kleiner Rückfall ;-(

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
nele

kleiner Rückfall ;-(

Beitrag von nele »

Hi Mädels!
Ich hab ja lange nicht geschrieben, es geht mit ja sehr gut soweit.
Leider musste ich operiert werden und es ging nicht alles so reibungslos wie ich dachte.
Ich hatte im Krankenhaus ziemlich arge Ängste bekommen.
War bei meinem Neurologen.
Er hat die AD-Dosis etwas erhöht und mir für die akute Phase Alprazolam
gegeben.
Es geht mir jetzt wieder gut.
Die schlimmen Ängste waren aber bestimmt 3 Tage da.
Der Rückfall hat mir gezeigt, dass ich wohl immer noch leichte "Schwachstellen" habe ;-(
Ich grüße euch lieb, nele
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Nele,
Du, ich finde es nicht verwunderlich, dass du wieder mehr Angst hattest, als Du im KH warst, da würden auch "gesunde" drauf reagieren.
Ich habe mir abgewöhnt, es als Rückfall zu betrachten, denn eigentlich bin ich nicht krank, ich reagiere halt doller auf manche Situationen etc (was wiederum in der Kindheit seinen Ursprung hat).
Deine Schwachstellen sind also ganz normal, und wenn es uns körperlich nicht gut geht, neigen wir halt dazu, es gleich als den "Supergau" zu sehen, was es aber nicht ist, weil alle Menschen mal schlechte Tage haben.
Am besten "fährt" man, wenn man das annehmen kann und du hattest ja nun wirklich einen "guten" Grund, wieder mehr Angst zu entwickeln.
Liebe Grüße - von Hessin zu Hessin :lol:
nele

@carlotta

Beitrag von nele »

Hi Carlotta!
Mein Neurologe rät mir dazu, eine Verhaltenstherapie zu machen.
Hab grad gesehen, dass du auch eine gemacht hast.
Hat es dir was gebracht?
Du hast Recht mit dem was du schreibst, es geht mir wieder besser bzw. gut!
Ich habe das Alprazolam schon wieder abgesetzt :lol:
LG, nele
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Ja, sehr viel hat sie mir gebracht. Ich kann besser mit meinen Ängsten umgehen, sie als Teil von mir begreifen und ich habe auch ne Menge Tipps für den "Akutfall" zur Hand.
Aber: auch trotz Therapie können wir uns nicht neu erfinden, das heisst, ich habe auch heute noch Momente, wo sich die Angst zeigt.
Das kriegt keine Therapie weg. Aber sie hilft Dir, alles besser zu verstehen, woher die Angst kommt und was man gegen sie machen kann. Man fühlt sich nicht mehr sooo hilflos. Sondern kann eben auch den ängstlichen Teil in einem selbst akzeptieren (mal mehr, mal weniger gut ;)
Meine Thera ist ja schon seit 2 Jahren rum, und ich habe nächste Woche ein Erstgespräch bei einer Tiefenpsychologin. Nicht, weil es mir dauernd schlecht geht, aber ich möchte weiter an mir arbeiten. Und da es schon meine 2. Verhaltenstherapie ist (mit großem Abstand dazwischen), möchte ich mir einfach mal ne neue Therapieform angucken.
Hast du denn auch das Gefühl, eine Therapie wäre was für Dich?
Die VT hilft auf jeden Fall, dir zu zeigen, was DU aktiv machen kannst, um erlerntes Verhalten nicht einfach so anzunehmen, sondern dich deinen Problemen neu zu stellen. Du hast es nämllich in der Hand, was dran zu ändern, heute und jetzt.
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hi Nele, hi Carlotta,

ich finde es auch nicht sooo verwunderlich, dass du in so einer Situation Angst entwickelst. Wie Carlotta schon sagt, da würden auch Menschen ohne "irgendwas" Angst haben … Ist ja auch gut, dass es dir jetzt schon wieder besser geht!

Carlotta, ich finde gut, dass du dir auch eine andere Therapieform anguckst. Super das! Wie du ja weißt, hat mir die tiefenpsychologische Therapie sehr, sehr geholfen. Klar, es gibt bei mir auch Momente, in denen ich mich schwach fühle oder fiel grübele, aber die sind wirklich sehr selten geworden uns sie gehören mittlerweile zu mir. Im Übrigen glaube ich, dass ich diese Phasen immer schon hatte, nur dass sie mir vor meiner Krise nicht so aufgefallen sind bzw. schlimmer noch, dass sie gar nicht richtig beachtet habe. Das es dann irgendwann mal so richtig knallt, ist ja fast schon vorprogrammiert :).

Halt mich doch auf dem Laufenden, wie dir die Sitzung gefallen hat… wenn die Chemie stimmt zwischen euch ist es bestimmt eine gute Sache.

