Liebe Frauen,
mich interessiert, ob ihr Eure Kinder eher so ähnlich erzieht wie Eure Mütter und Väter es getan haben - oder wollt ihr auch, wie ich zum Beispiel, eher am liebsten "alles ganz anders machen"? Also in meiner Kindheit lief sehr viel schief - nun stehe ich als Mutter immer und andauernd vor dem Problem, dass ich mir meine Erziehung ganz neu ausdenken, anlesen, bei anderen abgucken muß, also keine positiven Vorbilder habe? Also manchmal ist bei mir Erziehung wie Trockenschwimmen, wenn ihr versteht, was ich meine?
Wie macht ihr das?
Wie ist es bei Euch?
Würde mich gerne mit Euch darüber austauschen, weil ich das ein wichtiges Thema finde...
Liebe Grüße
Ava
Anders machen als die eigenen Eltern - aber wie?
Moderator: Moderatoren
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Nora
Hallo Ava,
das ist ein gutes Thema. Ich gehöre auch eher zu denen, die es anders machen möchten als die eigene Mutter. Deswegen bin ich z.B. immer sehr bemüht, meinen Sohn oft zu streicheln, in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, dass ich ihn sehr lieb habe. Das sind die Dinge, die ich bei meiner Mutter immer vermißt habe. Außerdem möchte ich, dass mein Sohn ohne Ängste aufwächst. Ich hatte leider eine sehr angsterfüllte Kindheit, was vor allem an meinem Stiefvater lag. Das einzige, was ich gut fand an meiner Kindheit ist, dass wir viel unternommen haben - Ausflüge, Zoobesuche, etc. Mein Mann + ich unternehmen deswegen an den WE gemeinsam mit unserem Sohn etwas.
Wie Dir geht es mir aber oft auch: ich muß Dinge nachlesen, nachfragen, da ich wenig auf positive erlebte Erfahrungen zurückgreifen kann. Und daher bin ich oft unsicher - besonders wenn mein Sohn mal wieder seine Trotz-/Wutphase hat.
LG,
Nora
das ist ein gutes Thema. Ich gehöre auch eher zu denen, die es anders machen möchten als die eigene Mutter. Deswegen bin ich z.B. immer sehr bemüht, meinen Sohn oft zu streicheln, in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, dass ich ihn sehr lieb habe. Das sind die Dinge, die ich bei meiner Mutter immer vermißt habe. Außerdem möchte ich, dass mein Sohn ohne Ängste aufwächst. Ich hatte leider eine sehr angsterfüllte Kindheit, was vor allem an meinem Stiefvater lag. Das einzige, was ich gut fand an meiner Kindheit ist, dass wir viel unternommen haben - Ausflüge, Zoobesuche, etc. Mein Mann + ich unternehmen deswegen an den WE gemeinsam mit unserem Sohn etwas.
Wie Dir geht es mir aber oft auch: ich muß Dinge nachlesen, nachfragen, da ich wenig auf positive erlebte Erfahrungen zurückgreifen kann. Und daher bin ich oft unsicher - besonders wenn mein Sohn mal wieder seine Trotz-/Wutphase hat.
LG,
Nora
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Morgaine
Hallo Ava, ich hatte dir schon bei der anderen Frage genau zu dem Thema geantwortet, ich kopiere es mal hierher.
Ich habe mir auch einiges angelesen, und entscheide vieles aus dem Gefühl heraus. Mutterliebe und gesunder Menschenverstand kommen da wohl zusammen. Auch wenn ich manchmal ausflippen möchte, versuche ich doch, dann ganz ruhig zu bleiben...das klappt leider nicht immer, heute erst habe ich meine Kleine 2 mal angeschrien.
Aber ich hoffe ja, dass ich durch die ADs und die Therapie bald ruhiger werde.
Auch wenn meine Tochter erst 22 Monate alt ist (wird im März 2 Jahre), versuche ich doch schon, die entscheidenen Dinge anders zu machen als meine Mutter.
