Wie soll ich das noch schaffen? Ich bin am Ende!!!!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

tannileojulia

Wie soll ich das noch schaffen? Ich bin am Ende!!!!

Beitrag von tannileojulia »

Alle Symptome sind bei mir gut ausgeprägt, außer die Suizidgedanken. Davor habe ich eher Angst. Aber manchmal, wenn meine Panikattacken so schlimm sind, wünschte ich Tod zu sein, damit ich es nicht mehr spüren muß! Was mich so traurig macht,dass es noch so lange dauert,bis ich in die Klinik kann. Ich will weg von Zuhause, ich habe das Gefühl mich erdrückt etwas! Ich fühle mich so alleine..obwohl ich eine Familie und Freunde habe! Das schlimme ist,das ich zur Zeit bei meinen Freunden so verändert bin! Das ist ja klar,aber nicht alle wissen von meinem Leiden! Gestern z.B waren wir bei Verwandten und ich war echt total erschöpft. Sogar das Sitzen fällt mir schwer! Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich zusammen breche! Mein Kopf ist so voll, ich kann nur noch weinen. Ich bin eine schlechte Mutter...ich frage mich warum ich das Julia antuen mußte...Ich war anscheinend doch nicht soweit! Obwohl ich mir so sehr ein Zweites Baby gewünscht habe...aber jetzt das...Ich verstehe es nicht mehr!

Ich hoffe bald kommt Hilfe, ich hab nur Angst, dass es noch lange dauert, weil ich das Gefühl habe jetzt schon an meiner Grenze zu sein.

Gestern war eine Freundin mit Anhang da, wir waren draußen spazieren. Danach mußte ich mich erst einmal auf der Couch ausruhen und schlafen 1 Std. weil ich total erschöpft war! Manchmal bin ich froh, dass ich draußen bin,aber oft möchte ich gar nicht raus!


Heute war es auch grausam...Morgens war ich eigentlich relativ gut gelaunt, aber 2 Std. später bin ich fast durchgedreht! Diese Geräuschkulisse von meiner Familie läßt mir fast den Kopf platzen. Julia weint wenig, aber wenn sie weint, dann werde ich innerlich total unruhig und würde mir wünschen sie wäre ohne TON. Und diese Zwangsgedanken machen mich wahnsinnig! Ich habe Angst, dass ich meinen Kindern etwas antuen könnte!

Ich bekam einen richtigen Heulkrampf und wir wollten eigentlich gerade das Haus verlassen...Mein Mann sagte ich solle mich zusammen reißen und kommen, da die Kinder schon im Auto sind und Julia schreit! Ich lag in seinen Armen und sagte,er solle gehen....ich würde es kurz machen...dann wären sie endlich ohne mich...Ich dachte das erste Mal so richtig an Tod, da ich das Gefühl habe es nicht mehr auszuhalten... Ich würde am liebsten bis zu den Vorgesprächen schlafen und nichts mehr fühlen....

Mein Mann hat zwar Verständnis, aber er schaut mich oft an, als wenn ich eine Geistesgestört wäre...so ein Zombie...Und solche Momente treiben mich dazu mich umbringen zu wollen, da ich dann denke es hat eh keinen Sinn mehr....Ich bin eine Last, ein Unmensch....Ich glaube er rafft es nicht,dass er mir eher Halt geben sollte...anstatt zu seufzen...Ich weiß, es ist auch hart für ihn, ich glaube er versteht das alles nicht!

Meine Panik ist auch total schlimm...Ich denke immer dass ich krank bin....Zur Zeit ist es der Kopf...Hirnhautentzündung....Schrecklich sag ich Euch....Es war sogar heute schon Thrombose in meinem Kopf... :shock:
Alicia

Beitrag von Alicia »

hi,

das mit den Krankheiten kenne ich :) ich denke auch oft, dass ich krank bin und wenn ich sterbe, was ist dann mit meinem JUngen?!
echt schlimm!