Ganz lieb
Julia
nele

Beitrag von nele »

Hallo ihr 2 :-)
Danke für eure Antworten!
Jetzt, wo ich alles noch einmal in Ruhe überdenken kann, finde ich auch, dass
wahrscheinlich jeder andere es auch mit der Angst zu tun bekommen hätte,
denn es war wirklich nicht besonders angenehm im Krankenhaus (wie man
sich vorstellen kann).
@carlotta: Ja, ich möchte auf jeden Fall eine VT machen, da ich auch, wie
du, weiter kommen will und um besser mit meinen Angstzuständen zurecht-
zukommen.
Ich habe ja 50 tiefenpsychologische Therpiestd. hinter mir (2005 bis 2006).
Es hat mir auch sehr viel gebracht, aber ich denke jetzt in meiner Situation
ist die VT besser, meinte auch mein Neurologe!
Werd wohl dieses Jahr noch anfangen, hab schon mit einer ganz netten
Therapeutin tel.!
LG, nele
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Nele,
witzig;) Dass wir beide dann sozusagen die "Seiten" wechseln und uns jeweils in die andere Theraform begeben wollen. Ich habe mehr als 50 VT-Stunden hinter mir - und als ich meinen alten Thera drauf ansprach, dass ich vielleicht mal ne tiefenpsych. machen möchte, meinte er auch, das könne noch was bringen. Schade, das er nicht beides anbietet, denn er ist wirklich klasse.
Meine "Neue" war aber auch am Telefon sehr nett und ich bin gespannt, was nächste Woche rauskommt. Wenn die Chemie stimmt, hätte sie auch gleich einen Platz frei ;)
Dann wünschen wir uns beide also viel Glück? ;)
@ Julia: sicher berichte ich Dir ;) Lass uns mal wieder telefonieren.
nele

Beitrag von nele »

@carlotta
Ja, echt lustig ;-)
Ich bin gespannt, wie die VT ablaufen wird. Hoffe, dass sie mir was bringt!
Wünsch dir natürlich viel Glück u. alles Gute für deine "neue" Therpiephase!
Wenn du so eine gute Therapeutin wie ich hatte haben wirst, wird sie dir
sicher viel bringen *daumendrück*
LG, nele
P.S.War grad mal kurz draußen, ganz schön kühl in Hessen, gelle?!
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10657
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Wollte euch nur sagen, dass ich bei meinem Psychiater eine Kombi aus VT und Tiefenpsychologischer Therapie mache und das mit sehr großem Erfolg. :D

Ich habe eigentlich alles zusammen gemacht: Therapie, Naturheilkunde + Schulmedizin (AD, Bachblüten), Kinesiologie, TCM (traditionelle chinesische Therapie bei meiner Nachsorge Hebi). Das alles hat mich "heil" gemacht. Ich schreibe immer absichtlich "heil", was ist eigentlich schon "gesund"? Genau das fragte mich letztends mein Doc... und wir haben darüber philosophiert. Ist man gesund, wenn man sich so fühlt, aber noch ein AD nimmt wie ich? Oder ist man dann noch "krank"? Ist man krank, wenn man z.B. im Rollstuhl sitzt oder "nur" beeinträchtigt oder kann so ein Mensch auch gesund sein???

Eine eindeutige Antwort gibt es wohl nicht und da komme ich zu dem Punkt von Carlotta: Ist man krank, weil man auf manche Situationen eher mit Angst reagiert als andere? Nein, man ist einfach nur anders und darf so sein. "Heil sein" bedeutet für mich, mit selber im reinen sein, mein Ich und meine Persönlichkeit zu leben und die besteht auch aus Angst hin und wieder. Jeder Mensch hat Angst, sie ist ein ganz normale, von der Natur extra gewollte Regung um uns zu "warnen" und uns auf etwas aufmerksam zu machen. Genau so ist es mit z.B. ZG - jeder Mensch hat seltsame und fast abartige Gedanken - nur bei Zwangspatienten laufen sie im Bewußtsein ab, weil sie oft sehr sensibel sind.

Im Annehmen seiner Eigenschaften und des eigenen Naturells liegt der Grundstein zum "Heil sein"! :wink:

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Kuckuck ihr Lieben,

ja, Marika, genauso ist es – kann ich zu 100% unterschreiben :).

@ Carlotta: gerne mal telefonieren!

Tschüssi
Julia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi zusammen,
gehört vielleicht nicht mehr wirklich in den thread, aber ich hatte ja letzte Woche meine erste Tiefen-Stunde und sie hat mir sehr gefallen. Ich kriege jetzt nicht mehr alles zusammen, aber es geht auf jeden Fall um die Arbeit am "inneren" Kind, dass da eben emotionale Defizite bei mir sind usw.
Dass ich meine beiden Seiten (forsch und ängstlich) irgendwie besser zusammenkriegen kann, weil meist regiert entweder nur die eine oder die andere ;(
Die VT hat auf jeden Fall meinen Kopf geschult, jetzt wären also die Wurzeln dran ;)
Ich fand sie sehr nett und wir beide können uns eine Zusammenarbeit vorstellen. Ich habe jetzt erstmal die 5 Probesitzungen, und dann entscheiden wir.
@Nele: hat sich bei Dir auch schon was getan?
Antworten