Ich tröste meine Tochter, wenn sie weint (um ihr eine Sicherheit zu geben, dass ich immer für sie da bin), sie bekommt Nähe und Zuneigung, wenn SIE es möchte, nicht wenn ich es möchte. Ich missbrauche sie nicht, um mich von ihr trösten zu lassen, wenn ich traurig bin. Ich versuche, möglichst wenig vor ihr zu weinen, oder wenn doch, ihr gleichzeitig zu verstehen zu geben, dass es nchts mit ihr zu tun hat - und dann reiße ich mich auch zusammen! Nichts fand ich schlimmer, als dass meine Mutter früher nur geweint hat, und ich mich in der Position sah, sie trösten zu müssen, da ich mich ja schuldig für ihren Kummer fühlte.
Ich versuche, nicht schlecht vor ihr über ihren Vater zu sprechen.
Wenn wir (mein Mann und ich) uns streiten, vertragen wir uns vor ihren Augen wieder, möglichst soll der Streit auch nicht eskalieren, oder wir verschieben das Gespräch, so dass sie sich nicht unsicher fühlen muss. Wir (Mann und ich) geben uns dann einen Kuss und sagen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, dass wir uns (meistens
) trotzdem liebhaben. Und dass wir vor allem nicht ihretwegen streiten.
Das wichtigste ist, dass ich ihr zeige, dass ich diejenige bin, die stark ist, so dass sie klein und KIND sein kann.
Ich bin 3 Monate nach der Geburt zwar wieder arbeiten gegangen, aber nur einen Tag in der Woche, und habe jetzt im Sommer komplett mit der Arbeit aufgehört, um für meine Tochter da zu sein. Zwar geht sie 2 mal die Woche 4 Std zur Tagesmutter, aber selbst dort habe ich eine 4-wöchige Eingewöhnungszeit mit ihr gehabt, so dass ich mich langsam von ihr und sie sich langsam von mir für die paar Stunden lösen konnte.
Ihr Papa passt auch öfter mal auf sie auf, und sie versteht sich auch mit meiner Mama sehr gut - aber ICH bin eben ihre Hauptbezugsperson, und ich möchte, dass sie mir später ihre Sorgen erzählt, und sich bei mir sicher und geborgen fühlt, und dass sie mit einem stabilen Familienhintergrund und einem gesunden Selbstvertrauen aufwächst. Das alles möchte ich ihr geben, weil ich es mir selber gewünscht hätte, und ich glaube, dass ich damit auf einem ganz guten Weg bin.
Ich habe mir auch einiges angelesen, und entscheide vieles aus dem Gefühl heraus. Mutterliebe und gesunder Menschenverstand kommen da wohl zusammen. Auch wenn ich manchmal ausflippen möchte, versuche ich doch, dann ganz ruhig zu bleiben...das klappt leider nicht immer, heute erst habe ich meine Kleine 2 mal angeschrien.
Auch wenn meine Tochter erst 22 Monate alt ist (wird im März 2 Jahre), versuche ich doch schon, die entscheidenen Dinge anders zu machen als meine Mutter.
Ich tröste meine Tochter, wenn sie weint (um ihr eine Sicherheit zu geben, dass ich immer für sie da bin), sie bekommt Nähe und Zuneigung, wenn SIE es möchte, nicht wenn ich es möchte. Ich missbrauche sie nicht, um mich von ihr trösten zu lassen, wenn ich traurig bin. Ich versuche, möglichst wenig vor ihr zu weinen, oder wenn doch, ihr gleichzeitig zu verstehen zu geben, dass es nchts mit ihr zu tun hat - und dann reiße ich mich auch zusammen! Nichts fand ich schlimmer, als dass meine Mutter früher nur geweint hat, und ich mich in der Position sah, sie trösten zu müssen, da ich mich ja schuldig für ihren Kummer fühlte.
Ich versuche, nicht schlecht vor ihr über ihren Vater zu sprechen.
Wenn wir (mein Mann und ich) uns streiten, vertragen wir uns vor ihren Augen wieder, möglichst soll der Streit auch nicht eskalieren, oder wir verschieben das Gespräch, so dass sie sich nicht unsicher fühlen muss. Wir (Mann und ich) geben uns dann einen Kuss und sagen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, dass wir uns (meistens
Das wichtigste ist, dass ich ihr zeige, dass ich diejenige bin, die stark ist, so dass sie klein und KIND sein kann.
