Müde

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Karen

Müde

Beitrag von Karen »

hallo zusammen,

Seit Wochen bin ich nur noch erschöpft.Mal ein bisschen weniger und mal total.
Ich kämpf mich so durch den Tag.Träume vom Abend,das ich endlich schlafen gehen kann.Nur sobald es soweit ist, kann ich nicht schlafen.

Ich schmeiss den Haushalt,arbeite und kümmere mich um meinen Sohn, aber ist wird von Tag zu Tag schwerer.

Dazu kommen noch die Gedanken.Die mich fast wahnsinnig machen.
Ich kümmere mich zwar um meinen Sohn,nur nicht in dem Maße, wie es für mich richtig wäre.
Mich belastet es sehr, dass ich einfach keine gute Mutter bin.
Ich kann nicht verstehen, warum ich so ungern mit ihm spiele,warum bin ich froh, wenn Oma oder Opa mit ihm spazieren gehen.Warum bin ich froh wenn er endlich ins Bett geht oder wenn endlich mein Mann da ist und sich um ihn kümmern kann.

Warum bin ich so.Ich will eine gute Mutter sein.Aber alles andere ist der Fall.


Ich bin nur noch Müde,weiss nicht warum und dazu noch diese Zweifel,Gedanken.


Geht das mal vorbei?
Patricia

Beitrag von Patricia »

Huhu,

dieser Text könnte auch von mir kommen. Ich weiß leider keinen rat und keine Antwort..

aber vielleicht hilft es DIr ja wenn Du weißt dass Du nicht allein bist mit diesen gedanken und gefühlen! Mich plagen sie auch sehr!

LG

Patricia
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo!

Auch ich kenne all das, was du schreibst. Ca. ein 3/4 Jahr habe ich sehr darunter gelitten und noch dazu unter ZG. Es war die Hölle. Ich konnte mich nur schwer aufraffen am Morgen auf zu stehen und die Angst und diese bleiernde Müdigkeit waren meine ständigen Begleiter.

Aber es ging immer besser und besser. Sehr geholfen hat mir meine Therapie. Ich lernte ganz bewußt meine Freiräume einzufordern und mir Gutes zu tun. Ich lernte auch, diesen Perfektionismus abzulegen. Ich mußte mich selber wieder spühren lernen und in mich horchen, was ich brauche. Natürlich haben mir auch meine Medis sehr geholfen und die Tatsache, dass Noah immer selbständiger wurde haben es auch immer leichter gemacht.

Machst du eine Therapie oder nimmst du Medis? Evtl. hast du auch einen Vitaminmangel - jetzt in der kalten Jahreszeit wäre das nicht verwunderlich. Ein Vitaminpräparat nehme ich auch und das hilft sehr. Auch Magnesium ist ein wichtiges Spurenelement, das oft nicht ausreichend durch die Nahrung zu sich genommen wird.

Und du - es ist nicht abnormal, dass man erleichtert ist, wenn die Kleinen Abends im Bett sind - das bin ich auch. :wink: Denn der Job mit den Kiddis ist mega anstrengend, da dürfen wir ruhig auch froh sein, sie mal abgeben zu können. Also setz dich nicht so unter Druck mit diesem "perfekt sein, immer lächeln und nie überfordert sein" - Mama Mythos. Das ist nur ein Märchen - denn solche Übermütter gibts sicher nicht!!!! :wink: :wink: :wink:

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Karen

Beitrag von Karen »

hallo ihr lieben,

danke für eure Antworten.
Ich würde gern meine Denkensweise ändern, nur scheint es unmöglich zu sein.
Ich mache keine Therapie mehr und nehme auch keine Medis mehr.
Hab keine Zeit dafür,kann meinen Kleinen doch nicht noch mehr weggeben.

Die Schuldgefühle sind einfach grösser.

Einen Vitaminmangel "glaube" habe ich nicht.Ernähre mich ziemlich gesund.
Sollte vielleicht aber Magnesium nehmen.

Meine Schwägerin ist ja mein Vorbild einer perfekten Mutter.
Sie sagte mal, dass sie gern zu Hause ist(ich nicht!)
sie gern mit Kindern spielt(ich nicht!),
sie könnte es sich sogar vorstellen Tagesmutti zu sein(ich nicht!)
und wenn wir mal da zu Besuch sind,tüdelt sie so mit "meinen" Sohn rum,dass man denken könnte es wäre ihrer.
Ich bin so eifersüchtig und depremiert.

dann habe ich da noch eine Bekannte,die hat auch einen Sohn.Sie erzieht ihn allein.
Ihr Mann kommt nur zum Wochenende.Und sie hat keine Famiele und Bekannte in der Nähe.
Wenn ich daran denke,dass ich mit meinen Sohn so "eng" seine einzige Bezugsperson 24 Std. jeden Tag.Ich würde durchdrehen."schäm"
Und ihr scheint es nichts auszumachen.


Ich denke auch, dass ich als Mutter jede freie Minute mit ihm spielen muss.Tue ich das nicht, bin ich schlecht und nicht würdig Mutter genánnt zu werden.
Wie ich darauf komme?
Weil es mir andere Mütter erzählen.

Und ich werde immer keiner und würde gern verschwinden.

Tut mir leid wenn ich so viel schreibe aber es belastet mich so sehr.
momo

Beitrag von momo »

Liebe Karen,

dann lass Dir doch mal von einer anderen Mama was anderes erzählen und ich hoffe, es kommen noch viele, die dasselbe tun ;-):

Es ist total wichtig, dass man seine Freiräume hat, denn nur aufgetankte Autos können fahren!

Eine Frau, die 24h ihr Kind betütelt, das finde ich abnormal. Diese Kinder tun mir leid, wie sollen die denn selbständig werden? Vielleicht ist Dein Sohn genauso veranlagt wie Du und würde auch durchdrehen, wenn er Dich 24h am Tag um sich hätte? ;-)

Seit ich wieder arbeite hat sich das Verhältnis zwischen meinem Sohn und mir dramatisch verbessert.

Kinder brauchen mehrere Bezugspersonen. Schon deshalb, weil sie sonst ein verqueres Wertesystem kriegen - schließlich ist kein Mensch fehlerlos und da müssen die Kinder eine Chance haben, zu vergleichen.

Kinder müssen mit anderen Kindern spielen und nur in zweiter Linie mit Erwachsenen.

Ich hasse Autos spielen und seit ich das nur noch tue, wenn ich wirklich Lust habe, meinem Sohn den Gefallen zu tun, macht uns das gemeinsame Spielen viel mehr Spaß.

Lass die Kinder mal älter werden. Vielleicht bist Du einfach keine Babymama und Deiner Schwägerin fällt eine andere Entwicklungsphase schwerer?

Das wichtigste zum Schluss:
Eine Verhaltenstherapie dauert pro Woche eine Stunde. Kleinkinder haben gar kein Gefühl für Zeit, Dein Sohn wird das kaum bemerken. Aber ihr werdet beide bemerken, wenn es Dir dadurch besser geht. Und die Therapie kann Dich auch als Mutter sicherer machen. Bei mir ist das so. Dafür sollte es aber auf jeden Fall eine Verhaltenstherapie sein. Vielleicht kannst Du Abendtermine kriegen und der Papa passt auf das Kind auf?

Liebe Grüße
Momo
beka25

Beitrag von beka25 »

Hey!
Jetzt mach Dich doch nicht so fertig und runter!!! Die Mütter, die immer nur lachen, nur spielen und nur an ihrem Kind rumtüddeln gibts nicht! Oder es ist gelogen. Meine Schwägerin (ne andere wie in einem anderen Thema) ist genau die selbe. Immer lächeln und "ach ist doch alles kein Problem und gaanz leicht..." Die gebens halt einfach nciht zu!
Ich versteh das total, ich kann auch nicht stundenlang ununterbrochen mit meiner Tochter spielen! Das geht mal ne Zeit aber nicht lang. Sie ist aber auch noch etwas klein und kann nicht wirklich viel mit mir anfangen auf die Dauer. Da muß sie wieder rumkrabbeln und sieht ständig was anderes. Aber darum bin ich auch dankbar ehrlich gesagt. Mir ist es auch sehr recht, wenn sie sich alleine beschäftigt. Das muß sie ja auch lernen und so lernen wie es denke ich.
gib Dein Kind ruhig ohne schlechtes Gewissen ab und gönn Dir mal was gutes. Großeltern machen das doch super gerne! Was spricht dagegen? Ich war auch monatelang froh, wenn ich meine Tochter nicht zu lange/oft sehen musste. Das war die ersten 3 Monate besonders schlimm. Es ging einfach nicht und ich hatte auch ständig ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Mittlerweile bin ich wieder fähig dazu, mich auch 24 Stunden lang mit ihr abzugeben und mache es gerne und gebe sie ungern her, aber es hat lange gedauert! Aber: Was andere Mütter oder die Gesellschaft sagen lass mal egal sein. Das musst Du mit Deiner Familie klären und wenn die es gern machen, warum nicht? Wenn man nicht drum betteln muß ist s doch super?!Nutz die zeit die du für dich hast!
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo - ich nochmal!

Kann mich den Mädels vor mir voll und ganz anschließen: Ich glaube kein Wort von dem was dir diese "Übermamas" da erzählen. Und wenn das wirklich so ist, dann finde ich das äußerst bedenklich und ungesund für die Beziehung zwischen Mutter und Kind.

Viele Mütter spielen nur "Heile Welt" um in der Gesellschaft gut dazustehen. Erst mit der Zeit rücken sie dann raus, dass halt auch nicht alles nur Zuckerlrosarot und Himmelblau ist. Das habe ich schon oft genug erlebt.

Nimm dir KEINE Vorbilder. DU bist die beste Mama für deinen Kleinen und nicht andere Mütter. Dein Perfektionismus stellt dir immer wieder aufs neue ein Bein - das kenne ich.

Eine Verhaltenstherapie finde ich sehr wichtig und viel Zeit beansprucht die wirklich nicht. Hat Momo eh schon geschrieben. 1x die Woche für 1 Stunde merkt dein Kleiner gar nicht, glaubs mir!!! Ganz ehrlich: Ist das "Ich habe keine Zeit" vielleicht ein bissl eine Ausrede???? Bitte nicht böse sein, aber es klingt einfach ein wenig so, als ob du einfach die Konfrontation mit DIR SELBER scheust und dich einfach in deinem Schicksal "ich bin schlecht - und alle anderen sind besser" ergibst. Mach das nicht - das wäre sooooo schade um dich! Hol dir dein Selbstvertrauen zurück und schmeiß den Perfektionimus über Bord. Lass die anderen Mamas tun und reden was sie wollen - hör auf dich und dein Bauchgefühl.

Und 24 Stunden am Kind rumtüdeln????? :shock: :shock: :shock: Um Himmelswillen - da könnte man mich aber wirklich einliefern! :wink: Ich habe heute z.B. einen Kinderfreien Nachmittag und gehe mit Freundinnen bummeln! HERRLICH - ich freue mich wie eine Schneekönigin. Und genau so freue ich mich dann auch wieder, meinen Süßen in die Arme zu schließen. Mein Therapeut sagte, es ist ganz wichtig die Beziehung zwischen Mama und Kind als ein "Geben und Nehmen von beiden Seiten" zu sehen! Das mußte ich auc lernen, aber es hat sich gelohnt. Ein guter Therapeut könnte auch dir sehr viel helfen!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Karen,
Du bist DU und nicht Deine Schwägerin, wenn die gerne Tagesmutter wäre, kann sie das ja werden. Das heisst ja nicht, dass Du eine schlechte Mutter bist, weil Du eben auch gerne mal ausser Haus bist, nicht den ganzen Tag spielen willst und überhaupt noch andere Bedürfnsse neben dem Kind hast. Die hat jeder - klar, ich kenne auch so eine Supermuddi mit 3 Töchtern, die geht in ihrer Rolle voll auf, es reicht ihr, wenn sie mal in Ruhe duschen kann, mehr braucht sie angeblich nicht, und auf keinen Fall würde sie eine ihrer Töchter auch nur für ne halbe Stunde abgeben, aber dahinter gucken kann niemand und tauschen möchte ich mit ihr auf keinen Fall!!!
Ich bin ja dann die "Rabenmutter" schlechthin, beide Mädels gehen seit sie 1 Jahr alt sind vormittags in eine Krabbelstube, damit ich arbeiten kann. Und manchmal mache ich auch einfach nix, mein Yoga, lese eine Zeitung. Ja, hätte ich jetzt auch besser nicht Mutter werden sollen, weil ich auch eigene Bedürfnisse habe, Quatsch!!!
Mach Du Dein Ding und schiele nicht nach anderen, es bringt Dir nix, Dich zu vergleichen mit anderen Frauen. Auch ich wäre nicht gerne alleinerziehend, und weisst Du, was Deine Bekannte so alles durchmacht, alleine?
Ich kann Dir auch nur zu einer Therapie raten, damit Du lernst, deine eigenen Bedürfnisse auch umzusetzen, ganz ohne schlechtes Gewissen, davon hat dann auch dein Kind viel mehr, als wenn Du den ganzen Tag schlechtgelaunt um ihn rumsitzt (was für Kids wirklich nicht so der Hit ist, wie Momo schon schreibt, es sei denn, sie sind noch Babys).
LG Carlotta
Karen

Beitrag von Karen »

Hallo ihr Lieben,

Ich weiss, ich MUSS eine Therapie wieder machen,nur fehlt mir die Kraft ,dass Durchhaltevermögen.

Wie so oft.Ich möchte so viele Dinge tun. Theoretisch kein Problem aber Praktisch unmöglich.

Vielleicht hab ich auch die Hoffnung auf Heilung verloren.
War schon lange in Therapie,Klinik,Medis usw.Insgesamt 10 Jahre.
Und es hat sich nicht viel verändert.

Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich wirklich nicht anders denken kann.Im Inneren ist mir alles Klar.Aber das dann auch so zu übernehmen, schaffe ich nicht.Ich falle immer wieder rein.Obwohl mein klarer Verstand sagt, dass es so und so ist.
Es ist wie eine Blockade.Nichts kommt an mir ran,obwohl es logisch ist.Ich kann von meiner Meinung,Haltung nicht nur 1 mm abweichen.Und diesem Menschen glauben oder es einfach so hinnehmen.
Es ist schwer zu erklären.
z.B. 99 Personen finden, dass ich eine gute Mutter bin aber nur 1 Person findet es nicht.Dann ist diese 1 Person viel wichtiger.

Ich will einfach nur anerkannt werden.Ich versuche es allen Recht zu machen,damit man mich mag.Das man mich lobt,dass ich nicht in die Lage komme negetiv aufzufallen.Ich will niemanden gegen den Kopf stossen,niemanden enttäuschen. usw.Die List ist so lang.

Eigentlich beschäftigt mich alles.Tag für Tag,jede Kleinigkeit stellt für mich ein Riesen Problem dar.

Sorry,das ich so Konfus schreibe.Und so ein Chaos herrscht in meinen Kopf.
Ich weiss nicht wo ich anfangen soll.
Vielleicht hab ich auch nur einfach Angst.Angst etwas zu verändern.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Karen,
nee, es klingt nicht konfus, eher etwas resigniert. Wieso haben denn die ganzen Theras und Medis nichts gebracht, wenn ich mal fragen darf?
Das Kernproblem ist, glaube ich, dass Du - um es anderen recht zu machen - Dich selbst hintenan stellst und das ist auf Dauer nicht gut. Es kann und muss Dich nicht jeder mögen, und Du darfst Leute auch enttäuschen, Du bist nicht auf der Welt, um es anderen recht zu machen, sondern in erster Linie Dir selbst. Ja, das klingt immer arg nach leeren Worthülsen, aber wenn man es mal selbst erlebt hat, dann weiss man, dass es funktionieren kann. Wenn es Dich so arg im Alltag belastet, solltest Du vielleicht doch noch mal über ne Therapie nachdenken, was ist denn der Kern, die Ursache für alles bei Dir?
Weisst Du, gerade in einer Verhaltenstherapie kann mal das erlernte Denken auch wieder "verlernen". Oft, das war auch bei mir so, kommen auch Dinge zum Vorschein, die man ganz schön verdrängt hat. Es ist dann aber eine Erleichterung, endlich so sein zu können, wie man will. Und dazu gehört eben auch, seine Bedürfnisse durchzudrücken, selbst, wenn andere dann enttäuscht oder sauer auf Dich sind.
LG Carlotta
Karen

Beitrag von Karen »

Hallo Carlotta,

Danke,für deine lieben Worte.

Am Anfang ging ich sehr unregelmäßig und nur durch druck meiner Eltern hin.war damals 18.Hab auch nicht mitgearbeitet.Hatte immer längere Pausen zwischen.Es fing ja mit einer Esstörung an.
In der Klinik ging einiges schief.Fühlte mich nicht gut aufgehoben.
Medis nahm ich immer sehr unregelmäßig.
Hasse dieses Benommenheitsgefühl.Hatten auch nie irgendein effekt.
Hatte verschiede Sachen ausprobiert.

