Probleme in der Ehe. Nachträglicher Ehevertrag!!!!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Maren25

Probleme in der Ehe. Nachträglicher Ehevertrag!!!!

Beitrag von Maren25 »

Hallo,

jetzt trag ich die Geschichte mal hierher....

Mein Mann und ich verstehen uns überhaupt nicht mehr. Er kann meine Krankheit nicht verstehen und wohl nicht akzeptieren. Im Juli diesen Jahres hab ich mich einem Arzt anvertraut, ein Prospekt von ihm mitbekommen und es meinem Mann hingelegt, damit er ein wenig verstesht wie es mir geht.... er hat es nicht gelesen. Auch auf mehrmaliges Bitten hin, hat er es ignoriert. Gut, war mir dann egal. soll er sich bloß nicht weiter beschweren.... aber es wurde immer schlimmer.

Ich hab mich immer mehr zurück gezogen, weil er mich nicht verstanden hat... er hat teilweise das klammern angefangen und auf der anderen Seite sagt und tut er Dinge, die mich sehr verletzen, weil ich ihn verletze (Rückzug durch die Depression ---> das wieder verletzt ihn)

in der Woche vor Weihnachten ist er zu einem Anwalt. Er wollte Sicherheit, sich schlau machen, was "passiert" wenn wir uns trennen. Er hatte Angst dass ihm alles genommen würde. Zusätzlich hat er sich in der gleichen Woche ein Angebot von einer Rechtsschutzversicherung zuschicken lassen, die mich natürlich ausschließen soll!!!!
----> na wenn das mal nicht wehtut *autsch*

2 Wochen vor Weihnachten war er so fertig, dass er sagte, ich solle mich bis WEihnachten entscheiden ob ich bleibe oder gehe....!
Daraufhin hab ich meine Gedanken zusammen genommen und bei einer Klinik angerufen. Mit meiner Therapeutin, zu der ich seit August gehe, habe ich die Unterlagen fertig gemacht und sie kümmert sich weiter drum.
Ich lebe in einem Tunnel momentan, sehe andere nicht... sagt er! Ich bin fast gleicher Meinung.
ja, ich lebe in einem Tunnel, aber ich sehe andere... nur kann ihc nicht so auf sie eingehn.... Mein Mann möchte Mitleid, weil er mit mir kranken Frau leben muss (ich kann mir vorstellen dass es schwer ist, aber ich hab nicht die Kraft ihm Mitleid zu geben) Er möchte hören, wie toll er ist... er geht arbeiten, kümmert sich um den Haushalt... spielt mit dem Kind! Ich sage ihm, dass er das toll macht, aber nicht so oft wie er es hören möchte.... oder vielleicht verdient hat!
JEdenfalls habe ich im Moment die Schnauze voll! Ich bin total kraftlos und könnte nur noch heulen. Ich weiss dass ich ihn noch liebe... aber die Liebe stirbt langsam. Ich setze jetzt alle Hoffnung auf die Klinik...
Ich hab grad noch die Kraft mich tags um mein Kind zu kümmern und bissi Haushalt zu machen und bin froh wenn ich Abends nicht auf dem Küchenboden liege....
Er ist auch verletzt und das macht ihn wütend, und wenn er wütend ist kann er sau gemein werden!!!! Das verletzt mich jedesmal so sehr, dass ein Stückchen Liebe mitstirbt... so hab ich das Gefühl.
Ich hab doch nur auf ein bisschen mehr Geduld gehofft... aber er kann nicht.... er steht in der Luft, sagt er, jetzt liegt alles an mir.... Was für ein DRuck, eine Last das auf mich wirft, ist gar nicht zu beschreiben.

Dann der Ehevertrag: erst wollte er 4 Jahre zahlen, jetzt wieder gar nix! er war beim Anwalt, wenn ich davon spreche, auch einen Anwalt zu konsultieren, wird er stocksauer!!!!
Hab jetzt per email meine Eltern gebeten ihren Anwalt anzurufen und einen Termin auszumachen und mir auch nur per email bescheid zu geben. Dann sag ich, ich besuche sie (sie wohnen 140km weiter) und geh halt dort zum Anwalt, dnan kriegt mein Mann das nicht mit.... :-(
ist irgendwie doof, aber ich kann nicht mehr.
Mein Mann sagt, es ist alles meine SChuld. Ich hätte mich falsch entschieden und er muss jetzt dafür büßen!!!!

in der einen Minute ist er wieder nett und freundlich und dann wird er wieder gemein :-( ich halte das einfach nicht mehr aus.... jedesmal wenn ich mich wieder zu ihm öffne kommt ein neues messer und sticht mir in die Brust! Ich bin echt am ENde!

