Komische Gedanken, Hilfe, ZG bei Kindern!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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bellami1983

Komische Gedanken, Hilfe, ZG bei Kindern!

Beitrag von bellami1983 »

Hallo Mädels,

ich war heute unterwegs mit meinem Kleinen und wir waren auf dem Spielplatz.
Dort haben sich zwei Jungs, ca. 5 - 8 Jahre alt zu uns gesellt und ich dachte auf einmal "och sind die Jungs süß, glatt zum Verlieben" und schon gings los.
Plötzlich überkam mich Angst, ich entfremdete mich und versuchte mich abzulenken. Fühlte mich aber immer zunehmenderweise unwohl und wollte einfach nur weg; was ich dann ca. eine halbe Stunde später auch tat, obwohl ich gern noch länger auf dem Spielplatz gewesen wäre.

Jetzt bin ich so verzweifelt, dass meine suizidalen Zwangsgedanken wieder losgehen. Ich denke, weil ich mich als irre ansehe, krank, pädophil, was auch immer und ich immer wieder an diese Gedanken denken muss.

Die beiden Jungs sind wirklich total süß, vor allem der Lukas, der Kleinere der Beiden, sieht aus wie meine erste Liebe als ich so 13 war.

Sorry, es fällt mir etwas schwer das zu schreiben, denn ich habe Angst bzw. fühle mich total unwohl mit diesen Gedanken. Denn sie spannen immer weiter.... "was wenn ich mich an denen vergehe? Sie küsse?" Oh Gott, das kann man gar nicht schreiben, so schlimm ist das.... Hilfe..... dreh ich jetzt ganz durch?

Für mich ist klar, dass dadurch meine gegen mich gerichteten ZG wieder auftauchen, denn ich bin wieder an einem Punkt, wo ich mir selbst nicht vertraue...

Sch.... kennt das jemand?

Es musste raus, entschuldigt,

LG eure Bella
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Isabell

Mann, diese ZWangsgedanken sind schon was fieses! Die suchen sich doch immer ein Hintertürchen in Deinen Kopf.
Aus Sicht einer Nicht-Zwangsgedanken-Geplagten kann ich Dir aber bestätigen: Du bist weder pädophil noch sonst irre. Diese Gedanken, die habe ich genau so, bzw. es ist irgendwie mehr ein Gedankenblitz. Mir scheint das dann absurd (obwohl so konkret denke ich das nicht) und schon ist der Gedanke weg - und nur das macht den Unterschied zwischen uns. Bei Dir ist das genau so absurd, nur DIESEN Gedanken hält der Zwang einfach zurück und was bleibt ist die Angst. Klar hilft Dir das nicht so, wenn ich sage, es ist "nur" die Angst, die Dir der Gedanke macht, die Dich plagt, weil die Angst ist ja das, womit Du kämpfst. Zumindest kann ich Dir nochmal bestätigen, ich finde gar nichts aussergewöhnlich daran, dass man solche Gedankenblitze hat. Sie sind wirklich einfach absurd. Und irgendwie habe ich das Gefühl, es ist gut, dass Du den Gedanken formulierst und hier postest. Dann ist er nämlich exponiert und wir alle können ihm die Zunge zeigen.

Gruss Hanna
Patricia

Beitrag von Patricia »

Sexuelle Zwangsgedanken sind sehr, sehr häufig!!

Meist sind ZG von brurtaler Art, sexueller Art, Selbstzerstörerischer Art oder religiöser Art.

Diese sexuellen ZG sind also "normal" im Bezug auf ZG. Sie sind genauso zu behandeln wie die "üblichen" ZG. D.h. für sie gilt auch dass es sehr unwahrscheinlich ist dass man sie je in die Tat umsetzen wird.

Ich habe auch sexuelle ZG und finde sie auch furchtbar! Aber sie werden nie eintreffen, das kannst Du Dir da genauso sagen wie bei Deinen anderen ZG.

Ich muss leider auch beim Sex mit meinem Mann an eklige Dinge denken... ich denke dann das ist mein Vater, Stiefvater oder irgend ein anderer Gedanke der mich dann so anekelt dass ich am liebsten sofort abbrechen würde. Sex macht mir deswegen auch so gut wie nie Spaß, leider.
susi69

Beitrag von susi69 »

Hallo Isabell,

ja so ähnlich hatte ich das auch mal ne Weile. Das ist schon besch..... :cry:

Aber da kann ich Dir bestätigen, daß es wirklich der olle Zwang ist, der sich mal was Neues ausgedacht hat, um Dich zu prüfen. Und er hats anscheinend geschafft :roll: .
Ja und eben das Ding ist, Du traust Dir nicht. 8)
Trotzdem es sind ganz normale Gedanken, die jeder Mensch hat, nur eben, daß es bei Nicht-Zwänglern wirklich so wenig registriert wird, daß sie es manchmal gar nicht wahr nehmen, daß sie so was denken. (was für ein Satz...... :roll: ). Hanna hat das auch sehr treffend beschrieben.

