seit gestern abend überrollt mich wieder ein schlimmes Tief und ich habe langsam aber sicher Angst, doch durchzudrehen, mir was anzutun oder einfach nie mehr gesund zu werden.
Die letzten drei Wochen hatte ich ganz ganz selten Suizidgedanken, sie waren nahezu weg. Dann kam ganz langsam das mit den ZG gegen Kinder und nun wieder meine immerwährenden Zwangsgedanken gegen mich und dass ich am liebsten vom Balkon springen würde.
Wisst ihr wie es mich ankotzt dass ich euch schon wieder volljammern muss? Ich hoffe dass es niemanden stört, denn ich weiß doch sonst auch nicht wohin mit meinen Gedanken.
Heute morgen wache ich auf und denke sofort: "Ich will nicht mehr, ich bringe mich jetzt um." Bums, der Tag ist gelaufen. Kaum die Augen auf, schon kommt der Hammer, das darf doch wohl nicht wahr sein.
Gestern nachmittag ging es mir sowas von gut, ich dachte mal wieder es endlich geschafft zu haben und kaum wird es abend, kommt es innerlich hochgekrochen und überrollt mich ganz.
Mein Kopf plant dann meinen Suizid und ich identifiziere mich mit allem was ich je darüber gelesen habe. Dann spinnt mein Kopf noch mehr und nimmt das alles an, versucht mir zu erklären, dass ich doch suizidal bin, obwohl meine Therapeutin meint, dass ich überhaupt nicht suizidal bin. ABER WARUM LÄSST MEIN KOPF MICH DANN MIT DEM THEMA NICHT ENDLICH IN RUHE?
HÄTTE ICH DIESE GEDANKEN NICHT, WÄRE MEIN LEBEN TOLL!!!!!!1 Ok, etwas gäbe es sicherlich noch trotzdem zu ändern, aber es gibt keinen Grund für irgendeinen Selbstmord, wieso komme ich auf sowas, warum gerade auf sowas?
Ich denke ständig, dass es bei mir um Leben und Tod geht, dass ich mir was antue und und und. Mein Kopf ist davon total überzeugt und ich kämpfe immer dagegen an, es nicht doch zu tun.
Mädels, versteht ihr mich? Warum haben mich diese Gedanken so im Griff, warum können sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich will das nicht mehr, ich könnte heulen vor Wut und Verzweiflung. Es kann doch nicht sein, dass es bei mir so extrem schwankt. Von total gut bis mega schlecht.
Ich will den Mist echt nicht mehr haben, sonst dreh ich durch.... das hält doch kein Mensch aus, oder? Wie soll man das denn aushalten?
Mensch Bellchen, lass dich mal feste drücken!!!! *indenarmnehm*
Deine Verzweiflung ist absolut zu verstehen. Dieses Auf und Ab, grad was die ZG auch betrifft, ist so zermürbend dass man am liebsten manchmal nur noch schreien würde. Wie du ja weißt, hab ich das auch getan - in mein Kissen rein...
Du hast zwei Gefühle geschildert: Verzweiflung und Wut! Und die Wut ist sehr gut!!! (reimt sich sogar... ) Und du hast nichts von Angst geschrieben - vordergründig fühlst du WUT! So wars bei mir auch. Mit der Zeit waren die Angst und die Panik nicht mehr vorherrschend wenn ich mal wieder ZG hatte, sondern die Wut und eben die Verzweiflung. Aber diese beiden fühlen sich viel kraftvoller an, findest du nicht? Natürlich ist es trotzdem zum heulen und schreien - aber es ist was ganz anderes wenn man das vor Wut tut. Ich weiß heute, dass diese Wandlung der Emotionen zum Prozess des "Zähmens der ZG bzw. der Depri" gehört haben. Angst und Panik läßt einen erstrarren, Wut und auch die Verzweiflung lassen einen aber auch Taten setzen und einen sagen - so, jetzt erst recht! Denn gleich danach kommt der Trotz!
Bei wieviel mg Cipralex bist du jetzt? Ich mußte auf 30 gehen, bis ich bei den ZG einen Ruck gemerkt habe.
Mit der Wut im Bauch kann man viel schaffen und deshalb sage ich eindeutig "JA" zu deiner Frage: Ja, du wirst es eines Tages schaffen!!!
