wie ist eure meinung?

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heli

wie ist eure meinung?

Beitrag von heli »

Hallo ihr Lieben!
Ich würde gerne eure Meinung zu folgendem Thema hören:
Nächsten Monat habe ich einen Termin bei der Frauenärztin, die mich während meiner SS betreut hat.
Sie ist meiner Ansicht nach sehr gut in ihrem Beruf, hat viele Untersuchungen durchgeführt (Ultraschall, Blutabnahmen, Blutzuckertest, Nackenfaltenmessung, Organscreening und noch einige mehr). Also mehr als das üblich vorgeschriebene Programm. Ich habe sie natürlich auch darüber informiert, dass ich seit ca. 10 Jahren unter Panikattacken leide und damals anfangs auch eine Depression hatte. Die letzten Jahre vor der SS gings mir aber sehr gut und ich war medikamentenfrei. Was mich jetzt stört: Sie hat mit keinem Wort das Thema postpartale Depression erwähnt! Und jetzt bin ich am überlegen, ob ich sie nächsten Monat darauf ansprechen soll. Ich finde schon, dass sie damals über dieses mögliche Problem mit mir hätte sprechen sollen. Oder will man die Mütter einfach nicht beunruhigen?
Ich würde ihr gerne sagen, dass sie mit neuen schwangeren Patientinen die schon Probleme mit der Psyche vor der SS hatten, über ein mögliches Problem nach der Geburt reden sollte. Oder soll ich es lieber bleiben lassen? Ist zwar kein "wichtiges" Problem, aber ich würde trotzdem gerne eure Meinung hören.
LG heli
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo liebe Heli,

schön mal wieder von dir zu lesen :D . Wie geht es dir?

Also, von deinen Erzählungen her, scheint es sich wirklich um eine gute Gyn zu handeln.
Ich weiß, dass sicher viele Ärzte vorab wahrscheinlich nicht darüber sprechen, dass es sowas wie PPD und PPP gibt. Eben aus dem Grunde, dass man Frauen nicht beunruhigen möchte. Ich an meiner Stelle habe mir auch erst nachdem ich darüber wusste so viele Gedanken gemacht.

Wenn ich jetzt Ärztin wäre, würde ich vermutlich abwägen, aber grundsätzlich würde ich es total wichtig finden, dass Gyn während der SS schon darüber aufklären. Mein Frauenarzt hat darüber nie ein Wort verloren, was ich total schade fand. Mein Glück war, dass ich genug selbst recherchiert hatte und somit gut Bescheid wusste, was kommen kann, eben weil ich vorher schon psychische Probleme hatte.

Im Grunde genommen würde ich schon mit ihr sprechen darüber, auf jeden Fall sogar, vielleicht braucht sie diesen Denkanstoß einfach. Insbesondere wenn sie weiß, dass man schon mal Probleme damit hatte, sollte sie Aufklärungsarbeit leisten, sofern und soweit ihr das möglich ist. Wir alle wissen, wie hilflos man dem gegenüber steht was PPD und PPP betrifft, wie schnell es einen packen kann und jemand, der das nicht kennt, verkennt vielleicht die ganze Situation und zweifelt an sich selbst und sucht die Fehler wahrscheinlich nur wieder an sich selbst; wobei es Hilfe gibt und meiner Meinung nach sollten das einfach alle wissen, für den Fall der Fälle.

Lieb grüßt dich

Isabell
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Heli,

tja, ich kann nicht unbedingt unterschreiben, dass ein/e Gyn ein/e gute/r Arzt/Ärztin ist, wenn sie/er so viele Untersuchungen durchführt. Gerade zum Thema Nackenfaltenmessung kann ich Euch Geschichten erzählen...und mittlerweile wohl auch ein Fachbuch schreiben. Auf alle Fälle haben die meisten ganz "normalen" Gyns, die diese Untersuchung durchführen, weder die Ausblidung noch die Gerätschaft, um richtige Messungen durchzuführen. Ich selber bin wirklich ein Opfer dieser Nackenfalten-Hysterie geworden - beim zweiten Kind hatte ich dann Gott sei Dank das nötige Hntergrundwissen um die erneute Ankündigung "Wir machen eine Nackenfaltenmessung" mit einem Grinsen kommentieren zu können. (Ich wurde zweimal zu einem Ultraschallspezialisten geschickt und die Herrschaften haben mich seeehr gut über das Ganze aufgeklärt). Soviel dazu (ich habe immer noch eine Scheißwut auf diese Stümper, die sich nur wichtig machen)!

