Bedeutet PPD gleich Gewalt am eigenen Kind?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Geht ihr offen mit der PPD um oder "versteckt" ihr euch?

Umfrage endete am 08:12:2006 10:55

Ja, ich bin offen und spreche über meine PPD!
9
39%
Geteilt. Wem ich vertraue, dem teile ich mich mit. Anderen eher nicht.
12
52%
Nein, das geht nur mich etwas an und ich will nicht darüber reden
2
9%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 23

Red-headed-woman

Bedeutet PPD gleich Gewalt am eigenen Kind?

Beitrag von Red-headed-woman »

Moinsen,

der Thread von beka25 hat mich drauf gebracht.

Ich habe mich mit PPD noch nicht intensiv beschäftigt, aber so viel ich weiß ist gewalttätiges Verhalten gegenüber dem eigenen Kind eher selten.

Warum glauben dann immer noch Mitmenschen, nur weil wir ein "Stimmungstief" haben, "quälen" und misshandeln wir unsere Kinder?

Wieso sehen diese Menschen nicht, dass ihre "Hilfe" in einer anderen Form uns viel besser tun würde?

Warum ist dieser Irrglaube immer noch so stark verbreitet, man müsse die Kinder "kranker" Mütter vor Ihnen schützen?

Wieso sind diese Mitmenschen so entsetzt, wenn es mal wieder in den Medien heißt: "Ein Kind ist tot?"....


Ich bin so sauer auf unsere Umwelt u. Mitmenschen, ja auch auf die so angeblich "besten" Freunde.....wieso fällt es so schwer uns anzunehmen wie wir sind?

Wir tun es doch auch....

Aufgewühlte Greetz

RED
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Red,

hm, wieviele Menschen glauben denn, dass Frauen mit PPD ihre Kinder quälen? Ich habe diese Erfahrung noch gar nicht gemacht. Ich habe Bekas Thread auch gelesen und finde es von ihrem Umfeld auch sehr merkwürdig, dass ihr eine Misshandlung ihres Kindes unterstellt wird.

Natürlich gibt es kranke "Geister", die ihre Kinder missbrauchen und quälen. Die haben sicherlich auch psychische Probleme, aber da gehören Frauen mit einer PPD wohl kaum dazu. Diese Menschen spielen in einer ganz anderen Liga ... und wenn das Freunde nicht erkennen, dass man ganz sicher keine Gefahr für seine Kinder ist, sondern eine Krise druchlebt, dann würde ich diese Freundschaft für sehr fragwürdig halten.

Deine letzte Frage habe ich nicht so ganz verstanden ... Wenn ich über die Medien mitbekommen, dass ein Kind stirbt, weil es von den Eltern nichts zu Essen bekommen hat, jahrelang in einer Kiste eingesperrt wurde, und nachdem es dann elendig verreckt ist, in eine Kühltruhe gelegt wird, dann bin ich auch entsetzt. Natürlich kenne ich diese Menschen nicht persönlich und mir ist auch bewusst, dass solche Themen gerne mal ausgeschlachtet werden, aber trotzdem macht es mich traurig, dass es soetwas geben muss. Das ein Kind so sinnlos sterben muss, ist doch krass.

Ganz lieben Gruß
Julia
Mel8182

Beitrag von Mel8182 »

Hallo,

ich kann nicht von solchen Erfahrungen sprechen.
Ich musste nicht hören ich misshandele mein Kind o.Ä. Man hat mich nur immer für "verrückt erklärt" aber niemals unterstellt mein Kind müsse leiden.

Meine Frage nun: erging es euch tatsächlich so ? bin erschrocken. Ganz Ehrlich ...
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Marika
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Beiträge: 10646
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo zusammen!

Ich mußte diese Erfahrung auch nicht machen - im Gegenteil jeder sagte zu mir, was für eine tolle Mama ich sei und wie es dem Noah gut geht bei mir. Nur ich selber konnte das nie glauben und dachte, ich sei schlecht.

Bei Beka war - so weit ich weiß - mal was vorgefallen, das hat sie eh kurz erwähnt in ihrem Beitrag. Daher ist ihr Umfeld wohl sehr sensibel. Falls ich falsch liege, korrigiere mich bitte, liebe Beka.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednerinnen ganz anschließen. Menschen die ihren Kindern leid zufügen sind "anders" krank. Unter einer Psychose z.B. leidet man an Realitätsverlust - ist also unzurechnungsfähig. Aber es gibt einfach sadistische Menschen - die leiden aber sicher nicht an einer Depression. Mich machen solche Meldungen auch immer total fertig. Von daher finde ich es nur absolut verständlich wenn die Menschen geschockt sind.