Und Hirnhautentzündung "hatte" ich auch schon oft... in Gedanken eben. Anzeichen sind Fieber und dass man den Kopf nicht mehr auf die Brust bringt. Und dann geh ich den ganzen Tag nickend durch die Gegend ;-)

Zum Rest kann ihc nur sagen: ja für Männer scheint das immer sehr schwer zu sein, das zu begreifen. Wenn sie doch nur mal ihre Klappe halten würden und einen einfach NUR in den Arm nehmen könnten :-(
das würde doch schon reichen!
Ich bin die letzten Tage auch sehr schlecht drauf und wünsche mir jemanden, der mich mal in den Arm nimmt, einfach mal ne Umarmung.... :(

LG und hoffe es wird bald besser,

Maren
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Tanja,

gehst Du jetzt nach Wiesloch, so wie Du es vorhattest? Vielleicht rufst Du nochmal dort an und sagst, dass es dringend ist, dass es Dir sehr schlecht geht? Kann Dir niemand helfen, solange Du noch zuhause bist? Ich glaube, Dein Mann ist überfordert, was oft der Fall ist, denn "Zusammenreißen" ist so ziemlich der schlechteste Tipp, den man Dir in Deiner Situation geben kann. Vielleicht gibst du ihm mal ein Buch über PPD? Dann hast Du gute Chancen, dass er so etwas bald nicht mehr sagt!

Alles Liebe

Ava
tannileojulia

Heute ist auch so ein Schreckenstag!

Beitrag von tannileojulia »

Ich weine mir gerade die Augen aus dem Kopf, da ich total verzweifelt bin. Ich überstehe die Tage nicht mehr. Ich habe gerade mein Baby ins Bett gelegt und es schreit! Ich kann nicht zu ihm...es tut so weh, wenn ich dieses Geschrei nicht ertragen kann....Es fühlt sich an, als wenn mir jemand die Ohren mit Messer zerstechen möchte! Mein Kopf hält das nicht mehr aus!...Am 04.10. ist erst mein Termin...Ich traue mich da gar nicht anzurufen, da die mir damals schon gesagt haben, dass ich in schlechten Zeiten zu meinem Arzt gehen soll.....Es ist echt schlimm....

Meine Kleine schläft jetzt....aber sagt mir bitte, wie soll es weiter gehen? Ich kann das nicht weiter so machen, ich schade ihr doch damit....
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Tanja,

nimmst Du denn gar keine Medikamente? Ich denke, das wäre jetzt schon ziemlich sinnvoll.

Sprich doch mit Deine Arzt, so wie man es Dir auch in der Klinik gesagt hat.

LG,
Inez
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Tanja,

bitte gehe ganz, ganz schnell zu nem Neurologen oder Psychiater und lasse dir erstmal was zu Beruhigung ausstellen. Stillst du eigentlich noch???

Bei mir fingen die Panikattacken damals nach dem Abstillen an und mit dem Wissen von heute würde ich sofort zu meiner Neurologin gehen und mir Tavor oder ähnliches geben lassen. Oft ist es so, daß nur eine kurze "Leidenspause" reicht, damit man wieder etwas ruhiger wird und klarer sehen kann. Bist ADs wirken kann es leider bis zu 8 Wochen oder länger dauern und in der Zwischenzeit braucht man einfach was zu Beruhigung.

Bitte lass es nicht anstehen, denn die Zeit bis du auf einer der Mutter-Kind-Stationen genommen wirst, kann einem sehr, sehr lange vorkommen!
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Liebe Tanja,

ich kann Julchen nur recht geben - geh gleich zum Arzt ( mach es dringlich am Telefon, damit sie Dich zwischendurch einschieben!), Du brauchst jetzt dringend ein Medikament, das Dir hilft, noch bis zu Deinen Vorgesprächen durchzuhalten!

Du wirst das überstehen, es geht vorbei, so viele Frauen hier waren schon in ähnlichen Situationen! Aber hol Dir alle Hilfe, die Du jetzt bekommen kannst, das ist sehr wichtig!

Ich habe gerade Deine Beiträge durchgelesen, Du hast ja bereits am Donnerstag einen Gesprächstermin in Heidelberg. Diese Klinik wird von Julchen sehr empfohlen, versuch doch gleich, dorthin zu kommen. Wenn Du zu viel Angst vor Verwandtenbesuchen hast, dann sagt doch nicht allen Bescheid, beziehungsweise verlangt eine "Voranmeldung" von den engsten Verwandten. Nur wenn Du Dich bereit fühlst, Besuch zu bekommen, sollen sie kommen, alles andere ist schlecht für Dich. Du wirst sehen, dass Du Dich, sobald es Dir besser geht, über Besuch freust. Am Anfang ist es meist nur quälend...Ich kenne durch meine Arbeit bei "Schatten&Licht" auch einige Heidelberger Ärzte ( z.B. Frau Dr. Reck) und habe einen sehr guten Eindruck von ihnen. Das ist wirklich eine Fachklinik für PPD, Du bist dort in guten Händen!

