Hallo,
ich bin 36 Jahre alt und habe drei Kinder, einen Sohn von 4 Jahren und ein 14 Monate altes Zwillingspärchen. Bereits kurz nach der Geburt meines Sohnes (Notkaiserschnitt) fing meine PPD an, ich bin jedoch erst ein Jahr später zum Arzt gegangen (FA), weil ich keine Energie hatte, da mein Sohn sehr schwierig war und ich auch keinerlei Hilfe und Unterstützung von aussen habe. Eltern und Schwiegereltern helfen nicht und mein Mann hat Schichtdienst (auch Wochenende und Feiertage) und wenig Zeit bzw. nicht regelmäßig.
Ich habe am 29.11.2003 auch im alten Forum geschrieben, unter "Weiss nicht was ich machen soll" oder so ähnlich (könnt Ihr Euch ja mal genauer durchlesen). Mein (Ex)Arzt hat mich leider nicht ernst genommen, gemeint ich sähe gar nicht depressiv aus und kleine Kinder wären nun mal anstrengend, ich solle mir Unterstützung suchen. Habe ich nur leider nicht bekommen. Danach habe ich nichts mehr unternommen, mit der Zeit wurde einiges mit meinem Sohn einfacher und ich arrangierte mich damit. So wollte ich sogar ein zweites Kind (wollte ich schon immer und trotzdem) und aufgrund meines Alters hatte ich auch nicht lange Zeit zu überlegen bzw. einen größeren Altersabstand zu lassen.
Leider wurden aus meinem 2. Kind ein 2. und 3. und gleichzeitig mit ihrer Geburt kam mein Sohn in den Kindergarten, was keine Entlastung bedeutet, wenn ich ihn mitsamt den Zwillingen abholen und bringen muss (nur bis 12 Uhr 30-passt auch prima mit dem Mittagsschlaf der Zwillis, die muss ich nämlich immer wecken zum Abholen). Im ersten Herbst/Winter waren wir alle dauerkrank, einschliesslich der Zwillis. Die Zwillis sind vergleichsweise pflegeleicht, aber ist eben alles doppelt und in Verbindung mit den Terminen meines Sohnes ist alles sehr schwierig zu händeln. Er hat bis zur Geburt der Zwillis nie durchgeschlafen (3 Jahre 3 Monate).Er ist noch nicht sauber (war noch nie erfolgreich auf Toilette) und hat eine Essstörung (isst fast nichts normales, bis 2 Jahren nur Brei), mit 4 Jahren kam endlich raus, dass er Wahrnehmungsstörungen hat und entwicklungsverzögert ist. Daher braucht er noch verschiedene Therapien, Ergotherapie, Psychomotorik und Logopädie, und das Zwillingsmädchen muss zur Krankengymnastik. Die Zwilli-SS war auch schwierig, sollte mich schonen wegen vorzeitiger Wehen, aber Antrag auf Haushaltshilfe hat nie geklappt (falsches Formular, hatten keine Hilfe für Arbeitszeiten meines Mannes etc.).
Seit Januar bemühe ich mich bei verschiedenen Stellen um Entlastung, habe Tagesmutterantrag gestellt, aber anscheinend steht mir da nichts zu, es klappt nicht.
Aufgrund dieser Extrembelastung bin ich schon seit längerem am Ende und möchte jetzt gerne etwas gegen die erneute PPD unternehmen. Ich werde schon seit längerem aggressiv gegen die Kinder, bin sehr gereizt und vernünftige Erziehung findest eh nicht statt. Ich schaffe es nicht mal mehr, sie vernünftig zu versorgen, nur das Nötigste, ich habe auch keine Kraft mehr.
Ich habe heute einen ambulanten Termin in der Mutter-Kind-Ambulanz einer Psychiatrischen Klinik gemacht, die bei uns in der Nähe ist, leider erst am 29. Oktober. Sie meinten, ich könnte zur Not auch früher kurz stationär kommen, aber wohin dann mit den Kindern? Das würde mich noch zusätzlich belasten, diese Trennung.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang, ist eigentlich nur ein kurzer Ausschnitt, da noch mehr Problemfaktoren dazugehören (langer unerfüllter Kinderwunsch, künstliche Befruchtung, KH-Aufenthalte der Kinder mit kritischen Situationen, Stillprobleme, Kaiserschnitte etc.).
LG
Tanja mit Nick (5/03) und Jana+Ben (7/06)
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Moderator: Moderatoren
Ach Mensch, da hast Du es wirklich nicht so leicht!
Und 3 so kleine Kinder ist echt eine Extrembelastung, auch ohne PPD!
Ich kann verstehen, dass DU nach dem ersten Kind noch eines wolltest, ging mir genauso, trotz PPD!!!
Dass Dein Mann Dir nicht helfen kann ist das Schwierigste, finde ich jedenfalls.
Mir geht es fast immer besser, wenn er mal den ganzen Tag da ist.
(Wir haben eine 18 Monate alte Tochter und ich bin im 7. Monat schwanger).
Muttersein ist echt anstrengend, besonders, wenn man zu den Menschen gehört, die alles besonders GUT und RICHTIG machen wollen.
