Beitrag für Pro7 die Zweite

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Ihr Lieben,
ich bin z.B. gerade dabei (vielleicht auch mit Hilfe einer Frau hier aus dem forum) darüber nachzudenken oder es aber dann auch umsetzen, ein Buch zu schreiben. Wie manche vielleicht wissen, habe ich keine reine PPD, also keine ZG´s etc, sondern vielmehr eine Angststörung, die jedoch mit der Geburt meiner Kleinen wieder ausgebrochen ist, also nix mit glücklicher Muddi :( Insofern zähle ich mich schon zum weitesten Kreis der PPD-Betroffenen. Ich weiss noch nicht, wie es aufgebaut sein soll, das Buch. Da ich ja aus der Werbung und nicht dem Journalismus komme, würde ich mir ein fachliches Werk nicht zutrauen, aber so etwas wie ein "Tagebuch", Erfahrungsbericht, durchaus auch mit einer etwas unterhaltsamen Rahmenhandlung (bitte nicht aufstöhnen, Sonrisa, da wird es eher auch um tragisch-komische Momente gehen, die ich persönlich erlebt habe, und auch meine Beziehung zum Therapeuten wird vielleicht ein bisschen auf die Schippe genommen, weil ich selbst oft lachen muss über mich). Lange Rede: ich denke, in Schriftform - wie auch immer die aussieht - ist so ein Thema besser aufzubereiten. Es könnte ja auch ein Anhang mit "Geschichten" einzelner Frauen geben, das fällt vielen vielleicht nicht ganz so schwer (siehe hier das Forum). Ansonsten würde ich auch "Werbung" machen, also Flyer, Handzettel etc in Arztpraxen, bei der Hebamme etc auslegen. Mit dem Absender unseres Forums. Liebe Grüße Charlotte
sonrisa

Beitrag von sonrisa »

Hi Charlotte,

tragisch-komische Momente... JA GENAU!!!

Ich hab eine Art Tagebuch geführt (mehr so mit Aufsätzen zu einzelnen Themen) - beg. 6 wo vor d Geburt, endend jetzt irgendwann... Und das wird auch ein Buch, meine Therapeutin wird das Vorwort schreiben... Ich hab halt eine recht ironische Art - auch selbstironisch, meine Therapeutin sagt, sie lacht sich zeitweise kringelig mit meinen Formulierungen... ;-) Aber es ist trotzdem sehr ernst... Mir sehr vielen SEHR ERNST gemeinten Botschaften...

Alles Liebe,

S.
Charlotte Marek hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,
ich bin z.B. gerade dabei (vielleicht auch mit Hilfe einer Frau hier aus dem forum) darüber nachzudenken oder es aber dann auch umsetzen, ein Buch zu schreiben. Wie manche vielleicht wissen, habe ich keine reine PPD, also keine ZG´s etc, sondern vielmehr eine Angststörung, die jedoch mit der Geburt meiner Kleinen wieder ausgebrochen ist, also nix mit glücklicher Muddi :( Insofern zähle ich mich schon zum weitesten Kreis der PPD-Betroffenen. Ich weiss noch nicht, wie es aufgebaut sein soll, das Buch. Da ich ja aus der Werbung und nicht dem Journalismus komme, würde ich mir ein fachliches Werk nicht zutrauen, aber so etwas wie ein "Tagebuch", Erfahrungsbericht, durchaus auch mit einer etwas unterhaltsamen Rahmenhandlung (bitte nicht aufstöhnen, Sonrisa, da wird es eher auch um tragisch-komische Momente gehen, die ich persönlich erlebt habe, und auch meine Beziehung zum Therapeuten wird vielleicht ein bisschen auf die Schippe genommen, weil ich selbst oft lachen muss über mich). Lange Rede: ich denke, in Schriftform - wie auch immer die aussieht - ist so ein Thema besser aufzubereiten. Es könnte ja auch ein Anhang mit "Geschichten" einzelner Frauen geben, das fällt vielen vielleicht nicht ganz so schwer (siehe hier das Forum). Ansonsten würde ich auch "Werbung" machen, also Flyer, Handzettel etc in Arztpraxen, bei der Hebamme etc auslegen. Mit dem Absender unseres Forums. Liebe Grüße Charlotte
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo an alle!