Hoffe, ich konnte dir ein bissl Mut machen und drück dich feste!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ich weiß dass du eine unter uns bist, die ihre Gedanken dahin befördert hat, wo sie hingehören. Das ist super schön und es freut mich sehr für dich. Es zeigt schon, dass man seine ZG in den Griff bekommen kann, aber warum scheitere ich jetzt schon so lange daran sie in den Griff zu bekommen?
Ich bekomme es nicht hin. Sie sind für mich nur eine Last, eine Qual, es kostet so viel Energie, sich damit manchmal wirklich 24 h am Tag zu beschäftigen.
Bei mir dreht es sich meist nur um Suizid, wobei ich nie gedacht hätte, dass ich jemals an sowas denken würde. Leider ist es der Fall und ich weiß nicht damit umzugehen.
Immer denke ich, dass ich mich sowieso umbringen werde, weil die inneren Impulse mich dazu drängen wollen und dann bin ich so verzweifelt, dass ich denke, ich tu es wirklich gleich. Kann man das verstehen?
Ich habe so viel darüber gelesen, aber immer tauchen diese Suizidgedanken immer mit Depressionen auf, wenn ich googel. Das zieht mich runter, da ich immer der Meinung bin: "Hey, deine ZG sind gefährlich, Depressive haben diese Gedanken und viele bringen sich letztendlich um." Das ist so verinnerlicht, dass ich wirklich glaube so zugrunde zu gehen. Mich lässt das alles nicht mehr los. Ich suche immer wieder nach Anhaltspunkten, dass ich suizidal bin, nur um mich in Angst und Schrecken zu versetzen, nach dem Motto: "Siehste, du bist suizdal, du wirst dich umbringen." Und schon komme ich nicht mehr raus aus der Nummer, verzweifle immer mehr und immer mehr.
Dies geht jetzt schon so lange so. Klar, ich hatte Phasen wo ich keine Suizidgedanken hatte, denn sie sind mein einzigstes Problem. Sie nehmen mir alles, jegliche Lust am Leben, Lebensfreude, Zuversicht, Hoffnung. Alles ist weg, wenn diese Gedanken da sind, dann gibts nur mich und mein Loch, dass keine Auswege mehr bietet.
Wieso schaffen diese Gedanken es mich sowas von fertig zu machen? Ich denke wirklich, dass ich das nicht mehr aushalte, wo soll denn das enden? Dass ich fest fixiert irgendwo in der Klapper lande und keine Hoffnung mehr in Sicht ist?
Ich habe sehr große Angst davor, dass diese Gedanken sich bewahrheiten. Im Gegensatz dazu bin ich tieftraurig, dass wir alle irgendwann einmal sterben müssen. Z. B. bekomme ich Panik, nur wenn ich mal zum Arzt muss, weil ich denke, dass er dann eine schlimme Krankheit körperlicherseits diagnostiziert und ich sterben werde. Das ist das komplette Gegenteil von meinen ZG, die Angst vorm Tod und dem Ende.
Es ist paradox, Angst vorm Tod haben, aber gleichzeitig sich umbringen wollen? Ich verstehe das nicht. Sobald ich nur "Suizid" lese, gehts wieder los und ich kann nichts tun. Sofort will mein Kopf, dass ich mich umbringe und ich verstehe überhaupt nicht warum.
Was gäbe es für Gründe sterben zu wollen? Letztendlich nur einen einzigen: Damit das Ganze im Kopf endlich aufhört.
Das ist der einzige Grund.
Ich liebe mein Kind, mein Leben, wenn ich nur nicht so viel Schiss davor hätte und die Gedanken mich nicht immer zum Ende drängen wollten.
Ich steigere mich in die Gedanken jedesmal so sehr rein, dass dann die Impulse kommen und dann denke ich: "Ich habe keinen Bock mehr, ich bring mich um." Nicht mal das will ich absichtlich denken, nein, aber es ist so stark.
Ein mittelprächtiges Hoch von drei Wochen, es war so schön. Warum stürze ich jedesmal so tief?