Gibts hier jemand, der das alles überstanden hat und jetzt eine glückliche EHe führt???? Denn die Hoffnung stirbt zuletzt....

Lang geworden, aber das musste raus!
Ich danke euch, dass es euch gibt,

Maren[/b]
Maren25

ich nochmal

Beitrag von Maren25 »

also für das komsiche B am Ende kann ich nix... woher auch immer das kommt :-)

dann wollte ich noch sagen....

er sagt auch immer, er gibt und gibt und von mir kam noch nie was! Das finde ich gemein. Das einzige, was nicht kommt ist geld, da ich ja nicht arbeite. aber so ganz stimmt nicht mal das. Ich hab gespartes, das wir schon sehr wohl "benutzt" haben! Sonst hätten wir einen Winter nichtmal Öl gehabt, oder die Autos hätten nicht repariert werden können....
Außerdem hab ich mein Job, meine Wohnung, meine Freunde aufgegeben, nur um mit ihm zusammen zusein. Aber von mir kam ja noch nie was.... toll!
Er macht sich Gedanken, wie sein LEben nach einer Treunnung aussieht, wenn ich sage, ich habe auch Angst vor der Zukunft und mache mir Gedanken, fragt er WARUM??? Ich müsse mir doch keine Gedanken machen... bla bla... es ist irgendwie alles so verdreht im Moment.....

Auf jedne Fall lass ich mir nix mehr sagen und wenn er nochmal blöd kommt die Tage, dann fahr ich zu meinen Eltern! Den Abstand bräuchte ich!

Maren
karin

Beitrag von karin »

hallo maren,
irgendwie klingt das so, als ob ihr beide bedürftig seid und momentan aber nicht mal kraft genug für euch selbst habt. und was will man da dem anderen geben. vielleicht ist die idee, zu deinen eltern zu fahren - nicht im bösen - gar nicht so schlecht. zumal, wenn sie für dich eine unterstützung sind...
und dein mann wird sicher nicht darum herum kommen, sich mit deinem problem auseinander zu setzen und sich - für sich selbst - unterstützung zu suchen...
jetzt alles hinzuschmeißen wäre - glaube ich - verfrüht.

so ein richtig tolles beispiel, wie es gehen kann, kann ich allerdings auch nicht liefern. wir leben jetzt erstmal in getrennten wohnungen und wenn ich irgendwann wieder fitter bin, schaun wir mal...
mein freund hat sich allerdings mit ppd beschäftigt, wollte dann aber auch immer noch von mir bewundert und bestärkt und motiviert werden. und wer kann das in so einer situation schon... ich war ja selbst am ende meiner kräfte und bedürftig...

viel glück, macht das beste draus, schmeißt nicht gleich alles hin :wink:
karin
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Maren!

Wir haben auch eine gewaltige Ehekrise hinter uns,bzw. stecken zum Teil noch drin (das Schlimmste haben wir überstanden,die Streite werden immer seltener).

Vieles , was du schreibst, erinnert mich an meine Ehe.Jeder fühlt sich vom Anderen in Stich gelassen,mißverstanden,ja sogar abgelehnt und gedemütigt.

Aber viel dieser Kommunikationsprobleme beruhen auf Mißverständnisse:durch diese Krankheit,durch den gewaltigen Stress für die Beziehung haben die Partner eine verzerrte Wahrnehmung vom Anderen,seiner Absichten,Gedanken,usw.

Ich bin seit der letzten Krise mit meinem Mann darauf gekommen und habe plötzlich mehr Verständnisse für seine Verhaltensweisen,auch wenn sie sehr verletzend waren (Sätze wie "Ich verfluche den Tag , an dem ich dich kennengelernt habe""Ich gehe am Montag zum Anwalt,reiche die Scheidung ein und sorge dafür,daß dir das Sorgerecht für die Kinder entnommen wird",die ich wohl nie wieder vergessen werde).

