Hashimoto und Haarausfall?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Kate

Hashimoto und Haarausfall?

Beitrag von Kate »

Hallo ihr Lieben,

hier wende ich mich vor allem an die Frauen, die mit Hashimoto Erfahrungen haben, aber vor allem auch mit Haarausfall.

Meine Freundin hat vor einigen Monaten plötzlich sehr starken Haarausfall bekommen und hat inzwischen sehr lichtes Haar und es hört nicht auf.

Sie hat keine PPD, aber ich hoffe, dass ich das hier trotzdem schreiben darf, weil ich mich da nicht auskenne und ihr so gerne zur Seite stehen möchte.

Sie leidet inzwischen unter Panikattacken und hat depressive Stimmungsschwankungen, die stärker werden.

Jeder Arzt sagt etwas anderes und dann ist bei ihr Hashimoto festgestellt worden, was ihre Mutter auch hat, aber der Schilddrüsenspezialist hat es dann widerlegt.

Sie hatte schon vielfach Hormonstörungen und leidet jetzt sehr stark an PMS, was sie vorher nie hatte.

Sie ist 30 Jahre alt und es ist die totale Katastrophe für sie mit den Haaren und ich kann das sehr gut verstehen.

Wenn es hier jemanden gibt, der vielleicht eine Idee dazu hat, wäre ich total dankbar über eine Antwort.

@ Blanca: vielleicht weißt du etwas darüber, denn du bist ja sehr gut informiert oder weißt, wo ich weitere Infos bekommen kann.

Viele liebe Grüße
Kate
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Kate,

klar darfst Du das hier posten. Es gibt zwei Foren, die ich kenne, wo Du mal schauen und fragen kannst. www.hashimotothyreoiditis.de und www.alopezie.de. Auf der Alopezie-Seite gibt es auch ein Forum speziell für Frauen mit Haarausfall.

Natürlich kannst Du auch mal Frau Buchner fragen. www.hormonselbsthilfe.de

Dann gibt es hier noch eine Seite http://www.schilddruesenspezialisten.de .

Ich kenne das noch als "Bens Arztliste". Diese Liste beruht auf Erfahrungen und Tipps von betroffenen Schilddrüsenpatienten.
Ich habe zwar selbst keinen Haarausfall und kann nicht viel dazu sagen.

Aber ich hatte andere Beschwerden und habe auf dieser Seite einen echt guten Arzt gefunden.

Du kannst natürlich auch nach Prof. Gärtner aus München googeln, der eine vielversprechende Studie über die Behandlung von Hashimoto mit Selen und Zink durchgeführt hat. Ich habe das selber probiert und meine Probleme haben sich gebessert.

Hier ein Beispiel - Bericht: http://www.forum-schilddruese.de/fachinfo_selen_ait.php

Ich hoffe, ich konnte ein bißchen helfen. Und sag Deiner Freundin, sie soll nicht verzagen. Ich kenne einige Frauen mit verschiedenen Formen von Haarausfall (Schilddrüsen- oder Hormonbedingt, kreisrund usw.). Und denen konnte ALLEN geholfen werden.

Liebe Grüße, Saskia
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Kate! :D

Haarausfall ,Stimmungsschwankungen und Panickattacken können Zeichen einer starken Schilddrüsenunterfunktion sein.Ein Mangel an SD-Hormone hat bei vielen Hashierkrankten einen starken Einfluss auf die psychiche Verfassung,was viele Ärzte entweder gar nicht wissen (weil Hashi im Studium kaum beachtet wird) oder unterschätzen.

Meist verschwinden diese Symptome mit der richtigen Einstellung an SD-Hormonen (meist L-Thyroxin).

Mein Haarausfall ist jetzt z.B. fast gestoppt (nehme nur 31,25 mcg,meine Schilddrüse ist aber nur um 1/3 zerstört worden und dazu bin ich klein und relativ schlank,habe also wahrscheinlich einen geringen Bedarf).

Du schreibst nicht,ob sie diese Hormone nimmt.Wenn ja, in welcher Dosierung und wann hat sie damit angefangen?

Falls ihre Unterfunktion sehr stark ist und ihr Bedarf an Hormone hoch,dann kann es Monate dauern,bis sie die richtige Dosis herausgefunden hat,denn man kann nur durch langsame Steigerung der Dosis zu der richtigen Dosis finden.Dann werden die Symptome aber bestimmt nachlassen.

Die starke PMS könnte aan einen Mangel an Progesteron liegen,denn Hashifrauen haben überdurchschnittlich mehr als andere Frauen einen Mangel an Sexualhormonen.Sie sollte einen Hormonspiegel (am 23.Tag) beim Frauenarzt machen lassen,der ihr dann natürliches Progesteron (Utrogest in vaginaler Anwendung oder Progestogel) verschreiben kann.
Ein Mangel an Östrogene kann auch vorliegen.Der Spiegel soll am 4./5.Zyklustag gemacht werden.