Sind es wirklich nur ZG oder ist es doch ernst? Diese Frage such ich immer beantwortet und finde im Netz nur, dass sie äußerst gefährlich sind. Meine Therapeutin sagt das Gegenteil, alle Ärzte sagten bisher das Gegenteil, aber ich, ich kann es nicht glauben und habe die schlimmsten Visionen, wie ich mich gleich umbringe und so weiter.
Mädels, manchmal verwirren mich die ZG so sehr, dass ich überhaupt nicht mehr weiß, was ich will, will ich sterben, will ich es nicht? Warum will ich es? Was ist so scheiße an meinem Leben?
Darauf gibt es keine Antwort, mein Zwang sagt mir immer nur wieder, dass ich sterben will. Er, der Zwang sagt es, nicht ich. Wenn diese ZG nicht wären, wäre ich glücklich.
Es ist zum Mäuse melken...... morgen habe ich Therapie und wieder werde ich vor meiner Therapeutin sitzen und vielleicht weinen, weil es mir so schlecht geht. Warum bekomme ich diese Gedanken nicht weg? Nichts hilft an akuten Tagen, gar nichts.
es tut mir sehr leid, dass es Dir gerade soooo schlecht geht. Das erinnert mich an meine schlimmsten Zeiten während der PPD.
Aber, ich kann Dir versichern, dass DU es auch schaffst, wieder gesund zu werden! Schau mal, Du hast geschrieben, dass Du schon mehrere Wochen keine Selbstmordgedanken mehr hattest und plötzlich sind sie wieder aufgetaucht.
Morgen bist Du ja bei Deiner Therapeutin! Ist sie auch für Deine Medikamente zuständig? Mit Sicherheit kann Dir der Arzt ein Notfallmedikament geben, damit Du aus der momentan schrecklichen Situation besser rauskommst.
Die Krankheit verläuft in Wellenform; es gibt Zeiten, da geht es einem richtig gut (die hattest Du doch auch schon) und dann packt einen wieder ein übles Tief, mit allem Drum und Dran. Dann sieht man wieder kein Licht am Ende des Tunnels. Aber die Helligkeit kommt wieder, ganz sicher!
Und nochmal was: Du steigerst Dich nicht absichtlich in die "blöden" Gedanken hinein - sie kommen einfach, ohne dass Du es möchtest. Das ist ja das Schlimme!
Hoffentlich geht es Dir morgen schon (etwas) besser und Du hast wieder etwas mehr Hoffnung auf Heilung der verflixten Krankheit!
Ich denk an Dich und wünsch Dir alles, alles Gute!
Ich kann Dich zur Zeit leider nicht aufmuntern, ich will Dir nur sagen daß Du nicht alleine bist und ich zur Zeit auch wieder durch die Hölle gehen muß!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft diese besch... Zeit schnell zu überwinden!!!
Du wirst das ganz sicher schaffen! Im Moment kämpfst du gerade gegen Windmühlen, nämlich die Zwangsgedanken. Den Kampf kannst du nur gewinnen, indem du die Angst annimmst.
Ich denke deine Suizidgedanken sind ein Symptom dafür, dass da ein Problem versteckt ist, vor dem du davonlaufen möchtest. Auf den Grund des Problems kannst nur du selber kommne, indem du deiner Angst nachspürst. Ich hoffe, du hast eine gute Therapeutin, die dich unterstützt.
ich sehe es auch so: die Suizidgedanken sind "nur" ein Symptom. Inhaltlich sind diese Gedanken völlig sinnentleert. Dieses Symptom ist sozusagen nur ein Ventil für irgendetwas anderes, was in dir schlummert und das gilt es herauszufinden. Genauso wenig, wie ich Kinder missbrauchen wollte, möchtest du dich umbringen. Versuche HINTER die Gedanken zu schauen!
Und versuche dich nicht mit anderen zu vergleichen … klar, einige haben es hier schon geschafft und das macht Hoffnung. Aber nicht nicht jede Frau geht den selben Weg und deshalb dauert es auch unterschiedlich lange. Auch du wirst aus dem ganzen Mist wieder rauskommen!!!