Was meinst Du? Vielleicht beschäftigt sich Dein Hirnle nun nicht mehr mit den suizialen Quatsch?

lg Susi
Zoelita

Beitrag von Zoelita »

Hallo Isabell,

es tut mir sehr leid, dass die Gedanken Dich so quälen. Aber ich kann nur bekräftigen, was meine Vorschreiberinnen gesagt haben. Du bist weder pädophil noch verrückt. Ich habe auch sexuelle ZG(zumindest glaube ich welche zu haben, bisher mit niemandem darüber gesprochen). Das kommt einem ziemlich krank vor und ich kann verstehen, dass es Dir Angst macht. Ich kenne mich jetzt nicht so gut mit ZG aus und wie man mit ihnen umgeht. Aber ich versuche, mir dann immer zu sagen, dass diese Gedanken niemals in die Tat umgesetzt werden. Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.

Liebe Grüsse

Nina
Zora

Beitrag von Zora »

Liebe Bella!

Keine Angst! Das ist typisch ZG!!!
Ich hatte solche schrecklichen sexuellen ZG auch in bezug auf meine Tochter (z.B. beim Wickeln, da hatte ich immer Angst, ich würde nur noch auf ihre Vagina starren und sie vielleicht unsittlich anfassen etc.)...
Ich weiß, es ist schrecklich!! :cry:
Aber es wird vergehen, glaube mir. Während unserer Genesung gibt es immer Aufs und Abs, und jetzt hat es dich leider mal wieder erwischt.
Kopf hoch! So was wirst du niemals tun!
Übrigens: Menschen, die Angst haben, verrückt zu werden, werden NIE verrückt, denn die, die es werden, merken nicht einmal, wenn sie aus der Realität wegdriften... Du bist und bleibst bei klarem Verstand, es wird nichts schlimmes geschehen!
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo, hier kommt auch noch eine "alte Zwänglerin"! :wink:

Die Mädels haben das schon so toll geschrieben, dass ich mich nur noch anschließen kann:

Das sind gaaaaaaaaanz typische ZG, unter denen ich auch unsäglich gelitten habe! Wie bei Zora haben sie sich auf meinen Sohn bezogen und das hat mich fast an den Rande des Wahnsinns gebracht vor Angst. Ich konnte ihn kaum Wickeln, weil ich immer diese schrecklichen ZG hatte.

Du bist absolut nie und nimmer pädophil, sadistisch oder irre - nein, du bist eine ganz liebe und sensible Mama. Und durch diese Sensibilität gelingt es dem Zwang, dass du solche ganz normalen menschlichen Gedanken überhaupt bemerkst und dich zum Grübeln zu bringen.

Halte dir immer und immer wieder vor Augen - oder noch besser - schreib es dir ganz groß auf und hänge es an die Kühlschranktür: :wink:

"Das sind nur ganz normale menschliche Gedanken die jeder hat. Sie gehören zur menschlichen Natur dazu. Nur bei mir kommen sie ins Bewußtsein und daher bemerke ich sie und grüble darüber nach. Das ist nur der Zwang, nichts anderes. Ich kann mir absolut vertrauen und mir sicher sein, dass ich nie so etwas tun würde, es ist nur der Zwang der mir ein Schnippchen schlägt!" :wink: (Mal dir doch auch so einen lachenden Smilie hinten dran, das hilft noch mehr...)

Mir haben solche Sätze (die ich mir an gut sichtbaren Stellen aufgehängt habe) sehr geholfen, mein Gehirnkastel anders rum denken zu lehren. Und wenn ich mal wieder down war, hat mich mein Männe oft mal zum Kühlschrank gezerrt und mir laut vorgelesen, was da stand! Versuchs mal, das hilft echt!!!

Ansonsten keine Bange - es ist "nur" wieder mal der olle Zwang, der glaubt, dich durch seine neue Tarnung erschrecken zu können. Kann er aber ab jetzt nicht mehr - denn du weißt ja jetzt, was los ist. Und nicht vergessen: Ließ ihm immer wieder vor, was du dir auf die Zettel notiert hast!

Sei lieb gegrüßt von Zwänglerschwester Marika, die Gott sei Dank keine solchen BEWUSSTEN Gedanken mehr hat - die sitzen jetzt schön brav in der hintersten Reihe des Gehirnkastels.... :wink: :wink: :wink: dort gehören sie hin und dort dürfen sie auch ruhig sein... :wink: :wink: :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Isabelle,

obwohl's schon alle vor mir geschrieben haben, möchte ich dir auch noch mal sagen, dass du das niemals tun wirst. Die Zeilen, die du schreibst, hätten von mir sein können. Ich hatte fast ausschließlich sexuelle ZG gegen mein Kind und auch alle anderen Kinder. Es war die Hölle, auch ich hatte so unsägliche Angst verrückt zu werden oder es wirklich zu tun. HAB ICH ABER NICHT! Dein Zwang hat sich ein neuens Hütchen aufgesetzt und versucht dich jetzt aus einer anderen Ecke zu packen …

Genau, schreib' es dir am besten irgendwo groß auf, dass dies ganz normale Gedankengänge sind. Nur wir Zwängler bleiben dran hängen. Wenn du aber versuchst diese schlimme Gedanken einfach zu lassen, sie nicht zu bewerten, verschwinden sie auch wieder – EHRLICH!

Und übrigens heißen Zwangsgedanken in England "Krankheit des Zweifelns", was ich auch sehr passend finde.

