überreden, es muß ja auch Ursache haben dass er so ist.

Wenn er da nicht mitzieht kannst Du nur noch an Dir arbeiten, so wie Du es schon tust, damit Du lernst damit klarzukommen, dass er nicht in der Lage ist Dir mal ein Lob und Anerkennung zu schenken. So sehr das auch weh tut, und das tut es bestimmt. :cry:

Alles Liebe!

VLG
Steffi
lola

Beitrag von lola »

Liebe Isabell!


Ich kenn das gut, ich war auch in einer ähnlichen Situation. Zwar war mein Vater noch Alkoholiker, was die Sache noch komplizierter machte. Ich rang auch immer um seine Anerkennung, doch leider bekam ich sie nie. Er hat mich auch nicht geschlagen, aber verbal mich heftigst verletzt. Ich war immer diejenige, die alles falsch machte und im fiel immer etwas ein, damit er mich fertig machen konnte.

Und auch ich liebe ihn- weil er eben mein Vater ist. Ich bin 22 und ich kann auch heute ihm noch nicht meine wahre Meinung sagen. Ich gebe ihm zu allem Recht, auch wenn ich innerlich ganz anders denke. Ich habe nämlich Angst, wieder von ihm abgelehnt zu werden.

Ich kenne das auch mit den Seitensprüngen. Ich hatte lange Zeit Mühe damit und war fast süchtig nach Anerkennung. Aber das Schlimme ist, das Ganze wird immer schlimmer- nicht besser.

Wie wärs, wenn du ihm z.B. einen Brief schreiben würdest? Dann könntest du eventuell alles besser formulieren und du könntest endlich mal alles "abladen", was dich so sehr belastet...

Ich wünsch dir viel Kraft und schicke dir liebe Grüsse


Lola
hanna

Beitrag von hanna »

liebe Isabell
das hat mich auch ganztraurig gemacht, was Du geschrieben hast und ich würde dich gerne trösten können.... Ich kenne dieses Gefühl der Ablehnung von meinem Vater zwar nicht wie Du (wenn auch bei mir - wie bei fast allen Frauen - mein Verhältnis zu Männern klar auch durch mein Verhältnis zu meinem Vater geprägt wurde) und deshalb weiss ich nicht, ob mein Ratschlag nicht zur realitätsfremd ist. Aber ich bin überzeugt, dass es Dir erst dann besser gehen wird, wenn Du den Abstand (dmit meine ich nicht räumlich) hast, zu sagen, egal, wie er reagiert, auch wenns weh tut, ich mache das, was ich für richtig halte. Was Dir auch weh tut, ist ja, dass Du nicht das machst, was Du willst, dass Du fremdbestimmt oder eingeschränkt bist durch seine Reaktion. Was wäre denn, wenn Du einfach mal machst und sagst, was Du für richtig hälst? Und aushälst, wie auch immer er reagiert. Warte ab, vielleicht wird es auf Dauer dann nicht mehr so reagieren, wie Du es befürchtest. Und wenn doch, dann ist das seine Wahl, nicht deine, verstehst Du, was ich meine. Dass es nicht so einfach ist, kann ich mir vorstellen, aber Du hast ja auch Deine Therapeutin, die Dir dabei helfen kann. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass das Gefühl, sich selber sein zu können und unabhängig von der "psychischen Erpressung" mancher Eltern, einen sehr stärken kann.
LG Hanna
bellami1983

Gleich...

Beitrag von bellami1983 »

ist es soweit. Wir bekommen die neue Wohnung übergeben und das ist das, was mein Vater nicht versteht. Wir sollen doch zu Hause einziehen, aber das habe ich schon erklärt.

Mir geht es jetzt gerade äußerst schlecht, weil ich etwas tue, was er nicht sehen will. :(

Aber wahrscheinlich muss es so kommen und so sein, gerade jetzt werde ich sicher nicht aufgeben und mich fügen. Eure Worte haben mir sehr geholfen, ich danke euch wie so oft schon dafür.

@christina: Kann man irgendwo ersehen, welcher Heilpraktiker Familienaufstellungen macht? Habe nämlich schon mehrfach darüber gelesen und manchen hat das sehr gut geholfen. Habe aber auch lesen müssen, dass viele denken sie könnten Familienaufstellungen praktizieren und stümperhaft arbeiten. Muss ich vielleicht direkt bei den Heilpraktikern nachfragen?
Was du in deiner Kindheit erlebt hast, würde mich sicher auch interessieren, erstrecht weil es Parallelen gibt. Schreibe dir noch per pn.

@steffi l.: Du hast in jedem Wort Recht. Ich habe meinem Vater immer verziehen und sogar noch als ich in Dortmund wohnte über vier Jahre, immer nach Anerkennung gesucht und gehofft. Er hat mir im Leben nur zweimal gesagt, dass er mich lieb hat und das ging auch nur unter Alkohol. Dazu fiel mir dann gar nichts ein. Konnte daraufhin nie etwas erwidern oder bekam totale Angst auf einmal.
Ich verstehe nicht wie manche Eltern so sein können und ihren Kindern damit schaden. Niemals könnte ich Ben autoritär erziehen und ihn nur tadeln anstatt loben. Ich lobe ihn heute schon manchmal und sage ihm, dass er ein ganz toller kleiner Mensch, aber dass Mama einfach manchmal nicht so gut gelaunt ist. Er hoffe er versteht das jetzt schon ein wenig.
Leider würde er nie einer Therapie zustimmen, er belächelt schon meine Therapie und sagt, er möchte mich da nie wieder sehen. Und dann immer in so einem herrischen Ton, wo ich mich immer fühle, wie ein kleines Kind, dass keine Rechte hat.

@lola: Mein Dad ist auch Alkoholiker. Er hat eine unglaublich hohe Wirkungstoleranzgrenze und trinkt zwar nicht jeden Tag, aber die Kriterien für Sucht sind voll und ganz erfüllt. Daraus resultiert, dass er nur dann Gefühle zeigen kann, wenn er etwas getrunken hat. In meiner jetzigen Beziehung habe ich richtig Angst vor Alkohol und trinke selbst höchstens einmal im Monat ein Bier oder ein Glas Wein, mehr nie. Mir macht dieses Zeug große Angst. Aber ich weiß, dass mein Vater dieses Laster nie loswerden wird. Es tut mir auch weh das mitanzusehen. Meine Mutti ist davon auch schon infiziert.
Wie du kann ich mir meine Meinung selbst heute auch nicht erlauben, wei lich immer Angst davor habe, was er dazu wieder zu sagen hat. Ist das nicht eigentlich schlimm, sich so beschränkt zu fühlen? Immer wenn mir das bewusst wird, gehts mir richtig mies. Mein Verhältnis zu meinem Vater beschreibe ich immer als Hassliebe.
Die Idee mit dem Brief finde ich gut, habe auch schon öfters darüber nachgedacht. Aber ich habe immer solche Angst davor, dass er damit nicht zurecht kommt und sich auch noch etwas antut. Ihn schätze ich so ein.
Arbeitest du an den Verhältnis zwischen euch? Wie reagiert er, wenn du mal Kontra gibst?

@hanna: Ich denke deine Variante wäre eine gute Konsequenz für sein jahrelanges "Quälen". Manchmal gebe ich schon Kontra, aber bei belangloseren Sachen. Selbst da schmerzt das ungemein. Aber mit der Wohnung jetzt werde ich es durchziehen. Wir wohnen ja schon nicht mehr zu Hause, er wollte aber dass wir dort wieder einziehen. Und das allein macht mir unheimlich Angst.

So, nun ists wieder unheimlich lang geworden, sorry dafür. Aber manchmal habe ich wirklich einen unheimlichen Mitteilungsdrang.

Jetzt gehts zur Übergabe!

Lieber Gruß an euch,

Isabell
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Isabell
Bravo und Glückwunsch zur Wohnung, Du machst da das richtige. Es ist vollkommen normal und gehört dazu, dass man die Meinung der Eltern nicht immer teilt und anders handelt, als sie wollen. Dass die Eltern meistens meinen, schon zu wissen, was für einen gut ist, ist zu einem gewissen Grad auch normal. Nicht in Ordnung ist jedoch, sich für seine andere Meinung oder seine anderen Handlungen schuldig fühlen zu müssen. Ihr seid zwei erwachsene Menschen, die jeder für sich, ihre eigenen Entscheide fällen. So wie Dein Vater nicht das Gefühl haben darf, dass Du ihn ablehnst, nur weil Du nicht machst, was er will, so solltest Du nicht das Gefühl haben, dass er Dich ablehnt, nur weil er das was Du machst nicht gutheisst. Wenn Dein Vater Dir dieses Gefühl gibt, dann sag ihm, dass Du ihn mit dem Entscheid nicht verletzen willst, Dich aber auch nicht schuldig fühlen musst deshalb und nicht willst, dass er Dir dieses Gefühl gibt. Wahrscheinlich alles einfacher gesagt als getan, gell. Aber es ist sicher nicht unmöglich, oder?
Übrigens: Das mit dem Loben von Eltern, da habe ich manchmal das Gefühl, dass das auch eine Generationenfrage ist. früher hiess es offenbar noch schnell mal, wenn man ein Kind zu sehr lobt, dann steigt es dem Kind zu Kopf, es wird dadurch überheblich und verliert jegliche BEscheidenheit. Auch das "Nichtloben" ist wohl bei manchen der falsche Weg zum richtigen Ziel gewesen.
LG Hanna
Jenny

