Mutter nervt...

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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funkebna

Mutter nervt...

Beitrag von funkebna »

Hallo Ihr Lieben!

Ich mal wieder :wink:
Naja, eigentlich ist mir nicht zum Scherzen, denn ich habe ein Problem, das eigentlich keins ist:
meine Mutter!
Seit ein paar Wochen kommt meine Mutter TÄGLICH vorbei und ist nur gaaanz schwer und erst nach Stunden wieder aus meiner Wohnung zu bewegen. Sie kreuzt auch plötzlich da auf, wo sie weiß, daß ich gerade da bin (kirchliche Spielgruppe mit Kind; Bücherei etc.). Das nervt und ist mir aber auch unangenehm!
Ich kann ihr aber nicht sagen, daß ich das nicht möchte, weil sie mich dann wieder "emotional erpresst", wie mein Psychot. es nennt. Und dann bin ich wieder ganz unten.... Ach Leute, was soll ich machen?
Meine Mum war sogar gestern bei meiner Psychiaterin und hat da nen Aufriss gemacht, warum es mir noch so schlecht ginge und das ich Termine und weitere Medis bräuchte. Dabei geht es mir mit den jetzigen Medis schon etwas besser! Und ich bin 26, was rennt die zu meinen Ärzten? Ich bin sauer, aber auch verzweifelt.
Jenny

Beitrag von Jenny »

Lass es auf einen Krach ankommen und weise sie ganz klar in ihre Schranken!
So geht es ja wirklich nicht!
Deine Mutter hat dich offenbar re-adoptiert; d.h. sie nutzt deine instabile seelische Lage, um dich zu vereinnahmen und dir deine Eigenständigkeit zu nehmen.
Lass dich nicht mehr erpressen, solche Konflikte mit der Mutter sind oft Auslöser für psychische Krisen.
Die Welt wird nicht untergehen, wenn du dich der Kontrolle deiner Mutter entziehst.
Bianka

Beitrag von Bianka »

Guten Morgen,

genau das ist die Aufgabe in dem Ganzen. Du wirst Dich abgrenzen müssen. Deine Mutter fordert es regelrecht heraus und es ist 'ne tolle Aufgabe finde ich,zu lernen wie Du Deine Grenzen setzt. Dazu brauchst Du die Wut auf Deine Mutter.
Viel Erfolg,sie ist wirlich unglaublich Deine Mutter :roll:
Patricia

Beitrag von Patricia »

Ich würde meiner Mutter auch vorsichtig sagen dass ich das so nicht möchte. Würde aber dabei bedenken dass sie es vielleicht einfach nur gut meint.
funkebna

Beitrag von funkebna »

Danke für Eure Antworten!
Ihr habt sicher recht, im Kopf weiß ich das. Aber sie ist meine Mutter und ich möchte ihr nicht weh tun, aber ich weiß genau, daß sie mir SEHR deutlich zeigen wird, daß ich ihr weh getan hab. Egal, ob es so ist oder nicht. Sie kann nicht damit umgehen, wenn sie Grenzen aufgezeigt bekommt. Vom Verstand her ist mir das alles SO DERMAßEN klar. Aber vom Gefühl her...ich krieg so schnell Schuldgefühle :cry:
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,
du musst auf jeden Fall mit deiner Mutter reden. Ich habe hier auch so ein Exemplar. Vielleicht nicht ganz so schlimm, aber fast. Als ich z.B. vor 4 Jahren zu meinem Freund zog, hat meine Mutter täglich angerufen, bis ich ihr irgendwann verklickert habe, daß dies so nicht geht. Sie war zwar erst beleidigt, hat es aber dann verstanden. Seit Maya da ist hat sich die Lage wieder zugespitzt, weil sie sich jetzt ständig in die Erziehung einmischen möchte. Als ich psychisch total unten und in der Klinik war, habe ich sie mal auf offener Straße angebrüllt, daß sie mich in Ruhe lassen soll, weil es mein Leben ist. Hat dann zwar nur ne Weile was gebracht, aber mir gings besser. Wenn man so unten ist, wie ich es war ist dir jede Scham und jedes Schuldgefühl fremd. Man muss einfach mit seinen Gefühlen raus, weil man schon genug Wirwarr und Unruhe in sich hat, daß man sich nicht noch zusätzlich mit solchen Sachen belasten sollte. Und vielleicht hat das Verhalten deiner Mutter auch ne Teilschuld an deiner Depression? Bei mir ist/war es jedenfalls so, daß das Verhalten meiner Mutter mein Wesen auch zum großen Teil geprägt hat und das kommen eine Depression fast logisch war.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi,
ein wichtiger Schritt bei der Angstbekämpfung und sonstigen psychischen Problemen ist auch die Abgrenzung gegenüber anderen und damit die Verantwortung für das eigene Leben. Wie Du schon schreibst, kann es ja nicht angehen, dass Deine Mutter zu DEINEM Doc rennt, also, das würde ich mir echt verbitten. Natürlich wäre sie gekränkt (und sicher macht sie sich auch Sorgen um Dich), wenn Du ihr sagst, Du möchtest das nicht, auch, dass sie ständig vorbeikommt.
Ich sehe aber ehrlich gesagt keinen anderen Weg, nur damit du sie nicht kränkst, nix zu sagen, so findest Du Deinen Seelenfrieden nicht.
Vielleicht kannst Du es ihr mal in einer ruhigen Minute erklären?
Ich habe, in meiner schlimmen Zeit, den Kontakt zu meinen Eltern sehr heruntergeschraubt, heute kann ich wieder mehr zulassen, weil ich mich eben auch wehren kann. Du bist nicht auf der Welt, um es ausschliesslich anderen Recht zu machen, Du zählst!
Die Schuldgefühle sind wohl normal, aber was hast Du ihr eigentlich getan? Selbst, wenn Du ihr weh getan hast, das gehört dazu, andere, auch die man liebt, manchmal zu enttäuschen, es kann nicht alles immer supi harmonisch laufen.
Also, rede doch mal mit ihr, wenns passt. Was meinst Du?
funkebna

Beitrag von funkebna »

@ 00Julchen
Ja, ich denke schon, daß Du damit recht hast. Das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir war nie das beste, und in der Psychotherapie vergeht fast keine Sitzung, ohne daß wir über meine Mutter reden.

@Carlotta
Du hast recht, ich muß mit ihr reden und mich abgrenzen (lernen). Aber ich weiß gar nicht, ob ich dazu JETZT fähig bin.
Weißt Du, ich bin nach eineinhalb Jahren plötzlich depressiv geworden (vorher war ich "nur" essgestört), nachdem ich so viel Vergangenes ausgebuddelt habe. Das meiste davon hat auch mit meiner Mutter zu tun. Ich weiß auch, daß es getan werden muß, nur schaffe ich das allein nicht momentan. Zumindest fühlt es sich so an (wow, ich kann wieder etwas fühlen!)...
annesarah2002

Beitrag von annesarah2002 »

hallo,

ich denke auch, du solltest dich von deiner mutter distanzieren. wenn sie dich so runterzieht, und das so richtig, dann solltest du mit ihr reden und sie soll eben sich etwas aus deinem leben raushalten. sag ihr, du brauchst zeit, um dein leben neu zu ordnen. du bist schcliesslich kein baby mehr.

mir geht es momentan änlich. meine mutter ist nach dem tod meiner oma sehr depressiv und zieht mich damit runter. ich bin eh weit genug unten und brauch ihr dummes gesabber nicht auch noch. wollte sie nicht kapieren, nun gibts vorerst keinen kontakt, bis es mir besser geht.

lg und viel glück.
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Funkebna,

vielleicht geht Deine Mutter nicht aus Sorge um Dich zu Deinen Ärzten, sondern wegen sich selbst! Vielleicht möchte sie sich beruhigen, weil es sie beunruhigt und verunsichert, dass Du Depressionen hast. Sie fühlt sich vielleicht als Mutter in Frage gestellt. Vielleicht denkt sie, dass Deine Depressionen mit ihr zu tun haben, mit ihrer Erziehung. SIE SUCHT ETWAS FÜR SICH BEI DEINEN ÄRZTEN. Trost, Stütze, Mitgefühl, Verständnis.
Vielleicht kannst Du ihr klarmachen, dass sie das, was sie sucht, woanders suchen muss - bei ihren eigenen Freundinnen, ihrem Mann, Partner, vielleicht ein gutes Buch zum Thema oder ein Krimi, der nichts damit zu tun hat oder wandern oder Kino gehen - aber doch nicht im Gemenge mit Deinen Vertrauenspersonen.
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an, und alles Gute bei der Ablösung von Deiner Frau Mama, Du schaffst das, und Du wirst sehen, dass Du dadurch ein Stück mehr zu Dir selbst zurückfindest! Ava
funkebna

Beitrag von funkebna »

Hallo Ava!

Danke für Deinen Beitrag!
Ich gebe Dir (und den anderen) grösstenteils recht. Aber ob meine Mutter zu meinen Ärzten etc. rennt, um sich selbst zu beruhigen wegen meiner Depression, glaube ich nicht. Sie war SCHON IMMER SO. Ich hatte und habe immer das Gefühl, ich darf nichts eigenes haben: keinen eigenen Arzt, kein eigenes Hobby, keine eigene Freundin (im Teenie-Alter hat sie mich von Freunden ferngehalten) und jetzt kein eigenes Leben. So kommt es mir vor. Mag sein, daß ich nicht den nötigen Abstand habe, um einige Dinge so klar zu sehen wie z.B. ihr. Aber ich arbeite an mir :wink:

Lieben Dank!
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