Liebe Grüße
Julia[/u]
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Du...

Tja..es wurde schon alles gesagt...Isabell..

Bei mir schwanken die ZG ..d.h. ich habe sie...dann habe ich sie nicht.. :roll: Was ich sehr unglaublich finde ist die Tatsache..dass wenn es mir gut geht..denke ich: Jetzt denk etwas doofes..mach ich und dann passiert nichts..kriege keine Angst oder Verzweiflung, gar nichts..und ich lebe weiter..

Auch als es mir gar nicht gut ging..war auch so...die ZG schwankten immer wieder...mal ja und ganz stark, mal nicht so, mal gar nichts..
Jetzt ist alles viel besser geworden..na ja habe gerade meine Tage und mir geht es natürlich nicht so besonders..ehrlich gesagt..ich hasse meine Regel..
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo ihr Lieben,

mir machen diese Gedanken schon arg zu schaffen. Gestern abend lag ich im Bett und musste zwanghaft darüber nachdenken, wie es wohl wäre, sich an einem kleinen Kind zu vergehen, ob ich dabei etwas finden würde, ob ich zum pädophilen Monster mutiere und so weiter.
Es war nicht angenehm und auch wenn ich mich dafür schäme, möchte ich doch gern darüber schreiben.

@hanna: Früher machten mir solche Gedankenblitze auch überhaupt keine Angst, weil ich wusste, dass das totaler Schwachsinn ist. Heute ist das anders. Seit der Depression beziehe ich alles Negative auf mich und bleibe daran hängen.
Ähnlich verhält es sich mit Dingen die ich im Fernsehen sehe. Hier und da ein Kind tot, umgebracht von den eigenen Eltern, dann denke ich, "oh je, das wird dir auch passieren, du bist genauso scheiße wie diese Eltern...." bei schlimmen, unmoralischen Sachen packt mich der Zwang, alles Dinge, die ich nie denken würde, wenn ich nicht an an der Waffel hätte.
Du hast es trefflich ausgedrückt, wenn ich darüber schreibe, dann können wir im gemeinsam die Zunge zeigen und ich danke euch so sehr dafür.

@Pat: Mein Problem ist, dass ich zu 100 % bestätigt haben möchte, dass diese ZG nie ausgeführt werden und ein "unwahrscheinlich" reicht mir immer nie aus.
Dass dir der Sex unter diesen Umständen absolut keinen Spaß mehr macht, kann ich absolut verstehen. Sowas Ähnliches kenne ich auch. Manchmal, wenn wir im Schlafzimmer Sex hatten und unser Sohn neben uns schlief, kam ich mir total ekelig vor und dachte immer "oh gott, was wenn der Kleine dich anmacht, was wenn du ihn berührst..... dies ist und war auch immer total schlimm, sodass ich froh war, wenn der Sex vorbei war und ich endlich Zeit hatte, meine Gedanken zu kontrollieren...... Es ist ganz fies wenn man wirklich so ekelige Sachen denken muss ohne es zu wollen... ich kann dich absolut verstehen..... dir geht es ja wieder ganz gut, hast du diese ZG jetzt immer noch oder gehören sie zur Vergangenheit?

@susi: Leider beschäftigt sich mein Hirn immer noch mit dem suizidalen Mist. Gerade noch heftiger, da ich mir denke, "ehe ich jemand anderem etwas antue, dann doch lieber mir selber"... kannst du diesen Gedankengang verstehen bzw. kennst du ihn?
Allerdings komme ich meinen suizidalen ZG immer mehr auf die Schliche. Ich wäre nicht depressiv, wenn ich diese Gedanken nicht hätte, also müssen es ZG sein oder klingt das jetzt unlogisch? Und umso mehr Angst ich habe, umso stärker werden sie, je mehr Beachtung sie bekommen, umso mächtiger werden sie.
Es gibt für diese Gedanken oftmals offensichtliche Auslöser. Z. B. fand ich es für meinen Sohn total toll, mit größeren und kleineren Kindern auf dem Spielplatz zu sein, wie gern hätte ich das voll und ganz genossen. Ich schaffte es aber nicht mich zu entspannen, die Gedanken kreisten immer mehr um dieses Pädophile. Das konnte ich nicht ertragen, weil das überhaupt nicht mir entsprecht und darum jagen mich meine suizidalen ZG jetzt wieder wie wild, deswegen, weil ich total unmoralische Sachen denke..... meine Seele scheint damit nicht klarzukommen und ich ja auch nicht...... wenn immer wieder solche blöden Gedanken nicht wären, ja, mir würde es viel viel besser gehen..... nun haben diese blöden suizidalen ZG aber wieder neuen Nährboden, weil es neue Gründe gibt an mir zu zweifeln...... was wenn ich mich in ein Kind verliebe????? Oh Gott.... allein der Gedanke ist schon grausam für mich....

@zoelita: Darf ich fragen, was für sexuelle ZG du hast? Natürlich nur, wenn du das möchtest, da du schreibst, dass du noch mit niemandem darüber gesprochen hast?