Wovon ich auch abraten würde, ist die ständige "Recherche" im Internet. Das führt doch zu nichts, außer noch mehr Angst und Panik, dass du dir was antun könntest. Das nährt nur weiter deinen Zwang! Ich würde da völlig von ablassen, ehrlich! Ich habe das anfangs auch gemacht und das hat mich nur immer weiter reingerissen. Vertraue deinem Arzt und deiner Therapeutin und messe nicht, was irgendwo im Internet geschrieben steht, zuviel Bedeutung zu.
ich war heute zur Therapie und wir haben nicht über meine Gedanken gesprochen, sondern über einen etwaigen Auslöser. Wir fanden auch einen oder bzw. ein paar. Aber ich kann mich nachwievor nicht mit meinen zwanghaften Suizidgedanken abfinden und habe sehr große Angst davor, dass es nie besser wird und ganz aufhören wird.
Das macht mich im Moment sehr fertig. Ich will doch so gern leben, was für eine Funktion haben diese Gedanken?
@Anke: Ging es dir während deiner schlimmsten Zeit der PPD auch so wie mir? Wie hast du es überstanden?
Meine Therapeutin ist nicht für meine Medikamente zuständig. Meine Gedanken wurden als Zwangsgedanken diagnostiziert, da wird es auch mit Medikamenten nicht ganz leicht diese wegzubekommen. Wir sind allerdings dahintergekommen, dass diese Gedanken bei mir eine Funktion haben. Sie wollen mich hindern, klar, aber inwieweit ich da jetzt ran muss, weiß ich überhaupt nicht. Sie hindern mich daran, mein Leben so zu leben, wie ich es wirklich will. Bleibt die Frage, ob sie verschwinden, wenn ich alles getan habe was zu tun ist.
Du sagst, die Krankheit verläuft in Wellenform. Bisher kann ich den Verlauf so bestätigen. Ich hatte schon viele gute Phasen, rutsche aber immer wieder heftigst ab. Kommt denn dann irgendwann auch eine Welle nach oben und bleibt oben oder muss ich mit den Wellen für immer leben?
@Melli: Hast du solche Gedanken wie ich? Habe dir auch in deinem Thema gepostet.
@Karin: Ich denke deine Suizidgedanken sind ein Symptom dafür, dass da ein Problem versteckt ist, vor dem du davonlaufen möchtest. Auf den Grund des Problems kannst nur du selber kommne, indem du deiner Angst nachspürst. Ich hoffe, du hast eine gute Therapeutin, die dich unterstützt.
Meine Gedanken haben eine Funktion; mich vom Leben abzuhalten. Sie treten auf nach Enttäuschungen, die in meiner Familie liegen. Niemand hält es für nötig, mir unter die Arme zu greifen, nicht mal meine Mutter, sie ist viel zu sehr mit sich beschäftigt. Mein Partner auch nicht, ich fühle mich ungeliebt, alleingelassen und verzweifle deswegen wahrscheinlich so sehr.
Meine Therapeutin unterstützt mich schon ganz gut, aber sie arbeitet so dass wir nicht weiter auf meine Gedanken immer wieder eingehen, sondern an den akuten Problemen wo sie die Zusammenhänge zu den ZG sieht.
Was bringt es mir immer wieder zu hören, dass diese Gedanken in meinem Fall ungefährlich sind? Das hilft fünf Minuten und nicht länger, so arbeiten wir zusammen.
Ich denke halt immer, dass sie saumäßig gefährlich sind, weil ich im Netz immer über Suizidgedanken lese und alle wollen sich umbringen die das haben. Was soll da bei mir anders sein? Ich bin immer so fest davon überzeugt, dass mir das auch passiert, weil ich nie etwas über speziell diese Zwangsgedanken in Form von Suizid lese, die ungefährlich sein sollen. Im Gegenteil, ich lese immer nur, dass es total gefährlich ist. Wie soll ich da jemals glauben, dass sie ungefährlich sind?
@Julia: Magst du mir verraten was hinter deinen Gedanken gesteckt hat?
Wie ich gerade geschrieben habe, lese ich immer dass Suizidgedanken gefährlich sind und darum denke ich auch, dass sie bei mir gefährlich sind. Nirgends kann man lesen, dass Suizidgedanken auch ungefährlich sein können. Das verunsichert mich total.
