ich höhre immer wider in denn nachriten das mütter ihre kinder umbringen.
wieso? machen die das???
und die personene die ZG haben nicht?
immer wenn ich schon lese oder höre : mutter hat ihre kinder umgebracht ! könnte ich ausrassten ...aber dann denke ich : ja du hast ja auch immer ganz schreckliche gedanken?
lg lino
warum???
Moderator: Moderatoren
Hallo Lino!
Hatte vor kurzem auf einen anderen Beitrag von Jule2006 geantwortet - hast du es gelesen? Es ging um das selbe Thema - ich kopiers hier nochmal für euch alle rein:
Hier die Erklärung, dich ich in 2,5 Jahren Psychotherpie gelernt habe:
Ich kann euch total verstehen. Nicht anders habe ich die Zeit mit den ZG damals erlebt. Es gab Phasen, da ging es gut und ich hatte fast keine ZG, dann kam es aber wieder doppelt so schlimm hoch und ich dachte wirklich, ich tue gleich was schlimmes. Das ist das Grausame und Schreckliche an den ZG - ich weiß sooo gut, wie du dich fühlst. Ich kenne diese Angst und diese Scham und das schreckliche Gefüh, wirklich "irre" zu sein. Diese tiefe Verzweiflung und diese lähmende Angst ist so Vernichtend, dass ich mir oft gewünscht habe, mein Herz solle einfach aufhören zu schlagen - dann wäre mein Kind von mir erlöst und ich von diesen Qualen.
Aber diese Gedanken werden nie ausgeführt. Das wird dir jeder Arzt bzw. Therapeut bestättigen, der sich mit Zwangserkrankungen auskennt.
So schrecklich sich das alles anfühlt - genauso HARMLOS ist es in Wirklichkeit. Diese Gedanken sind ganz normale Gedankengänge die jeder Mensch hin und wieder hat, das hat mir mein Psychiater immer und immer wieder gesagt. Nur wir bleiben an diesen Gedanken hängen, kontrollieren und bewerten sie, befinden sie für "abnormal und krank" und wollen sie nicht haben - wir versuchen also instiktiv sie zu unterdrücken. Aber genau das ist der Schuß nach hinten - durch das Unterdrücken kommen sie dann in noch geballterer Ladung wieder. Und der Zwang ist somit geboren.
Bei ZG spielt der "orbitofrontale Kortex" (= Gehirnareal hinter der Stirn) eine sehr große Rolle. Dieses Gehirnareal ist für das Ausfiltern und Bewerten von jedem unserer Gedankengänge zuständig. Wir denken ja in jeder Sekunde viel mehr Gedanken, als dass uns wirklich bewußt ist. Denn normaler Weise wird eben jeder aufkommende Gedankengang von diesem Gehirnareal kurz auf "Wichtig oder Unwichtig" geprüft und dann entweder ins Bewußtsein durchgelassen (bei "Wichtig") oder nicht durchgelassen und auf die "Gehirnmüllhalde" (sprich diese Gedanken werden vergessen) geworfen (bei "Unwichtig"). Dieser Vorgang funktioniert bei Gesunden auch einwandfrei, deshalb können wir uns im Normalfall gar nicht an komische oder gar abartige Gedanken erinnern. Bei uns "Zwänglern" allerdings arbeitet dieser "orbitofrontale Kortex" zu viel - er ist überaktiv und bewertet JEDEN GEDANKEN als "Wichtig" bzw. bewertet falsch - also unwichtige Gedanken werden fälschlicher Weise als "Wichtig" eingestuft und somit in unser Bewußtsein durchgelassen. Wir erschrecken dann natürlich vor diesem Gedanken und wollen ihn nicht haben - ist ja klar. Wir versuchen ihn zu unterdrücken, aber dieser orbitofrontale Kortex arbeitet immer weiter an diesem Gedanken, weil er ihn einfach nicht als unwichtig erkennen kann. Und deshalb kommen die Gedanken immer wieder durch und das ist dann der Zwangsgedanke.