@zora: Ich hatte solche schrecklichen sexuellen ZG auch in bezug auf meine Tochter (z.B. beim Wickeln, da hatte ich immer Angst, ich würde nur noch auf ihre Vagina starren und sie vielleicht unsittlich anfassen etc.)...
Du sagst es, ungefähr so gehts mir auch...... ich muss dann immer ganz perverse Sachen denken und wenn ich dann auch noch den Penis meines Sohnes anfassen muss, wenn er sich mal wieder von oben bis unten vollgekackt hat, dann denke ich sofort "siehste, das gefällt dir doch... du bist eine schreckliche Mutter... du hast solche Gedanken bei deinem eigenen Sohn...... " meine ZG drehen es dann im Kopf so als ob mir das gefallen würde/könnte und ich nur noch auf das "Tun" warte...... es ist die Hölle......
Überwiegend weiß ich, dass ich bei klarem Verstand bin, aber manchmal stecke ich so tief drin in der Spirale, dass ich denke, gleich die Kontrolle zu verlieren, da die innerlichen Impulse so stark werden und ein Ablenken nicht mehr geht..... dann falle ich erschöpft und total fertig zu Boden... fass mir an den Kopf und bete und hoffe dass es nur endlich vorbei ist..... man ey.... ist das normal?

@Marika: Kannst du dich mit den ZG, die ich habe, identifizieren? War dein innere Druck dann auch sehr stark und groß?
Eine Frage, sind das ganz normale, menschliche Gedanken, wenn ich zwanghaft darüber grübeln muss, wie es wohl wäre sich an einem Kind zu vergehen, sich in ein Kind zu verlieben etc? Ich komme mir dabei total krank vor und so als ob ich weggeschlossen gehöre.....
Ich hoffe dass auch meine Gedanken - und damit meine ich alle meine ZGs - irgendwann in der letzten Reihe der Vorstellung im Kopfkino sitzen und keine Macht mehr haben.... das wünsche ich mir so sehr......
Die Idee mit dem Zettel finde ich ganz toll und ich werde sie umsetzen... bis jetzt kam ich absolut noch nicht dazu, aber ich werde es nächste Woche schön groß zurecht basteln....

@jule: Ich kann mich daran erinnern, dass du damit auch Probleme hattest. Wie geht es dir denn derzeit? Habe keine genaue Ahnung mehr.
Mein Zwang hat mehrere Hütchen, einmal das mit dem Suizid, dann das mit dem pädophil sein, verrückt werden, ein Psychomörder zu sein, Angst die Kontrolle zu verlieren und das hat mir eigentlich schon mein Leben kaputt gemacht. Nachdem alles eingefallen war, kamen die suizidalen ZG dazu als Krönung des Ganzen und jetzt bin ich dabei alles Stück für Stück abzuarbeiten was schief gelaufen ist.... ich hoffe so sehr, dass ich dieser Krankheit irgendwann LEB WOHL sagen darf...... mehr wünsche ich mir nicht mehr... nur das.... das ist mein ganz individueller Wunsch......

@Bianca: Ich kenne dieses Schwanken der ZG, ist bei mir auch so. Mal habe ich sie, mal gar nicht, mal stark, mal impulsiv, mal schwach..... immer anders, aber immer schrecklich.....

Was ich sehr unglaublich finde ist die Tatsache..dass wenn es mir gut geht..denke ich: Jetzt denk etwas doofes..mach ich und dann passiert nichts..kriege keine Angst oder Verzweiflung, gar nichts..und ich lebe weiter..

Genauso gehts mir auch.... gehts mir gut, können mir z. B. die suizidalen ZG gar nichts, denn da weiß ich dass es totaler Schwachsinn ist, bin ich aber depressiv, dann glaube ich schon fast an die ZG..... ist das bei dir auch so ähnlich?
Mit den Tagen verhält es sich bei mir ähnlich. Kurz davor und währenddessen gehts mir körperlich und seelisch nicht gut.... bin total ausgelaugt und müde... neige zu Depressionen und weiß auch bis heute nicht warum....

So Mädels, ich habe jetzt wieder einen Roman geschrieben... ich hoffe es liest überhaupt jemand, wenn das so lang ist *g*...

Liebe Grüße

isabell, die sich jetzt wieder zwanghaft mit ihren Gedanken beschäftigen wird.... :cry:
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Mit den Tagen verhält es sich bei mir ähnlich. Kurz davor und währenddessen gehts mir körperlich und seelisch nicht gut.... bin total ausgelaugt und müde... neige zu Depressionen und weiß auch bis heute nicht warum....