Bleib hier bei uns im Forum, wir helfen Dir, die Zeit bis zur Klinikaufnahme zu überstehen. Du bist nicht allein, halt durch!!!

Ganz ganz liebe Grüße
von Uli
tannileojulia

Beitrag von tannileojulia »

Ich weine nur noch...bei jeder kleinsten Kleinigkeit!

Medikamente kann ich nicht einnehmen. Ich bekomme von den Nebenwirkungen noch mehr Angst! Deshalb würde ich es nur in stationärer Behandlung machen. Ich habe vor einigen Wochen schon mal Paroxetin eingenommen für über 1 Woche und ich war so panisch von den Nebenwirkungen...bin fast durchgedreht...Hatte sogar so eine Kieferanspannung,dass ich Muskelkater bekommen habe..Ich habe mich total verkrampft! Und ich hatte das Gefühl nicht mehr Herr meiner Sinne zu sein zwischendurch...Total sediert kam ich mir manchmal vor...Deshalb ohne Ärzte im Rücken kann ich nichts mehr machen...

Ich habe Angst das meine Suizidgedanken größer werden. Ich denke schon von Tag zu Tag mehr an Suizid....endlich bin ich frei....auf so eine andere Art...

Mein Mann meinte eben,ob er mal in den Kliniken anrufen soll...und ich antwortete, dass es eh nix bringt,da ja erst das Vorgespräch sein wird und es bis zur Aufnahme noch Wochen dauern kann...Bis dahin habe ich mich schon erschossen...Ich habe Angst alleine mit meinen Kindern zu sein und meine Zwangsgedanken werden schlimmer...Horrorfilmchen sage ich da nur....
Anke
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Beitrag von Anke »

Liebe Tanja,

das ist doch eine prima Idee von Deinem Mann, in der Klinik (in Heidelberg) anzurufen!
Laß ihn das gleich machen! Er soll sagen, wie es im Moment ist - Selbstmordgedanken, Panikattacken etc.

Ich war damals (im Winter 2000) längere Zeit in Wiesloch - allerdings war es damals noch eine gemischte Station (Männer und Frauen und unterschiedliche Krankheitsbilder). Die Mutter-Kind-Station existiert, glaube ich, erst seit Dezember 2001.

Durch die Arbeit von "Schatten & Licht" kenne ich auch (flüchtig) Heidelberg. Habe dort vor 2 Jahren den Chefarzt und einen Oberarzt kennengelernt - habe einen sehr guten Eindruck von beiden!

Noch etwas: ich war damals auch nicht mehr in der Lage zu telefonieren; das hat mein Vater übernommen. Wir hätten donnerstags die Station in Wiesloch anschauen können; so lange hielt ich es nicht mehr aus und ich konnte bereits mit viel Glück bereits dienstags stationär aufgenommen werden (der Anruf durch meinen Vater erfolgte montags!).

Ich denk an Dich und wünsche Dir alles Gute!

P.S. Wie schon erwähnt wurde, tritt eine Besserung durch Medikamente erst nach ca. 2 bis 3 Wochen, manchmal auch länger ein. Aber dann ists eine enorme Erleichterung!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Tanja,

komm´ bitte auf den Teppich. Du schadest Deiner Tochter nicht, nur weil Du nicht in der Lage bist, ihr Schreien zu ertragen. Du glaubst gar nicht, wie vielen Müttern es so geht - und auch Müttern, die nicht das geringste bißchen unter PPD leiden. Dieses Schreien geht jeder Mutter bis ins Herz, es ist schwer auszuhalten, und Du unternimmst im Augenblick alle Schritte, damit es Dir bald besser geht und Du der Situation wieder gewachsen bist - das ist das Wesentliche!!!
Schmink´ dir die Schuldgefühle deswegen bitte total ab! Das ist echt Unsinn, es sind PPD-Gefühle, die mit der Realität nichts zu tun haben. So schnell schadet man einem Kind nicht, ganz bestimmt nicht!!!

Alles Liebe

Ava
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hallo Tanja,

ich finde die Idee auch gut, dass dein Mann für dich in den Kliniken anruft. Er sollte alles genau schildern. Wie es dir geht, was du fühlst und nichts beschönigen. Am besten er macht das sofort, damit dir schnell(er) geholfen werden kann.