Beitrag von Jenny »

Das Gieren nach der Anerkennung und Liebe unserer Eltern ist ein klares Zeichen fürs "Noch-nicht-erwachsen-sein und gleichzeitig hindert es einen auch daran, wirklich erwachsen zu werden.
Ich habe es in einem anderen Zusammenhang schon erwähnt:
Wir alle müssen uns irgendwann einmal eingestehen, das wir diese ungeteilte Liebe und Zuwendung unserer Eltern leider immer als Defizit mit uns herumtragen werden. Wir können uns entscheiden, daran zu leiden und letztendlich zu zerbrechen, zu "versagen", denn wenn wir uns weiter mit unserer Vergangenheit quälen, werden wir zwar älter, aber nicht reifer; wir werden nicht erwachsen, sondern vergreisen lediglich.
Oder aber wir schließen endlich ab.
Sagen uns im Stillen: Liebe Mutter, lieber Vater, ihr habt nicht Recht an mir gehandelt, aber ich halte euch zu Gute, dass ihr nicht anders handeln KONNTET, aus einem eigenen seelischen Defizit heraus. Ich verzeihe euch alles, was ihr mir angetan habt.
Aber ich werde euch keinen Raum mehr lassen, euch in mein Leben zu drängen, über mich zu bestimmen und mir das gleiche miese Gefühl zu geben wie seit meiner Kindheit.
Ich wünsche mir, dass ihr anerkennt, was ich leiste, aber ich mache mich nicht mehr abhängig von eurer Meinung und eurer (fehlenden) Anerkennung. Ihr hättet verantwortlich sein müssen für mein Kinderglück. Ihr seit nicht verantwortlich für mein Erwachsenenglück. Nur ich weiß, was gut ist für mich. Und sorry - aber ich bin auch nicht verantwortlich für EUER Glück.
karin

Beitrag von karin »

Mensch Jenny, danke!
Ich werde mir deine Worte an den Spiegel nageln! :-)
Nehme an, die Problematik ist so verbreitet wie Zahnfäule. :-)
Eine Psychologin meinte neulich zu mir, dass da eigentlich ein Großteil dieser Vätergeneration auf die Couch müsste, aber statt ihnen kommen ihre Kinder...
Dummerweise ist man nicht jeden Tag gleich taff und kann souverän mit solchen Begegnungen umgehen.
Freundliche Grüße
Karin
Karen

Beitrag von Karen »

Hallo Isabell,

Ich kenn dein Problem sehr gut.
Mach genau das gleiche durch.
Allerdings plage ich mich schon seit Jahren damit rum.
Und hab bis heute mit 28 es nicht geschafft einen Schlusstrich zu ziehen.
Ich denke jeden Tag, ich wäre noch 12.Ich möchte nichts entscheiden aus Angst es wäre falsch.Bin froh wenn andere die Verantwortung übernehmen.
Meinen Vater kann ich nicht mal die banalsten Dinge erzählen.
Und mit meiner mutter läufts auch nicht viel besser-nach der art"Zuckerbrot und Peitsche"
Hatte 10 Jahre Bulemie.verletze mich selbst,hab absolut kein Selbstbewußtsein usw......

10 Jahre Therap.Klinikaufenthalt,ADs


Mein Problem:Ich schaffe es einfach nicht mich selber zu ändern.
Die Angst ist zu groß.
Lieber ich bin enttäucht als wenn ich jemanden anderen enttäusche.
Das schlechte Gewissen bringt mich um.

Sorry, das ich dir keinen Tipp geben konnte.
Vielleicht hast du nicht so große Angst.

LG

Karen
Jenny

Beitrag von Jenny »

Ach Karen, was heißt, du kannst keinen Tipp geben...

Ich weiß, dass ich mit 28 auch noch nicht frei war von der Zustimmung und den Erwartungen meiner Eltern. Es war ein langer harter Weg bis hierhin und was ich so locker-flockig schreibe, ist eigentlich mit Tränen und im wahrsten Sinne mit Blut geschrieben, denn ich war so verzweifelt mit 23, dass ich einen Suizidversuch unternommen hab.
Ich denke, hätte ich damals jemanden gekannt wie dich, Karen, der mir gesagt hätte, mir gehts genau so - ich hätte mich vielleicht früher befreien können. Denn ich hätte GESEHEN, dass du keine Schuld hast. Und hätte auf mich rückgeschlossen.
So aber habe ich immer alle Schuld bei mir gesucht und mich sogar dafür verantwortlich gefühlt, dass es meiner Mutter schlecht geht, weil ich so eine "schlechte Tochter" war.
Zuletzt geändert von Jenny am 06:10:2006 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
bellami1983

Hallo Karen,

Beitrag von bellami1983 »

..danke für deine Antwort und den kurzen Einblick in deine Geschichte.