Also, ich kenne eigentlich keine Frau, die während oder vor oder nach ihrer Periode nix hätte: schlechte Laune, Weinerlichkeit, Pickel. Alles mögliche halt.
Das ist doch normal! Also, es gehört ganz einfach zum Frau-Sein dazu. Wie sollte es denn möglich sein, ausser man nimmt eine Antibabypille (und da tauchen andere Probs auf), dass man gar nix spürt von seiner Periode? Dass es einem jeden Tag gleich gut geht???? Wie soll das gehen, ausser man ist eine Maschine.
Ich will jetzt nicht sagen, dass man das alles so klaglos hinnehmen muss, aber man kann es doch auch nicht wirklich ändern - es sei denn, man hätte ein ernsthaftes Hormonproblem oder so, dass haben aber doch auch die wenigsten, wenn wir ehrlich sind.
Ich für meinen Teil habe keine Lust, ständig meinen Zyklus - der sehr regelmässig ist - zu messen, irgendwas "einzufahren", zu 1000 Leuten Kontakt aufzunehmen, die dieses und jenes noch raten, messen zu lassen, am besten an diesem und jenem Zyklustag usw. Ja mei, da hätte ich für andere Dinge ja schlichtweg keine Zeit mehr.
Ich fahre ganz gut damit, auf meinen Körper zu hören. Wenn ich dann meine Tage habe, dann bin ich besonders nett zu mir, versuche Stress zu vermeiden und sage mir einfach: ja, ist halt so.
Nicht jedes PMS oder "komische" Gefühl während der Menstruation gehört in meinen Augen in die Hände von Fachärzten - oder zur Frau Buchner
:roll: Es ist einfach die Frage, WIE man damit umgeht. Wenn man sich einigermassen darauf einstellen kann, ist das doch schon die halbe Miete, oder?
Sorry, Bella, da bin ich etwas abgeschwiffen - zu dem eigentlichen Thema kann ich nichts sagen.
Zoelita

Beitrag von Zoelita »

Guten Abend Isabell,

es fällt mir jetzt doch schwer Deine Frage zu beantworten. Ich tu`s trotzdem. Die ZG handeln oft von meinem Vater. Ich seh Bilder vor meinem inneren Auge, wie kurze Filme von ihm und mir. Ich hatte auch schon ZG gegenüber meiner Tante. Am meisten jedoch richten sie sich gegen meine Tochter. Ich frage mich dann wie es wäre sie, naja, anders zu berühren. Das ist wirklich schrecklich. Ich schäme mich total dafür. Habe mich schon gefragt ob ich vielleicht selber missbraucht wurde und es verdrängt habe. Ich weiss es nicht. Manchmal quälen sie mich den ganzen Tag und manchmal kann ich sie wegschieben, mich irgendwie ablenken. Ich bin sicher, liebe Isabell, dass wir nie so etwas tun würden. Wir lieben unsere Kinder. Und überleg doch mal, das ekelt Dich so sehr an, dass Du es gar nicht tun KANNST. Mach Dir nicht so grosse Sorgen. Ich weiss jetzt gerade nicht. ob Du eine Therapie machst, aber wenn ja, dann sprich darüber. Ich werde das auch tun, sobald ich meine Therapeutin etwas besser kenne. Ich habe für mich schon so etwas wie eine Erklärung gefunden. Ich prüfe ständig geistig ob ich noch in der Realität bin. Das heisst, ich befinde mich in einer alltäglichen Situation, muss aber durch etwas Vertrautes überprüfen, ob die Situation real ist oder nur eine Einbildung. Das klingt jetzt ziemlich wirr, hilft mir aber, mich sicher zu fühlen. Ich glaube, mit den ZG ist es ähnlich. Ich bin einfach so unsicher, dass ich ständig eine Bestätigung brauche ob ich noch klar im Kopf bin. Ich weiss also, dass diese Gedanken total abartig sind und nie real werden. Oh je, ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht noch mehr verwirrt, wenn ja streiche alles bitte. Ich wünsch Dir alles Gute und gib nicht auf.

Liebe Grüsse

Nina
Zuletzt geändert von Zoelita am 01:09:2007 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Carlotta:

Es geht hier nicht um leichtes PMS...

Du verstehst es nicht, weil du es vielleicht nicht kennst...oder findest du es normal, dass man an diesen Tagen hässliche Zwangsgedanken hat..?

Es scheint so zu sein, dass es dir eigentlich sehr gut geht und sogar PPD gar nicht kennst.. da du vieles was wir durchgemacht oder noch durchmachen müssen gar nicht verstehen kannst, vielleicht weil du es nicht so stark erlebt hast...

Hier ein Link für dich zu PMS...dort steht, dass es einigen Frauen so schleckt geht, dass sie ein Antidepressivum nehmen müssen..
http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... ruell.html

Und hier hast du noch einen Bericht..vielleicht verstehst du jetzt worum es bei starkem PMS geht.

Früher habe ich über dieses "PMS" ein wenig den Kopf geschüttelt, ich dachte manchmal, wenn ich ab und einen Artikel aufschnappte, "wieder so'n neumodisches Zeugs, womit wieder weitere hypochondrische Leute auf den Gedanken kommen, sie hätten eine Krankheit."