Mir ist plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen,daß er selber depressiv ist und mit den Anforderungen unseres Alltages,der Kindererziehung , dem gewaltigen Stress in seiner Arbeit massiv überfordert ist.Seine schlechten Launen,die ich oft als Zeichen seiner Ablehnung interpretiert habe,waren einfach Ausdruck seiner eigenen Erschöpfung.

Wir hatten vor ein paar Monate eine Sitzung bei einer Eheberatung,die viel ins Rollen gebracht hatte.Nach einem weiteren gewaltigen Streit sind uns dann manche Mißverständnisse klar geworden und wir haben uns wieder versöhnt.Ich habe selber mit der Einnahme eines Antidepressivums angefangen,das mir sehr gut tut.Es ging zwischen uns lange dann so gut,daß wir dachten,wir bräuchten keine Eheberatung mehr.

Nach dem letzten Streit,der wieder so heftig war,daß wir ernsthaft über Scheidung gesprochen haben,sind mir dann weitere Mißverständnisse aufgefallen.Nach einem aufklärenden Gespräch konnten wir uns versöhnen und ich hoffe sehr,meinen Mann jetzt dazu motivieren zu können,die Eheberatung weiter in Anspruch zu nehmen.

Ich glaube,ihr könntet auch aus diesem Schlamassel herauskommen.

Zuerst mußt du aber dafür sorgen,daß du selber aus der Depression herauskommst.Denn in diesem Zustand kannst du nicht adequat mit deinem Mann kommunizieren.Also gehe in diese Klinik,nehme die Medikamente,die dir die Ärzte dort verschreiben werden und fänge eine Psychotherapie an (ich empfehle eine Verhaltenstherapie).

Und vielleicht kannst du deinen Mann dazu überreden,eine Eheberatung in Anspruch zu nehmen?Mein Mann wollte auch nicht mitkommen.Dann kam er doch und sah,daß es gar nicht so schlimm sei.Die Therapeutin war sehr nett und sehr einfühlsam.

Eine vorübergende Trennung kann euch übrigens durch den Abstand durchaus gut tun,um die Situation zuerst zu entschärfen.Vielleicht könntet ihr danach besser miteinander sprechen.

Ich wünsche euch beiden,daß ihr so schnell zueinander wieder finden.Was ihr gerade erlebt,haben schon viele Eheleute erlebt,vor allem wenn die Frau an PPD erkrankt ist.

Ich stimme übrigens Karin zu:dein Mann ist selber mit der Situation überfordert und hilfsbedürftig,darum kann er dir nicht helfen.Suche euch deswegen diese Hilfe von draußen.Und vielleicht könntest du ihn dazu überreden,daß er zu einem Psychiater gehen soll.

LGMIlla
momo

Beitrag von momo »

Liebe Maren,

oh Mann, tut mir leid, dass Du solche Probleme hast! Im Moment erwischt es uns hier alle wieder, der Weihnachts-Idylle-Stress? Wir hatten gestern auch einen üblen Streit ...

Ich glaube, dass dein Mann eine schwere Last zu tragen hat - wie alle unsere Männer hier. Es wäre das beste für ihn, wenn er sich über Deine Krankhiet informieren würde, denn dann könnte er aufhören, Dein Verhalten auf sich zu beziehen und das würde einen Teil der Last von ihm nehmen. Das ist er meiner Meinung nach sich, Dir und Eurem Kind schuldig.

Dass in solchen extremen Stresssituationen böse Worte fallen, kennen wohl die meisten hier. Und auch die Schwankungen. Deshalb finde ich, dass Du recht hast, die Hoffnung nicht aufzugeben. Habt Ihr denn eine gemeinsame vertraute Person, die mal mit Deinem Mann sprechen kann? Bei uns hat es leider erst geklappt, als es mir besser ging. Da hatte ich mal die Kraft, meinem Mann einfach nur zuzuhören und das hat ihm unendlich gut getan. In dem Zusammenhang habe ich ihm auch erzhlt, was so alles Symptome der Depression sind. Seitdem kommt er besser damit klar. Aber informiert sich nach wie vor nicht von sich aus. Alles muss von mir ausgehen :(

Die Sache mit dem Ehevertrag finde ich nicht schön. Gut, dass Du das anscheinend nicht so persönlich nimmst, wie ich es tun würde. Aber Du solltest auch nichts machen, was Dich in eine schlechtere Position bringt. Nur verstehe ich gar nicht: Ihr seid doch schon verheiratet? Damit habt Ihr einen gültigen Ehevertrag - sei es individuell, sei es der gesetzliche Standard. Ohne Deine Unterschrift kann das nicht geändert werden. Wo ist also Dein rechtliches Problem?