Ich lese etwas über Menschen, die diese Gedanken haben und kann mich damit voll identifizieren, nahezu zu 100 %. Manche davon wollen diese Gedanken auch nicht haben so wie ich, aber identifizieren sich trotzdem damit. Es geht nicht in meinen Kopf, dass ich - gerade ich - etwas Ungefährliches haben soll, wenn doch alle anderen sonst auch solche gefährlichen Gedanken haben?!!! Verstehst du was ich meine?
Ich möchte mich nicht umbringen, nein, aber mein Zwang sagt mir, dass ich das möchte. Wie eine innere Stimme, die mir befiehlt, die meine Gefühle lenkt und was ist wenn die Gedanken mich dazu zwingen wollen? Wie lange soll ich dem denn standhalten? Werden sie je gewinnen?
Ich bin total verwirrt und möchte doch einfach nur dass diese blöden Gedanken aufhören, nur das, mehr will ich doch nicht. Wenn sie nicht wären, könnte ich leben.
Du hast Recht, ich sollte wahrscheinlich wirklich nicht so viel im Netz lesen darüber, aber es verleitet einen so sehr dazu, wenn es einem so schlecht geht.
Ach Mädels, heute hat sich wieder jemand umgebracht. Ich kenne diese Frau nicht, aber es hat mich wieder runtergerissen. Sie hat vier Kinder hinterlassen und sich selbst in einem Schuppen angezündet. Wisst ihr wie mich das innerlich zerreißt? Es war in einem Örtchen ca. 30 km entfernt, meine Mama arbeitet dort in einer Arztpraxis.
Es ist schlimm, warum muss sowas passieren? Warum nehmen sich Menschen das Leben? Warum?
Ich verstehe dann oft die Welt nicht mehr und fühle nur tiefen tiefen Schmerz!
Meine Therapeutin unterstützt mich schon ganz gut, aber sie arbeitet so dass wir nicht weiter auf meine Gedanken immer wieder eingehen, sondern an den akuten Problemen wo sie die Zusammenhänge zu den ZG sieht.
Was bringt es mir immer wieder zu hören, dass diese Gedanken in meinem Fall ungefährlich sind? Das hilft fünf Minuten und nicht länger, so arbeiten wir zusammen.
Du, das hat mein Thera auch immer gemacht. Also, irgendwann ist er nicht mehr auf meine 1000.te Beschreibung einer PA eingegangen, sondern hat versucht, sie zuzuordnen, also: warum habe ich eigentlich eine? Langsam sind wir dann immer näher an den Ursprung meiner Ängste gekommen.
Es bringt Dir nämlich auf Dauer nichts, wenn sie Dir immer wieder erklärt, dass nix passiert: Du selbst musst es spüren, merken, begreifen.
Du hast Dir doch schon gute Antworten gegeben, dass die Gedanken Dich davon abhalten, so zu leben, wie Du willst. Vielleicht fühlst Du Dich einfach nicht gut aufgehoben, bei deinem Partner zb. Ich bin sicher, du kommst irgendwann dahinter, was dir deine Gedanken sagen wollen. Auf jeden Fall signalisieren sie Dir, dass Du mit etwas nicht zufrieden bist, dich aber noch nicht traust, das zu ändern, zb weg von der "Opferrolle", nicht geliebt werden etc. Du kriegst das schon hin, die Zeit heilt wirklich alle Wunden.
meine Therapeutin ist auch nicht auf die Gedanken an sich eingegangen (inhaltlich sind sie ja auch "nur" Gedankenmüll – da gibt es gar nicht viel zu besprechen). Wir haben auch immer geschaut WARUM sie da sind. Die Gedanken haben sich sozusagen vor die eigentliche Problematik geschoben. Wie ein Signal, dass einem sagen will, dass man eben doch hinschauen soll.
Was bei mir hinter den Gedanken stand, kann ich hier nur kurz anreißen. Bei mir ging es viel um meinen Perfektionismus, um meine starke Rolle, die mir innerhalb meiner Familie immer wieder zugewiesen wurde und dich ich auch dankend angenommen hatte. Davon musste ich mich lösen. Ich musste mir eingestehen, dass auch ich nicht immer funktionieren kann, dass ich auch an meine Grenzen stoße und dieses dann auch äußere. Das Leben läuft nicht immer so perfekt, wie es für andere manchmal den Anschein hat. Und ich "brauchte" die Krise um genau auf diesen Misstand aufmerksam zu machen … Ich weiß nicht, ob man das jetzt versteht :).