Heute ist 2006 und ich bin nun selbst seit etwa zwei Jahren davon betroffen - ich hätte niemals gedacht, dass das PMS tatsächlich existiert bzw. eher nicht vermutet, dass es so dermaßen heftig ablaufen kann und meinen Körper auf eine solche Weise beeinflusst, als sei ich ihm hörig. Die, von mir nicht zu kontrollierenden Stimmungsschwankungen in Richtung starker Depressionen und Angstzustände, wie aggressives bzw. gereiztes Verhalten belasten mich am meisten.
Es ist deshalb für mich so arg, weil ich eigentlich ein sehr sanftmütiger und ruhiger Mensch bin, der nichts lieber hat als seine Ruhe. Ich habe in meiner Vergangenheit allerdings mehr als Extrem-Stress gehabt und ebenfalls auch traumatische Erlebnisse hinter mir. Vielleicht geht es den hier Betroffenen zum Teil ähnlich. Heute, nach langem Überlegen, wie sich das entwickelt haben könnte, meine ich, dass die Ausschüttung von Stresshormonen ebenfalls eine Wirkung auf die Verstärkung oder das Einsetzen von PMS haben könnte. Mein Empfinden zu Begin der Phase ist meistens zuerst mit einer plötzlichen Gereiztheit einhergehend. Die unterschwellige Aggressivität belastet mich dann am meisten. Die nächste Stufe ist das Fallen in eine Leere, ich habe an nichts mehr Spaß, habe Depressionen, die mir selbst schon Angst machen und fühle mich dieser Situation hilflos ausgeliefert, da ich es nicht kontrollieren kann. Es begleitet mich im Wechsel eine dermaßen große Überemotionalität, dass mir tatsächlich buchstäblich zum Lachen und zum Heulen zumute ist. Das ist ein Zustand, als befände ich mich in einer Kurzzeit-Neurose.

Heute schüttele ich längst nicht mehr den Kopf darüber. Ich bin erschrocken, wie sehr die Seele, der Geist, das Empfinden den körpereigenen Hormonen "ausgeliefert" ist. Mein Körper beherrscht mich während dieser 5 Tage (und sie kommen mir wie eine Ewigkeit vor). Damit komm' ich einfach nicht klar. Es hat ewig gedauert, bis ich mir überhaupt eingestanden habe, was mit mir los ist. Ich habe mich in Therapie begeben - die ich nach sieben Monaten abbrach, weil immer mehr und mehr der Meinung war, trotz schlimmer Erlebnisse ein starker Mensch zu sein, grundauf optimistisch und mit all diesen Dingen klar zu kommen, schaffe ich. Aber eben das PMS. Gegen dieses bin ich machtlos. Die hormonelle Versklavung meines Denkens, Fühlen und Handelns. Die alles begleitende depressive, dunkle Stimmung, die zu solchen Tagen in mir herrscht, ist für mich selbst schon zur Befremdlichkeit mir selbst gegenüber geworden. Es fühlt sich manchmal an, als wäre diese Über-Emotionalität und Depressivität während des PMS eine Art "spiegelverkehrte" Krankheit von Autismus.
Seine Gefühle nicht kontrollieren zu können, habe ich schon immer als recht unangenehm empfunden. Während der PMS-Phase bricht auch körperlich alles aus mir raus, was sich angestaut hat. Ich bekomme Hautekzeme, Herzrythmusstörungen, Schlafprobleme, Alpträume, das Gefühl tagsüber, neben mir zu stehen.
Es wird heute immer noch belächelt, aber ich beneide jede Frau, die einen normalen Hormonhaushalt und Zyklus hat und nicht davon betroffen ist.

Ist das PMS vorbei, dreht sich der Wind plötzlich abrupt in die andere Richtung: ich bin wieder optimistisch, lache, habe Lust - was zu unternehmen und fühle mich gut.
Nach 3 Wochen geht das Spiel dann wieder von vorne los. Diese Regelmäßigkeit macht mich mittlerweile schon am wütendsten. Wie ein ungebetener Gast fast pünktlich genau. Hinterher schäme ich mich zumeist tiefst für diverse Ausrutscher, die mir dann passiert sind, waren es nun Provokationen gegenüber Menschen, die ich eigentlich sehr liebe oder waren es Äußerungen, die ich gemacht habe und so nicht wiederholen würde. Es fällt unglaublich schwer, sich so akzeptieren zu sollen. Mein Frauenarzt rät mir nun dazu, dagegen Medikamente zu nehmen. Er ist der Meinung, die Symptome werden mit dem Älter eher stärker als weniger. Ich kann ihm diesbezüglich auch nur Recht geben. Mich belastet es, dass ich zu solchen PMS akuten Zeiten mir überflüssig vorkomme, alles keinen Sinn macht, mich die Welt da draußen anwidert, schlichtweg: ich bin dann dermaßen negativ, dass ich mir selbst auf meinen nichtvorhandenen Sack gehe, kurzum: ich gönne das meinem ärgsten Feind nicht. Nur: ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Ich möchte eigentlich keine Psychopharmaka dagegen einnehmen. Auf der anderen Seite aber kann ich ohne irgend eine Hilfe diesbezüglich auch nicht weitermachen.


Die gute Frau leidet nur 5 Tage darunter..es gibt aber Frauen, die in jedem Zyklus, 14 Tage lang darunter leiden müssen..
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Also erst schreibt die Frau:
Ich habe in meiner Vergangenheit allerdings mehr als Extrem-Stress gehabt und ebenfalls auch traumatische Erlebnisse hinter mir.

Und dann:
Ich habe mich in Therapie begeben - die ich nach sieben Monaten abbrach, weil ich immer mehr und mehr der Meinung war, trotz schlimmer Erlebnisse ein starker Mensch zu sein, grundauf optimistisch und mit all diesen Dingen klar zu kommen.

Tja, da hätte sie mal weiter machen sollen, denn dann könnte sie vielleicht besser mit ihrem Stress umgehen:

Heute, nach langem Überlegen, wie sich das entwickelt haben könnte, meine ich, dass die Ausschüttung von Stresshormonen ebenfalls eine Wirkung auf die Verstärkung oder das Einsetzen von PMS haben könnte.