Genau das ist leider "unser" Problem, wir setzen uns zu sehr unter Druck, wollen immer nette Mütter sein, die perfektes Essen auf den Tisch bringen, sinnvoll mit den Kindern spielen, Spielgruppen besuchen, den Haushalt immer blitzeblank und, und, und!!!!
Genau dieser Druck aber macht sensible Menschen krank, denn:
Man kann nicht auf Dauer perfekt sein, das kann keiner, oder man zerbricht an seinen Ansprüchen.
In Deutschland und vielen anderen Ländern kommt hinzu, dass Mütter kaum bis keine Anerkennung ihrer Leistung erhalten.
Ein Kind im eigenen Körper wachsen zu lassen ist nicht nur ein großes Wunder.
Nein, es ist auch eine Leistung der Frau.
Sie erträgt monatelang Übelkeit, sie erträgt oft Rückenschmerzen und vorzeitige Wehen.
Von der Geburt, verbunden mit all den Ängsten ganz zu schweigen!!!
Danach die vielen schlaflosen, unterbrochenen Nächte, wunde Brustwarzen und weiß ich was noch...
Und dann wird mann gefragt, was man denn "sonst!" eigentlich "so macht"...
Aber ich schweife ab.
Hast Du eine richtig gute Freundin?
Kann sie Dir helfen, vielleicht damit Du mal schwimmen oder in die Sauna gehen kannst?
Hilft Dein Mann bei den Einkäufen?
Weiß er, dass es Dir nicht so gut geht?Kann er ab und zu mal etwas leckeres kochen, damit Du in der Zeit ein Buch lesen kannst?(Falls die Kinder Mittagsschlaf machen oder so...)
Bitte Deinen Mann um Hilfe.
Wenn Eure Beziehung intakt ist, wird er Dir entgegenkommen!!!
Ich hoffe, Du findest Erleichterung!!!
Alles Gute,
Anne
Und 3 so kleine Kinder ist echt eine Extrembelastung, auch ohne PPD!
Ich kann verstehen, dass DU nach dem ersten Kind noch eines wolltest, ging mir genauso, trotz PPD!!!
Dass Dein Mann Dir nicht helfen kann ist das Schwierigste, finde ich jedenfalls.
Mir geht es fast immer besser, wenn er mal den ganzen Tag da ist.
(Wir haben eine 18 Monate alte Tochter und ich bin im 7. Monat schwanger).
Muttersein ist echt anstrengend, besonders, wenn man zu den Menschen gehört, die alles besonders GUT und RICHTIG machen wollen.
Genau das ist leider "unser" Problem, wir setzen uns zu sehr unter Druck, wollen immer nette Mütter sein, die perfektes Essen auf den Tisch bringen, sinnvoll mit den Kindern spielen, Spielgruppen besuchen, den Haushalt immer blitzeblank und, und, und!!!!
Genau dieser Druck aber macht sensible Menschen krank, denn:
Man kann nicht auf Dauer perfekt sein, das kann keiner, oder man zerbricht an seinen Ansprüchen.
In Deutschland und vielen anderen Ländern kommt hinzu, dass Mütter kaum bis keine Anerkennung ihrer Leistung erhalten.
Ein Kind im eigenen Körper wachsen zu lassen ist nicht nur ein großes Wunder.
Nein, es ist auch eine Leistung der Frau.
Sie erträgt monatelang Übelkeit, sie erträgt oft Rückenschmerzen und vorzeitige Wehen.
Von der Geburt, verbunden mit all den Ängsten ganz zu schweigen!!!
Danach die vielen schlaflosen, unterbrochenen Nächte, wunde Brustwarzen und weiß ich was noch...
Und dann wird mann gefragt, was man denn "sonst!" eigentlich "so macht"...
Aber ich schweife ab.
Hast Du eine richtig gute Freundin?
Kann sie Dir helfen, vielleicht damit Du mal schwimmen oder in die Sauna gehen kannst?
Hilft Dein Mann bei den Einkäufen?
Weiß er, dass es Dir nicht so gut geht?Kann er ab und zu mal etwas leckeres kochen, damit Du in der Zeit ein Buch lesen kannst?(Falls die Kinder Mittagsschlaf machen oder so...)
Bitte Deinen Mann um Hilfe.
Wenn Eure Beziehung intakt ist, wird er Dir entgegenkommen!!!
Ich hoffe, Du findest Erleichterung!!!
Alles Gute,
Anne
Liebe Tanja!
Auch von meiner Seite ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns. Ich hoffe, du fühlst dich gut aufgehoben hier!
Du hast extrem viel mitgemacht, ich finde es ist nicht verwunderlich, dass deine Seele jetzt rebeliert hat. Alleine wenn ich mir vorstelle, dass ich neben meinem Sohn noch ein Zwillingspäärchen hätte...
Da kommt man auf jeden Fall (mit oder ohne PPD) an seine Grenzen.