Ja genau, liebe Sonrisa -aufklären BEVOR alles aus den Fugen gerät. Das Thema würde meiner Meinung nach in jeden Geburtsvorbereitungskurs gehören oder mindestens nach der Geburt auf der Wochenstation sollte man darauf achten bzw. es mal ansprechen.

Als Begründung, warum man es nicht tut, heißt es ja immer wieder nur: Man will den Frauen keine Angst machen. Ehrlich gesagt - das ist Schwachsinn - denn wenn man über etwas Bescheid weiß, nimmt das die Angst. Natürlich ist die Schwangerschaft, Geburt und die Zeit im Wochenbett eine äußerst sensible Momente. Aber über andere Risiken klärt man die Frauen ja auch auf. Daher gehört das Thema PPD unbedingt dazu.

Ich werde meine Hebamme bei der nächsten Sitzung fragen, ob sie das Thema nun auch in ihrem Geburtsvorbereitungskurs anspricht. Durch meinen Fall, ist sie am Überlegen, ob es nicht doch sinnvoll wäre. Und ob es das wäre...

Vielleicht können wir zusammen wirklich etwas auf die Beine stellen, damit es Ärzten und Hebammen endlich mal die Augen öffnet. Nur wie - das ist hier wohl die Frage!

Liebe Grüße
Marika
BirgitM

Beitrag von BirgitM »

Hallo an alle,

diese seite ist ja von Schatten und Licht, wir sind ein Verein.
Es gibt bereits Flyer.....!!!
Ich leite seit letztes Jahr die Selbsthilfegruppe in Augsburg. Ich lege meine Flyers bei Psychologen, Frauenärzte, Ärzte aus!! Wir haben auch zwischendurch einen Stand (Selbsthilfegruppentage) im zentralklinikum, aber die nachfrage ist zu wenig oder man kommt nicht an die richtigen Leute!
Aber es ist einfach immer noch zu wenig.
Werdet Mitglied bei S+L im Februar/März ist wieder Mitgliederversammlung und wir haben einiges vor in Sachen Öffentlichkeitsarbeit!!
ZU Taff: es ist vielleicht nicht das richtige Medium, Sendung aber es schauen viele Menschen an und auch wenn nur 5 Minuten berichtet wird ind dene 5 Minuten werden mehr Leute angesprochen als in sonst irgendeinerweise. Sie werden darauf aufmerksamgemacht, und wer sich hier wieder findet.... kann sich weiterinformieren.....!!

Ich gehöre auch zu denen die mit J.S kontakt aufgenommen habe, denn ich finde es sehr sehr wichtig!!!

Meine Familie weiß noch gar nicht bescheid, denn mein Mann kann gar nicht verstehen das ich mit diesem "Thema" nicht mal durch bin und für endgültig abschliesse, aber das kann ich nicht.....!!

Überlegt euch S+L zu helfen und zu unterstützen

alles liebe
Gruß
Birgit

PS: ich mache meine Arbeit natürlich Ehrenamtlich bei S+L, nicht das ihr meint ich muss mitglieder werben!!! :-)
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

ich habe heute meinen Mitgliedsantrag abgeschickt. Für mich ist das ein erster Schritt dazu, irgendwie mit zu helfen!

Ich hoffe, dass auch in dem kleinen Nest, in dem ich lebe, irgendwann mal endlich die Scheuklappen abgelegt werden und was in dieser Richtung passiert.

Wie gesagt, meine Hebamme, will das Thema "vorsichtig" in ihren Geburtsvorbereitungskurs aufnehmen. Auch mein Hausarzt im speziellen ist sehr sensibilisiert was die PPD betrifft und hat diese bei mir auch sofort diagnostiziert. Er hat selbst 4 Kinder und seine Frau war jedes Mal von der PPD betroffen. Daher auch seine Offenheit.

Liebe Grüße
Marika
Petra

Beitrag von Petra »

Hallo und einen schönen guten Morgen!

Da habe ich ja einiges verpasst;)

Ich kann bezüglich des Pro7 Beitrags beide Seiten verstehen! Aber wie hier schon geschrieben wurde ist Schatten und Licht ein Verein und der braucht Öffentlichkeitsarbeit! Ich habe selber einige Jahre in einem gemeinnützigen Verein für mißhandelte Kinder gearbeitet und weiß wie schwer dieser Bogen (zwischen die Öffentlichkeit aufrütteln und zu informieren andererseits aber auch die Betroffenen nicht vorzuführen) zu spannen ist ! Natürlich zeigt man Kinder nicht in TV Beiträgen, das wäre ja ein weiterer Mißbrauch der Seele! Bei Erwachsenen hätte ich keine Bedenken, vorausgesetzt sie setzen sich mit dem Thema des "Outings" gut auseinander und sehen darin nicht eine Therapieform, das ist es glaube ich nämlich nicht! Also, ich würde denjenigen die an die Öffentlichkeit gehen wollen, ans Herz legen, mit ihren Therapeuten dieses Thema vorher gut durchzuarbeiten und eventuell auch eine Begleitung während des Interviews usw... Dann bleibt ein gewisser Schutzraum bestehen und es ist sehr wichtig diesen zu haben! Man hört immer wieder wie sehr Menschen nach öffentlichen Bekenntnissen leiden, weil sie nicht gut genug begleitet wurden und es dem austrahlenden Medium nur um die Quote ging....

Lieben Gruß

Petra

PS: Ich werde auch Mitglied!
Petra W

Beitrag von Petra W »

@sonrisa:

Ich versuche jetzt schon seit gut 4 1/2 Jahren die Öffentlichkeit auf die PPD aufmerksam zu machen, aber alleine schafft man das nicht. Dazu braucht man vor allem Geld und Kontakte, und die MEdien braucht man auch, wenn dann noch die Politik mitspielen würde...... Das wäre fein. Obwohl ich sagen muss, dass seitdem ich vor 5 1/2 Jahren in der Krise war, sich in Wien schon einiges getan hat!!! Bundesweit lässt es noch immer zu wünschen übrig. Mitunter hat es ja auch ein Projekt in 3 Spitälern in Wien gegeben, und es gibt Fortbildungen für Hebammen und andere Berufsschichten (aber alles halt auf freiwilliger Basis). Ich denke mir, wenn man als ehemalig Betroffene darüber in der Öffentlichkeit spricht, kann man schon auch einigen die Augen öffnen und eine Kleinigkeit dazu beitragen. Ja, es gäbe noch so viel auf dem Gebiet zu machen, nur ich als "kleine Sekretärin" kann da leider auch nicht viel bewegen.

Liebe Grüße
Petra aus Wien
Emma

Was kann man machen, um an die Öffentlichkeit zu gehen

Beitrag von Emma »

Hallo Ihr Lieben, hallo Sonrisa,

was könnte man machen, um an die Öffentlichkeit zu gehen - und zwar möglichst ernsthaft und journalistisch fundiert?

Ich komme aus der Werbebranche und habe gute Kontakte zu einem befreundeten PR-Fachmann und Journalisten. Den werde ich mal fragen, was er tun würde und ob er die Möglichkeit hat, dieses Thema in einer seriösen Presse unter zu bringen. Vielleicht kann er ja was für uns tun?
Ich könnte ja mit ihm ein Interview machen und wenn jemand von Euch auch möchte, meldet Euch bei mir.

Mir geht es übrigens besser! Meine Medis schlagen endlich an und es ist ein Seegen!!!!! Bin stabiler und werde bald meine Therapie beginnen.

Liebe Grüße

emma
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Ihr Lieben,

jetzt muss ich mich doch nochmal zu Wort melden und ich hoffe dann ist dieses Thema endgültig gegessen.

Also wie ich bereits in meinem ersten Beitrag gesagt habe fühle ich mich nicht als Ex-Betroffene. Auch wenn ich schon seit 1,5 Jahren gesund bin werde ich es wohl nie "hinter mir" haben. Okay, die schlimmste Zeit ist vorbei, und mir geht es auch sehr gut, aber dieses Thema und die Krankheit wird mich immer verfolgen aber das ist nicht schlimm. Ich habe es akzeptiert das es nun zu mir gehört, das es ein Teil von meinem Leben ist, das macht es einfacher damit zu leben. Mir geht es trotzdem sehr gut.

Zum anderen denke ich das die Forumsmoderation genug tut um unsere Privatsphäre hier zu schützen, es schleichen sich tagtäglich hier Spinner ein die man wieder rauswerfen muss. Deshalb kann man deswegen keinen Vorwurf machen, zumal es im Sinne des Vereins ist an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wie sonst sollen die Leute mit uns in Kontakt treten als hier? Wenn sich jemand dadurch gestört fühlt das sich jemand Unbeteiligtes hier einmischt dann tut mir das Leid, aber ich sehe es halt so das die Leute sonst keine Möglichkeit haben mit uns in Kontakt zu treten als hier. Und auch wenn es nur ein fünf Minuten Beitrag ist der da ausgestrahlt wird - immerhin. Wir versuchen jetzt schon so lange an die Öfentlichkeit zu gehen. Legen Flyer aus in den Praxen oder wo auch immer. Gehen auf Kongreße, Messen und und und. Aber es ist immer noch nicht genug, da wir ihr schon gesagt habt, die meisten erst erfahren das es die Krankheit gibt wenn sie sie haben und das sie sehr viele haben. Wie gesagt wenn sich jemand gestört fühlt das sich solche Leute hier einklinken dann tut mir das leid, dann bitte ich diejenigen einfach um etwas Verständnis. Die tun uns ja nichts und man kann sie ja einfach ignorieren. Für manche ist es wichtig das es solche Leute gibt. Die unsere Krankheit an die Öffentlichkeit bringen wollen, darüber berichten wollen, sich dafür interessieren. Klar weiß ich das es auch um die Einschaltquote geht, und es möglichst dramatisch rüber zu bringen, aber mir ist das ehrlich gesagt schnuppe. Wichtig ist DAS es gemacht wird und DAS es an die Öffentlichkeit kommt. Wir vom Verein kämpfen uns schon seit Jahren ab die Frauen zu erreichen die krank sind aber jedes Jahr wenn wir MV haben sitzen gerade mal 30 Frauen wenn es hoch kommt da. Ist doch erschreckend, oder? Wenn es jede fünfte Frau bekommt, wo sind die alle?? Wenn ihr auch Interesse habt mit zu helfen dann nichts wie los. Der Verein freut sich über jede Unterstützung.

So nun aber mal Schluss damit. Ich hoffe alles damit gesagt zu haben. Wenn jemand mitmachen will bei diesem Beitrag dann ist das toll und bewundernswert. Wer nicht auch gut, verständlich. Ich bitte einfach nochmal um Verständnis für die Leute die sowas machen.

So und jetzt haben wir uns alle wieder lieb und hören auf mit dieser Diskussion. Wir sitzen schließlich alle im gleichen Boot.

Seid umarmt und geknuddelt
LG
Eure Chris
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo liebe Forumsleserinnen,

ich bin selbst Rundfunkjournalistin und wie ihr wißt Betroffene und habe Jeannine eine private Mail geschickt und ihr empfohlen, genug Zeit mitzubringen und zuerst einmal persönliche Kontakte aufzubauen, um jemand für ihren Beitrag zu finden. So anonym, einfach nur durchs Internet oder am Telefon, und dann sagt eine von uns okay, das mache ich, kommt zu mir nach Hause und dreht, das geht glaube ich bei dem Thema nicht.
Sich vor die Kamera zu stellen, dazu braucht es viel Vertrauen und Selbstbewußtsein, und das ist bei uns allen durch die Krankheit geschwächt. Wenn Jeannine sich die Zeit nimmt, um dieses Vertrauen, und sei es nur zu ihrer Person und zu ihrem Beitrag aufzubauen, dann kann das eine sehr gute Sache werden, für uns alle, glaube ich, und dann ist auch die Frage, wie viel oder wie wenig eine Frau immer noch in der Krankheit steckt, nicht die entscheidende, denn dann würde Jeannine in vertrauensvoller Absprache mit der Frau, die sie filmt, deren Tränen vor der Kamera wieder rausschneiden, so sie denn überhaupt fließen, so etwas kann man vorher absprechen, und das ist auch üblich, man kann klar absprechen, was man geben will und was nicht. Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße

Ava
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Ava und alle anderen,

ich denke der springende Punkt (ins Fernsehen zu gehen oder sich interviewen zu lassen) ist der, daß man ganz gesund sein muß! Sonst könnte es sein, dass es einen wieder runterzieht. Erst wenn genügend Abstand zur Krankheit da ist, kann man auch drüber sprechen oder sich ggf. filmen lassen.

