Geht es nie vorbei? Brauche Ratschläge...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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bambam

Geht es nie vorbei? Brauche Ratschläge...

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels!

Seit zwei Wochen bin ich echt wieder am Boden - und das nach so einer langen Phase, in der es mir gut ging...!

Nachdem ich mein Medi reduziert hab und das total in die Hose ging hab ich nun angefangen, wieder die ursprünglich Dosis zu nehmen.

Ich hatte den Eindruck, das es mir damit besser geht.

Doch jetzt fangen meine Ängste wieder an und gerade hat ich wieder den Anflug einer Panikattacke :cry: ... Es spielt sich dann wieder alles hoch: erst ein kleiner Angstgedanke und dann bin ich wieder drin in der Spirale...

Tagsüber geht es ja - aber gegen abends beginnt für mich die Hölle!!!

Alles, was mich sonst immer beruhigt hat - z. B. eine Panikattacke ist ein Streßsymptom - hilft mir jetzt nicht die Bohne...

Ich bin echt verzweifelt! Und ich habe PANISCHE ANGST, das ich jetzt wieder von vorne anfangen muss, bis es mir wieder einigermaßen gut geht...

Was hilft euch bei Panikattacken und Ängsten? Gibt es wirklich eine 100%ige Heilung von dieser beknackten Depression?
Und kann es sein, das diese kurze reduzierung meines Medis mich gleich so aus der Bahn wirft?


Liebe Grüße,
bambam
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Bambam,
also, zu Medis kann ich nix sagen, da ich keine nehme.
Ich habe meine Ängste und Attacken durch Annehmen derselben in den Griff gekriegt (was ich wiederum in mühevoller Kleinarbeit über 2 Jahre in einer Verhaltenstherapie gelernt habe). Das klingt doof, denn eigentlich will man das ja alles loswerden, aber ich für meinen Teil kann sagen, dass sich hinter meiner Angst etwas "verborgen" gehalten hat: alte Ängste und Muster aus der Kindheit, immer den anderen gefallen zu wollen, abgelehnt zu werden etc.
Gerade Panikattacken scheinen ja meist wie aus heiterem Himmel zu kommen, aber meist steckt etwas seelisches dahinter, dass sich eben über den Körper äußert.
Wenn es mir heute mal nicht so gut geht, dann sage ich mir: okay, ist halt so, andere kriegen Magenschmerzen, Migräne, keine Ahnung. Und ich habe eben diese ängstliche Seite (neben all meinen mutigen, starken usw). Und diese ängstliche Seite hat durchaus ihre Berechtigung, die Ursachen dafür liegen bei mir in der Kindheit. Also lebe ich damit.
Ich weiss jetzt nicht mehr: machst Du denn eine Therapie? Hier könntest Du herausfinden, warum du Panik kriegst und wie du damit umgehen kannst.
Ja, ich fühle mich "geheilt", aber ich lebe wie gesagt damit, dass ich auch mal schlechte, ängstliche Tage habe (die hat jeder).
Nicht kämpfen, sondern annehmen, war irgendwann mal ein ein Spruch meines Theras, der klingt so einfach dahergesagt, aber nach langer Zeit (und das muss man einfach so sehen, da braucht es viel Geduld, die alten Verhaltensmuster aufzubrechen etc) kann ich ihm zustimmen.
So, das war jetzt viel Theorie. Es wird besser, wenn man herausgefunden hat, wer eigentlich der "Feind" ist, also, warum man Attacken kriegt.
Kopf hoch, ganz von vorne geht es sicher nicht los, es liegt halt auch an unserer Angst, dass wir das dann wieder so bewerten :wink:
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hey Bambam!

Alles was die Carlotta geschrieben hat, kann ich nur noch zu 100 % unterstreichen. Und es geht mir wie ihr: auch ich fühle mich wieder sehr gut (nehme allerdings noch mein AD) aber ich weiß, dass ich immer ein eher ängstlicher Mensch sein werde mit einem sensiblen Nervenkostüm. Aber gerade das bin ich mir sicher, habe ich in meiner Verhaltenstherapie stabilisiert.

Und genau so wie ich (wie wir alle hier) bin ist es gut, hat meine Kinesiologin zu mir gesagt. Und sie hat recht! Auch ich reagiere in Stressmomenten (habe gerade eine schwierge Phase mit meinem Männe) auch eher mit Angst und Angstgedanken. Das ist nicht so angenehm - klar würde ich lieber da drüber stehen, aber so bin ich nunmal.

Ich möchte dir auch sagen, dass du vielleicht wirklich aktiv versuchen sollst, deine Ängste, die Panik, die ZG anzunehmen... zu sagen: o.K. ihr seid jetzt da, seid willkommen (auch dieser Satz stammt von meiner Kinesiologin). Das klingt am Anfang echt doof, aber es absolut richtig. Nur wenn gute und schlechte Phasen (mit all ihren Symptomen) in deinem Leben Platz haben drüfen, wenn da ein Einklang entsteht, dann geht es dem Mensch gut.

Hört sich mega esoterisch an, gell! Aber seit ich 2 Sitzungen bei eben einer Kinesiologin hatte, habe ich mir diese Dinge die ich theoretsich auch in meiner Verhaltenstherapie gelernt habe, nochmal verinnerlicht. Vielleicht wäre so was ja auch mal was für dich? Vielen hilft die Kinesiologie nämlich unglaublich und auch mir haben die Sitzungen total gut getan.

Kopf hoch - kann sein, dass du dein Medi einfach noch brauchst, oder deine Seele einfach noch mehr Hilfe in Form von Therapie usw. bräuchte?

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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