Tief und selbstzerstörersiche ZG, es hat mich wieder! :-(

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo ihr Lieben,

heute ging es so, aber ich habe auch ständig Versagensangst und zwar heftig. Sie ist auch Teil der ZG.

@Melli: Mein Freund trinkt nicht und ist auch zur Therapie gegangen am Dienstag. Er hat mit seinem Therapeuten alles besprochen und er hatte ja auch meine E-mails vorliegen. Sie haben wohl etwas ausgemacht, aber ich misch mich da jetzt erstmal nicht mehr ein. Ihm muss klarsein, was auf dem Spiel steht. Mir muss das auch klar sein und ich hoffe der Tag kommt, an dem ich mich traue meinen Weg zu gehen. Entweder mit oder ohne ihn. Meine Versagensangst, die dann zum selbstzerstörerischen ZG wird, lässt mich verharren, aber ich kenne die Bella in mir und was sie alles gepackt hat. Ich hoffe sie steht irgendwann wieder auf. :!:

@susiegobolzen*g*: Im Vergleich zu mir, ist mein Freund schwächer und hilfebedürftiger als ich, aber unbewusst habe ich mir diesen Mann ausgesucht und meine Thera findet dies auch logisch. Sie meint, "was wäre, wenn sie ihre Zwänge nicht mehr hätten? Was würden sie dann tun?" Meine Antwort: "Mein Leben leben und es genießen, in vollen Zügen, arbeiten, flirten bis die Schwarte kracht und einfach Spaß haben. Eine gute Mutter sein, die einen tollen Mann findet und noch mehr Kinder mit ihm hat."... Als das so aus mir rausplapperte war ich recht erschrocken, weil ich mir immer Sebastian an der Seite wünschte und auch noch wünsche, aber wie realistisch ist unsere Chance? Wenn ichs gut meine, dann 50 : 50.
Die ZG halten mich klein, wollen mich kleinhalten, damit ich anderen nicht wehtun kann, dann also lieber mir selbst, siehe den ZG. Da ist der Irrglaube, womöglich gibt es für uns keine reelle Chance, aber ich sehe es nicht oder will es nicht sehen. Es tut mir auch zu weh, ich dachte wir würden glücklich bis ans Ende, aber es schmerzt, wenn ich mir vorstelle, ohne ihn gehen zu müssen. Ohne meine Eltern, ohne alle, die mich jetzt unbewusst einengen und emotional missbrauchen (klingt hart, ist aber manchmal so).

Meine Kindheit war nicht schön, das verdrängte ich jahrelang. Mit zunehmender Therapiezeit weiß ich, dass sie scheiße war. Meine Eltern waren beide nie für mich da, stritten sich nur und schupsten sich auch vor uns. Ich saß immer nägelkauend in meinem Zimmer und habe geweint aus Angst sie zu verlieren.
Mein Vater tadelte mich immer nur, nie lobte er. Er ist kalt und zeigt mir nicht dass er mich liebt. Ich lebte in ständiger Verlustangst und Hoffnung auf Zuwendung, aber ihr Alkohol und ihre Probleme waren ihnen lieber als ich... :cry:

Danke dass es euch gibt, ich sags gern, weil es dir Wahrheit ist.

Liebe Grüße

Isabell
susi69

Beitrag von susi69 »

Hallo Isabaell,

wow. Ja genau so habe ich mir das vorgestellt.

Du hast auch schon einen wichtigen Schritt nach vorn getan - eine richtige Erkenntnis über Dich, Deine Vergangenheit und die relle Situation gewonnen. Das findet nicht jeder, vor allen Dingen man will es nicht wahr haben und wird Meister im Verdrängen.

Deine Thera hat Recht, Du solltest was tun, aktiv an Dir arbeiten. Denn Du hast das Problem mit Dir selbst und Deiner Umwelt und nciht Dein Freund oder Deine Familie. Aber das weißt Du ja selbst (klugscheißen mit Susi :oops: :roll: ). Bitte nicht falsch verstehen.

Ich fand Deine Ausführungen über Deine Kindheit und den emotionalen Mißbrauch ganz interessant. Das könnte auch meine Story sein (grade auch was das Vaterverhältnis betrifft). Mein Schlagwort ist immer seelische Grausamkeit, klingt für mich auch hart, ist aber wirklich so. Meine Mutter würde meinen, ich wäre wirklich irre geworden........

Ich ahbe das Gefühl, daß wir alle, die als Kind ein gestörtes Verhältnis zu den Eltern hatten vor irgendwas davon laufen und auf der ständigen Suche sind. Gerade auch,w as unsere instinktive Partnerwahl anbetrifft. In der Therapie habe ich festgestellt, daß mein Partner wie mein Vater ist.
Die Frage an den Thera war, warum um Gottes Willen ich mir das Double genommen habe - "man sucht Vertrautes, Bekanntes".............

In diesem Sinne.

lg Susi (klugscheiß) :wink:
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo Susi,

danke für deine Ausführungen, anscheinend haben wir wirklich ein paar Parallelen.

Wie ist denn dein heutiges Verhältnis zu deinen Eltern? Wenn ich fragen darf.
Seelische Grausamkeit, ja, es klingt hart, aber auch in meinem Fall sehe ich dies so.
Meine Mutter hat uns Kinder immer als Ablenkung von ihren eigenen Problemem benutzt und im Gegensatz dazu wie ich vor der Therapie immer dachte, hat sie uns nicht beschützt, im Gegenteil. Sie hätte sich von meinem Vater trennen können, aber stattdessen lebten wir im ewigen Streit miteinander.
Diese Form des Zusammenlebens führe ich heute weiter. Denn wenn ich die emotionale Stärke hätte, würde ich mich von meinem Partner wahrscheinlich trennen. Aber die habe ich NOCH nicht, dennoch hoffe ich, dort irgendwann hinzukommen.

Entweder suchte ich mir Partner, die wie mein Vater sind oder das komplette Gegenteil waren. Was aber auch nicht funktionierte, also kam ich darauf, dass ich ein Problem mit der Bindung in den ersten Lebensjahren haben muss.

Wie ist die Beziehung zwischen deinem Partner und dir? Du sagst, er ist wie dein Vater, sprich mein Partner ja auch, zumindest zu 80 %.
Laufen wir der Liebe unserer Väter hinterher in der Hoffnung, sie ausgleichen zu können?
Ich stelle mir ganz oft die Frage, was für ein Partner wohl der Richtige für mich wäre.

LG Isabell
annu

Beitrag von annu »

Liebe Isabell!
Es ist jetzt schon eine ganze Weile her... aber ich wollt dir schon lange natürl.noch mal was zu meinem posting schreiben... ich war nur direkt danach zieml.heftig ergrippt...
also liebe isabell, ih wollte dich wirklich nicht verunsichern, das tut mir sehr leid. nur, wie inez das geschrieben hatte, dir einen "rettungsanker" zuwerfen. mit "ins kkh gehen" meinte ich keinen stat.aufenthalt, sondern in die ambulanz um dir eine beruhigungsspritze geben zu lassen(aber das dauert oft einige stunden deswg.auch das mit dem kind abgeben), gerade weil ja WE war und ich hab sowas als teenie schon mal bekommen, dann war wenigstens ruhe in meinem kopf und ich konnte schlafen.
außerdem hatte ich mir deine ganzen postings vorher nicht durchgelesen, habe die situation also als zu dramatisch eingestuft, würde ch sagen; das hab ich erst gemerkt, nachdem ich mir deine älteren postings durchgelesen hatt...
aber -ohne jetzt was rechtfertigen zu wollen- besser mal zu heftige hilfe als zu lasche...
liebe isabell, ich lese auch, dass du viel an dir arbeitest und das ist wirklich prima, du tust genau das richtige für dich und dein kind! ich möchte dich ermutigen, mach weiter so, du wirst es schaffen! und irgendwann, da werden die abstände zwischen deinen tiefs immer noch größer...

liebe grüße von annu.
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