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amitola

Ich möchte mich gerne vorstellen

Beitrag von amitola »

Hi ihr alle,

ich versuche meine Geschichte aufzuschreiben....es fällt mir schwer meine Gefühle in Worte zu fassen..bitte verzeiht falls mein Posting manchmal bisschen wirr ist:

Mit 21 im Oktober 2006 wurde ich ungeplant schwanger. Die Schwangerschaft kam wirklich zu einem ungünstigen Zeitpunkt....ich hatte grade meine Ausbildung angefangen, mein Freund war ebenfalls noch in der Ausbildung, dennoch zögerte ich keine einzige Sekunde...ich wollte das Kind bekommen. Natürlich stießen wir mit der Nachricht nicht unbedingt auf freudige Reaktionen. Meine Eltern waren anfangs entsetzt und sprachen sogar von Abtreibung!!!!!!

Die Wogen glätteten sich nach und nach. die Schwangerschaft verlief aus körperlicher Sicht problemlos. psychisch hingegen fing ich immer mehr an kaputt zu gehen. Ich machte mir ständig Sorgen um mein ungeborenes Kind, ich hatte Angstzustände, Panikattacken und weinte viele Tränen. Irgendwann wurde ich sogar stationär aufgenommen da ich mit den Ängsten nicht mehr klar kam.

Es passierten auch sehr belastende Dinge in der Schwangerschaft ....Streit in der ganzen Familie,viel Missgunst, finanzielle Probleme, Probleme in der Beziehung (mein Freund spielte nur noch computer tag und nacht..unterstütze mich kaum und verlor fast seine Ausbildung weil er teilweise einfach nicht mehr hinging). Mit meinen Ängsten und Sorgen musste ich weitgehend alleine fertigwerden.

Am 3.7 kam dann unsere Tochter zur Welt. die Geburt verlief problemlos und war ein wunderschönes Erlebniss. Kaum war ich aus dem Krankenhaus zuhause ging es los. Angstzustände und unglaubliche Sorgen den ganzen Tag! Ich habe panische Angst, dass mit meinem Kind irgendetwas nicht stimmt. Diese Ängste steigern sich zur totalen Verzweiflung. Ich habe sogar Angst die Gefühle die ich für mein Baby habe zuzulassen weil je mehr ich sie liebe desto mehr Angst habe ich ( schwer zu erklären..ich hoffe ihr versteht das) obwohl eigentlich alles prima läuft habe ich das Gefühl alles falsch zu machen und eine schlechte Mutter zu sein. Ich ziehe mich immer mehr von allem zurück und damit ich diese Ängste nicht mehr ertragen musss fange ich an mich innerlich taub und leer zu machen. Ich bin nicht mehr glücklich, ich kann nicht mehr lachen alles ist so erzwungen. In mir ist irgendwie nur so eine Leere und am schlimmsten finde ich das ich diese Distanz zu meiner Tochter aufbaue. Ich habe dann solche Gedankengänge wie (ich trau mich fast nicht es aufzuschreiben): Wenn ich sie richtig lieben würde, dann würde es zu weh tun wenn ihr etwas zustößt.Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich es einfach nicht mehr schaffe

dann stoßen von außen noch tausend belastende dinge auf mich zu: wir müssen am 1.9 umziehen und haben noch keine wohnung gefunden! Niemand in meinem Umfeld ahnt, wie schlecht es mir geht . es fällt mir so unglaublich schwer darüber zu reden.Ich habe es ansatzweise versucht aber irgendwie nimmt es niemand ernst.

So ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und hoffe auf Antworten. Danke fürs Durchlesen

Amitola
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Amitola,

erstmal herzlich willkommen bei uns!!!

Deine Geschichte bzw. das, was Dich belastet, können hier bestimmt einige nachvollziehen.

Diese Angst, je mehr Du Deine Tochter liebst desto mehr Angst hast Du (oder umgekehrt: je weniger Du die Liebe zu Deinem Kind zulässt desto weniger würde es Dir wehtun, wenn ihr was passiert) - viele Mütter haben diese Angst! Du bist nicht allein!

Mein Rat an Dich: hole Dir hilfe und rede! Erzähl Deinem Umfeld (Deinen Eltern, Deinem Freund usw.) wie schlecht es Dir geht!!!

Wie Du schon schreibst: Du bist allein mit Deinen Ängsten - und das solltest Du ändern!

Geh zum Arzt und schildere ihm wie es Dir geht und nimm diese Hilfe an!!!

Ich habe vieeeel zu lange gezögert zum Arzt zu gehen und habe somit viel Zeit verschenkt...

Es gibt hier im Forum viele Expertinnen, die Dir noch mehr Ratschläge geben können - aber eines sagen ALLE: es wird wieder gut und man wird auch wieder gesund (kann ich zwar manchmal auch nicht glauben, aber ich gebe auch die Hoffnung nicht auf!!! :lol: )


Ganz liebe Grüße,
bambam
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo liebe Amitola,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum und ich hoffe, du wirst dich hier gut aufgehoben fühlen!
Zu eurem Kind möchte ich auch noch herzlichst gratulieren, auch wenn du dich im Moment überhaupt nicht mehr freuen kannst.

Deine Gefühle kann ich voll und ganz verstehen und sie werden hier auch sehr ernst genommen.
Gibt es bei dir jemanden, der für dich da ist? Oder hast du gar niemanden, der sich mal etwas Zeit für dich nimmt und dann auch ernst nimmt?
Bist du bereits in ärztlicher Behandlung?

Liebe Amitola, ich kann dir eins gewiss sagen; du wirst wieder gesund, ganz sicher, dafür solltest du versuchen so schnell es geht einen Termin bei einem Psychologen zu bekommen oder Psychiater, jenachdem was dir am besten passt oder liegt. Auch der Hausarzt oder Frauenarzt kann eine Anlaufstelle sein.
Ich finde, du solltest jetzt schnell reagieren und die Hilfe holen die dir in JEDEM FALL ZUSTEHT!
Mir geht es ähnlich wie dir, auch was die familiäre Situation angeht und ich weiß wie zermürbend es ist, mit allem allein dazustehen, der Partner würde am liebsten den PC heiraten und man bekommt keine Unterstützung und und und.

Bitte wende dich an einen Arzt, Psychologen und schreib, wenn dir danach ist.

Liebe Grüße

isabell
Isi80

Beitrag von Isi80 »

Liebe amitola!

Ich bin erst seit kurzem hier, fühle mich hier aber sehr gut aufgehoben.

Du wirst es bald selbst merken, weil Dich alle hier verstehen, ohne große Erklärung. In der Öffentlichkeit; sei es bei Freunden, Familie usw., muss man immer sehr viel erklären, weil die wenigsten Leute es nachvollziehen können, wenn man es nicht selber hatte. Meine Mutter z.B. unterstützt mich sehr und weiß auch von meiner Erkrankung, aber verstehen kann sie es nicht ("Früher gab es sowas bei uns nicht"). Hier verstehen dich alle. Und du bist nicht allein.

Ich finde es auch wichtig, dass Du dich bald einem Arzt anvertraust. Ich selber habe auch 1 Jahr gewartet und ich sage Dir, es wird nicht besser.

Also, lass von Dir hören und schön, dass Du hier bist.

Lg
Iris
annu

Beitrag von annu »

Hallo amitola!

Ich schließe mich den anderen an, herzlich willkommen!!
Bitte geh doch ganz schnell wieder zu dem arzt, wo du schon in der schwangerschaft wg.deiner ängste und des stat.aufenthaltes warst, damit du rasche hilfe bekommst!
auch wenn ihr so rasch umziehen müsst, geh zuerst zum arzt, eins nach dem anderen und sage auch das mit dem umzug. ihr werdet ganz sicher eine wohnung finden. kannst du nicht eine kurze weile zu deinen eltern oder freunden? bis ihr eine wohnung gefunden habt.
ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, wie schrecklich es dir gehen muss!

LG, annu.
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