Hier ein paar allgemeine Infos:



http://www.hashimotothyreoiditis.de/

http://www.schilddruesenpraxis.de/$index2.html

http://www.kit-online.org/Hashimoto-Thyreoiditis

http://www.drproschek.de/

http://www.schilddruesenspezialisten.de/

http://www.schilddruesenguide.de/guide.html

http://www.schilddruese.net/



Erste Informationen bei Hashimoto:

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1035651


Tipps für die Einstellungszeit:

http://www.kit-online.org/Die-Einstellungszeit


Die besten Informationen fand ich persönlich im Buch von Dr.Leveke Brakebusch (die "Mutter" dieses Forums) und Prof.Armin Heufelder,"Leben mit Hashimoto Thyreoiditis":

http://www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Buch_Leben.html


Der Prof.Hotze schickt kostenlos interessante Broschüren über Hashimoto.Siehe auf seiner Seite:

http://www.schilddruesenpraxis.de/


Nebennieren :25 % der an Hashimoto Erkrankten haben eine oder mehrere weitere Autoimmunerkrankungen.Das kann eine Insuffisienz der Nebennieren sein,die zu einem Mangel an Cortisol führen kann,was u.a. Symptome wie Müdigkeit/Schwäche hervorrufen kann.Am Besten lässt man die Funktion der Nebennieren gleich durch einen Endokrinologen prüfen,da die Hausärzte damit zu wenig Erfahrungen und Fachwissen haben.Hier eine gute Link dazu:

http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef ... ALLGEMEINE


Was sollen Hashis beachten?

*einen guten Arzt suchen,am Besten einen Nuklearmediziner oder einen Endokrinologe

*die L-Thyroxin jeden Tag nüchtern 30-60 Minuten vor Frühstück einnehmen

*am Besten mit einer niedrigen Dosis (6,25 oder 12,5 mcg) einschleichen, um eine Erstverschlechterung der UF zu vermeiden und nur langsam in längeren Intervallen die Dosis steigern (mindestens 2 Wochen bei einer Dosis bleiben,nur in 6,25-12,5 mcg -Schritten erhöhen) um eine ÜF zu vermeiden.

*vor einer BE mindestens 6 Wochen bei der gleichen Dosis bleiben!

*24 Stunden vor einer BE (also am Tag der BE), keine SD-Hormone einnehmen !

*Kopie der Arzt-und Laborbefunde jedesmal aushändigen/schicken lassen (Pflicht des Arztes) und Aktenordner anlegen!

*auf eine jodarme Ernährung achten,da Jod den Autoimmunprozess anheizt,sprich die Zerstörung der SD beschleunigt.Dabei auf versteckte Jodierung achten wie in deutschen Milchprodukten,Eiern,Wurstprodukten aufgrunde der Jodierung des Tierfutters-kein Jodsalz verwenden und damit hergestellte Produkte (Brot,Fertigprodukte).Vitaminpräparate ohne Jod verwenden.

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1056610


*Selen und Zink einnehmen und evtl. dazu Vitaminen und anderen Mineralstoffen (Magnesiumcitrat,Eisen)

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.ph ... ost1362918

Ich nehme persönlich das rezeptfreie Produkt Cefasel 100 nutri, 2 Tabletten pro Tag (=200 mcg Selen) und Zinkotase ,1 Tablette pro Tag (=25 mg Zink).



Schilddrüsen und Psyche:

http://www.schilddruesenspezialisten.de ... =16&type=3





"Schilddrüse und andere Hormone, Teil 2:

Progesteron und Östrogen sind die beiden wohl bekanntesten weiblichen Hormone. Die Symptome der Wechseljahre der Frau, die sich u.a. durch einen Östrogenmangel auszeichnen, wurden bereits in der letzten Ausgabe der Schilddrüsen Zeitung ausführlich besprochen. Hier möchte ich mich jetzt ganz dem breiten Wirkungsspektrum des Hormons Progesteron (Gelbkörperhormon) widmen. Ein Progesteronmangel (Nachweis durch Blutuntersuchung am 23. Zyklustag!) kann sich bei Frauen im gebärfähigen Alter aufgrund von Schilddrüsenerkrankungen entwickeln und zu Beschwerden führen, die einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse recht ähnlich sind. Im Unterschied zu diesen meist kontinuierlichen hormonellen Störungen erleben Frauen mit Progesteronmangel zyklusabhängige Schwankungen des Wohlbefindens. Ein Beispiel ist das Prämenstruelle Syndrom das immer in den Tagen vor der Abbruchblutung Probleme bereitet.