Dass du bis jetzt so gar keine Hilfe erhalten hast, finde ich total schlimm. Und das ist sicher ein ganz großer Umstand, dass es dir schlecht geht. Wie sieht es denn mit Omas und Opas aus, warum helfen die nicht??? Hast du ihnen schon mal gesagt, wie schlecht es dir geht? Hast du vielleicht eine Freundin oder sonstige Vertrauensperson, die du um Entlastung bitten könntest? Eigentlich wäre es schon die Pflicht deiner Verwandten, dir in dieser schweren Zeit bei zu stehen und dich zu entlasten. Wenn ich lese, dass das bei dir nicht der Fall ist, werde ich ein bissl wütend... Du bist ihre Tochter und Schwiegertochter!!!! Kannst du vielleicht wirklich mal ihnen reden?
Super, dass du dir einen Termin in der psychiatrischen Klinik geholt hat. 29. Oktober ist zwar noch ein bissl hin, aber das schaffst du. Falls du früher stationär gehen willst - könntest du die Kinder da nicht mitnehmen? Ich habe schon oft gehört, dass das ganz normal ist, die Kiddis dabei zu haben in der Klinik.
Noch ne Frage: Weiß dein MANN eigentlich wie schlecht es dir geht? Hast du es ihm gesagt? Hol doch mal alle deine "Leute" an den Tisch und sag ihnen was Sache ist. Bitte sie nochmal eindringlich, dich - wenigestens bis zum Termin in der Klink - zu unterstützen!!! Wenn das alles nix hilft, dann überleg dir wirklich, stationär schon früher zu gehen, falls du die Kinder mitnehmen kannst.
Ach Tanja - ich drück dich mal gaaaaaaaaanz feste!!!! Wir sind hier immer für dich da und helfen dir so gut es geht!!!
Ganz liebe Grüße und halte uns auf dem Laufenden, ja!
Auch von meiner Seite ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns. Ich hoffe, du fühlst dich gut aufgehoben hier!

Du hast extrem viel mitgemacht, ich finde es ist nicht verwunderlich, dass deine Seele jetzt rebeliert hat. Alleine wenn ich mir vorstelle, dass ich neben meinem Sohn noch ein Zwillingspäärchen hätte...

Dass du bis jetzt so gar keine Hilfe erhalten hast, finde ich total schlimm. Und das ist sicher ein ganz großer Umstand, dass es dir schlecht geht. Wie sieht es denn mit Omas und Opas aus, warum helfen die nicht??? Hast du ihnen schon mal gesagt, wie schlecht es dir geht? Hast du vielleicht eine Freundin oder sonstige Vertrauensperson, die du um Entlastung bitten könntest? Eigentlich wäre es schon die Pflicht deiner Verwandten, dir in dieser schweren Zeit bei zu stehen und dich zu entlasten. Wenn ich lese, dass das bei dir nicht der Fall ist, werde ich ein bissl wütend... Du bist ihre Tochter und Schwiegertochter!!!! Kannst du vielleicht wirklich mal ihnen reden?
Super, dass du dir einen Termin in der psychiatrischen Klinik geholt hat. 29. Oktober ist zwar noch ein bissl hin, aber das schaffst du. Falls du früher stationär gehen willst - könntest du die Kinder da nicht mitnehmen? Ich habe schon oft gehört, dass das ganz normal ist, die Kiddis dabei zu haben in der Klinik.
Noch ne Frage: Weiß dein MANN eigentlich wie schlecht es dir geht? Hast du es ihm gesagt? Hol doch mal alle deine "Leute" an den Tisch und sag ihnen was Sache ist. Bitte sie nochmal eindringlich, dich - wenigestens bis zum Termin in der Klink - zu unterstützen!!! Wenn das alles nix hilft, dann überleg dir wirklich, stationär schon früher zu gehen, falls du die Kinder mitnehmen kannst.
Ach Tanja - ich drück dich mal gaaaaaaaaanz feste!!!! Wir sind hier immer für dich da und helfen dir so gut es geht!!!
Ganz liebe Grüße und halte uns auf dem Laufenden, ja!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo,
vielen Dank für die liebe Begrüssung. Tja, leider kann ich von der Verwandtschaft keine Hilfe erwarten, das Thema hatten wir in den vergangenen 4 Jahren öfter.
Meine Schwiegereltern haben bis vor einem Jahr 14 Jahre lang die Mutter meiner SM gepflegt, sie wohnen auch nicht in der Nähe, sind erst 45 km und jetzt sogar 150 km weit weg gezogen, was nicht gerade von Interesse an den Enkeln zeugt. Sie hatten zuerst die Pflege der Oma als "Ausrede". Meine SM findet, die Mutter der Kindesmutter ist für Hilfe zuständig (sie hat 2 Söhne, mein Schwager ist auch seit 5 Monaten Vater)-da ist sie natürlich fein raus. Ihr ist das auch zu anstrengend, als wir mal letztens da waren (war auch vorerst das letzte Mal) wurden wir angemeckert, dass die Zwillinge ihr nicht kindersicheres Wohnzimmer durcheinander gemacht hätten, ob wir nicht auf unsere Kinder aufpassen könnten- und zu meinem Mann : Bin ich denn die Hüterin Deiner Kinder? Ich dachte irgendwie schon, aber anscheinend nicht... Sie meinte auch, wir sind selbst schuld, wenn wir ein 2. Kind wollten. Aber sie hat doch auch zwei, ich war doch nur 2 mal schwanger. Aber auf unser 1. Kind hat sie ja auch nie aufgepasst, das haben meine Eltern schon manchmal gemacht. Aber alle drei sind ihnen auch zu viel und dann war das immer auch nur, wenn mein Vater mit dabei war. Meiner Mutter alleine war das auch zu stressig, mein Sohn ist auch sehr anstrengend.
Meine Eltern wohnen auch nicht hier in der Stadt, mein Vater arbeitet noch viel und meine Mutter hat kein Auto bzw. Führerschein. Sie kommt zwar manchmal mit dem Zug, aber nur zum Gucken, alle Arbeiten die zu tun sind, soll ich machen. Als die Zwillis klein waren und gerade schliefen fragte ich sie, ob ich mich mal kurz hinlegen könnte und sie mit meinem Sohn spielen. Da sagte sie, ob ich das nicht machen könne, wenn mein Mann da sei. Also kommt sie nur zum Babygucken, quatschen und Kaffeetrinken, bloss kein Stress und erst recht nicht Entlastung für mich. Sie hatte auch drei Kinder und meine Großeltern waren alle schon lange tot, bevor sich meine Eltern kennenlernten, also hatten sie auch niemanden zum Aufpassen. Das hat sie mir auch mal vorgehalten. Aber sie hatte nie drei Kleinkinder gleichzeitig (mein Bruder war ein Nachzügler) und auch keine Zwillinge, und sollte vielleicht wissen, wie toll sie es gefunden hätte, wenn da jemand gewesen wäre. Und wir waren ja auch alle pflegeleicht, haben geschlafen und bei Zähnen nie Theater gemacht etc. Das ist ja dann wohl kein Vergleich.
Also die Großeltern denken bei den Kindern nur an ihre Bedürfnisse, nicht an meine.
Mein Mann hat durch seinen Beruf selber ein Burn-out und wirklich keine Energie mehr übrig zum Helfen. Er bringt allerdings auch immer blöde Sprüche, wenn ich nichts gekocht habe. Er selber hat auch keine Lust zu kochen und sonst macht er im Haushalt auch nicht viel. Ist ja auch alles nicht nötig, sagt er.
Gerade eben habe ich ihn darauf angesprochen, dass ich auch sofort Montag in die Klinik könnte, er dann aber die Kinder solange nehmen müsste und auf der Arbeit frei machen (Das wären nur ein paar Tage zur Medikamenteneinstellung und die Kinder können dort nicht mit. Und in Kliniken mit Kindermitnahme wird auch erst mal versucht, die Kinder auswärtig unterzubringen, damit die Mutter den Kopf frei kriegt). Er hat gesagt, das macht er nicht, dann müssten die Kinder solange ins Heim. Als ich in der Zwilli-SS im KH lag war mein Sohn solange bei meinen Eltern und mein Mann ist dauernd hin-und hergefahren, damit Nick wenigstens ab und zu zu Hause ist. Das ist ihm wohl auch zu stressig.
Mir scheint es, keiner will mit den Kindern unnötigen Stress haben, das ist wohl das Fazit. Und ich muss es ja, ich bin schliesslich die Mutter.
Ich habe auch keine Freundin, die die Zeit hätte, mir da zu helfen.
Ganz intakt ist meine Beziehung sicher nicht, aber bei einer Trennung wäre ich ja immer mit den Kindern alleine und dann noch die finanziellen Sorgen...Dann würde immer alles an mir hängen und mein Mann hätte immer schön Ruhe, wenn er von der Arbeit kommt. Das gönne ich ihm auch nicht. Ausserdem hat er gesagt, wenn sich durch irgendwelche Zahlungen für ihn das Arbeiten nicht mehr lohnt, würde er sich den Stress auch nicht antun. Also auch kein Unterhalt. Wir waren schon mal getrennt, bevor wir Kinder hatten, aber nur kurz.
Ich glaube, ich stecke ganz schön in der Sch... sorry
LG
Tanja
vielen Dank für die liebe Begrüssung. Tja, leider kann ich von der Verwandtschaft keine Hilfe erwarten, das Thema hatten wir in den vergangenen 4 Jahren öfter.