Soweit ich Bella verstanden habe, hat sie oft ZG und depressive Gedanken, also nicht nur um die Periode herum. Ich hatte auch "immer" Angst, jedoch an den Tagen davor mehr, weil es mir eben körperlich nicht so gut ging. Irgendwie logisch, oder?
Ja, mir geht es jetzt sehr gut. Und die PPD in ihrer reinen Form (mit ZG usw) kenne ich nicht. Ich hoffe, ich darf trotzdem noch schreiben ;)
Was mir bei diesen Beiträgen nur so auf den Zeiger geht (und deshalb rede ich mich da in Rage) ist, dass der Eindruck entsteht (ähnlich wie bei der SD-Diskussion), würde man das PMS irgendwie in den Griff kriegen, wäre alles andere auch gegessen.
P.S. Es ist "wissenschaftlich" erwiesen, dass eine Therapie auch bei PMS mehr hilft als ein AD. Es gilt nämlich u.a. auch die seelischen (und nicht nur die körperlichen, hormonellen) Stressfaktoren auszuschalten, wie es bei dem Artikel ja deutlich rauskommt:
Während der PMS-Phase bricht auch körperlich alles aus mir raus, was sich angestaut hat. Ich bekomme Hautekzeme, Herzrythmusstörungen, Schlafprobleme, Alpträume, das Gefühl tagsüber, neben mir zu stehen.
Würde sie das alles vorher rauslassen, ginge es ihr bestimmt besser.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Bellchen und all die anderen lieben Damen!

Ja, ich kann deine ZG im Bezug auf deinen Sohn absolut nach voll ziehen - denn genau so hatte ich sie auch. Auch der Inhalt war identisch und abgrundtiefe Verzweiflung und Angst ebenfalls. Ich weiß sehr genau, wie schmerzhaft und einfach nur schrecklich sich diese Hölle anfühlt... *überdenkopfstreichel*

Und trotzdem: Ich habe es tatsächlich geschafft, diese ZG zu zähmen. Ich sage absichtlich "zähmen" (und nicht weg bekommen), weil es genau darum geht! Man die Biester gar nicht weg kriegen, sondern lernen sie - sie du auch schon schreibst - in die hinterste Reihe des Gedankenkinos zu verbannen. So wie es bei den gesunden Menschen auch ist. Und das ist machbar und erlernbar, diesen normalen Zustand von aufdringlichen Gedanken wieder herzustellen.

Mein Doc hat mir mal ne Liste "Für normale aufdringliche Gedanken" mitgegeben:

- Der Impuls jemanden zu verletzen oder zu schaden
- Der Impuls/Gedanke, etwas Schmutziges oder absolut Unpassendes zu sagen
- Der Gedanke, dass einer nahestehenden Person etwas zustoßen könnte
- Der Impuls, das Auto zusammen zu fahren
- Der Impuls, Haustiere anzugreifen oder zu töten
- Der Gedanke: ich wünschte er/sie wäre tot
- Der Gedanke, man könnte plötzlich ausrasten und um sich schlagen
- Der Gedanke, sexuelle Praktiken auszuüben, die ungewöhnlich/abartig sind
- Der Impuls, andere anzugreifen, zu bestrafen oder Gewalt anzutun
- Die Vorstellung, dass eine Katastrophe passieren könnte

Ich persönlich kenne alle diese Gedanken, aber "nur" Punkt 1, 8 und 9 wurden bei mir zwanghaft und das meinem Sohn gegenüber. Alle anderen habe ich auch schon mal irgendwie gedacht - auch vor der PPD - aber eben nicht zwanghaft, sondern einfach deshalb, weil solche Gedankengänge in der menschlichen Natur liegen und bei jedem vorkommen. Allerdings ist da der (achtung er kommt wieder, mein lieblings Fachbegriff :lol: ) "orbitofrontale Kortex" normalerweise in der Lage, diese als "unwichtig, weil nicht realistisch" auszufiltern und weg zu schmeissen. Und das funktioniert eben soooo schnell, dass wir diese Gedanken gar nicht richtig mitkriegen, sie uns keine Angst machen und wir sie vergessen. Und das alles passiert in Bruchteilen von Sekunden!

Also stimmt es, wenn du fragst ob solche Gedanken normal sind!!! Es ist "nur" das ZWANGHAFTE NACHDENKEN UND IMMER WIEDER DENKEN der selben, was krankhaft ist. Nicht der Gedanke ist krank, nein - der Zwang ist der, der gezähmt gehört. Und zwar nicht deshalb, weil du sonst irgendwann doch sowas tun könntest, sondern weil du einen enormen Leidensdruck durch diese Gedanken erfährst und sie dir deine Lebensqualität nehmen. Deswegen heißt es "zähmen" und nicht beseitigen.... diese Gedanken dürfen da sein und sind es sowieso bei jedem Menschen, aber eben so weit im Hintergrund, dass wir sie nicht mitkriegen und sie uns daher auch nicht belasten und ängstigen können.