Den überaktiven orbitofrontalen Kortex kann man aber wieder "heil" werden lassen. Das gelingt am besten mit einer Psycho-/Verhaltenstherapie in Kombi mit einem höher dosierten AD. Denn bei dieser Überfunktion spielen auch die Botenstoffe im Gehirn eine große Rolle, die wiederrum durch den Hormonsturz nach der Geburt aus dem Gleichgewicht geworfen wurden. So funktioniert dieser Kreislauf. ZG können natürlich auch durch ein Trauma hervorgerufen werden. Daher ist eine Therapie sehr ratsam um zu sehen, ob es ein Trauma gibt. Wenn nicht, ist dann die Verhaltenstherapie super, da du dort lernst, die ZG auszuhalten (statt zu verdrängen) und dich direkt mit ihnen zu konfrontieren. Die dabei entstehende Angst ist natürlich am Anfang schrecklich, aber sie wird immer weniger, weil dein Gehirn lernt, dass NIX passiert!!!! Es wird duch die Therapie also sozusagen ein bissl umprogrammiert in deinem Gehirnkastel!!! Und das funktioniert wirklich!!!! Das AD soll eigentlich nur eine Krücke darstellen, um besser und etwas gelassener arbeiten zu können und natürlich um die depressiven Symptome zu lindern. Es gibt auch Frauen hier, die ihre ZG alleine durch eine Therapie zähmen konnten.
Es geht nämlich nicht darum, keine solchen Gedanken mehr zu haben, sondern diese zu zähmen und sie wieder im HINTERGRUND ablaufen zu lassen, so dass wir sie gar nicht mehr merken. Diese Gedanken sind nämlich normal und naturgegeben. JEDER HAT SIE - auch mein Psychiater, die Wurstverkäuferin, der Polizist, der Pfarrer ..... nur die merken sie gar nicht - verstehst du?
Unbedingt lesen:
"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Bear
Da wird alles genau erklärt, was ZG sind, warum sie kommen und wie man sie wieder zähmen kann. Mir hat das Buch sooo geholfen und ich nenne es mittlerweile "die Bibel" für alle Zwangserkrankten.
Die Frauen oder Menschen, die ihren Kinder etwas antun leiden eben NICHT an Zwangsgedanken, sondern an ANDEREN PSYCHISCHEN Störungen, wie z.B. an Persönlichkeitsstörungen, Wahnvorstellungen (kommen bei Schizophrenie oder Psychosen vor), starke emotionale Deffizite usw. Das hat mir mein Psychiater immer und immer wieder gesagt und auch bewiesen: Es gibt bisher keinen belegten Fall, in dem jemand mit ZG (es gibt ja auch Männer, die ZG haben nicht nur Frauen) diese auch ausgeführt hat - sprich jemandem (einem Kind) etwas angetan hat. Wie gesagt, haben solche Menschen ganz andere psychische Störungen, die mit ZG oder Zwangsgedanken GAR NICHTS ZU TUN HABEN!!!! Das sind wirklich 2 Paar Schuhe! Und aus einer Zwangsstörung (die ZG ja sind) kann auch keine andere solche psych. Krankheit entstehen lt. meinem Psychiater. Und der macht seinen Job schon viele Jahre. Wenn man sich mit der Zwangserkrankung auseinander setzt, erkennt man sehr schnell, dass das alles so auch stimmt. Durch die Überaktivität des orbitofrotalen Kortex bekommen wir zwar diese ZG (wie oben erklärt) aber gleichzeitig ist genau das der Umstand, warum gerade wir Zwängler noch viel weniger in Gefahr sind, die Kontrolle zu verlieren und so was schlimmes zu tun, als "normale" Menschen und bei denen liegt so ein Riskio nicht die Kontrolle zu verlieren bei 99% - bei uns Zwänglern bei 99,999999% wenn du so willst. . Das klingt alles paradox, ich weiß - aber es ist genau so, glaub mir ruhig.
Kein Mensch auf dieser Welt (auch mein Psychiater nicht) hat die 100 % Sicherheit, nie die Kontrolle zu verlieren, aber die Chance ist so gering, dass man das vergessen kann. Es gibt für nichts auf dieser Welt die 100 % Sicherheit und trotzdem leben wir jeden Tag normal weiter.
Ich hoffe, ich konnte dir deine Angst nehmen. Du hast absolut NICHTS mit diesen Menschen zu tun - du hast eine harmlose Zwangserkrankung und genau das ist der Umstand, warum du NIE sowas tun könntest.
Natürlich habe ich jetzt wieder mal einen Roman hier reingestellt, ich hoffe er ist trotz des Umfangs doch ein bissl hilfreich für dich! Du darst darauf vertrauen und absolut glauben, dass ZG Erkrankte Personen nicht für solche Greueltaten aus den Medien verantwortlich sind. Das sind Menschen, die andere psychische Erkrankungen und Deffizite haben!
Ganz liebe Grüße von einer ehemaligen "Zwänglerin"
Hatte vor kurzem auf einen anderen Beitrag von Jule2006 geantwortet - hast du es gelesen? Es ging um das selbe Thema - ich kopiers hier nochmal für euch alle rein:
Hier die Erklärung, dich ich in 2,5 Jahren Psychotherpie gelernt habe:
Ich kann euch total verstehen. Nicht anders habe ich die Zeit mit den ZG damals erlebt. Es gab Phasen, da ging es gut und ich hatte fast keine ZG, dann kam es aber wieder doppelt so schlimm hoch und ich dachte wirklich, ich tue gleich was schlimmes. Das ist das Grausame und Schreckliche an den ZG - ich weiß sooo gut, wie du dich fühlst. Ich kenne diese Angst und diese Scham und das schreckliche Gefüh, wirklich "irre" zu sein. Diese tiefe Verzweiflung und diese lähmende Angst ist so Vernichtend, dass ich mir oft gewünscht habe, mein Herz solle einfach aufhören zu schlagen - dann wäre mein Kind von mir erlöst und ich von diesen Qualen.
Aber diese Gedanken werden nie ausgeführt. Das wird dir jeder Arzt bzw. Therapeut bestättigen, der sich mit Zwangserkrankungen auskennt.
So schrecklich sich das alles anfühlt - genauso HARMLOS ist es in Wirklichkeit. Diese Gedanken sind ganz normale Gedankengänge die jeder Mensch hin und wieder hat, das hat mir mein Psychiater immer und immer wieder gesagt. Nur wir bleiben an diesen Gedanken hängen, kontrollieren und bewerten sie, befinden sie für "abnormal und krank" und wollen sie nicht haben - wir versuchen also instiktiv sie zu unterdrücken. Aber genau das ist der Schuß nach hinten - durch das Unterdrücken kommen sie dann in noch geballterer Ladung wieder. Und der Zwang ist somit geboren.
Bei ZG spielt der "orbitofrontale Kortex" (= Gehirnareal hinter der Stirn) eine sehr große Rolle. Dieses Gehirnareal ist für das Ausfiltern und Bewerten von jedem unserer Gedankengänge zuständig. Wir denken ja in jeder Sekunde viel mehr Gedanken, als dass uns wirklich bewußt ist. Denn normaler Weise wird eben jeder aufkommende Gedankengang von diesem Gehirnareal kurz auf "Wichtig oder Unwichtig" geprüft und dann entweder ins Bewußtsein durchgelassen (bei "Wichtig") oder nicht durchgelassen und auf die "Gehirnmüllhalde" (sprich diese Gedanken werden vergessen) geworfen (bei "Unwichtig"). Dieser Vorgang funktioniert bei Gesunden auch einwandfrei, deshalb können wir uns im Normalfall gar nicht an komische oder gar abartige Gedanken erinnern. Bei uns "Zwänglern" allerdings arbeitet dieser "orbitofrontale Kortex" zu viel - er ist überaktiv und bewertet JEDEN GEDANKEN als "Wichtig" bzw. bewertet falsch - also unwichtige Gedanken werden fälschlicher Weise als "Wichtig" eingestuft und somit in unser Bewußtsein durchgelassen. Wir erschrecken dann natürlich vor diesem Gedanken und wollen ihn nicht haben - ist ja klar. Wir versuchen ihn zu unterdrücken, aber dieser orbitofrontale Kortex arbeitet immer weiter an diesem Gedanken, weil er ihn einfach nicht als unwichtig erkennen kann. Und deshalb kommen die Gedanken immer wieder durch und das ist dann der Zwangsgedanke.
Den überaktiven orbitofrontalen Kortex kann man aber wieder "heil" werden lassen. Das gelingt am besten mit einer Psycho-/Verhaltenstherapie in Kombi mit einem höher dosierten AD. Denn bei dieser Überfunktion spielen auch die Botenstoffe im Gehirn eine große Rolle, die wiederrum durch den Hormonsturz nach der Geburt aus dem Gleichgewicht geworfen wurden. So funktioniert dieser Kreislauf. ZG können natürlich auch durch ein Trauma hervorgerufen werden. Daher ist eine Therapie sehr ratsam um zu sehen, ob es ein Trauma gibt. Wenn nicht, ist dann die Verhaltenstherapie super, da du dort lernst, die ZG auszuhalten (statt zu verdrängen) und dich direkt mit ihnen zu konfrontieren. Die dabei entstehende Angst ist natürlich am Anfang schrecklich, aber sie wird immer weniger, weil dein Gehirn lernt, dass NIX passiert!!!! Es wird duch die Therapie also sozusagen ein bissl umprogrammiert in deinem Gehirnkastel!!! Und das funktioniert wirklich!!!! Das AD soll eigentlich nur eine Krücke darstellen, um besser und etwas gelassener arbeiten zu können und natürlich um die depressiven Symptome zu lindern. Es gibt auch Frauen hier, die ihre ZG alleine durch eine Therapie zähmen konnten.
Es geht nämlich nicht darum, keine solchen Gedanken mehr zu haben, sondern diese zu zähmen und sie wieder im HINTERGRUND ablaufen zu lassen, so dass wir sie gar nicht mehr merken. Diese Gedanken sind nämlich normal und naturgegeben. JEDER HAT SIE - auch mein Psychiater, die Wurstverkäuferin, der Polizist, der Pfarrer ..... nur die merken sie gar nicht - verstehst du?
Unbedingt lesen:
"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Bear
Da wird alles genau erklärt, was ZG sind, warum sie kommen und wie man sie wieder zähmen kann. Mir hat das Buch sooo geholfen und ich nenne es mittlerweile "die Bibel" für alle Zwangserkrankten.
Die Frauen oder Menschen, die ihren Kinder etwas antun leiden eben NICHT an Zwangsgedanken, sondern an ANDEREN PSYCHISCHEN Störungen, wie z.B. an Persönlichkeitsstörungen, Wahnvorstellungen (kommen bei Schizophrenie oder Psychosen vor), starke emotionale Deffizite usw. Das hat mir mein Psychiater immer und immer wieder gesagt und auch bewiesen: Es gibt bisher keinen belegten Fall, in dem jemand mit ZG (es gibt ja auch Männer, die ZG haben nicht nur Frauen) diese auch ausgeführt hat - sprich jemandem (einem Kind) etwas angetan hat. Wie gesagt, haben solche Menschen ganz andere psychische Störungen, die mit ZG oder Zwangsgedanken GAR NICHTS ZU TUN HABEN!!!! Das sind wirklich 2 Paar Schuhe! Und aus einer Zwangsstörung (die ZG ja sind) kann auch keine andere solche psych. Krankheit entstehen lt. meinem Psychiater. Und der macht seinen Job schon viele Jahre. Wenn man sich mit der Zwangserkrankung auseinander setzt, erkennt man sehr schnell, dass das alles so auch stimmt. Durch die Überaktivität des orbitofrotalen Kortex bekommen wir zwar diese ZG (wie oben erklärt) aber gleichzeitig ist genau das der Umstand, warum gerade wir Zwängler noch viel weniger in Gefahr sind, die Kontrolle zu verlieren und so was schlimmes zu tun, als "normale" Menschen und bei denen liegt so ein Riskio nicht die Kontrolle zu verlieren bei 99% - bei uns Zwänglern bei 99,999999% wenn du so willst. . Das klingt alles paradox, ich weiß - aber es ist genau so, glaub mir ruhig.
Kein Mensch auf dieser Welt (auch mein Psychiater nicht) hat die 100 % Sicherheit, nie die Kontrolle zu verlieren, aber die Chance ist so gering, dass man das vergessen kann. Es gibt für nichts auf dieser Welt die 100 % Sicherheit und trotzdem leben wir jeden Tag normal weiter.
Ich hoffe, ich konnte dir deine Angst nehmen. Du hast absolut NICHTS mit diesen Menschen zu tun - du hast eine harmlose Zwangserkrankung und genau das ist der Umstand, warum du NIE sowas tun könntest.
Natürlich habe ich jetzt wieder mal einen Roman hier reingestellt, ich hoffe er ist trotz des Umfangs doch ein bissl hilfreich für dich! Du darst darauf vertrauen und absolut glauben, dass ZG Erkrankte Personen nicht für solche Greueltaten aus den Medien verantwortlich sind. Das sind Menschen, die andere psychische Erkrankungen und Deffizite haben!
Ganz liebe Grüße von einer ehemaligen "Zwänglerin"

Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex