Hallo Mamis
Ich lese immer wieder von Zwangsgedanken, mir machen im Moment auch komische Gedanken zu schaffen. Wie z.B. Wie wäre es, wenn du nicht mehr da wärst, etc. Kommt das vielleicht von den Medis? Solches Denken macht mir schiß. Wie kommt man dazu?
Heute war ich mit meinem Sohn suf dem Friedhof um meine Oma am Grab von Opa abzuholen, da kam ein Blitzgedanke: Ich habe auf einmal meinen eigenen Grabstein vor Augen gesehen? Das ist doch nicht normal? Hat jemand so was auch schon gehabt? Ich würde keinem etwas antun, weder meinem Kleinen noch mir oder meinem Mann!!!! Aber woher kommt das alles? Habe es manchmal, wenn ich eigentlich gar nix denken will.
Was kann ich tun?
Liebe grüße
Tanja
Habe auch komische Gedanken,Bitte lesen und Antworten
Moderator: Moderatoren
-
00julchen
Hi Tanja,
mach dir darüber bitte keine unnötigen Gedanken. Solche Vorstellungen, wie du sie beschreibst, hatte ich auch schon bevor ich krank war.. z.B. mitten auf der Autobahn dachte ich darüber nach das Lenkrad rumzureißen, etc... aber getan habe ich dann letztendlich doch nix.
Was ich getan habe? Tja, ich habe mir gesagt "ganz ruhig bleiben! Das ist alles nur deine Vorstellung und machen würdest du es eh nicht!"
mach dir darüber bitte keine unnötigen Gedanken. Solche Vorstellungen, wie du sie beschreibst, hatte ich auch schon bevor ich krank war.. z.B. mitten auf der Autobahn dachte ich darüber nach das Lenkrad rumzureißen, etc... aber getan habe ich dann letztendlich doch nix.
Was ich getan habe? Tja, ich habe mir gesagt "ganz ruhig bleiben! Das ist alles nur deine Vorstellung und machen würdest du es eh nicht!"
Hallo Tanja!
Ich finde an deinen Gedanken nix abnormales - solche Vorstellungen hatte ich auch schon, bevor ich krank geworden bin. Die hat jeder mal. Wenn man auf einen Friedhof geht, ist es nur natürlich, dass man auch an die eigene Sterblichkeit erinnert wird. Und die Vorstellung von deinem eigenen Grabstein ist zwar nicht gerade angenehm, aber absolut nartürlich finde ich.
Zwangsgedanken sind es nur, wenn sie immer und immer wieder kommen und sie dir Angst machen. Vom Medi kommen solche Gedanken aber sicher nicht.
Jeder Mensch hat jeden Tag aber Millionen von Gedankengängen, aber nur die wenigsten dringen ins Bewußtsein vor. Der große Rest wird vom "orbifrontalen Kortex" (Gehirnareal hinter der Stirn) ausgefiltert und mit dem Stempel "unwichtig" versehen. Bei Zwangs Patienten - wie ich ja auch bin - funktioniert dieses Ausfiltern nicht mehr richtig und es dringen Gedanken ins Bewußtsein, die eigentlich auf die Gehirnmüllhalde gehören.
Man wird im Alltag mit vielem schönen aber auch mit schmerzlichen Dingen konfrontiert. Da ergibt sich automatisch immer wieder mal die Frage bzw. Vorstellung "was wäre wenn....". Wenn man von einem Lottogewinn hört, dann malt man sich aus, was man selber mit so viel Geld alles tun würde. Leider gibt es auch schlimme Nachrichten was z.B. Kinder betrifft (das ist für mich der persönliche Horror...
) und da konnte ich als Zwangspatientin den Kreislauf von "was wäre wenn..." nicht mehr unterbrechen. Beim Lottogewinn hört man irgendwann auf sich was auszumalen, weil man ihn ja nicht hat. Bei ZG (ich hatte ZG meinem Sohn gegenüber) hört es nicht mehr auf - und da sind es ja dann die schlimmen Gedanken und Vorstellungen die einen so quälen, obwohl man sowas nie tun würde.
Das genau ist ja das Paradoxe am Zwang: Er befällt Menschen, die sehr sensibel und äußerst Friedfertig sind - sie sind also noch weniger gefährdet als andere, dass sie solche Dingen tun. Mein Psychiater sagt: Es gibt für keinen Menschen auf der Welt die 100 % Garantie, dass er nicht eines Tages "durchknallt" und was schlimmes tut. Aber es ist zu 99,9 % sicher. Für uns Zwängler aber reicht diese 0,1 % Chance, immer wieder zu zweifeln. Nicht umsonst nennt man Zwangserkrankungen auch die "Zweiflerkrankheit".
Uiiii, jetzt habe ich einen ganz schönen Monolg über ZG gehalten...
Aber vielleicht kannst du so erkennen, dass deine Gedanken nix mit ZG zu tun haben.
Liebe Grüße von
Ich finde an deinen Gedanken nix abnormales - solche Vorstellungen hatte ich auch schon, bevor ich krank geworden bin. Die hat jeder mal. Wenn man auf einen Friedhof geht, ist es nur natürlich, dass man auch an die eigene Sterblichkeit erinnert wird. Und die Vorstellung von deinem eigenen Grabstein ist zwar nicht gerade angenehm, aber absolut nartürlich finde ich.
Zwangsgedanken sind es nur, wenn sie immer und immer wieder kommen und sie dir Angst machen. Vom Medi kommen solche Gedanken aber sicher nicht.
Jeder Mensch hat jeden Tag aber Millionen von Gedankengängen, aber nur die wenigsten dringen ins Bewußtsein vor. Der große Rest wird vom "orbifrontalen Kortex" (Gehirnareal hinter der Stirn) ausgefiltert und mit dem Stempel "unwichtig" versehen. Bei Zwangs Patienten - wie ich ja auch bin - funktioniert dieses Ausfiltern nicht mehr richtig und es dringen Gedanken ins Bewußtsein, die eigentlich auf die Gehirnmüllhalde gehören.
Man wird im Alltag mit vielem schönen aber auch mit schmerzlichen Dingen konfrontiert. Da ergibt sich automatisch immer wieder mal die Frage bzw. Vorstellung "was wäre wenn....". Wenn man von einem Lottogewinn hört, dann malt man sich aus, was man selber mit so viel Geld alles tun würde. Leider gibt es auch schlimme Nachrichten was z.B. Kinder betrifft (das ist für mich der persönliche Horror...
) und da konnte ich als Zwangspatientin den Kreislauf von "was wäre wenn..." nicht mehr unterbrechen. Beim Lottogewinn hört man irgendwann auf sich was auszumalen, weil man ihn ja nicht hat. Bei ZG (ich hatte ZG meinem Sohn gegenüber) hört es nicht mehr auf - und da sind es ja dann die schlimmen Gedanken und Vorstellungen die einen so quälen, obwohl man sowas nie tun würde. Das genau ist ja das Paradoxe am Zwang: Er befällt Menschen, die sehr sensibel und äußerst Friedfertig sind - sie sind also noch weniger gefährdet als andere, dass sie solche Dingen tun. Mein Psychiater sagt: Es gibt für keinen Menschen auf der Welt die 100 % Garantie, dass er nicht eines Tages "durchknallt" und was schlimmes tut. Aber es ist zu 99,9 % sicher. Für uns Zwängler aber reicht diese 0,1 % Chance, immer wieder zu zweifeln. Nicht umsonst nennt man Zwangserkrankungen auch die "Zweiflerkrankheit".
Uiiii, jetzt habe ich einen ganz schönen Monolg über ZG gehalten...
Aber vielleicht kannst du so erkennen, dass deine Gedanken nix mit ZG zu tun haben.Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
Julia73
Liebe Tanja,
da möchte ich mich meinen Vorschreiberinnen anschließen. Solche Gedanken hatte ich auch schon vor der Krise. Ich habe mir z.B. meine eigene Beerdigung vorgestellt o.ä.
Zwangsgedanken sind es dann, wie Marika ja auch schon so schön beschrieben hat, wenn diese nicht mehr aufhören, immer und immer wieder kehren und einem höllische Angst machen. Als Zwängler ist man nur noch damit beschäftigt zu grübeln und zu versuchen, seine Gedanken zu kontrollieren. Was fatal ist, denn je mehr Bedeutung man diesen zuordnet um so schlimmer werden sie … Ein Teufelskreislauf. Aber viele hier haben es geschafft, diesen zu durchbrechen.
Liebe Grüße
Julia
da möchte ich mich meinen Vorschreiberinnen anschließen. Solche Gedanken hatte ich auch schon vor der Krise. Ich habe mir z.B. meine eigene Beerdigung vorgestellt o.ä.
Zwangsgedanken sind es dann, wie Marika ja auch schon so schön beschrieben hat, wenn diese nicht mehr aufhören, immer und immer wieder kehren und einem höllische Angst machen. Als Zwängler ist man nur noch damit beschäftigt zu grübeln und zu versuchen, seine Gedanken zu kontrollieren. Was fatal ist, denn je mehr Bedeutung man diesen zuordnet um so schlimmer werden sie … Ein Teufelskreislauf. Aber viele hier haben es geschafft, diesen zu durchbrechen.
Liebe Grüße
Julia
-
Tanja_1976