Meine Schwiegereltern haben bis vor einem Jahr 14 Jahre lang die Mutter meiner SM gepflegt, sie wohnen auch nicht in der Nähe, sind erst 45 km und jetzt sogar 150 km weit weg gezogen, was nicht gerade von Interesse an den Enkeln zeugt. Sie hatten zuerst die Pflege der Oma als "Ausrede". Meine SM findet, die Mutter der Kindesmutter ist für Hilfe zuständig (sie hat 2 Söhne, mein Schwager ist auch seit 5 Monaten Vater)-da ist sie natürlich fein raus. Ihr ist das auch zu anstrengend, als wir mal letztens da waren (war auch vorerst das letzte Mal) wurden wir angemeckert, dass die Zwillinge ihr nicht kindersicheres Wohnzimmer durcheinander gemacht hätten, ob wir nicht auf unsere Kinder aufpassen könnten- und zu meinem Mann : Bin ich denn die Hüterin Deiner Kinder? Ich dachte irgendwie schon, aber anscheinend nicht... Sie meinte auch, wir sind selbst schuld, wenn wir ein 2. Kind wollten. Aber sie hat doch auch zwei, ich war doch nur 2 mal schwanger. Aber auf unser 1. Kind hat sie ja auch nie aufgepasst, das haben meine Eltern schon manchmal gemacht. Aber alle drei sind ihnen auch zu viel und dann war das immer auch nur, wenn mein Vater mit dabei war. Meiner Mutter alleine war das auch zu stressig, mein Sohn ist auch sehr anstrengend.
Meine Eltern wohnen auch nicht hier in der Stadt, mein Vater arbeitet noch viel und meine Mutter hat kein Auto bzw. Führerschein. Sie kommt zwar manchmal mit dem Zug, aber nur zum Gucken, alle Arbeiten die zu tun sind, soll ich machen. Als die Zwillis klein waren und gerade schliefen fragte ich sie, ob ich mich mal kurz hinlegen könnte und sie mit meinem Sohn spielen. Da sagte sie, ob ich das nicht machen könne, wenn mein Mann da sei. Also kommt sie nur zum Babygucken, quatschen und Kaffeetrinken, bloss kein Stress und erst recht nicht Entlastung für mich. Sie hatte auch drei Kinder und meine Großeltern waren alle schon lange tot, bevor sich meine Eltern kennenlernten, also hatten sie auch niemanden zum Aufpassen. Das hat sie mir auch mal vorgehalten. Aber sie hatte nie drei Kleinkinder gleichzeitig (mein Bruder war ein Nachzügler) und auch keine Zwillinge, und sollte vielleicht wissen, wie toll sie es gefunden hätte, wenn da jemand gewesen wäre. Und wir waren ja auch alle pflegeleicht, haben geschlafen und bei Zähnen nie Theater gemacht etc. Das ist ja dann wohl kein Vergleich.
Also die Großeltern denken bei den Kindern nur an ihre Bedürfnisse, nicht an meine.
Mein Mann hat durch seinen Beruf selber ein Burn-out und wirklich keine Energie mehr übrig zum Helfen. Er bringt allerdings auch immer blöde Sprüche, wenn ich nichts gekocht habe. Er selber hat auch keine Lust zu kochen und sonst macht er im Haushalt auch nicht viel. Ist ja auch alles nicht nötig, sagt er.
Gerade eben habe ich ihn darauf angesprochen, dass ich auch sofort Montag in die Klinik könnte, er dann aber die Kinder solange nehmen müsste und auf der Arbeit frei machen (Das wären nur ein paar Tage zur Medikamenteneinstellung und die Kinder können dort nicht mit. Und in Kliniken mit Kindermitnahme wird auch erst mal versucht, die Kinder auswärtig unterzubringen, damit die Mutter den Kopf frei kriegt). Er hat gesagt, das macht er nicht, dann müssten die Kinder solange ins Heim. Als ich in der Zwilli-SS im KH lag war mein Sohn solange bei meinen Eltern und mein Mann ist dauernd hin-und hergefahren, damit Nick wenigstens ab und zu zu Hause ist. Das ist ihm wohl auch zu stressig.
Mir scheint es, keiner will mit den Kindern unnötigen Stress haben, das ist wohl das Fazit. Und ich muss es ja, ich bin schliesslich die Mutter.
Ich habe auch keine Freundin, die die Zeit hätte, mir da zu helfen.
Ganz intakt ist meine Beziehung sicher nicht, aber bei einer Trennung wäre ich ja immer mit den Kindern alleine und dann noch die finanziellen Sorgen...Dann würde immer alles an mir hängen und mein Mann hätte immer schön Ruhe, wenn er von der Arbeit kommt. Das gönne ich ihm auch nicht. Ausserdem hat er gesagt, wenn sich durch irgendwelche Zahlungen für ihn das Arbeiten nicht mehr lohnt, würde er sich den Stress auch nicht antun. Also auch kein Unterhalt. Wir waren schon mal getrennt, bevor wir Kinder hatten, aber nur kurz.
Ich glaube, ich stecke ganz schön in der Sch... sorry
LG
Tanja
Liebst Tanja,
am liebsten würde ich bei Dir mal einhüten, damit Du Dich einmal richtig ausschlafen könntest. Wenn ich das lese, kann ich Deine Not fühlen. Da gibt´s auch nichts schön zu reden... Weisst Du, meine Kinder sind 14, 12 und gerade 7. Der Jüngste ist gerade in die Schule gekommen. Die Situation, in der Du steckst habe ich schon ein paar Jahre hinter mir und....ich habe sie "heil" überlebt. Allerdings habe auch ich viele Federn lassen müssen. Wir haben einen kleinen Familienbetrieb, in dem ich das Büro leite. Und weisst Du, was ich gemacht habe - bei allen Dreien - als ich 3 Tage nach der Entbindung nach Hause gekommen bin? Ich doofe bin sofort wieder an den Schreibtisch gegangen und habe so weiter gemacht wie vorher mit der ganzen Verantwortung für die Firma, Mitarbeiter und na ja, natürlich den Kindern. Ich dachte, es muss so sein. Ohne mich läuft sowieso nichts. Und nach dem Dritten bin ich dann so nach 9 Wochen nach der Geburt quasi zusammen gebrochen nachdem meine Mutter 10 Tage zu Besuch war und musste notfallmäßig im KH behandelt werden. Aber selbst danach habe ich trotz PPD immer weiter gemacht. Auch mir hat niemand so richtig geholfen oder habe ich es nicht zugelassen? Weiss nicht.