Ich verstehe dich auch total gut, wenn du von Medienberichten schreibst, in denen Kindern etwas antan wird. Das hat mich auch ganz lange Zeit immer wieder neu in die Zwangspirale fallen lassen. Ich dachte immer, siehtste es gibt Menschen die tun sowas... wieso sollte dann gerade ICH nicht so was tun, gerade ich wo ich doch solche Gedanken habe!!! Ich konnte das paradoxe der ZG ewig nicht in mein Hirnkastel reinbekommen - verstanden hatte ich es zwar, aber nicht verinnerlicht.

Und das Paradoxe ist eben dies: Gerade WEIL WIR SOLCHE ZG HABEN, gerade deswegen werden wir sie mit 99,9 % Sicherheit NICHT ausführen. Es gibt für keinen Menschen auf dieser Welt die 100 % Sicherheit nicht irgenwann doch etwas schlimmes zu tun - da wäre die psychische Erkrankung dann aber eine andere, NICHT DIE ZWANGSERKRANKUNG! Mein Doc sagt immer, dass Zwängler noch weniger in der Lage sind, wirklich so was zu tun, als gesunde Menschen. Mein Doc brachte mir den Vergleich von 99.899999999.... % für "Gesunde" und 99,9999999 % für uns "Zwängler" für die Wahrscheinlichkeit NICHT an einer anderen psychischen Abnormität zu erkranken und sowas Unbegreifliches zu tun. Es gibt für nix auf dieser Welt eine 100 % Garantie - nur für den Tod, der uns alle irgendwann ereilen wird. Und für solche psychischen abnorme Menschen liegen schon in deren Lebensgeschichte ganz andere Dinge als Grundlage für deren Taten vor. Das hat mit Zwang oder Zwangsgedanken rein GAR NIX zu tun. Diese Menschen haben keine Zwangsgedanken, die ihnen Angst machen - sie empfinden schönes dabei.

Mein Psychiater sagte auch immer: "Das ist deren Geschichte und es sind deren Taten (gemeint waren Menschen aus Berichten, die was Grauenvolles getan hatten), das alles hat mit ihnen nicht das geringste zu tun." Dieser Satz hat sich irgendwann doch in meine Gehirnwindungen eingebrannt... :roll: :wink: und es hat "Klick" gemacht. Aber bis dahin habe ich in wohl x-male vor mir hergesagt, ihn gelesen und nieder geschrieben. :roll:

Zu PMS möchte ich sagen, dass es sicher ganz normal ist, wenn es einem rund um die Tage etwas "anders" geht, als sonst. Ich schreibe absichtlich nicht "schlecht geht". Denn wir sind Frauen, die einem Zyklus mit vielen Hormonen unterliegen und dieses Wechselspiel wirkt sich doch klarerweise auch auf unser psychisches Empfinden aus. Hormone beeinflussen den Gehirnstoffwechsel (was ja auch bei der PPD der Fall ist - der Hormonsturz nach der Geburt). Von daher dürfen wir seh wohl gereizter, empfindsamer, aggressiver (das bin ich dann immer... :oops: )verletzlicher usw. sein. Wir mit einer PPD spüren das dann aber noch intensiver, da wir noch verletzlicher sind, durch diese Krise. Dann ist es auch logisch, dass ZG schlimmer werden können. Ich hatte nicht bei jeder Regel automatisch mehr ZG, was bedeutet dass die Schwankungen bei mir nichts mit einer Hormonstörung zu tun haben. Wenn ich ein Tief mit hatte und gleichzeitig zufällig die Periode vor der Tür stand, gings mir noch schlechter und so wurden die ZG oft auch stärker.

PMS hat ganz viel mit Hormonen zu tun, keine Frage. Aber ich denke auch immer an den gesellschaftlichen Hintergrund: Das Bluten von Frauen war doch immer schon etwas worüber man nicht sprach, was "verpöhnt" war. Nicht umsonst mußten "menstruierende" Frauen früher in der hintersten Reihe in der Kirche sitzen, weil sie als "unrein" galten!!!! :shock: Und dieses Kischlee haben schon eindeutig die Männer gestaltet - bzw. zu einem Großteil die Männer. Blut galt ja auch immer schon als etwas was mit dem Tod in verbindung gebracht wurde. Männer bluten nur, wenn sie verletzt oder krank sind. Und diese Stempel wurde auch den Frauen aufgedrückt. Dabei ist Blut der "Saft des Lebens", wie man heute gerne sagt und die Menstruation sollte für jede Frau eine Zeit des "Innehaltens" sein, um das Bewußtsein unserer "Einzigartigkeit von uns Frauen" zu stärken. Man sagt, dass wir Frauen an unseren Tagen, uns körperlich öffen (wie auch bei der Geburt) und daher auch sehr aufnahmefähig für Neues und auch Spirituelles sind. Das wäre die richtige Zeit um zu meditieren, sich Gutes zu tun ... nicht aber ums sich zu trösten, weil "halt die Regel wieder da ist", sondern um sie zu "feiern" als Ereigniss, dass Leben schenken kann. Und welcher Mann kann das schon, Mädels? :roll:

Hoffe, es war jetzt nicht zu sehr abgehoben :wink: , aber ich bin der Meinung, dass die Regel nix zum verstecken ist, sondern etwas Einzigartiges darstellt, dass von der Gesellschaft mit großem Respekt und Staunen betrachtet werden sollte!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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