Geldstreß mit dem Ehemann !

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Bianka

Geldstreß mit dem Ehemann !

Beitrag von Bianka »

Hallo ihr Lieben,

jetzt muß ich mal was Peinliches loswerden. Ist mir total unangenehm,aber ich hab hier das Vertrauen davon zu schreiben. Hatte auch schon ein Gespräch mit meiner Therapeutin darüber.

Also mein Mann und ich haben getrennte Konten. Er hat eine Vollmacht von meinem bekommen gleich nach der Hochzeit,ich nie von seinem. So alles nicht so tragisch.Jetzt haben wir aber Tabea bekommen vor 2 Jahren und neu gebaut. Ich verdiene nichts,da Elternzeit, er überweist mir immer was für die Ausgaben Einkaufen, Kurse etc...,nur ist das viel zu wenig. Mein Konto ist zudem noch bis zum Limit überzogen und meistens muß ich dann wegen jeder Ausgabe,ob es Einkaufen,Tanken etc... ankriechen,daß er mir was gibt. Meistens gibt es noch 'ne kleine Auseinandersetzung. Ich finde den Zustand mittlerweil menschenunwürdig. Er bestimmt,daß trotz Finanzloch doch noch das Haus eingefugt wird und in unserem Bauernhaus der Dachboden noch gemacht werden muß. So aber ich muß dauernd Rechenschaft ablegen. Sein Konto sieht momentan auch nicht so toll aus,aber selbst das bekomme ich nur auf Nachfragen zu sehen.
So morgen haben wir Paartherapie und dort werde ich es ansprechen. Mir reicht es nämlich. Ich bekomme meistens 400 Euro von ihm überwiesen und das reicht überhaupt nicht,da sind gerade so meine Fixkosten wie Benzin,Kursbegühren,Telefon,Internet etc.. mitabgedeckt. Ich stelle mir eine Ehe sowieso anders vor.
Was ist Eure Meinung darüber. Ich fühle mich auf jeden Fall total beschissen und ich denke,daß meine Depriphase sehr viel auch damit zu tun hat.

Nun hatten wir gestern einen riesen Streit und ich bat ihn schriftlich Geld hierzulassen,wegen Tanken und Kleinigkeiten einkaufen. Hab ihm einen 3 Seiten Brief geschrieben,da auch erst der Therapietermin morgen flachfallen sollte,hatte ich ihm gesagt,daß wir auf jeden Fall dorthinfahren müssen. Geld hat er trotzdem nicht hiergelassen. Ich fühl mich wie eine Bettlerin,wie würdet ihr reagieren,wenn er nacher nach Hause kommt. Am liebsten würde ich einfach verschwinden.
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Bianka,
ja, sprich es an. 400 EUR, das würde mir auch nicht reichen. Bekommst Du nicht noch Elterngeld?
Ehrlich, mich würde es auch nerven, aber ich weiß gar nicht, was ich Dir da raten soll. Kannst Du eventuell einen Minijob annehmen?

Liebe Grüße, Saskia
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hallo Saskia,

nee Elterngeld bekommen wir nicht und das Kindergeld geht auch auf sein Konto.
Es ist sooo erniedrigend :cry:
Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Bianka,

das ist total Scheiße so und sehr wichtig für Dich und für Eure Partnerschaft, dass ihr das sofort änderst. Am besten in der Paartherapie ansprechen. Das kann es nicht sein - und wenn er sich nicht ändert, oder nicht einsieht, dass Du ein Recht auf die Kohle hast, die er verdient, dann würde ich ihm das Verfügungsrecht über Dein Konto wieder wegnehmen und mir außerdem an Deiner Stelle schnellstens eine Arbeit suchen - mit einem Kind geht das meistens ganz gut zu verbinden, Mutter sein und arbeiten - dem mußt Du glaube ich echt zeigen, dass er das mit Dir nicht einfach so machen kann - Du hast schließlich auch Deine Würde, und schlimmstenfalls gibst Du sie Dir selbst zurück, indem Du arbeiten gehst und Dich unabhängiger machst von ihm.
Alles Gute und viel Glück - und ich hoffe, Du mußt nicht so weit gehen, ich schreibe Dir das nur, damit Du siehst - es gibt immer einen Weg. Ich habe mich gerade aus einer schlechten Ehe befreit, bei uns war es so, dass immer ICH bezahlt habe, alles was ich hatte ging drauf, und er gab sein Geld immer für sich aus, alles war ich verdiente, ging für den Haushalt drauf, und ich habe es lange überhaupt nicht gemerkt - aus falsch verstandener Unabhängigkeit heraus habe ich immer alles bezahlt - Essen und Urlaube usw., bis ich kein Geld mehr hatte, die Ehe kaputt war - und ich nun seit der Trennung und der Scheidung zum ersten Mal in diesem Leben Geld von ihm bekomme - Unterhalt nämlich, für mich und für die Kinder. Du siehst, es hat mich in punkto Geld etwas anders getroffen als Dich, aber man kann sich aus jedem Schlamassel befreien, daran glaube ich ganz fest!
Alles Gute von Ava
Bianka

Beitrag von Bianka »

Danke Dir liebe Ava,

mal sehen,wie weit ich gehen muß.
Das ist ja auch echt krass bei Dir gelaufen.
Ich finde es alles so schwierig und hoffe morgen klarer zu sehen nach der Therapie.
Jenny

Beitrag von Jenny »

Im Prinzip, Ava, stimme ich dir zu.
Nur, dass sie ARBEITEN gehen soll, um geld auf die Hand zu bekommen, das finde ich den falschen Rat.
Ich kenne etliche Frauen, die, weil vom Ehemann zu kurz gehalten, arbeiten gehen und statt sich davon etwas zu gönnen, den kühlschrank füllen, während der herr Motorrad fährt, X-Box-Spiele kauft und Herrenabende ausrichtet.

Eine Möglichkeit wäre es, Haushaltsbuch zu führen, um zu zeigen, wieviel das tägliche Leben kostet. Die Herren der Schöpfung mögen wissen, was ein Liter Super plus kostet oder ein Pächchen Stopftabak, aber frag mal, was Windeln kosten oder ein Pfund Butter...

Fakt ist, dass der Hauptverdiener für ein angemessenes haushaltsgeld zu sorgen hat und den Nicht-Verdiener damit auch nicht unter Druck setzen darf.
Leider ist nirgends geregelt, wieviel ""angemessen" ist...

Bei Geldproblemen in der Partnerschaft geht es aber meist um etwas ganz anderes, nämlich um ein Machtgerangel - der, der "hat", zeigt dem anderen mit finanzieller zuwendung oder Geldentzug, wieviel er "wert" ist.
Das gehört UNBEDINGT angesprochen in der paartherapie!
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hallo Jenny,

ja das stimmt total mit dem Machtspielchen und das soll aufhören. Ich werde aussteigen. Ich kann gar nicht beschreiben,wie klein ich mich fühle.

Also für seine eigene Interessen verwendet mein Mann das Geld nicht,das kann ich schon sagen.Aber trotzdem läuft hier total was schief.

Danke Euch,daß ihr das auch so seht. Bisher wurde ich nämlich immer als Geldverschwenderin beschimpft und deshalb hab ich bis vor kurzem immer die Schuld bei mir gesucht.
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Jenny,

ich stimme Dir voll und ganz zu.
Erst mal muss Biankas Mann als Verdiener "ran" - Ich meinte mit meinem Beitrag NICHT, dass Bianka ihren Mann und die schlechte Regelung mit dem Geld so hinnehmen soll - sie soll ihn fordern, ihm vorrechnen, was sie monatlich braucht - erst wenn dann nichts sich ändert und er stur bleibt, dann würde ich an ihrer Stelle mir eine Arbeit suchen - dann merkt er spätestens, wenn dann so alles Mögliche im Haushalt so ganz gemütlich auf der Strecke bleibt, weil sie arbeiten geht und selbstverständlich keine Zeit mehr dafür hat - dass Haushalt auch Arbeit ist, und wie schön es ist, wenn jemand sich darum kümmert.

Viele Grüße von Ava
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Bianka

Wichtig ist m.E., dass Dein Mann weiss, dass es ja nicht "sein" Geld ist, das er verdient, sondern euer Geld. Du übernimmst die Arbeit zu Hause, trägst also genau so wie er zum Lebensunterhalt bei.

Ich würde deshalb den Zustand, dass Du nicht über das Einkommenskonto verfügen kannst, wirklich ändern. Auf jeden Fall machen zwei Konti - wenn man es so macht wie ihr momentan - keinen Sinn. Dein Mann kann doch auch kein Interesse daran haben, dass Du auf Deinem KOnto Schuldzinsen bezahlen musst, das macht rein wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn. Am Schluss wird er diese bezahlen müssen, bzw. bezahlt sie bereits, wenn er den Minusbetrag mit seinen 400 EUR wieder ausgleicht.

Vielleicht kannst Du Deinem Mann aus diesem Grund ohnehin ein gemeinschaftliches Konto vorschlagen. Denn allein für die Gebühren für die Kontoführung von zwei Konti sind doch rausgeschmissenes Geld, vor allem, wenn auf dem einen Konto selten etwas drauf ist. Dann gebt ihr mit Deinem Konto nur Geld aus.

Und zum Vorschlag, Deinem Mann vorzurechnen, wieviel was kostet: Liegt denn die "Knausrigkeit" Deines Mannes in erster Linie daran, dass er nicht weiss, wieviel das Leben kostet? Das kann ich mir fast nicht vorstellen. Mir ginge das zu sehr in Richtung Rechtfertigung. Vor allem eröffnet es die Diskussion "Ist denn das wirklich notwendig? Du musst ja nicht die teureren Windeln kaufen" etc.. Es ist zwar fast die gleiche Idee, aber vielleicht mit weniger Reibungsfläche: Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn ihr zusammen mal in eine Budget-Beratung gehen würdet. Da könnt ihr zusammen mit einem "Externen" aufzeigen, wieviel es für das tägliche Leben braucht, wieviel zu Verfügung steht und wieviel gespart werden kann. Das Vertrauen, dass Du dann bei einem gemeinsamen Konto nicht einfach alles leeräumst, kann vielleicht mit einer externen Budgetberatung insofern auch hergestellt werden, indem ihr dann "abmacht", wieviel von den monatlichen Einnahmen zum Lebensunterhalt, den Du bezahlen musst, ausgegeben werden sollte.

Ich glaube, dass man von seinem Partner erwarten darf, dass er soviel Vertrauen in einen hat, dass man selber beurteilen kann, ob eine Ausgabe notwendig ist oder nicht. Klar gbt hin und wieder darüber Meinungsverschiedenheiten, aber die muss Dein Mann genauso hinnehmen, wie Du. Solange nicht der eine Part wirklich Misswirtschaft betreibt (und auch das kann ein Externer objektiver beurteilen als der Partner), denke ich, dass man sich eigentlich das eingehende Geld wirklich teilen sollte. Bzw. wenn das Einkommen des Mannes nicht so gross ist, steht der Frau als "angemessenes" Haushaltsgeld u.U. sogar mehr als die Hälfte zu.

Liebe GRüsse
Hanna
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hallo Ava,

das mit der Arbeit ist gar nicht so einfach,denn wir wohnen auf dem Land und meine Eltern wohnen 25 Automin. von uns entfernt und bei einem Minijob zum Beispiel würde ich viel Benzinkosten verfahren müssen,damit ich Tabea untergebracht hätte. KiGa will ich noch nicht. Ist 'ne Einstellungssache. Eigentlich möchte ich soviel wie möglich zu Hause sein und für Tabea dasein. Das denkt eigentlich auch mein Mann.


Hallo Hanna,

ja ich will das ja ändern mit einer Kontovollmacht,aber er stellt dauernd auf stur,ich komme nicht weiter damit. Ich vermute er misstraut mir,daß ich dann alles ausgebe. So eine Budget-Beratung wäre toll,aber ich weiß nicht,wo wir sowas machen könnten.
Stimme Dir zu,ich komme mir immer so vor als müsse ich mich rechtfertigen. Ich melde halt Tabea zum Spielkreis,Musikschule und Kleinkindschwimmen an. Für mich habe ich einen Aqua Biking Kurs und eine therapeutsche Frauengruppe. Das sind wichtige Dinge,auf die ich nicht verzichten will. Einkaufstechnisch habe ich schon sehr viel eingespart,da ich seit mehreren Monaten nicht alles bei Famila und Combi kaufe aus Bequemlichkeit,sondern Aldi,Lidl und ReWe besuche.
Ich will hoffen,daß die Therapeutin was Sinnvolles dazu abgeben kann,wenn nicht,war ich das letzte Mal da.
Werde Euch heute Abend berichten.

Danke schön für Eure tollen Antworten.Sie helfen mir sehr.
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Bianka
Vielleicht kennet Deine Thera eine Budgetberatungsstelle. Oder frag sonst mal da:
Insolvenzhilfe in Oldenburg
IHV Insolvenzhilfe e.V. Oldenburg
Bahnhofsplatz 4 (3. OG)
26122 Oldenburg
Tel: 04 41/ 9 50 65-0
Fax: 0441/ 9 50 65-11
Mail: info@insolvenzhilfeverein.de

Vielleicht machen die auch "generelle" Budgetberatung, also auch wenn man nicht gerade konkurs geht. Oder sie kennen eine Budgetberatung.

Liebe Grüsse
Hanna
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hey klasse Hanna,

danke schön für Deinen Einsatz. Falls wir hier nicht weiterkommen,werd ich dort einen Termin machen bzw. mich informieren oder sowieso mal.
Herzlichen Dank für Deine Mühe.
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