Ich kann Dir natürlich in der jetzigen Situation auch so wenig helfen. Ausser Dir sagen, dass Du es überstehen wirst und halt die Zeit Dir Entlastung bringen wird. Du musst versuchen, Deine Zwillis irgendwo vormittags unterzubringen. Sie sind schon alt genug, ein paar Stunden betreut zu werden. Gehe doch mal aufs Amt oder eine Sozialstation und schildere Deine Situation ganz ehrlich. Es muss da doch eine Möglichkeit geben. Bei uns gibt es eine Mütterberatung von staatlicher Seite. Du musst auf Unterstützung drängen, versuchs doch bitte noch einmal.
Ich vermute wirklich, dass Dein Mann Dir keine wirkliche Stütze ist sondern auch noch seine Forderungen an Dich stellt. Das kannst Du gar nicht gebrauchen. Versucht doch miteinander zu reden. Setzt Euch gemeinsam an den Tisch, auch wenn es schwer ist. Er muss Dir zuhören. Wahrscheinlich ist er auch gerade zu schwach. Dennoch, versucht es. Allerdings weiss ich, dass auch ich nicht gut war im reden. Schon gar nicht über mein "schwach" sein.
Ich hoffe, dass ihr das mit dem KH irgendwie hinbekommt.
Ich denke an Dich Balu
am liebsten würde ich bei Dir mal einhüten, damit Du Dich einmal richtig ausschlafen könntest. Wenn ich das lese, kann ich Deine Not fühlen. Da gibt´s auch nichts schön zu reden... Weisst Du, meine Kinder sind 14, 12 und gerade 7. Der Jüngste ist gerade in die Schule gekommen. Die Situation, in der Du steckst habe ich schon ein paar Jahre hinter mir und....ich habe sie "heil" überlebt. Allerdings habe auch ich viele Federn lassen müssen. Wir haben einen kleinen Familienbetrieb, in dem ich das Büro leite. Und weisst Du, was ich gemacht habe - bei allen Dreien - als ich 3 Tage nach der Entbindung nach Hause gekommen bin? Ich doofe bin sofort wieder an den Schreibtisch gegangen und habe so weiter gemacht wie vorher mit der ganzen Verantwortung für die Firma, Mitarbeiter und na ja, natürlich den Kindern. Ich dachte, es muss so sein. Ohne mich läuft sowieso nichts. Und nach dem Dritten bin ich dann so nach 9 Wochen nach der Geburt quasi zusammen gebrochen nachdem meine Mutter 10 Tage zu Besuch war und musste notfallmäßig im KH behandelt werden. Aber selbst danach habe ich trotz PPD immer weiter gemacht. Auch mir hat niemand so richtig geholfen oder habe ich es nicht zugelassen? Weiss nicht.
Ich kann Dir natürlich in der jetzigen Situation auch so wenig helfen. Ausser Dir sagen, dass Du es überstehen wirst und halt die Zeit Dir Entlastung bringen wird. Du musst versuchen, Deine Zwillis irgendwo vormittags unterzubringen. Sie sind schon alt genug, ein paar Stunden betreut zu werden. Gehe doch mal aufs Amt oder eine Sozialstation und schildere Deine Situation ganz ehrlich. Es muss da doch eine Möglichkeit geben. Bei uns gibt es eine Mütterberatung von staatlicher Seite. Du musst auf Unterstützung drängen, versuchs doch bitte noch einmal.
Ich vermute wirklich, dass Dein Mann Dir keine wirkliche Stütze ist sondern auch noch seine Forderungen an Dich stellt. Das kannst Du gar nicht gebrauchen. Versucht doch miteinander zu reden. Setzt Euch gemeinsam an den Tisch, auch wenn es schwer ist. Er muss Dir zuhören. Wahrscheinlich ist er auch gerade zu schwach. Dennoch, versucht es. Allerdings weiss ich, dass auch ich nicht gut war im reden. Schon gar nicht über mein "schwach" sein.
Ich hoffe, dass ihr das mit dem KH irgendwie hinbekommt.
Ich denke an Dich Balu
Liebe Balu,
vielen Dank für Deine liebe Antwort.
Nach Unterstützung habe ich auch schon gesucht, offensiv seit Anfang Januar. Ich war beim Familienbüro der Stadt, der Ärztlichen Beratungsstelle gegen Kindesmisshandlung und dem Kinderschutzbund, es läuft ein Tagesmutterantrag und ein Dringlichkeitsschreiben des Kinderschutzbundes beim städtischen Träger der Kinderbetreuungseinrichtungen. Da es bei uns in der Gegend sogar für Berufstätige zu wenig Kinderbetreuung gibt (die meisten Kinder kommen sogar erst mit 4 in den KiGa), gibt es wenig Chancen für mich.
Ich kriege noch nicht mal einen KiGa-Platz bis 14 Uhr für meinen Großen, damit wäre mir auch schon geholfen. Aber die wenigen Plätze sind schon überbelegt - mit Berufstätigen. Wenn man nicht arbeitet hat man, zumindest im Westen unseres Landes, keinen Anspruch auf Betreuung.
Ich weiss, dass die Zeit die Situation auch löst, empfand ich beim Großen ja ähnlich, aber ich habe das Problem, dass ich die Kinder nicht optimal versorge und auch häufig agressiv gegen sie werde, ich habe Angst, dass das noch weiter eskaliert. Ich schaffe es nicht zu kochen (Zwillis kriegen noch Gläschen und der Große isst eh nichts ausser Nudeln), bade die Zwillis höchst selten und gehe eigentlich nie mit ihnen raus. Mit dem Großen war ich auch damals schon selten draussen.
Das ist für die Entwicklung der Kinder sicher auch nicht gut, vielleicht ist ein Teil der Störung meines Sohnes auch da verursacht?
Ich werde dann wohl noch bis Ende des Monats warten müssen mit dem KH, obwohl ich heute Nacht schon dachte, ich will sofort hin. Sie werden momentan wieder alle der Reihe nach wach (alle 3), nachdem die Zwillis ca. 4 Monate durchgeschlafen haben. Das kann ich irgendwie gar nicht gut ab.
Danke für Dein Zulesen und Dein Mitgefühl.
LG
Tanja
vielen Dank für Deine liebe Antwort.
Nach Unterstützung habe ich auch schon gesucht, offensiv seit Anfang Januar. Ich war beim Familienbüro der Stadt, der Ärztlichen Beratungsstelle gegen Kindesmisshandlung und dem Kinderschutzbund, es läuft ein Tagesmutterantrag und ein Dringlichkeitsschreiben des Kinderschutzbundes beim städtischen Träger der Kinderbetreuungseinrichtungen. Da es bei uns in der Gegend sogar für Berufstätige zu wenig Kinderbetreuung gibt (die meisten Kinder kommen sogar erst mit 4 in den KiGa), gibt es wenig Chancen für mich.
Ich kriege noch nicht mal einen KiGa-Platz bis 14 Uhr für meinen Großen, damit wäre mir auch schon geholfen. Aber die wenigen Plätze sind schon überbelegt - mit Berufstätigen. Wenn man nicht arbeitet hat man, zumindest im Westen unseres Landes, keinen Anspruch auf Betreuung.
Ich weiss, dass die Zeit die Situation auch löst, empfand ich beim Großen ja ähnlich, aber ich habe das Problem, dass ich die Kinder nicht optimal versorge und auch häufig agressiv gegen sie werde, ich habe Angst, dass das noch weiter eskaliert. Ich schaffe es nicht zu kochen (Zwillis kriegen noch Gläschen und der Große isst eh nichts ausser Nudeln), bade die Zwillis höchst selten und gehe eigentlich nie mit ihnen raus. Mit dem Großen war ich auch damals schon selten draussen.
Das ist für die Entwicklung der Kinder sicher auch nicht gut, vielleicht ist ein Teil der Störung meines Sohnes auch da verursacht?
Ich werde dann wohl noch bis Ende des Monats warten müssen mit dem KH, obwohl ich heute Nacht schon dachte, ich will sofort hin. Sie werden momentan wieder alle der Reihe nach wach (alle 3), nachdem die Zwillis ca. 4 Monate durchgeschlafen haben. Das kann ich irgendwie gar nicht gut ab.
Danke für Dein Zulesen und Dein Mitgefühl.
LG
Tanja
Hey Tanja,
ich verstehe, dass Du es nicht gebacken bekommst, Deine Kleinen zu versorgen. Auch kann es sein, dass Dein Sohn sein Päckchen schon mitbekommen hat. Aber auch meine beiden betroffenen PPD-Kinder haben ihr Päckchen mit sich zu schleppen. Z. B. mein jüngster Florian: Er lief relativ spät mit 18 Monaten, war erst mit 4 trocken. Er sprach bis er 4 war kaum, gab immer so komische Laute von sich, die niemand verstand schon gar nicht wenn er schlecht drauf war. Mit 2 1/2 war er für 2 Jahre bei der Ergotherapie, danach dann 2 Jahre bei der Logopädin.
Und meine Tochter, die 14 ist mit der war es auch nicht viel besser. Sie war bis zu ihrem 10 Lebensjahr so sehr in sich gekehrt. Auf Drängen der Lehrerin ging ich mit ihr zur Ergotherapie, also relativ spät. Als sie dann in der 4. Klasse anfing autoagressiv zu werden und sich selbst verletzte geriet ich doch etwas in Panik. Sie musste dann 9 Monate eine Psychotherapie machen, die ihr den Weg aus sich selbst erleichtert hat.
Und ich muss Dir ehrlich sagen, wir sind zwar vielleicht in den ersten Jahren mit den kleinen Kindern "schwach" und das quält uns sehr. Aber wir reflektieren auch und haben zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, den Kindern später - bei eventuellen Problemen - Hilfestellungen zu geben. Auch wenn sie erst älter sind.
Das wusste ich auch nicht in der Zeit und niemand - da mein Innenleben sowieso niemand mitbekommen hat - konnte mir die Angst für mein mütterliches scheitern nehmen. Aber ich bin nicht gescheitert. Meine Kinder lieben mich und ich sie. Und ich kann ihnen heute sagen, dass nicht alles perfekt war für mich. Mir ist es wichtig, dass sie das wissen. Und meine Älteste ist nun voll in der Pubertät und alles läuft einigermaßen gut. Sie steht mir sehr nah und sucht auch meine Nähe. Der Jüngste ist noch etwas schwierig aber das bringt auch noch das Alter mit sich.
Auch Du wirst den schweren Weg überstehen. Sicher, der Weg ist lang und Du bist in einer wirklich schlimmen Phase. Glaub mir, ich fühle wirklich mit Dir denn ich kenne noch gut diese grenzenlose Erschöpfung jedes einzelnen Teilchens in mir. Und die Panik, dass man es nicht ändern kann.
Und wenn Deine Zwillis Gläschen bekommen ist doch völlig O.K. Und der Große Nudeln, super. Ich kenne Kinder aus dem Freundeskreis die essen auch nur Nudeln und sonst gar nichts. Also das ist es nicht. Und der Große ist im Kindergarten und hat da seinen Auslauf. Und Deine Zwillis haben sich. Auch das ist völlig o.k. Das Optimale gibts sowieso nicht. Also diesbezüglich schon mal Kopf hoch. Und alles andere kommt auch wieder.
Erst mal gute Nacht. Balu
ich verstehe, dass Du es nicht gebacken bekommst, Deine Kleinen zu versorgen. Auch kann es sein, dass Dein Sohn sein Päckchen schon mitbekommen hat. Aber auch meine beiden betroffenen PPD-Kinder haben ihr Päckchen mit sich zu schleppen. Z. B. mein jüngster Florian: Er lief relativ spät mit 18 Monaten, war erst mit 4 trocken. Er sprach bis er 4 war kaum, gab immer so komische Laute von sich, die niemand verstand schon gar nicht wenn er schlecht drauf war. Mit 2 1/2 war er für 2 Jahre bei der Ergotherapie, danach dann 2 Jahre bei der Logopädin.
Und meine Tochter, die 14 ist mit der war es auch nicht viel besser. Sie war bis zu ihrem 10 Lebensjahr so sehr in sich gekehrt. Auf Drängen der Lehrerin ging ich mit ihr zur Ergotherapie, also relativ spät. Als sie dann in der 4. Klasse anfing autoagressiv zu werden und sich selbst verletzte geriet ich doch etwas in Panik. Sie musste dann 9 Monate eine Psychotherapie machen, die ihr den Weg aus sich selbst erleichtert hat.
Und ich muss Dir ehrlich sagen, wir sind zwar vielleicht in den ersten Jahren mit den kleinen Kindern "schwach" und das quält uns sehr. Aber wir reflektieren auch und haben zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, den Kindern später - bei eventuellen Problemen - Hilfestellungen zu geben. Auch wenn sie erst älter sind.
Das wusste ich auch nicht in der Zeit und niemand - da mein Innenleben sowieso niemand mitbekommen hat - konnte mir die Angst für mein mütterliches scheitern nehmen. Aber ich bin nicht gescheitert. Meine Kinder lieben mich und ich sie. Und ich kann ihnen heute sagen, dass nicht alles perfekt war für mich. Mir ist es wichtig, dass sie das wissen. Und meine Älteste ist nun voll in der Pubertät und alles läuft einigermaßen gut. Sie steht mir sehr nah und sucht auch meine Nähe. Der Jüngste ist noch etwas schwierig aber das bringt auch noch das Alter mit sich.
Auch Du wirst den schweren Weg überstehen. Sicher, der Weg ist lang und Du bist in einer wirklich schlimmen Phase. Glaub mir, ich fühle wirklich mit Dir denn ich kenne noch gut diese grenzenlose Erschöpfung jedes einzelnen Teilchens in mir. Und die Panik, dass man es nicht ändern kann.
Und wenn Deine Zwillis Gläschen bekommen ist doch völlig O.K. Und der Große Nudeln, super. Ich kenne Kinder aus dem Freundeskreis die essen auch nur Nudeln und sonst gar nichts. Also das ist es nicht. Und der Große ist im Kindergarten und hat da seinen Auslauf. Und Deine Zwillis haben sich. Auch das ist völlig o.k. Das Optimale gibts sowieso nicht. Also diesbezüglich schon mal Kopf hoch. Und alles andere kommt auch wieder.
Erst mal gute Nacht. Balu