Progesteron kann auch in der Schwangerschaft helfen!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Blancanieves

Progesteron kann auch in der Schwangerschaft helfen!

Beitrag von Blancanieves »

Hallo...

Ja, das wußte ich!!!

Ich habe mich bis jetzt immer gefragt: warum ging mir nur am Ende der 2 SS nicht gut...warum war meine 1 SS ok (ich war 32), nach der Geburt hatte ich auch mal downs..habe auch Medis genommen..dann habe ich es gelassen und meine Welt war wieder ok. Und die 2 SS war nur am Ende zum verzweifeln..

Ich habe eine Menge gelesen und rechechiert..Ich weiß jetzt dass am Ende der SS von der Plazenta eine große Menge Progesteron gebildet wird...und ich denke, dass ich (mit 38 Jahren) Progesteron nur für das Baby produziert habe aber ich ging leer aus...deswegen dieses Durcheinander...

Gestern las ich in das wunderbare Buch von Frau Buchner folgendes:

Im ersten Teil der Schwangerschaft beginnt das Hormonteam Von Progesteron, Ostriol und Wachstumshormone eine rasante Beschleunigungsfahrt. Die Progesteronquelle im Eierstock quillt so gut und so lange sie kann, um das winzige Leben zu versorgen. Sobald sich die Plazenta entwickelt hat, übernimmt sie die Fortsetzung des Programms und die Produktionsmenge nimmt drastisch zu. Je größer der Winzling wird, um so mehr steigt die Progesteronmenge. Am Ende der neun Monate ist der Wert um ca. das 60fache gestiegen! Ähnlich fleißig ist das ÖstrioI. Diese Östrogensorte ist für die Entwicklung des Fötus nicht gefahrlich. Wenn aber versehentliche dem Körper in dieser ersten prägenden Zeit zusätzliches Östradiol hinzugefügt wird, dann kann das schwerwiegende Folgen für die Entwicklung des Babys haben: z.B. deformierte, untypische Geschlechtsorgane, Anlage zum erhöhten Krebsrisiko, hohes Geburtsgewicht.
Die ersten 3 Monate sind der kritische Zeitraum. Vermutlich in besonderer Weise der Übergang von der Progesteronversorgung des Eierstocks zur Plazenta. Das muss nahtlos ineinander übergehen. Wenn die Eierstöcke zu früh ihre Aufgabe beenden, kann der Fötus durch ein Absacken des Progesteronwertes gefahrdet sein. Sämtliche praktische Hilfspakete für Hormone & Co sind in dieser Zeit doppelt gefordert. Körper und Psyche durchlaufen eine Zeit der Schwerarbeit. Mangelt es am Progesteron spüren sie das an einer Reihe von Symptomen, die sie vielleicht sehr gut aus der 2. ZH kennen. Wenige Frauen geraten sogar in ausgewachsene psychishe Krisen - selbst bei idealen Lebensverhältnissen. Ängste und Panikgefühle lösen Tränen und Unrast ab. Diese Symptome sollten jede Frau zum Arzt führen und eine wenigstens vorübergehende Progesteronergänzung veranlassen. Sollten sich ziehende Bauchschmerzen oder Schmierblutungen zeigen sofort mit mindestens 100 - 200mg Progesteron über die Vagina aufnehmen. Wenn sie generell mit PM zu kämpfen haben, dann gehört eine Packung Utrogest zu ihrem SOS Paket für die ganzen 9 Monate und danach!


Das empfiehlt sie noch:

* Entgiftungskur vor der Schwangerschaft!
* Zähne vor der Schwangerschaft überprüfen lassen!
* Unbedingt die Hilfsmöglichkeiten über Nahrung, Schlaf, Bewegung und Naturheilmittel beachten!! Für sie gelten die praktischen Hilfsmaßnahmen immer mal Zwei!!
* Treten trotzdem Depression, Ängste und wehenartiges Ziehen im Bauch auf, ist eine Progesteronergänzung dringend geraten!
* Bei deutlichem Haarausfall sofort Vitamin C, Magnesium und Zink ergänzen.
* Bei Progesteronmangel in der Schwangerschaft können zeitweise höhere Dosis
* Mengen notwendig sein. Ihre Beobachtungen sind der beste Wegweiser für die Dosierung.
* In der Progesteronergänzung lieber öfter eine kleine Dosis als eine große pro Tag! In der Schwangerschaft und Stillzeit kommen viele Frauen am besten zurecht, wenn sie unmittelbar nach dem Aufstehen und nach der Mittagspause eine mittlere Portion und am Abend eine kleinere Dosis Progesteron über die Handflächen hinzufügen. Ab dem errechneten Geburtstermin kein Progesteron mehr hinzufügen!

*Für eine rasche Geburt unmittelbar vorher eine hohe Dosis vom Vitamin B - Komplex und C einnehmen.


QUELLE. "Wenn Körper und Gefühle Achterbahn spielen" von
Elisabeth Buchner http://www.hormonselbsthilfe.de/
*****************************************
Als es mir in der 2 SS gar nicht gut ging..bin ich zum FA und zum Endokrinologen gegangen..keine hat ein Wort über Progesteron gesagt...fast niemand weiß in D, dass Progesteron eine große Hilfe sein kann...nur der Verein Schatten und Licht und die Frau Buchner?

Warum nicht? Fast niemand kennt die Arbeit von Dr. Katharina Dalton..sie hat ihre PPD- Patientinnen mit Progesteron Spritzen erfolgreich behandelt...Das alles steht in ihren Büchern....

Ich frage mich, wie viele psychiatrische Kliniken es wissen...vielleicht gar keine....oder?

In den USA und in England werden die Frauen doch mit Progesteron behandelt...warum hier nicht????

Wenn ich es gewußt hätte, hätte ich mir sehr viel Kummer gespart...und hätte bestimmt am Ende der SS nicht so gelitten und nach der SS hätte mir auch Progesteron geholfen....

16 Monate später nehme ich Progesteron...toll oder?

Was meint ihr?
Zuletzt geändert von Blancanieves am 23:12:2006 12:45, insgesamt 2-mal geändert.
lola

Beitrag von lola »

Liebe Blancanieves!


Ich muss echt sagen, das ist ja wahnsinnig interessant!!! Das würde tatsächlich bedeuten, dass dadurch extrem viel Unheil verhindert werden könnte!!
Ich frage mich auch, warum ist das hier nicht auch Routine, warum wissen Die hier nichts von dem??
Wenn ich das richtig verstanden hab, nimmst du jetzt Progesteron zu dir- in welcher Form?
Bei mir hab ich auch das Gefühl, es sei eine Hormonsache. Ich habe immer mehr Mühe vor der Periode. Und auch sonst, ich habe keine Probleme, so eine gute Partnerschaft und doch kommen immer wieder diese schlimmen Ängste.
Wie kann man denn zu diesem Progesteron kommen, zu wem muss man da gehen? Das möchte ich auch probieren.

Liebe Grüsse

Lola
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Danke Blanca, sehr sehr interessant!!!

Du schreibst bzw. dort steht:

-Wenn die Eierstöcke zu früh ihre Aufgabe beenden, kann der Fötus durch ein Absacken des Progesteronwertes gefahrdet sein.

Ist es dann überhaupt möglich, dass das Kind ausreichend mit Progesteron versorgt ist, aber man selbst nicht? Für mich klingt das jetzt so, als ob das Kind dann auch einen Mangel hat..?

-Sämtliche praktische Hilfspakete für Hormone & Co sind in dieser Zeit doppelt gefordert. Körper und Psyche durchlaufen eine Zeit der Schwerarbeit. Mangelt es am Progesteron spüren sie das an einer Reihe von Symptomen, die sie vielleicht sehr gut aus der 2. ZH kennen.

Hat man in der 2.Zyklushälfte nicht eher viel als wenig Progesteron? Einen Mangel hat man doch eher in der 1.ZH? Oder steht ich jetzt auf dem Schlauch? :wink:

-Wenige Frauen geraten sogar in ausgewachsene psychishe Krisen - selbst bei idealen Lebensverhältnissen. Ängste und Panikgefühle lösen Tränen und Unrast ab. Diese Symptome sollten jede Frau zum Arzt führen und eine wenigstens vorübergehende Progesteronergänzung veranlassen.
Sollten sich ziehende Bauchschmerzen oder Schmierblutungen zeigen sofort mit mindestens 100 - 200mg Progesteron über die Vagina aufnehmen. Wenn sie generell mit PM zu kämpfen haben, dann gehört eine Packung Utrogest zu ihrem SOS Paket für die ganzen 9 Monate und danach!

Sehr interessant, ich dachte immer man darf gar nicht die ganze SS über Progesteron nehmen. Ja, wirklich schade, dass das anscheinend keiner meiner Ärzte wußte!

VG,
Steffi
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Blanca!

Da hast du wirklich toll rechachiert. Bei mir spielen die Hormone zwar keine Rolle mehr - finde es aber trotzdem total interessant.

Ich glaube das Problem bei uns ist, dass man leider von dieser Behandlungsmethode wie sie Fr. Dalton erfolgreich angewandt hat, nicht viel hält. Das habe ich mal gelesen. Und es ist auch so, dass nicht jede Frau genau den gleichen Hormonspiegel hat bzw. braucht, damit sie sich wohl fühlt. Was bei manchen ein Normalwert ist, kann bei der nächsten trotzdem zu wenig sein - habe ich auch mal gelesen.

Deshalb ist wohl auch die PPD Dauer und deren Verlauf so unterschiedlich: Bei jeder Frau liegt eine andere Ursache zu Grunde und jede braucht daher eine individuelle Behandlung!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Lola: hier kannst du lesen, was körperidentisches Progesteron ist, wie man es anwendet usw...

http://progesteronforum.siteboard.de/pr ... bout4.html

Progesteron kann helfen nur wenn man Progesteronmangel bzw Östrogendominanz hat... Ich habe mein ganzes Leben unter PMS gelitten, mal mehr mal weniger..mein PMS ist aber seit 8 Monaten viel stärker geworden..und andere Symptome sind dazu gekommen.. um den Eisprung herum habe ich immer noch einen Tief...dann geht es wieder...
Heute gehe ich zum Endokrinologen, ich möchte dass mein FSH noch mal bestimmt wird...ich denke, dass ich kein PMS mehr habe sondern schon in der Prämenopause bin...Eine Zyklusstörung wurde im Juni schon festgestellt..meine FÄ hat mir eine Pille mit Gestagenen (synthetisches Progesteron) verschrieben, ich wollte aber erstmal das körperidentische Progesteron ausprobieren...dabei bin ich noch...viele der Symptome sind jetzt nicht so stark aber verschwunden sind sie noch nicht...

Das steht im Buch von Frau Buchner zu Prämenopause:

Prämenopause

Wer seit jungen Jahren mit Progesteronmangel zu kämpfen hatte, wird feststellen, dass die bekannten Symptome wieder verstärkt zuschlagen. Ist man bisher gut mit Mönchspfeffer - Produkten (Agnus Castus), Nachtkerzenöl und einer sorgsamen Einteilung von Nahrung, Schlaf und Sport zurecht gekommen, scheint dies jetzt etwas schwerer abzufangen zu sein. Zumindest die StressanfäHigkeit nimmt mit den Jahren um die 40 deutlich zu und damit auch die heftigeren Symptome von PM. Der Körper wertet die Nahrung bis zu 30% weniger aus als vor 20 Jahren. Er kann nicht mehr alle Vitamine und Mineralien aus der verdauten Nahrung holen. Die Freude an der Sexualität lässt nach, die Brüste werden empfindlicher, das Übergewicht ist immer schwerer abzustrampeln. Die Blutzuckerschwankungen sind noch deutlicher zu spüren und die Gedanken sind zeitweise wie Flöhe im Heuhaufen... Doch nach wie vor sind diese Symptome meistens in der 2. ZH zu finden. Der Unterschied zum klassischen PMS liegt daran, dass immer häufiger die Zyklen ohne abgeschlossenen Eisprung stattfinden und damit noch weniger als früher Progesteron zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass um den Eisprung herum ebenso bestimmte Symptome wie Bluthochdruck, leichtes Fieber, Kopfweh und Stimmungstief zu verzeichnen sind. Dies liegt an einem übermäßigen Anstieg von den Hormonen LH und FSH. Sie arbeiten schwer, um vielleicht doch noch einen Eisprung möglich zu machen. Bei guten Voraussetzungen schaffen sie es auch noch. Erst wenn mit den Wechseljahren, die Östrogene noch weiter absinken, ist die Vorarbeit von LH und FSH selten erfolgreich. Im Gegensatz zu den Wechseljahren werden die Zyklen eher kürzer als länger, so als bietet der Körper noch einmal alle Kraft auf, um Nachkommen zu ermöglichen - bevor es zu spät ist.


Das passiert mir schon seit Monaten..immer um den Eisprung herum habe ich einen Stimmungstief, nachst wenn ich schlafen möchte fühle ich ein Kribbeln wie ein Ziehen an den Beinen...eine innere Unruhe lässt mich nicht einschlafen und die Gedanken spielen verrückt..

Dann folgt die Genesung...am nächsten Tag bin ich durcheinander, grübele ich, bin traurig...2 Tage später geht es wieder...



Steffy
: in der 2 ZH sollte der Körper Progesteron bilden...wenn man aber unter PMS leidet oder in der Prämenopause ist, produziert der Körper sehr wenig Progesteron, sodass zu einer Östrogendominanz kommt..und das ist die Ursache der Misere...

Hier hast du 2 Kliniken in den USA die ihre Patientinnen mit Progesteron behandeln:

Diese Klinik benutzt Progesteron um Postpartale Depression zu behandelt bzw. diese vorzubeugen: http://www.naprotechnology.com/depression.htm

Diese Klinik auch:
http://www.pmstreatmentclinic.com/services.html



Marika: Dr Katharina Dalton hat 50 Jahre Erfahrung gesammelt..ich habe 2 Bücher von ihr...in beiden Büchern berichtet sie über die Eigenschaften von Progesteron...und wie sie ihre Patientinnen behandelt hat und was aus denen (nach 20 Jahren) geworden ist...

Und Hormonen spielen bei Stimmungsschwankungen, Depressionen und Ängsten immer eine Rolle.

Man sollte auch, wenn man Medikamente nimmt, ein mal pro Jahr seine Hormone untersuuchen lassen...ein check up sowieso alle 2 Jahre..

PPD kann auch reaktiv sein...oder andere Gründe haben..ich bin aber der Meinung, dass es bei 90% der Frauen doch hormonel bedingt ist...

Meint, die Blanca
Jenny

Beitrag von Jenny »

Zu der Frage, wie es passieren kann, dass der Fötus ausreichend mit Progesteron versorgt ist, die Mutter aber nicht:

Die Natur ist einfach genial, wie mit allen wichtigen Stoffen wird zuerst der Fötus versorgt, dann erst die Mutter. Erst wenn wirklich gar nichts mehr da ist, bekommt auch das Ungeborene den Mangel zu spüren.
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Danke für Deine Aufklärung!!! Ich hatte mir die Ursache von PMS immer anders vorgestellt, ich dachte da an zu viel Progesteron. Jetzt bin ich schlauer, allerdings muss ich zugeben, dass meine Englischkenntnisse für die US-Seiten nicht reichen. :? :wink: Ist aber nicht schlimm, ich werd mal ein bißchen was darüber im Net suchen. Bin ja auch so ein PMSler! Hab aber noch nie zusätzlich Progesteron verordnet bekommen.

VLG,
Steffi
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