Wohnst du denn bei deinen Eltern oder in der Nähe? Ich kann dich logischerweise auch gut verstehen. Fühle mich auch wie 12 und wahrscheinlich wird das nie aufhören, so lange ich mich so unterbuttern lasse.
Dass wir nicht bei meinen Eltern einziehen werden, habe ich meinem Vater über meine Mutti zukommen lassen. Hatte selbst nicht den Arsch in der Hose um ihm das selbst zu sagen. Weiß nicht warum er so eine Wirkung auf mich hat, dass ich mich nicht mal traue meine Meinung zu sagen. Aber wie gesagt, so war es mit 12 auch und ist es heute noch.

So oft kam mir schon in den Kopf, mich von meinem Vater loszusagen, aber kann ich das tun? Ich? Die bei jedem bisschen ein super großes schlechtes Gewissen hat? Hm... gute Frage...

Du schreibst, du bist seit zehn Jahren in Therapie, Ads und so weiter, das tut mir sehr sehr leid *maldrück*. Wie verhält sich das mit deinen Fortschritten die du in der ganzen Zeit gemacht hast? Bzw. was hast du in den ganzen Therapien für dich mitnehmen können?

Bulemie kenne ich von mir nicht, eher das Gegenteil dazu. Habe immer alles in mich hineingefuttert und war immer schon mopsig bis zu der Zeit, wo ich zu Hause ausgezogen bin und in Dortmund allein lebte. Jetzt, nach meiner Heimkehr, bin ich wieder mopsig. Frag mich woran das wohl liegt? :evil:

Ich glaube, dass was Karin geschrieben hat, bringt es für mich auf den Punkt. ....und dafür kommen die Kinder..... :!:

LG Isabell
Karen

Beitrag von Karen »

Hallo Isabell,

Ich wohne nicht weit weg von meinen Eltern.
leider!
Also können sie kontrollieren.
Das zur zeitige Problem ist die Taufe unseres Sohnes.
So wie ich es gern machen würde -ist es ja total falsch und erst die ausgesuchten Paten.Wie kann ich mich blos so entscheiden.Ich könnte kotzen!

Es gibt so viele situationen die mich ankotzen.Das schlimme ist.
Ich habe nur noch angst.Vor jeder kleinigkeit.
Alles ist für mich ein unlösbares Problem.
Also lieber klappe halten.

LG

karen


Liebe Jenny,


War dein Bericht an mich?
Wegen"Kate"

Sorry,verstehe ihn nicht so ganz.


Karen
bellami1983

Ach..

Beitrag von bellami1983 »

...menno, warum müssen unsere Probleme immer so riesig erscheinen?

Reden deine Eltern dir etwa auch bei der Taufe rein? Haben sie was gegen die ausgesuchten Paten?
Darüber könnte ich mich jetzt aber auch aufregen du. Frage mich immer, ob die einen mit Absicht nicht erwachsen werden lassen wollen. nur um immer jemandem zum Bestimmen zu haben und zum Einmischen.

Als ich meinem Vater von unserem bevorstehenden Umzug einfach nur berichten wollte, bekam ich nur zu hören, dass wir einen an der Klatsche haben und eh nicht richtig ticken. Wir müssten ja Geld haben und so ein Gedöns. Habe manchmal sogar richtige Angst vor meinem Vater. Er hat einen großen Waffenschrank zu Hause weil er Jäger ist. Da werde ich an solchen Tagen richtig panisch.

Meine Therapeutin schuttelt immer nur mit dem Kopf, wenn ich von meinem Vater erzähle. Ich weine hingegen nur und frage mich, warum ich ihn dennoch lieben muss und warum er mir nicht einfach egal sein kann.

Meinst du, du wirst es nicht irgendwann schaffen und dich davon befreien? Ich denke z. B. dass es bei jedem irgendwann einen Punkt gibt, wo das Fass überläuft. Bei mir wäre das langsam auch wünschenswert.

LG Isabell
Jenny

Beitrag von Jenny »

Öm, ja, war an dich! :oops: :oops: Hab mich verschrieben, ich werde es gleich verbessern! Mensch, Schuldigung, aber die Kate hat ein ähnliches Problem, deshalb, wir sind also in bester und großer Gesellschaft!
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