Anders denke ich über Deinen Vorschlag, Ava, dass erst ein persönlicher Kontakt hergestellt werden muß. Der Meinung bin ich nicht, denn wenn es mir ganz gut geht, habe ich auch keine Probleme, darüber offen zu reden und reden zu können (ich war neulich zum Thema Selbsthilfegruppe kurz im ARD Mittagsmagazin zu sehen; ein persönlicher Kontakt vorher zur Redakteurin war nicht vorhanden).

An dieser Stelle nochmals alles Gute an diejenigen, die gerade ein Tief haben! Ihr werdet wieder ganz gesund!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Steffy

Beitrag von Steffy »

In der Freizeit Revue 8/05 war ein Bericht ueber PPD drin.

Frauenschicksal

Bettina K.
Nach der Geburt meines Babys begann ich, das Leben und mich zu hassen....

Wie konnte sie bloss zu einer "Rabenmutter" werden? Sehr oft stellt sich die junge Frau noch heute diese Frage. Die Antwort ist einfach, das weiss sie jetzt. Doch beinahe haette das unglueck die Familie zerstoert....

Wer es lesen moechte, dem kann ich es versuchen per email zu schicken. Im PC eingescannt habe ich es schon.

Lg

Stefanie
Michi

So viel Aufregung?!

Beitrag von Michi »

Hallo Ihr Lieben,

irgendwie kann ich die ganze Aufregung gar nicht so recht nachvollziehen.
Auch ich bin eine "Ex-Betroffene". Ich hatte und habe nach beiden Kindern (5 Jahre und 2,5 Jahre) Probleme mit PPD und bin im Moment dabei eine Selbsthilfegruppe zu gründen (werde am 04.11. starten).

Wenn Frau S. einen Aufruf startet, weil Sie jemanden sucht, ist sie doch eigentlich hier genau richtig. Wo sollte sie denn sonst ansetzen frage ich mich. Es steht doch auch jedem frei sich zu melden oder nicht. Wenn Sie dafür wirklich Schauspieler verwenden würde, möchte ich die Reaktion darauf aber nicht hören und es würde der Sache wohl auch nicht dienlich sein. Sie dafür anzugreifen finde ich nicht in Ordnung.

Es ist doch gut wenn darüber berichtet wird. Schön wäre es natürlich wenn es ein ausführlicher Bericht wäre. Die Frage aber ist doch dann auch, wieviele sich denn dann einen derartigen "langen" Bericht ansehen und wieviele aber vielleicht im vorbeizappen dann bei Taff/SAM einfach hängenbleiben oder beim Sehen einfach dann dabeibleiben.

Ich arbeite in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Dort ist es ähnlich. Findet eine Veranstaltung dort statt - auch für die Öffentlichkeit - es kommen nur Menschen die betroffen sind oder die Kontakt mit Betroffenen haben. Die breite Masse hält eher Abstand.

Meiner Meinung nach ist wichtig, das Thema in die Öffentlichkeit zu bekommen um Frau-Mann zu informieren, daß es das überhaupt gibt.
Sollte Frau-Mann dann in die Situation kommen und einfach schon mal gehört haben, besteht dann doch immer noch die Möglichkeit sich besser zu informieren.

Über die Info an werdende Mütter. Ich glaube es ist ungeheuer schwierig hier Interesse dafür zu wecken. Welche werdende Mami möchte schon mit sowas konfrontiert werden und sich damit auseinandersetzen?!
Ich habe hier im Klinikum mit den Hebammen gesprochen und es ist wohl wichtig das Thema anzusprechen (es werden dort auch inzwischen die Flyer von Schatten und Licht verteilt) aber die Frauen, vor allem Erstgebärende, sind an dem Thema PPD nicht sonderlich oder gar nicht interessiert.
Aber auch hier ist es doch so. Bin ich dann tatsächlich betroffen und habe schon mal davon gehört, wenn auch nur entfernt und kurz angerissen, ist die Möglichkeit doch groß, daß ich mich daran erinnere.

Deshalb bin ich absolut dafür es an die Öffentlichkeit zu bringen - auch wenn nur in einem kurzen Bericht. Allerdings ich gebe es zu, war ich bisher zu "feige" mich bei Frau S. zu melden. Fernsehen - ich weiß nicht ob ich mich da sehen möchte.

Nix für ungut und ich hoffe niemanden damit auf die Füße getreten zu sein.

Alles Liebe

Michi
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