Vielleicht hast du recht,dass ich resigniert habe.
Meine Therapie endete im Mai(Gesprächstherapie)
Meine Therap. meinte,dass wir an einem Punkt angekommen sind, wo er mir nicht mehr weiter helfen kann.Er meinte das evtl. eine andere Therapie und ein anderer Therapeut besser helfen würden.

Tja, und da bin ich nun stehngeblieben.war zwischenzeitlich bei einer Therapeutin aber es hatte nicht gepasst.

Ich denke einfach, dass wird sich schon von alleine geben.
Aber ich bin auch nicht richtig offen für das,obwohl es wirklich langsam zeit wäre.

Vielleicht muss noch tiefer sinken;obwohl ich manchmal denke,schlimmer ganz nicht mehr werden.

Lg Karen
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Karen,
kann ich gut verstehen, dass Du nach diesem ewigen Hin und Her gefrustet bist. Ich hatte damals Glück (also habe ja auch schon 2 Therapien hinter mir) - und mein Thera hat zu mir gepasst und umgekehrt
Das ist aber echt nur Glückssache, und Du solltest nicht aufhören, nach jemandem zu suchen, der Dir hilft (auch, wenn es das letzte Mal nicht geklappt hat). Ich denke nicht, dass sich alles von alleine geben wird (wäre schön, gell? :P ), aber Du solltest Dich jetzt auch nicht unter Druck setzen. Erkläre es doch einfach zu Deinem Vorhaben, dass Du dich noch mal auf die Suche machst, ohne den Gedanken im Hinterkopf, dass es wieder nicht klappt. Es lohnt sich wirklich, die Ursachen herauszufinden, um dann peu a peu daran zu arbeiten. Ich weiss, es ist viel Arbeit, es tut auch manchmal weh, aber am Ende wirst Du Dich besser verstehen lernen.
Jeder geht seinen Weg in seinem eigenen Tempo - ich denke nicht, dass Du noch tiefer sinken musst, vielleicht ist der Zeitpunkt noch nicht da, an dem Du sagst: ja, und jetzt will ich es wissen und hole mir meine Lebensfreude zurück.
Ich drück Dir die Daumen und geb nicht auf.
LG Carlotta
Karen

Beitrag von Karen »

Hallo Carlotta,

danke,

Ich schau mal was ich jetzt mache.Vielleicht krieg ich den dreh oder auch mal wieder nicht.

Die Ursachen kenn ich genau.
Nur das weiter ,dass ist das riesige Problem.

danke nochmal für deine aufmunteren Worte.Wie gern würde ich die so hinnehmen und verinnerlichen.

LG Karen
momo

Beitrag von momo »

Liebe Karen,

da kann ich mich Carlotta nur anschließen, den richtigen Therapeuten zu finden, ist Glücksache. Ich war zum Beispiel bei einem Analytiker, den fand ich schon in der ersten Probestunde so schrecklich, dass ich da nie mehr hinwollte. Der hat mich nur provoziert und anschließend habe ich mich schlechter gefühlt als vorher. Eine Freundin, die selbst Psychologin ist, hat mir dann meine jetzige Therapeutin empfohlen und da habe ich sofort gespürt: das passt. Das ist, als ob sie meine Gedanken lesen könnte - aber nicht unangenehm, sondern so, dass ich mich verstanden fühle. Ich war höchstens 10x dort und es hat mir schon so viel gebracht für mich und für den Umgang mit meinem Sohn. Sie macht eine Mischung aus Verhaltens- und Gesprächstherapie.

Mich würde das auch frustrieren, wenn ich schon so vieles probiert hätte und ohne Erfolg. Aber wie Du selbst sagst: am Anfang hattest Du keinen Bock, die Medis hast Du unregelmäßig genommen (was vielleicht heißt, dass sie überhaupt nicht wirken konnten), diese Aktionen zählst Du wahrscheinlich innerlich mit, aber sie gelten nicht. Hast Du schonmal eine Verhaltenstherapie gemacht? Wenn nicht, dann versuch' es doch mal damit. Das scheint hier im Forum die Therapie zu sein, die den meisten was bringt und gilt auch als besonders erfolgreich. Hej, ich fand es so unglaublich, als ich mich eines Tages plötzlich wieder freute, dass die Sonne scheint, ein völlig vergessenes Gefühl - das solltest Du Dir auch gönnen :-)

Liebe Grüße
Momo
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