Durch meine Krise habe ich gelernt, Grenzen zu setzten, sage, wenn es mir schlecht geht usw. Das ist nur ein kleiner Teil, aber es ist ja auch so, dass es bei jedem natürlich etwas anderes ist, was ZG, Panikattacken, Depressionen usw. auslöst. Aber es gibt immer Auslöser und ich finde, du bist doch – mit Hilfe deiner Therapeutin – auf dem Weg, diese zu finden.
Trau dich hinzuschauen und auf das was hinter den Gedanken liegt, zu hören.
Deine Gedanken haben nicht die Funktion dich vom Leben abzuhalten! Diese Gedanken sind ein Selbstschutzmechanismus, um dich vor Angst und Schmerz zu schützen. Das Problem in deiner Familie hast du erkannt. Solange sich an dieser Situation nichts ändert, werden die Gedanken wahrscheinlich nicht verschwinden. Du willst leben, aber nicht so unglücklich, wie du jetzt bist. DAS will dir deine Seele sagen. Darum bringt es gar nichts auf diese Gedanken einzugehen, sie sind nur ein Wegweiser. Erwarte nicht, dass die Anderen sich ändern. Nimm die Situation in Angriff. Was kannst du in deiner Partnerschaft ändern? Wäre dein Partner zu einer Paartherapie bereit? Willst du die Partnerschaft weiterführen?
Isabell, ich versteh dich so gut, weil ich in der gleichen Situation war - ohne Hilfe und Unterstützung. Ich musste monatelang um das Leben meines Kindes fürchten, er war ein Frühchen. Und mein Partner hatte null Verständnis, hat mich als Versager hingestellt. Denn für ihn war alles bestens in Ordnung. Und er war nicht bereit etwas zu ändern. Als Tristan 2 Jahre war, habe ich mich von seinem Vater getrennt. Ich konnte nicht mehr. Es war hart, aber von da an ging es mit meinem Selbstbewusstsein wieder bergauf. Von meiner Mutter habe ich auch gelernt mich zu distanzieren, wenn sie negativen Mist auf mir ablädt. Das Verhältnis zu meinem Kind ist nach einer kritischen Phase so intensiv und harmonisch geworden, wie ich das immer gern gehabt hätte (mit kleinen Ausnahmen ). Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.
Übernimm die Verantwortung für dein inneres Kind. Es schreit um Hilfe! Der erste Schritt ist am schwersten, die anderen folgen von alleine.
Mach den ersten Schritt, egal wie er aussieht. Meine Therapeutin hat mir mal gesagt, am schlimmsten ist die Handlungsunfähigkeit, die lähmt. Es ist egal was man tut, Hauptsache man tritt in Aktion.
Ich hatte in meiner schlimmsten PPD-Zeit auch schreckliche Zwangsgedanken und Selbstmordgedanken. Aus diesem Tief kam ich vor allem durch meinen Klinikaufenthalt wieder raus, ohne den ich heute wahrscheinlich nicht mehr leben würde. Während dieser Zeit bekam ich teilweise 3 verschiedene Medikamente und hatte u. a. viel Gesprächstherapie. Das waren die für mich wirksamsten Behandlungen. Zudem haben mich meine Eltern wo es ging unterstützt und mir immer wieder gesagt, dass ich wieder ganz gesund werde.
Nochmals zum Krankheitsverlauf: der "Wellenverlauf" stimmt, aber mit der Zeit werden die Hochs länger und die Tiefs kürzer und auch nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Generell geht es aber dennoch "bergauf" in Richtung Heilung! Ich konnte damals auch teilweise schlecht erkennen, dass ich Fortschritte mache - das konnten besser die Ärzte bzw. meine Eltern, also das Umfeld, erkennen.
Was auch schon angesprochen wurde ist die Partnerschaft. Meine damalige Ehe ging durch die PPD in die Brüche - ich habe mich von dem Vater meines Sohnes getrennt. Von dem Moment an, ging es mir spürbar besser - auch wenn das Leben als Alleinerziehende nicht immer einfach war.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Geduld. Es wird wieder gut!