Ich kenne diese Auswegslosigkeitsgefühle auch sehr gut. Es ist schrecklich, aber es ist wichtig zu wissen, dass es wieder aufhört. Ganz sicher! Es dauert seine Zeit, aber es geht vorbei – mit entsprechender Hilfe, die du auch bekommen wirst!


Ich schicke dir viel Kraft,
Julia
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Tanja,

ja, leider verstärken die ADs anfangs alle Sympthome, weshalb ich es zuhause auch nicht durchhielt ein AD länger als 2 Wochen zu nehmen.

Was in deiner jetztigen Situation wichtig wäre, wäre ein Beruhigungsmittel, welches definitiv die schlimmsten Sympthome wie Angst, Panikattacken, Unruhe, etc. mildert. Kann dein Arzt nicht mal bei nem Neurologen in der Nähe anrufen und sagen, daß du heute noch nen Termin brauchst?

Ich denke, daß es auf jeden Fall besser ist, wenn dein Mann anruft (egal ob Arzt oder Klinik), denn es zeigt den Ärzten auch wie schlimm deine Lage ist, wenn du selbst nicht mehr anrufen kannst. Das hätte ich mir vor einem Jahr auch gewünscht, aber leider musste ich alle Telefonate selbst machen und da ich im Gespräch immer total ruhig wirke, hat mich niemand ernst genommen.

Falls du es überhaupt nicht mehr aushälst, gibt es auch die Möglichkeit, daß du dich erstmal ohne deine Kinder in HD einweisen lässt und diese dann nach ein paar Wochen nachkommen lässt, wenn ein Platz auf der Mutter-Kind-Station frei ist. Ich hätte diese Option letztes Jahr auch gehabt, aber leider konnte mein Mann unter gar keinen Umständen sich Urlaub nehmen.
tannileojulia

Beitrag von tannileojulia »

Hallo...vielen vielen Dank für Eure Antworten...ich bin echt froh,dass es Euer Forum gibt...Ihr seid momentan die einzigen, die mich verstehen...Ich lasse meinen Mann auch die Beiträge lesen, weil ich auch Probleme habe alles zu sagen...

Er hat in der HD Klinik angerufen...in Wiesloch ist nie jemand erreichbar! Dort meinte die Frau Reck,dass es nach unserem Vorgespräch am Donnerstag noch ca. 2 Wochen dauern kann...Vielleicht ergibt sich sogar eher etwas...Das ist schon mal gut. Ich denke, dass ich die Zeit auch rum bekomme, wenn ich weiß dass ich sehr sehr bald hin gehen kann...Es ist ja dann auch noch Arbeit da...Klinik-Taschen vorbereiten, meinem Mann ein paar Listen schreiben...wegen Finanzen, Haushalt und Kind daheim....usw..usw...

Wie habt ihr Euch auf die Klinik vorbereitet?

Ich habe eben 3 Std. geschlafen und mein Mann ist ab jetzt mit beiden Kindern unterwegs...

Mir tun schon alle Knochen und Muskeln weh, da ich nur noch rum liege...Ist das bei Euch auch so? Meine Waden waren immer stein hart, wenn ich diese anspannte, sie sind jetzt wie Pudding....kurz gesagt meine Muskeln verkümmern....

Wie ist der Tagesablauf eigentlich in den beiden Kliniken,oder besonders in Heidelberg? Hat man da auch die Möglichkeit auf Massagen und Körpertherapie? Ich bin ja härter als ein Brett geworden und Schmerzen plagen mich auch....
Hat man auch Bewegungsangebote? Durch diese Depression habe ich keinen eigenen Antrieb mehr...Ich gehe auch nicht mit meinen Kindern mehr raus...ab und an mal mit meinem Mann+ Freunden spazieren...aber dazu muß ich mich zwingen...Haushalt war sonst immer mein Sport...Aber da ich auch so etwas nicht mehr mache...fällt mein Körper etwas zusammen...so fühlt sich also eine alte Dame Mitte 90.... :shock: :shock: :shock:
Was macht man für Therapien allgemein in der Klinik bei PPD???

Was mache ich bei einer Panikattacke? Sonst hatte das immer nur mein Mann mitbekommen....Ich glaube anderen hätte ich etwas scheu mich so zu zeigen....


