ich bin am ende....

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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leonidensucherin

ich bin am ende....

Beitrag von leonidensucherin »

sorry, muss mich einfach vielleicht mal auskotzen...?

mir gehts schlechter und schlechter und schlechter..

die letzte woche hatte meine tochter nach der ersten impfung nachts 5 - 6 atemaussetzer, in ganz münchen war kein bett zur stationären beobachtung frei, kein kinderarzt hat uns drangenommen, nur ein privatarzt, dessen rechnung halt voll von uns gezahlt werden muss...

das alleine hat schon gereicht, dass ich einen heulkrampf nach dem anderen hatte, und mich wie paralysiert gefühlt habe.

mit meinem partner läufts wahnsinnig schlecht, an sich wollten wir im mai heiraten, nur erzählt er es niemandem- weder seiner schwester noch seiner mutter oder vater, oder unternimmt etwas in diese richtung- also will er wohl einfach nicht- so sehe ichs zumindest.

er wirft mir vor, eine übermutter zu sein, (????ICH????), zu einer überfrau mutiert zu sein, ihm ständig das gefühl zu geben, nichts zu können und nichts richtig zu machen im Vgl zu mir- hmpf. mag sein.
Meine erwiderung, dass ich eine spitzenüberfrau bin, die sich jeden Morgen überlegt, sich aus dem Fenster zu stürzen und einzig durch die Anwesenheit ihrer Tochter davon abgehalten wird, hat er einfach mal hingenommen - keine Reaktion.


Durch den Stress mit den Atemaussetzern habe ich eine Sturzblutung bekommen, konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten- ich habs ihm erzählt- er hats zur Kenntnis genommen und zwei Tage später seine Schwester zu uns eingeladen- die ich mag, sehr gerne, aber es ist Besuch und Besuch ist Stress- aufräumen, Kaffekochen, smile sexteen mache...


Ich habe seit Jahren 2 Bandscheibenvorfälle, seit dem Kaiserschnitt ists allerdings richtig übel, ich kann in der Früh nicht mal den Kopf heben, geschweige denn ausfstehen, und wenn ich dann mal aufstehe, habe ich für die ersten 30 MInuten keine Kontrolle über mein linkes Bein- er nimmts zur Kenntnis und bleibt liegen, wenn unsere Tochter schreit und aus dem Bett gehoben werden will.

und und und und....

und jetzt, seit gestern eigentlich ist ein punkt erreicht, an dem es einfach nicht mehr geht. hab mich abgeschaltet, damit zumindest das Kind noch versorgt wird, will mich auch nicht umbringen, weils mir einfach zu viel arbeit ist ( skuriles argument), würd am liebsten den ganzen tag da sitzen und die weisse wand anstarren, nicht reden, nicht essen, nicht denken, nicht schlafen, nur dasitzen.

Ich denke, es ist am besten, ich gehe in eine Klinik, nur weiss ich leider nicht, wie ich das anstellen soll.
Am liebsten eine Tagklinik, und wenn ich meine kleine mitnehmen kann wäre es super.
Kennt ihr da eine klinik? oder denkt ihr, ich übertreibe?
hilfe.
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe leonidensucherin,

ich denke nicht, dass du übertreibst. Dir geht es schlecht und du solltest dir wirklich möglichst schnell Hilfe suchen.

Ich weiß ja jetzt nicht wo du wohnst, aber ich bin damals in die psychiatrische Notaufnahme eines Krankenhauses gegangen. Die hatten da eine Kriseninterventionsstation, da haben sie mich aufgenommen. Alles andere hat sich dann so nach und nach ergeben. Ich habe mir eine Therapeutin gesucht, zu der ich immer noch gehe. Ich habe einen Weg raus aus der Krise gefunden und das schaffst du auch!

Schau doch mal im Internet, was es bei dir in der Nähe für Krisennotaufnahmen gibt, das gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt. Und hab erst mal keine Angst vor dem Begriff "Psychiatrie". Das hat mich damals auch erst mal total abgeschreckt und mich auch fast davon abgehalten da hin zu gehen. Heute bin ich so froh, dass ich sofort gehandelt habe.

Ich wünsche dir viel Kraft!

Ganz liebe Grüße
Julia
Patricia

Beitrag von Patricia »

Hallo,

erst mal tut es mir leid dass es Dir so schlecht geht!

Wenn Probleme mit dem Mann bestehen rate ich eigentlich immer diesem einmal mit zum Arzt oder mit zur Therapie zu nehmen - aus eigener erfahrung kann ich sagen dass das viel bringt!

Zur Klinik:

Auch der Aufenthalt in einer Klinik ist sehr hart!! Bei mir hat es den Zustand erst noch mal verschlimmert. Damit musst Du rechnen. Dennoch ist der Gedanke in eine Klinik zu gehen sicher nicht abwegig! Vielleicht bringt er auch einen eventuell nötigen Abstand zwischen Dir und deinem Mann. Du kannst Dich in Ruhe auf die Therapie konzentrieren.

Ich fürchte es wird keine Tagesklinik geben die Dich mit Kind aufnimmst. Mir sind da nur vollstationäre Kliniken bekannt.

Alles Gute

Patricia
leonidensucherin

München

Beitrag von leonidensucherin »

ich wohne in München.

stationär möchte ich einfach nicht, nicht ohne mein kind, und natürlich wäre mir teilstationär lieber, am liebsten MIT kind.

hatten gerade eine UNterhaltung, warum die Beziehung so schlecht läuft- irgendwie hats mir den rest gegeben.

ich habe angeführt, dass ich mich alleine gelasssen fühle, dass ich das gefühl habe, er sieht meine arbeit gar nicht, er merkt nicht, wie kaputt ich eigentlich bin- alleine schon durch die harte schwnagerschaft, den Kaiserschnitt usw usw- und ich habe nochmal sehr sehr deutlich gesagt, dass ich in die klinik will, weil ich einfach nicht mehr kann, weil es mir saudreckig geht, weil ich den pu nkt verpasst habe, das ruder rumzureissen, und weil ich sonst mir wirklich was antue.

sein vorschlag: er nimmt das kind von freitag bis sonntag und ich soll rad fahren oder weeg fahren.

und ihn stört, dass die küche so unordentlich ist.

das hat mir den rest gegeben.

versteht mich hier jemand? fühle mich so gottesverlassen wie noch nie.
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Leonidensucherin:

es gibt hier auf der Seite von Schatten und Licht eine Seite mit Kliniken, die eine Mutter-Kind-Station haben: http://www.schatten-und-licht.de/mutterkind.htm

Kuck mal nach oder ruf an, ob sie einen auch tagesklinisch behandeln. ich weiß nur, dass das Kinderzentrum recht gut sein soll, von den anderen habe ich noch nix gehört.

In Bayern wüßte ich sonst nur noch das Bezirkskrankenhaus Gabersee und das Bezirkskrankenhaus Mainkofen (bei Deggendorf). Vielleicht gibt es noch mehr, die ich aber nicht kenne. ich finde es gut, dass Du den Schritt versuchen willst. Und ich drück Dich ganz fest. Es vergeht wieder, ehrlich. Außerdem finde ich Pat's Rat gut. Nimm Deinen Mann mit zur Therapie, dann versteht er alles vielleicht ein bißchen besser.

Liebe Grüße, Saskial
Zuletzt geändert von Sas am 08:03:2007 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Du,

glaub mir, Dein Mann kann sich nicht im Geringsten vorstellen, was mit Dir los ist. Das hilft Dir jetzt natürlich nicht weiter, nur zum Verständnis - mein Mann hat mir schon oft gesagt, dass er jahrelang gar nicht richtig verstanden hat, was abgeht und dass er erst seit 1-2 Jahren ungefähr weiß, was es heißt, eine Depression zu haben. Dein Mann ist schlicht auch überfordert, weil er gar nciht weiß, was er machen soll.
Die anderen haben aber Recht, hol Dir schnell Hilfe - warst Du schon bei einem Psychiater? Ich meine, falls das mit der Klinik nicht klappt.
Mainkofen soll recht gut sein, was ich gehört habe.

Ich wünsche Dir alles Guute, Du schaffst es!

Liebe Grüße,
inez
heli

Beitrag von heli »

Liebe leonidensucherin!

Laß dich mal fest drücken. Mir ging es vor 2 Wochen genauso wie dir. Aber eines ist gewiß: Es geht wieder aufwärts. Kopf hoch. Wir sind für dich da. Ich finde auch, dass es eine gute Idee wäre, deinen Mann mal zur Therapie mitzunehmen. Damit er wirklich mal mitkriegt, wie es in dir aussieht. Wenn du nicht in eine Klinik kannst, hättest du vielleicht eine Möglichkeit dir Entlastung zu suchen für die nächste Zeit? Könntest du dein Kind vielleicht ein paar Stunden am Tag von jemand anderen betreuen lassen, damit du wieder zur Ruhe kommst? Das wäre glaube ich momentan das wichtigste, etwas mehr Zeit für dich, damit du wieder zur Kräften kommst.
lg
heli
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Leonidensucherin,

ruf´ bitte Frau Dr. Papousek vom Kinderzentrum in München an und erzähle ihr alles! Sie kennt sich wirklich sehr gut mit Depressionen nach der Geburt gut aus und ich war oft mit meiner kleinen Tochter bei ihr zu Gesprächen. Sie baut einen total auf!!! Die Behandlung geht auf Krankenschein. Sie hat mir sehr geholfen, denn sie hat ein Ohr für dich, und sie hat eine sehr sehr angenehme, kompetente, einfach sehr sehr menschliche Art!
Einen Versuch ist es wert! Schlechte Erfahrungen habe ich im Max-Planck-Institut für Psychiatrie gemacht, davon kann ich nur abraten. Die haben echt keine Ahnung von PPD.

Liebe Grüße

Ava
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