Wenn es Mensche gibt, die die PPD als Gewalterzeugende Krankheit sehen, dann liegt das an am mangelndem Wissen.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
hanna

Beitrag von hanna »

ICh stimme den anderen zu. Ich selber habe auch fast sogar die gegenteilige Erfahrung gemacht, dass mich alle anspoernen und mir sagen, wie toll ich das mache.
Klar gibt es Menschen, die tun ihren Kindern weh und sicherlich ist bei diesen auch angebracht, Hilfe zu leisten. Bei Müttern mit postnatalen Belastungen ist aber -nachdem was ich gelesen und auch hier erfahren habe - eher das Problem, dass sie an sich total hohe Anforderungen stellen und sehr daran leiden, wenn die Realität nicht mit den hohen Anforderungen übereinstimmen.
Bei denjenigen Menschen, welche ihren Kindern wirklich nicht gut tun (indem sie sie z.B. vernachlässigen oder gar misshandeln) ist m.E. total angebracht, die Kinder vor den Müttern (oder Vätern) zu schützen, auch wenn diese krank sind. Man kann sicher nicht sagen: Mütter, die krank sind, schaden ihren Kindern. Aber bei denjenigen, die es tun, ist der Schutz der Kinder total wichtig, finde ich.
LG Hanna
Steffy

Beitrag von Steffy »

In der klinik hab ich staendig zu hoeren bekommen wie gut ich mit meinen kindern umgehe (was ich persoenlich gar nicht so sehe) und wurde auch oft um rat gefragt. Ich weiss nicht was fuer mich schlimmer waere. Zu hoeren ich sei eine schlechte mutter (wuerds wohl als bestaetigung sehen) oder ich sei eine gute mutter. Das ist mir immer unangenehm, weil ich halt nur das negative sehe und ich das auch sage. ''nein, nein du kannst ganz gut mit deinen kindern'' Dann frage ich mich warum ich momentan nichts mit meinen kindern anfangen kann. ach ich schweif vom thema ab.

Wenn in den nachrichten was kommt von einem kind dann kann ich mich nur ueber das umfeld der ''taeter'' aergern.
''ja das habe ich gemerkt aber nichts gemacht, weil...'' eben dieses weil wird nie geklaert und diese idioten trauen sich dann noch in die oeffentlichkeit.
Mel8182

Beitrag von Mel8182 »

Hallo Mädels,

genau die selben erfahrungen habe ihc auch gemacht, die Menschen um mich konnten sich nicht erklären warum es mir schlecht geht.

Dem Kind geht es wunderbar, sie wächst in einer liebevollen Umgebung auf...
Es ist genau so wie es hier mehrfach gesagt wurde: Man glaubt selbst nicht daran alles richtig zu machen, man fühlt sich schlecht wenn Ratschläge kommen, man fasst sie als Angriff auf, weil man selbst schon genug damit zu tun hat alles richtig zu machen.
und dann Sprüche / Hilfestellungen usw, kommen dann rüber wie Vorwürfe auch wenn es keine sind.

Aber mißhandlung im Zusammenhang mit PPD sind mir nicht bekannt.

Und ich bin erleichtert, dass es bei euch auch so ist, denn meine Sorge war, wer weiß was im Laufe dieser Krnakheit noch auf mich zu kommt.


LG
Mel
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo, ich gebe jetzt auch meinen Senf dazu.

Ich habe zwar selbst nichts derartiges erlebt. Was mich nur genervt hat ist, dass einige Leute anfangs immer wenn ich alleine auf der Straße war und die Kleine bei der Oma mich sofort gefragt haben, wo die Kleine ist. Jetzt sehe ich das als neugieriges Ausfragen, aber damals habe ich es so interpretiert: Hat sie das Baby etwa ALLEINE daheim gelassen? Ne, is bei der Oma...Typisch, wieder mal abgeschoben... Das waren aber meine krankhaften Gedankengänge, die nach Bestätigung meines Versagens als Mutter gesucht haben.
Mich macht es immer wütend, wenn man in den Nachrichten hört, dass eine Frau wegen PPD/PPP sich oder ihr Kind umgebracht hat. Wütend und betroffen. Wütend, weil niemand was gemerkt hat, weil niemand was gemacht hat. Früher waren solche Frauen für mich das letzte. Jetzt verstehe ich, dass sie keine Monster sind, sondern nur Leute, wo keiner was mitgekriegt hat und denen man hätte helfen können.
Ich finde schon, dass psychisch kranke Frauen manchmal vorschnell verurteilt werden. In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Mutter, die an Schizophrenie leidet. Sie ist gut eingestellt und ich mag sie gerne, aber sonst will keiner was mit der "Irren" zu tun haben. Dabei ist sie so eine liebe Mama, die alles für ihr Kind tut. Aber Schizophrenie ist bei manchen Leuten anscheinend gleichbedeutend mit Massenmörder. Finde ich schlimm. Deswegen rede ich zwar sehr offen über meine Depression, von meiner Psychose wissen aber nur wenige Menschen...
Ich denke, viele Vorurteile kommen auch aus den Medien. Viele Leute denken: psychisch krank = gefährlich. Wir mit unseren Depris sind da wahrscheinlich sogar noch am ehesten "salonfähig", weil so viele Promis auch Depris haben/hatten (Brooke Shields, Robbie Williams, Sven Hannawald...).

Liebe Grüße, Saskia
beka25

Beitrag von beka25 »

Ich stimme SAS voll und ganz zu. Ge au das selbe denk ich auch.Als ich meinem "Umfeld" erzählt habe daß ich PPD hab, hab ich erst mal zu hören bekommen, daß ich unbedingt in Behandlung gehen muß, weil damit schon genug passiert sei... D.h. ich kenne viele Menschen, die denken, wenn eine Mutter ihr Kind umgebracht hat, oder geschlagen hat, hätte sie PPD gehabt. Wir hatten einen Fall in einem benachbarten Ort indem eine junge Mutter ihren Sohn in der Badewanne ertränkt hat und dann hieß es nachher: die hatte sicher diese Wochenbettdepression... Ich persönlich bin auch damit konfrontiert worden, schon vor meinem "Ausrutscher"
@Marika: In diesem Beitrag hatte ich es eingentlich nicht erwähnt, aber Du hast recht, bei mir ist schon mal etwas vorgefallen, 1 mal unter ganz tragischen Umständen.Aber keine Mißhandlung. Natürlich reagiert da meine Familie sensibel, aber diese Frau gehört nicht zu meiner Familie und deshalb.. Ihr ist erzählt worde ich hätte PPD und dann hat sie sich eben selber ihren Käse zusammengesponnen..das war alles vor DEM Vorfall!
@Mel: Wenn Deine Schwiemu sagt, sie müsse jetzt schauen, ob es der Kleinen schon gut gehe, dann unterstellt sie Dir doch unterschwellig auch was oder hab ich das falsch verstanden?
Ich hab meine Therapeutin gefragt, was sie für "erfahrungen" damit hat und sie hat gesagt, daß die Öffentlichkeit das durchaus denkt, daß eine Frau/Mutter mit PPD ihrem Kind eher eine scheuert, als andere. "Ach die ist depressiv-da wundert mich gar nichts mehr." Dagegen muß man sich wehren, aber wie? Ich red nicht von MIßHANDLUNGEN bei denen die Kleinen hab tot geprügelt werden, oder mit Kippen verbrannt werden-das ist wirklich was anderes. Ich red davon, daß es durchaus sein kann, oder so ist, daß man mit PPD nicht die besten Nerven hat und das eben so ausgelegt wird, daß man auch schnell ausrastet. Die Medien haben meiner Meinund nach einen hohen Anteil daran, daß so gedacht wird.
Hab ich das jetzt richtig dargestellt? ich tu mir immer so schwer meine Gedanken zu ordnen, wenn ich so im schreibwahn bin...
LG
Mel8182

Beitrag von Mel8182 »

Hallo,

Zu meiner Schwiemu, ist nur zu sagen sie war schon immer eine Glucke, das weiß ich und habe es auch immer gewusst, sie wollte mir nichts unterstellen ( das hab ich zu diesem Zeitpunkt anders gesehen klar) Sie wollte da sein, sie wusste ich bin krank und hatte dass Gefühl vielleicht kann ich ihr helfen. mit Ihrer Hilfe aber ist alles nur schlimmer geworden.

Das hat sie nicht verstanden, unterstellt hat sie mir nichts ... Sorry dass ihr das falsch verstanden habt. (Siehe auch meinen 1.Beitrag) Sie war immer die jenige die versucht hat mich zu verstehen, ich aber immer gegen sie gearbeitet habe und nichts zulassen wollte Hilfe von DER schon mal garnicht.

Wir weichen aber von Thema ab.

Irgendwie war hier nirgends die Rede von "einer Ohrfeige" oder nem Klaps auf den Hintern....

Sondern ganz klar Misshandlung .... da stellt sich die Frage wo fängt Misshandlung an ?
Wenn eine PPD kranke Mutter ihrem Kind eine Ohrfeige gibt tut sie das nur weil sie krank ist....????
Aber warum passiert das den gesunden Müttern auch ? Also irgendwie kann ich nicht mehr ganz folgen ???
Red-headed-woman

Beitrag von Red-headed-woman »

ohhhh...toll dass ihr euch so rege an diesem Thema beteiligt...

habe mich eben erstmal ein paar Std. mit meinem Kleinsten an der frischen Luft vergnügt und sind in der Stadt bummeln gewesen und habe kleine Einkäufe getätigt...nun pooft der Mini und ich wollte eigentlich auch, aber der PC lockte doch zu sehr...*ggg*

@ Julia...konkrete Zahlen habe ich natürlich keine, aber ich denke wenn ich 10 Personen zu diesem Thema und ihrer Meinung fragen würde, bin ich sicher dass 7 oder gar 8 sagen, PPD-Frauen rasten eher aus und "schlagen" dann zu (beka25 hat es so nett formuliert)

Eine andere Frage ist auch, wo beginnt Gewalt? Bei einer Ohrfeige, einem Klaps auf den Po oder einem Finger-Rüffel?

Gewalt ist für mich: Prügel, Schläge, Tritte, Misshandlungen jeglicher Form, egal ob körperlich oder seelisch....aber wenn mein Kind nicht nach der 6. Ermahnung hört und die Finger von den Kabeln oder Steckdosen nimmt (obwohl gesichert), dann gibts nen Rüffel auf die Finger....oder läuft es weg und hört nicht und Verkehr ist in der Nähe, dann nehme ich mein Kind auf fester in den Griff, gehe auf Augenhöhe und erkläre ihm meine Sorgen und Ängste...ich denke für gewisse Situationen ist ein bestimmtes Maß an Körperlichkeit sehr maßgebend...


Persönliche Erfahrungen habe ich auch nicht gemacht, aber merke an dem Verhalten verschied. Personen aus meinem Umfeld, dass sich mich mit anderen Augen sehen.

Bei zwei Menschen ist es extrem....ein Mal die Nachbarin (ihr Mann ist gleichzeitig der Patenonkel von Keeke)...und meine "Freundin" (Patentante von Keno)...wenn ich eine von beiden trefffe, habe ich regelrecht das Gefühl ich muß mich entblößen und sie lauern wie blutrünstige Hunde und warten nur darauf etwas "Extremes" zu erfahren.

Ewig muß ich mich behaupten...

Kommentare wie: "Du hast es doch sooooo gut." oder "Wieso bist du gestresst, dein Leben ist doch gar nicht so stressig. Du hast doch alles." oder "Naja, ich hatte damals keine Zeit mich mittags hinzulegen oder bei ner kleinen Erkrankung ne Haushaltshilfe zu bekommen. Ich habe immer gearbeitet."

Der Nachbarin gehe ich mittlerweile aus dem Weg. Und rede nur noch das Nötigste. Meiner Freundin habe ich einen Brief geschrieben und ihr versucht meine Gefühle zu schildern, die Situation für sie verständlich zu erklären.

Ratet was passiert ist....????...Japp, SIE hat sich angegriffen gefühlt und war beileidigt. Ich hätte ja auf sie zukommen können, reden können.....aber das reden ist mir schon damals vergangen, als ständig nur an mir, den Kindern, an dem Mann oder unserer Familie rumgezuppelt wurde.

Ich mag sie sehr und mir ist ihre Freundschaft wichtig. Wir treffen uns morgen Abend auf ein Glas Wein. Ich wünsche mir es wird ein schöner Abend.


Danke für eure Beteiligung...
Maria

Beitrag von Maria »

Hallo,

also zum Glück wurde mir nie sowas unterstellt, das wäre ja jetzt auch der absolute Hammer, also bitte!

Ich kann mir aber vorstellen, wie manche Leute darauf kommen, daß es Kindern dann eventuell auch nicht gut gehen könnte, da die Kinder ja merken, wenns der Mami nicht gut geht. Daß das irgendwie abfärben könnte. Aber Mißhandlung geht jetzt echt zu weit! Und ist, so gesehen auch unlogisch. Sie sollten sich mal besser informieren. Denn, sehe ich das falsch? (Verbessert mich bitte): ist es denn bei PPD nicht so, daß man gerade wegen seinem Zustand versucht, alles mögliche zu tun, damit es den Kindern gut geht?

Aber das ist das wieder mal das Unwissen der Gesellschaft und der zwanghafte Versuch, alle in eine Schublade zu stecken. Immer und überall, furchtbar.

Liebe Grüße

Maria
Red-headed-woman

Beitrag von Red-headed-woman »

@Julia...mir ist eingefallen ich habe meine letzte Frage noch gar net erklärt...(stöhn...auch noch Demenz...*tze*)...


ich glaube, dass alle - die so arg entsetzt sind über Todesfälle von Kindern in den Medien - ein schlechtes Gewissen denen gegenüber haben, wo sie offensichtlich spüren oder wissen...ups, vielleicht bräuchte die mal meine hilfe...oder...hätte ich doch etwas gesagt, als ich da was bemerkte....anstatt betroffen und lästernd vorm tv zu sitzen, sollten sich all diese ein herz nehmen und sich über uns und unser krankheitsbild informieren....und nicht vorschnell uns mit anderen kranken Menschen über einen Kamm scheren...
Patricia

Beitrag von Patricia »

Marika hat geschrieben: Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednerinnen ganz anschließen. Menschen die ihren Kindern leid zufügen sind "anders" krank. Unter einer Psychose z.B. leidet man an Realitätsverlust - ist also unzurechnungsfähig.
Hallo liebe Marika,

ich hatte auch eine Psychose aber ich hab meinem Kind nichts angetan auch wenn ich an relitätsverlust, Verfolgungswahn und Hallozinationen litt.

Dass ich mein Kind nicht merh versorgen konnte steht auf einem anderen Blatt aber angetan hab ich ihr nichts und ich glaube auch nicht dass dies unter einer Psychose passiert.

ich glaube viel mehr dass Menschen, die ihren Kindern etwas antun ein ohnehin hohes gewaltpotential haben. Ob krank oder gesund.
funkebna

hm...

Beitrag von funkebna »

Merkwürdig. Ihr schreibt alle, daß zwischen Euch und den Kids während der PPD "Friede, Freude, Eierkuchen" war. Ich denke schon, daß Frauen mit PPD schneller "ausrasten", was nichts damit zu tun hat, daß sie ihre Kinder mißhandeln.
Aber ich erinnere mich mit Schecken an die Zeit, als mein Kind noch Baby war und ich unter PPD litt. Ich liebte UND hasste dieses Kind. Ich hasste mich. Manchmal wollte ich sterben. Manchmal, wenn sich der Kleine gar nicht beruhigen ließ, bekam ich Panikgefühle und schloß mich (ohne schreiendes Baby) im Bad ein, aus Angst, ich würde ihm sonst etwas antun... :cry:
Scheinbar bin ich die Einzige unter den Muttis in diesem Thread, die soetwas erlebt hat?!
Durch diese Erfahrung bin ich zu der Meinung gekommen, daß PPD-Muttis schneller "ausrasten", obwohl "unzurechnungsfähig". Dabei möchte ich keinesfalls die vielen bitteren Nachrichten (Baby in Kühltruhe gefunden etc.) entschuldigen! Bitte nicht falsch verstehen!
Aber mal ehrlich: traut sich JEDE PPD-Mutter, sich irgendwem anzuvertrauen? ICH traute mich erst nicht, und als ich es tat, bereute ich es, weil ich nur Vorwürfe erntete, jedoch keine Hilfe bekam. Ich holte mich mit letzter Kraft selbst "aus der Sch...". Aber nicht JEDE Frau in dieser Situation hat noch solche Kraft übrig!

Gruß!
funkebna
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