Vielleicht ist ein Klinikaufenthalt wirklich eine gute Lösung, bei der Ihr auch Abstand gewinnen und Kräfte sammeln könnt? Ich wünsche es Dir!

Liebe Grüße
Momo
momo

Beitrag von momo »

Oh, ich glaube, ich hab mich nicht ganz klar ausgedrückt: ich meine natürlich mit deinem Mann sprechen, damit er sich informiert.
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Maren,

ich wünsche Dir so sehr, dass sich das mit Deinem Mann wieder einrenkt.
Trotzdem heißt es in einer solchen Situation sich wappnen. Wenn Dein Mann zum Anwalt geht, oder schon gegangen ist, dann ist es wichtig, dass Du auch gehst. Egal, was er dazu sagt. Das ist Dein gutes Recht.
Ich bin inzwischen geschieden, bekomme einigermaßen Unterhalt - aber ohne eigene Anwältin wäre es nicht gegangen.
Wenn Dein Mann Dir anbietet, dass ihr gemeinsam einen Anwalt nehmt, der Eure beiden Interessen sich anhört und dann eine Lösung für Euch beide findet, dann ist das okay, und es ist sogar eine bessere Lösung, als zwei Anwälte zu nehmen, die sich erst ellenlang streiten, bevor eine Lösung in Sicht ist (so war es bei uns.) Aber wenn Dein Mann den Anwalt für sich beansprucht und Dir verbieten will, Dir einen zu nehmen, dann solltest Du Dir das AUF GAR KEINEN FALL bieten lassen, denn schließlich geht es um Deine Existenz, gerade, wenn Du nicht arbeitest.
Ich wünsche Dir alles Gute, Du schaffst das bestimmt! Und vielleicht ist bei Euch noch nicht alles total verratzt, obwohl es sich für mich ziemlich schlimm anhört, was Du schreibst.
Ach, und noch etwas: Mitleid dafür, dass er mit Dir zusammenlebt, das würde ich ihm wahrlich nicht geben, und es ist auch kein Wunder, dass Du das nicht kannst. Schließlich bist Du zwar krank, aber Du hast doch neben der Krankheit noch so viele andere Fähigkeiten und Eigenschaften, Du bist auch noch Mensch trotz der Krankheit, sieht er das eigentlich überhaupt nicht, Dein Mann??? Das finde ich wirklich jammerschade.
Alles Gute, Ava
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Es tut mir sehr leid dass das bei Euch so läuft und Du jetzt so verzweifelt bist! Aber ich glaube dass da noch nicht alles verloren ist. Ihr scheint Euch beide noch zu lieben, das ist schon mal eine gute Voraussetzung um weiter zu kämpfen!

Ward Ihr denn mal in einer Paartherapie oder Ehebratung? Es wäre wohl wirklich mal das beste mit jemandem darüber zu sprechen der Dich und Deine Situation verstehen kann und ihm mal aufzeigt warum bei Dir vieles so ist wie es ist. Ich bin sicher dass Euch das helfen würde. Die Frage ist nur ob er da mitzieht, wenn Du schon schreibst er liest sich nicht mal eine Broschüre durch. Dann bringt natürlich die beste Hilfe nichts wenn er sie nicht annimmt und dann ist wohl auch Hopfen und Malz verloren... Aber trotzdem drücke ich Euch ganz fest die Daumen!

Und wegen dem, dass von Dir nichts zurückkommt oder Du nichts gibst, das ist Schwachsinn! Was ist denn mit Kindererziehung und Haushalt? Das ist doch auch sein Kind und seine schmutzige Wäsche, oder? Und auch sonst, wenn wir nicht gerade krank sind, sind wir doch immer für unsere Männer da. Nimm Dir das nicht zu Herzen, es stimmt nicht!

Alles alles Liebe und viel Glück!!!

VLG,

Steffi
Antworten