Wichtig ist aber letztendlich nur, dass Du Dich gut aufgehoben fühlst. Dass sie die PPD nicht erwähnt hat, mag wirklich daran liegen, dass sie Dich nicht beunruhigen wollte, aber ich denke mir, dass es schon gut gewesen wäre, etwas näher auf das Thema einzugehen, gerade weil Du ja einschlägige Erfahrungen mit Deiner Psyche gehabt hast. Wie auch bei dem Thema oben sage ich jetzt einfach mal ganz unverfroren: es haben wohl viele Gyns von diesem Thema auch nicht allzu viel Ahnung.
Bei meiner ersten Geburt sind sowohl mein Gyn (der sonst sehr fähig war) als auch meine Nachsorgehebamme dem Ganzen ziemlich hilflos gegenüber gestanden, bei meiner zweiten Geburt ebenso (anderer Arzt, andere Hebammen). Eine hat mir nur Geld abgeknöpft und irgendeinen kinesiologischn Schmarrn praktiziert (mag ja sein, dass es Leute gibt, die sowas wirklich können, und Leute, denen das auch hilft) - dabei hätte sie wirklich sehen müssen, was mit mir los ist (offensichtlich war es weiß Gott!). Erst ihre Kollegin hat mir dann geraten zum Psychiater zu gehen und denselbigen dann wegen eines Termins bekniet (der erste vernünftige Rat nach 3 qualvollen Jahren).

Ich würde sie vielleicht schon darauf ansprechen, wenn ich das Gefühl häte, es kommt richtig bei ihr an. Du möchtest sie wahrscheinlich nicht vor den Kopf stoßen. Trotzdem fände ich es auf jeden Fall gut!!!

LG,
Inez
Malieka

Beitrag von Malieka »

Hallo Heli...

Ubure schrieb:
... ich kann nicht unbedingt unterschreiben, dass ein/e Gyn ein/e gute/r Arzt/Ärztin ist, wenn sie/er so viele Untersuchungen durchführt.

Dem schließe ich mich an. Diese Hysterie die da betrieben wird, und letztendlich lässt sich damit auch nicht zu 100% feststellen, ob ein Kind gesund auf die Welt kommt. Welche Folgen das haben kann, man fühlt sich sicher, weil der Arzt hat alles ausschließen können, und dann ist plötzlich nicht alles in Ordnung... :shock:
Oder es wird etwas gefunden... und dann? Abtöten und totgebären? Uiha... sorry, das gehört hier ja gar nicht her.

Frag deine Gyn doch einfach, warum sie es nicht angesprochen hat. Ob das generell so ist. Und dann kannst du deine Sicht äussern, dass du es als angebracht empfunden hättest. Und das möglicherweise auch andere Frauen davon profitieren würden, so etwas vorab schon mal gehört zu haben, interesse geweckt wird mal zu recherchieren, etc. Um einen Riesenschock, wenn es denn soweit kommen sollte vorzubeugen. Das ist doch fast das schlimmste, nicht zu wissen, was eigentlich los ist und sich total unnormal zu fühlen. Die Zeit die da ins Land geht bis man sich traut Hilfe zu suchen, wenn überhaupt.

Nutz doch dein gutes Verhältnis. Sie wird dir das sicher nicht übel nehmen. :wink:

Liebe Grüße, Malieka
heli

Beitrag von heli »

@Isabell:
Mir gehts zur Zeit ganz gut (auf Holz klopf). Zumindest merke ich an mir, dass es mir mit der Zeit immer leichter fällt, mit meiner Kleinen zu spielen und ich finde sie auch jeden Tag ein bißchen süßer. Das war in den ersten Monaten ganz und gar nicht der Fall. Da wollte ich sie am liebsten gar nicht sehen. Klar, ab und zu geht sie mir auch ziemlich auf die Nerven :evil:
Wie geht es dir? Habe gelesen, dass Cipralex leider nicht so gut anschlägt bei dir.
@Inez:
Danke für deine Meinung. Ist bei dir bei der Nackenfaltenmessung etwas schiefgegangen? Ist auch okay, wenn du nicht darüber reden willst.
@Malieka:
Ich denke auch, dass über das Thema PPD während der SS nicht geredet wird, um die Frauen nicht 9 Monate lang "hysterisch" zu machen.
Aber ich werde meine Frauenärztin auf jeden Fall darauf ansprechen.
LG
heli
ubure

Beitrag von ubure »

Liebe Heli,

nein, mit meinen Jungs ist alles in Ordnung. Allerdings hatte ich eben in der ersten SS eine derart dämliche Ärztin, die auch die Falte gemessen hat und dann so komische Kommentare losgelassen hat von wegen kranke Kinder hätte man ja bekanntlich noch viel lieber und solchen Mist. Für mich war ab dem Zeitpunkt klar, dass ich ein behindertes Kind bekomme. Erst eine Ultraschallspezialistin hat mir dann die größte Sorge nehmen können, außerdem habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema der Messung auseinandergesetzt, do dass ich bei der zweiten SS und der Ankündigung, ich solle doch zum Spezialisten gehen, die Nackenfalte sei recht vergrößert, nur gelangweilt lächeln konnte. Musste natürlich da hin gehen, aber der Mann hat mir auch n sagen können, was ich sowieso schon wusste und hat Entwarnung gegeben.

Was ich halt sagen wollte: die guten überschätzen oft ihre Fähigkeiten und die ihrer Ultraschallgeräte. Ich habe eine sehr nette Mail eines Humangenetikers bekommen, zu dem ich Kontakt aufgenommen habe - diese Mail hat mir auch die letzte Angst genommen und meine Wut auf die Ärzte nur noch mehr geschürt (die bei meiner 1. SS für die starken Wehen ab dem 4. Monat verantowrtlich waren, durch die ich fast meinen Sohn verloren hätte). Leider habe ich dese Mail nicht mehr, aber ich habe die Website gefunden, durch die ich Dr. Sancken gefunden habe.

Also, für alle, die es interessiert: http://www.babyfrosch.de/#Spring

und das zugehörge Forum, da steht soviel Interessantes von Dr. Sancken zu den ganze Untersuchuungen drin (weil so viele Frauen mit irgendwelchen Werten zugeballert werden und gar nichts damit anfangen können, außer in Panik zu verfallen).

LG,
Inez
Maria

Beitrag von Maria »

Liebe Heli,

sagt mal, ähm, was ist eine Nackenfaltenmessung? Ich war in beiden Schwangerschaften bei zwei verschiedenen Ärzten, weil ich mit dem ersten nicht zufrieden war. Die zweite war dann schon um einiges besser, aber davon hab ich noch nie gehört.

Und sie haben mich beide nicht aufgeklärt über eine mögliche PPD, was ich im Nachhinein schade finde. Ich meine, Ärzte sollten Frauen auf jeden Fall aufklären, dass es möglicherweise dazu kommen könnte, genauso wie man auch bei einem Kaiserschnitt z. B. über mögliche Gefahren aufgeklärt wird. Denn wenn es dann dazu kommt, weiß man dann auch, dass man sich an diesen Arzt wenden kann, worum es geht und dass man dem nicht hilflos ausgeliefert ist. Vor allem für Frauen, die sich erstmal nicht trauen, zu einem Arzt zu gehen, könnte damit wenigstens dieses Problem behoben werden.
Wenn diese Ärztin wirklich so gut ist, würde ich ihr das schon sagen, oder sie zumindest fragen, warum man allgemein nicht von vorneherein über eine mögliche PPD aufgeklärt wird, obwohl es nützlich sein könnte.

Liebe Grüße
Maria
heli

Beitrag von heli »

Liebe Maria!