@julchen00....Ich wirke auch immer sehr kompetent, ruhig und klar am telefon und auch sogar damals beim Therapeuten....Da ich nicht so meine Gefühle offenbaren kann...Ich sterbe immer innerlich, weil ich gerne ALLES raus lassen möchte....Bei meiner Frauenärztin hat es 1x geklappt...ich konnte gar nicht richtig sprechen...davor habe ich immer Angst! Früher konnte ich es noch, aber jetzt....
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo Tanja,

selber konnte ich mich damals nicht auf die Klinik vorbereiten. Die notwendigen Dinge, z. B. Tasche packen etc. haben meine Eltern erledigt. Ich war zum damaligen Zeitpunkt nur froh, dass mir endlich richtig geholfen wird und das war bei mir nur in einer Klinik möglich.

Als erstes wurde ich mit den für mich passenden Medikamenten eingestellt. Nach ca. 3 Wochen merkte ich dadurch eine Verbesserung meines Zustands und ich konnte meinen Sohn zu mir holen. Mein Tagesablauf sah ungefähr meistens so aus: nach dem Frühstück ging ich zur Ergotherapie (bis zum Mittag). Nach dem Mittagessen habe ich mit meinem Sohn ein Mittagschläfchen gemacht (die Medikamente machten müde) und anschließend gingen wir eine große Runde spazieren oder/und ich bekam Massagen, Gesprächstherapie, Tanztherapie (lag mir persönlich gar nicht, konnte ich dann auch ohne weiteres wieder absagen). Nach dem Abendessen blieb nicht mehr viel Zeit, da ich meistens um 20:30 Uhr geschlafen habe...

Der Klinikaufenthalt ist mein Rettungsanker gewesen. Das Personal war sehr nett und verständnisvoll. Somit konnte ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen (speziell auch bei Panikattacken oder in schlechten Zeiten). Scheuen brauchst Du Dich wirklich nicht - das Personal kennt das Verhalten bei einer PPD und möchte helfen!

Wichtig wäre auch, dass Du mit den Ärzten/Therapeuten absprichst, wer Dich (wann) besuchen darf.

Weiterhin viel Kraft, Geduld und Hoffnung! Es wird wieder gut!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
tannileojulia

Beitrag von tannileojulia »

Mitlerweile denke ich schon an die Zeit zurück,als Leonie noch ganz frisch war. Ich hatte auch mal kurze Zeit das Gefühl einer leichten Überforderung. Schreien der Kleinen konnte ich auch zeitweise nicht ertragen...Aber mir ging es auch mal ne´Zeit nicht gut...Aber so wie die letzten Monate war es nicht....

Die letzten Wochen sitze ich fast Rund um die Uhr vorm Pc oder auf der Couch/Bett. Leonie sagt schon oft zu mir "Mama aufstehen...mitkommt essen gehn mit Leonie...
Schlimm, wenn mich mein Kleines Kind, das erst einmal 2 Jahre ist....mich zum Essen rufen muß! Sie ist glaube ich auch ängstlich geworden und will immer kuscheln...Nur ich kann oft nicht!
Spielen kann ich auch nicht mit meinen Kindern, da ich nicht weiß was ich da machen soll....Ich habe mich früher immer darauf gefreut,wenn ich mal mit meinen Kindern spielen kann...Und jetzt überfordert es mich :oops:

Ich kann mich auf nichts mehr freuen...ab und an, wenn Julia Fortschritte macht z.B jetzt mit dem Versuchen des krabbelns...ertappe ich mich bei einem Lächeln, aber oft folgt der Gedanke, dass ich ja eine Versagerin bin und mich nicht so freuen soll...

Ich habe oft den Gedanken, dass ich mich nicht als Mutter fühle und es nicht fassen kann,eigene Kinder zu haben...Ich verstehe nicht, warum ich den Bezug zu Leonie so verloren habe????


Mein Mann hat mir vor ein paar Tagen gesagt, dass ich mir 1 Woche vor der Geburt oft den Kopf zerbrochen hätte und gesagt habe zu ihm, dass dieses Kind in meinem Bauch mir irgendwie fremd ist und ich mir manchmal nicht vorstellen könnte, dass ich es so lieben könnte,wie mein erstes Kind...Waren das schon Vorboten? Das fällt mir jetzt gerade wieder erst ein....
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