Wichtiger Schritt

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
lola

Wichtiger Schritt

Beitrag von lola »

Hallo ihr Lieben!


Ich habe nun endlich Mut gefasst und gehe in eine Gesprächstherapie. Bisher ging ich nicht, weil es mir zu teuer war. Nun habe ich eine Therapie gefunden, die von der Psychiatrischen Klinik externen Menschen eine Therapie ermöglicht. Und das Gute daran ist, es zahlt die Grundversicherung. Vor einer Woche war ich das erste Mal da und es war wirklich eine sehr nette Frau, die sofort verstanden hat, wovon ich spreche. Ich musste ihr nicht alles erklären, sondern Sie hat auch schon Erfahrung damit. Nun stellt sich bei mir auch die Frage, soll ich wieder steigern mit der Medikamentendosis oder soll ich es so belassen. Ich nehme ja jetzt nur noch sehr wenig seit ungefähr 5 Monaten. Doch irgendwie habe ich nun seit einigen Wochen das Gefühl, dass es rückläufig ist. Ich habe wieder vermehrt Panik- und Angstzustände und das Übliche. Allerdings könnte es auch sein, dass ich Mühe mit der Jahreszeit habe und ich vermehrt aufgeregt bin, weil ich bald eine neue Stelle antrete. Ist zwar erst am 1. Februar der Fall, aber innerlich beschäftigt mich das natürlich schon. Habe auch Angst vor der Veränderung, obwohl ich froh bin, dass sich etwas ändert. Ich werde dann 50% arbeiten gehen. Ich habe nämlich nach meiner Ausbildung jetzt endlich eine Stelle gefunden. Das heisst auch, dass ich jetzt ausser Schule 4 Jahre nicht arbeiten war. Das ist schon ne lange Zeit. Gut, bei uns kommen die Kinder ja erst mit 5 in den Kindergarten leider.

Jetzt bin ich etwas abgeschweift, meine Frage lautet eigentlich, soll ich wieder steigern mit den Medis oder wird es schon alleine wieder gut? Es ist immer so Episoden mässig. Es geht mir wieder 2 Wochen einigermassen gut und dann kommt es wieder. Im Moment bin ich wieder voll drin. Dazu kommt, dass ich jetzt 3 Jahre lang Medis genommen habe und irgendwie wäre ich traurig darüber wieder mehr zu nehmen- jetzt, wo ich eigentlich geglaubt habe, ich habe es geschafft. Was meint ihr, einfach ein Rückfall der vorüber geht, oder doch beängstigend? Ich bin recht traurig und weiss nicht, ob ich je wieder gesund werde. Warum denke ich nur so. Ich bin im Grunde so ein positiv denkender Mensch, diese blöde Angst macht mir alles kaputt. Jegliche Emotionen werden von ihr bestimmt. Ständig muss ich Tricks anwenden, um nicht wieder in Panik zu verfallen. Habe richtige Ablenkmuster entwickelt, um nicht zu sehr da reinzugeraten.

Oh Mann, was meint ihr? Ich bin wieder mal am Ende...

Eure Lola
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10641
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo liebe Lola!

Erstmal finde ich es super, dass du nun eine Gesprächstherapie machst. Mir hat meine sehr geholfen! :D

Das mit den Medis ist natürlich eine schwere Frage. ich bin sicher, dass dir deinen neue Ärztin da besser helfen kann. Es ist halt so - lt WHO und auch meinem Doc: Erstens soll man ein AD ausreichend lange nehmen + einer Therapie. Das hast du ja, aber Therapie war ja bis jetzt nicht. Absetzen sollte man wirklich erst, wenn man mind. 1/2 Jahr (besser länger) stabil ist. Warst du das? Wenn man dann abgesetzt bzw. reduziert hat und es kommt wieder zu Schwankungen bzw. Rückfällen, sollte wieder erhöht werden und dann ist die Empfehlung einer Einnahme Dauer von 5 Jahren - lt. WHO.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine Erhöhung und jetzt eine Therapie dazu vielleicht das richtige wäre. Aber ich bin ja (leider) nur ein Laie und von daher ist es auch nur mein Bauchgefühl. Persönlich werde ich mein Medi ganz sicher noch länger nehmen, obwohl ich stabil bin. Leichte Schwankungen gabs vor etwa 2 Monaten noch, deshalb werde ich auch noch länger nicht reduzieren. Ich nehme mein AD jetzt 19 Monate. Vor der 2 Jahresfirst denke ich nicht mal ans Absetzen. Frühestens im Sommer werden wir mal gucken. Ich will einfach unter allen Umständen einen Rückfall verhindern. Und ich habe auch schon mit meinem Doc vereinbart, dass wenn es unter dem Reduzieren zu einer Schwankung kommt, ich sofort wieder erhöhen werde. Auch wenn das heißen sollte, ich müßte mein AD immer nehmen. Dann ist es halt so und ich kann damit auch leben.

Uiiiiii, jetzt bin ich auch abgeschweift - sorry, aber ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen!

Liebe Grüße und fühl dich gedrückt!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
lola

Beitrag von lola »

Hallo Marika!


Danke für deine Antwort. Ja, ich war mehr als ein Jahr stabil....und ich habe nach 3 Jahren Einnahme immer um ganz kleine Schritte reduziert. Und es ging mir dabei super! Erst jetzt, nach so langer Zeit spüre ich es vermehrt wieder. Aber sag mal, dass würde bedeuten, ich müsste jetzt weitere 5 Jahre wieder steigern und nehmen? Das ist ja eine ganz lange Zeit... :cry:
Ich möchte doch auch vielleicht in drei Jahren oder so mal ein zweites Kind bekommen. Ist das nicht möglich?....

Ich glaube, ich werde es eine Spur erhöhen, aber nicht viel im Moment. Vielleicht genügt das schon, was meinst du? Ich habe ursprünglich 20mg Deroxat genommen, jetzt noch ca. 2mg. Ich habe aber nie ganz damit aufgehört.

Liebe Samstagsgrüsse

Lola
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Lola,

ich denke, dass solltest du wirklich mit deiner Ärztin besprechen. Die weiß sicher, was in diesem Fall am Besten für dich ist.

Lieben Gruß
Julia
Antworten