Hallo, Fanny und alle, die noch drunter leiden!
Probleme an den Tagen davor haben wirklich sehr viele Frauen, und gerade, wenn man schon mal eine PPD/PPP oder ähnliches hatte hat man oft hormonelle Probleme, die sich verschlimmern, je älter man wird und je mehr Kinder man bekommt. Das ist das sogenannte Prämenstruelle Syndrom oder PMS. Es kann sich seelisch äußern ( Reizbarkeit, Aggressivität, Streit, schnelles Heulen, Unkonzentriertheit), aber auch körperlich ( Kopfweh, Schwindel, Spannen in den Brüsten) und tritt meist kurz vor der nächsten Periode auf. Der Grund ist meist ein Mangel an dem Hormon Progesteron, das sich ab dem Eisprung aufbaut und dann immer mehr abnimmt. Auch in der Schwangerschaft produziert der Körper sehr viel Progesteron, mit der Geburt sinkt es auf Null und wird erst wieder beim ersten Zyklus wieder aufgebaut. Deshalb ging es vielen von uns in der SS bombig ( ich gehöre auch dazu), und das dicke Ende kam nach der Geburt. Hormone sind zwar nie allein verantwortlich für eine postpartale Krankheit, sie können aber vorhandene Risikofaktoren entscheidend verstärken.
Ihr fragt euch jetzt vielleicht, wo das Progesteron bei der Geburt hinverschwindet: Es wird mit der Plazenta ausgeschieden. Deshalb gibt es den uralten Hebammentipp, die Plazenta nach der Geburt zu trocknen und in pulverisierter Form ( eine Messerspitze pro Tag) zu sich zu nehmen. So bekommt jede Frau in den Monaten nach der Entbindung ihre Ration Progesteron und das Risiko einer PPD wird vermindert ( hilft nicht bei allen, denn nicht jede PPD ist auch hormonbedingt). Außerdem kann man aus der Plazenta homöopathische Globuli herstellen, die auch dem Baby gut helfen, wenn es krank oder unruhig ist. In Frankreich bekommen alle Frauen nach der Geburt ihre Plazenta in Tablettenform verabreicht, dort gibt es sehr viel weniger Wochenbettkrankheiten als bei uns.
Aber zurück zum PMS: Ihr könnt mit natürlichem Progesteron, das äußerlich angewendet wird, in der zweiten Zyklushälfte einen Ausgleich schaffen. Bisher habe ich immer das Diosgeninöl empfohlen, das man aber selbst bezahlen muß. Auf ärztliches Rezept kann man eine 3%ige Progesteroncreme bestellen ( Bezugsadresse bekommt ihr bei "Schatten & Licht"). Auch viele andere Faktoren (Sport, Ernährung...) helfen, die Hormone ins Gleichgewicht zu bringen. Schaut mal unter
www.hormonselbsthilfe.de nach, dort gibt es viele Tipps und man kann sich auch telefonisch beraten lassen. Wir hatten die Initiatorin, Frau Buchner, beim letzten Bayerntreffen als Referentin. Sie ist total nett und wirklich sehr kompetent in allen Hormonfragen. Sie hat ein Buch über das Thema geschrieben: Wenn Körper und Gefühle Achterbahn spielen, das kann man über ihre Website bestellen.
So, das war ganz viel zum Thema Hormone, ich hoffe, ich hab euch allen ein bisschen weitergeholfen. Ihr könnt mir auch gern eine PN schicken, wenn ihr noch Fragen habt.
Liebe Grüße von Uli