Eine Betroffene berichtet: "Eigentlich war ich nur in den ersten zehn Tagen eines Zyklus beschwerdefrei. Aber dann ging es los. Die Augen waren sehr trocken, ich nahm an Gewicht zu, hatte Wassereinlagerungen. Meine Stimmung war auf dem Nullpunkt. Ich war müde und hatte kein Interesse an irgendwelchen Aktivitäten. Ständig kreisten meine Gedanken um Dinge, die schief gehen könnten, oder um Personen, mit denen ich Streit bekommen könnte. Und Streit hatte ich auch mit meinem Partner. Selbst seine zärtlichsten Versuche meine Brust zu streicheln waren mir unangenehm oder taten sogar weh. Und Lust auf Sex hatte ich sowieso keine. Leichte Blutungen hatte ich auch in der Mitte eines Zyklus und bereits Tage vor der eigentlichen Abbruchblutung. Muskelkrämpfe an den Waden, die durch einen Magnesiummangel ausgelöst wurden und ständiger Haarausfall kamen noch hinzu. Am Ende eines Zyklus war ich froh, wenn die schmerzhafte Abbruchblutung einsetzte und ich wieder 10 Tage lang ein normaler Mensch sein konnte."

Dass der Progesteronmangel eine solche Vielfalt an Beschwerden verursachen kann liegt daran, dass durch die Störung eines Hormons auch andere Hormone und viele andere Botenstoffe durcheinander geraten. Die alte Ansicht, dass ein Hormon eine einzige Aufgabe hat kann man getrost über Bord werfen. Sie kennen diese Wirkungsvielfalt bestimmt auch durch Ihre eigene Schilddrüsenerkrankung.

Progesteron unterstützt z.B. die Wirkung der Schilddrüsenhormone. Es kurbelt den Stoffwechsel an und hilft uns so unser Gewicht zu halten. Leidet eine Patientin an einer Unterfunktion der Schilddrüse und hat auch noch einen Progesteronmangel, dann ist meistens Übergewicht die Folge. Progesteron hilft aber auch den Wasser- und Mineralhaushalt in Ordnung zu halten. Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann dazu führen, dass sich Wasser im Körper einlagert. Progesteron wirkt auch im Gehirn. Ein Progesteronmangel lässt die Betroffenen anfälliger werden für Depressionen. Außerdem machen sich die Patientinnen ständig über die kleinsten Kleinigkeiten die größten Sorgen. Ist der Progesteronmangel wieder ausgeglichen so finden die Frauen wieder zu ihrer früheren Ruhe und Gelassenheit zurück. Diese Empfindungen kennen wir auch sehr gut von Schilddrüsendüsfunktionen. Progesteronmangel führt auch zu Veränderungen im genitalen Bereich, die bis hin zu Krebs (z.B. Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs) reichen können. Und zu guter Letzt' wirkt Progesteron auch regulierend auf das Immunsystem.

Hormone, die in der Wirkung ganz ähnlich sind wie Progesteron, aber eine andere chemische Struktur aufweisen nennt man Gestagene. Viele Gestagene haben aber nicht das breite Wirkungsspektrum des Progesterons.

Nebenwirkungen des Progesterons gibt es nicht. Aber es ist kein Allheilmittel und muss in der richtigen Dosierung gegeben werden. Wie bei Schilddrüsenhormonen kann auch eine Überdosierung von Progesteron schädlich wirken. Es dämpft z.B. die Immunaktivität so weit, dass es zu hartnäckigen Pilzinfektionen kommen kann oder macht einfach nur müde. Progesteron kann aber im Gegensatz zu Östrogen auch bei vorangegangenen gynäkologischen Krebserkrankungen angewandt werden.

Dipl. Psych. R. Leydel, Konstanz"


http://www.schilddruesenpraxis.de/in...2000_03.html#4

Sie soll sich bei dem Forum der Seite

http://www.hashimotothyreoiditis.de/

anmelden.

Noch was:ich bin zwar bestimmt nicht richtig eingestellt,habe aber vom Psychiater die Diagnose Bipolare Störung bekommen und soll jetzt 1 AD (Cipralex) und 1 Stimmungsstablisierer (Lamotrigin) einnehmen.

Vielleicht soll deine Freundin doch zum Psychiater wegen ihrer psychichen Symptome gehen und sie behandeln lassen (Cipralex wäre super gegen die Panickattacken),denn bis sie mit der L-Thyroxin richtig eingestellt wird,kann es einige Monate dauern,wenn nicht ein ganzes Jahr ,d.h. ihre Symptome würden ohne psychiatrische Behandlung evtl. solange dauern.
Ist sie dann eines Tages gut eingestellt,kann sie evtl. auf die Psychopharmaka verzichten.

Sag ihr,sie soll nicht verzweifeln,denn mit der richtigen Diagnose und der richtigen Behandlung werden diese Symptome verschwinden.Bis dahin braucht sie ein bißchen Geduld.
Antworten