Mit dieser Messung wird eine mögliche Behinderung (Down Syndrom) des Babys festgestellt.
lg
heli
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

das stimmt nicht ganz: hier kann überhaupt keine mögliche Behinderung festgestellt werden, sondern lediglich, dass in der Gruppe von Kindern mit vergrößerter Nackenfalte man lediglich relativ mehr Kinder mit Chromosomenstörungen als in der Gruppe mit normaler Nackenfaltendicke findet. Eine mögliche Behinderung kann nur über die Fruchwasseruntersuchung festgestellt werden. Eine normale Faltendicke heißt nicht, dass das Kind automatisch gesund ist!!

LG,
Inez
Maria

Beitrag von Maria »

Hallo Mädels,

vielen Dank für die Erklärungen. :-)
das heißt also im Klartext, diese Messung ist eigentlich sinnlos? Denn die Fruchtwasseruntersuchung machen sie ja nur in wirklich wichtigen Fällen, hat man mir erklärt, da muss dann schon ein Verdacht auf eine mögliche Behinderung bestehen.

Ok, noch mal vielen Dank
Lg Maria
ubure

Beitrag von ubure »

Hi Maria,

sinnlos würde ich nicht sagen, allerdings müsste die Untersuchung von geschulten Ärzten mit wirklich speziellen Ultraschallgeräten durchgeführt werden, dann kann sie als Indiz gelten.

Lider kann jeder Arzt, der auf einem Vortrag über diese Thema war, die Untersuchuung durchführen, es gibt keine gesetzliche Regelung dafür. Dazu kommt noch, dass es in USA z.B. ganz andere Grenzwerte (höhere) gibt, so dass man dort beschlossen hat, die Untersuchung ganz auszusetzen, bis man sich auf wirklich repräsentative Grezwerte geeinigt hat.

Da kann man nun ganz gut Rückschlüsse ziehen, wieviel eine entsprechende Aussage eines "normalen" FA wert ist.

LG,
Inez
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Maria
Ob die Messung sinnlos ist oder nicht, hängt m.E. von der Einstellung der Eltern ab. Sie sagt nichts darüber aus, ob das Kind Down Syndrom hat. Aber es sagt etwas zur Wahrscheinlichkeit aus und das ist etwas, mit dem können nicht alle etwas anfangen. Wenn man weiss, was man tun will, wenn man (zusammen mit den Bluttests) zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit kommt, nämlich weiter zu untersuchen, um Gewissheit zu haben, dann macht es Sinn. Wenn man aber - wie ich - eigentlich nicht weiss, wie man mit einem allenfalls negativen Ergebnis (d.h. dicke Nackenfalte = erhöhtes Risiko) umgehen soll, weil man ja eigenltich nicht abtreiben will (wer "will" das schon, aber in der Situation denkt man trotzdem dran), dann ist es eigentlich sinnlos, so eine Untersuchung überhaupt zu machen.
Bei mir sträuben sich auch alles Nacken(!)haare bei diesen pränatalen Diagnostikmöglichkeiten, aber das ist persönlich, weil ich schlicht nicht mit dieser technischen "Errungenschaft" umgehen kann. BEi unserer Tochter wurde mittels triple test ein erhöhtes Risiko festgestellt und da stand ich nun und wusste nicht, was tun. es war ein totaler Horror, zum Glück hat es sich als Fehlalarm herausgestellt (nachdem eine Choriozottenbiopsie gemacht wurde). Der Fehler liegt sicher in der schlechten Beratung durch den Arzt. Im Nachhinein habe ich nämlich erst begriffen, dass das Risiko, meine Tochter durch die Biopsie zu verlieren grösser war als die Wahrscheinlichkeit, dass sie Down Syndrom hat!!
LG Hanna
Maria

Beitrag von Maria »

Hi Mädels,

also doch, von unqualifizierten Ärzten durchgeführt eher Angstmacherei.
Also, ich wüßte auch nicht, ob ich wissen wollte, ob "nur" ein erhöhtes Risiko besteht. Ich bin schon eher der Meinung, wenn ein Test bzw eine Messung irgendeiner Art durchgeführt werden sollte, sollte auch etwas sicheres dabei herauskommen. Wofür sollte er sonst gemacht werden?
Hab ich das jetzt verstanden? :-)

Noch mal vielen Dank für eure Aufklärung!

Liebe Grüße
Maria
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