Ich bin 3 Monate nach der Geburt zwar wieder arbeiten gegangen, aber nur einen Tag in der Woche, und habe jetzt im Sommer komplett mit der Arbeit aufgehört, um für meine Tochter da zu sein. Zwar geht sie 2 mal die Woche 4 Std zur Tagesmutter, aber selbst dort habe ich eine 4-wöchige Eingewöhnungszeit mit ihr gehabt, so dass ich mich langsam von ihr und sie sich langsam von mir für die paar Stunden lösen konnte.
Ihr Papa passt auch öfter mal auf sie auf, und sie versteht sich auch mit meiner Mama sehr gut - aber ICH bin eben ihre Hauptbezugsperson, und ich möchte, dass sie mir später ihre Sorgen erzählt, und sich bei mir sicher und geborgen fühlt, und dass sie mit einem stabilen Familienhintergrund und einem gesunden Selbstvertrauen aufwächst. Das alles möchte ich ihr geben, weil ich es mir selber gewünscht hätte, und ich glaube, dass ich damit auf einem ganz guten Weg bin.
Hallo zusammen!
Auch ich versuche ein paar Dinge bewußt anders zu machen als meine Eltern... und ich bin mir sicher, dass mein Noah - sollte er mal Papa sein - auch manches anders machen will, als wir heute!
Ein bissl liegt das sicher auch an den Generationen und an neuen Erkenntnissen, die es immer wieder gibt.
Ich versuche z.B., dass mein Sohn alles erkunden darf, ohne dass ich immer gleich sage: Vorsicht, du könntest runter fallen und dir den Kopf aufschlagen und dann müssen wir ins Spital und dann wirst du operiert..... usw. usw. wie mein Papa (ängstlich und auch zwanghaft). Er ist nämlich überängstlich, leicht zwanghaft und perfektionnistisch. Seine Verhaltensmuster habe ich eins zu eins übernommen - die ganze Kindheit hindurch. Er hat es nicht böse gemeint, sondern wirklich gedacht, er tut mir was gutes. Aber leider ging das ein bissl nach hinten los...
Deswegen versuche ich, Noah gegenüber nicht so ängstlich zu reagiern. Aber ehrlich - es gelingt mir auch nicht immer. Und er ist schon ein schüchterner und auch eher ängstliches Kind. Was beweisen dürfte, dass auch manches eine Gen Sache und somit vereerbt ist. Ich denke da an meine Sensibilität - der hat Noah eindeutig von mir. Er wird also wohl schon daher nie ein "Draufgänger" sein.
Und ich versuche ein Mama zu sein, mit klaren Meinungen und Handlungen. Meine Mama war immer sehr unsicher und machte alles von Papa abhängig. Das glaube ich, ist mir fast zu gut gelungen, denn für Noah bin ich die "erste Instanz" und der Papa hat nicht grad sooo viel zu sagen....
Liebe Grüße von
Auch ich versuche ein paar Dinge bewußt anders zu machen als meine Eltern... und ich bin mir sicher, dass mein Noah - sollte er mal Papa sein - auch manches anders machen will, als wir heute!
Ich versuche z.B., dass mein Sohn alles erkunden darf, ohne dass ich immer gleich sage: Vorsicht, du könntest runter fallen und dir den Kopf aufschlagen und dann müssen wir ins Spital und dann wirst du operiert..... usw. usw. wie mein Papa (ängstlich und auch zwanghaft). Er ist nämlich überängstlich, leicht zwanghaft und perfektionnistisch. Seine Verhaltensmuster habe ich eins zu eins übernommen - die ganze Kindheit hindurch. Er hat es nicht böse gemeint, sondern wirklich gedacht, er tut mir was gutes. Aber leider ging das ein bissl nach hinten los...
Deswegen versuche ich, Noah gegenüber nicht so ängstlich zu reagiern. Aber ehrlich - es gelingt mir auch nicht immer. Und er ist schon ein schüchterner und auch eher ängstliches Kind. Was beweisen dürfte, dass auch manches eine Gen Sache und somit vereerbt ist. Ich denke da an meine Sensibilität - der hat Noah eindeutig von mir. Er wird also wohl schon daher nie ein "Draufgänger" sein.
Und ich versuche ein Mama zu sein, mit klaren Meinungen und Handlungen. Meine Mama war immer sehr unsicher und machte alles von Papa abhängig. Das glaube ich, ist mir fast zu gut gelungen, denn für Noah bin ich die "erste Instanz" und der Papa hat nicht grad sooo viel zu sagen....
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex