Ich weiß nicht mehr weiter....

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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zeraphine

Ich weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von zeraphine »

Hatte gehofft hier irgendwann mal was positives reinzuschreiben und euch nicht immer zu nerven :oops:

aber ich kann nicht mehr, mein Leben scheint den Bach runter zu laufen. Mein Mann war am Samstag mit Freunden weg(was er vorher kaum gemacht hat) und ich war mit unserer Tochter allein hier...

Mir ist erstmal bewußt geworden, dass mein "altes" Leben vorbei ist! Aber ich komme auf das neue nicht klar...Ich fühle mich so isoliert und wünschte ich hätte erst später ein Kind bekommen...Würd auchgern wieder feiern und Spaß haben aber das alles scheint nun vorbei. Immer nur Baby. Ich liebe sie zwar aber es ist alles so komisch.

Mein Mann lebt sein Leben weiter und ich lebe für meine Tochter, auch wenn ich nicht mehr Leben möchte...Die Todessehnsucht ist wieder so groß!
Aber ich weiß meine Kleine kann nix dafür, sie ist so hilflos, ich bins gewesen, die meinte ein neues Leben austragen zu müssen.
und nun wird schon der Wunsch von meinem Mann geäussert bald ein Geschwisterchen zu planen!
habe Angst, dass ich wieder schwanger werden könnte, ich würde es nicht packen...
Fühle mich so leer, will aber nicht wieder zu einem Psychater!!!!!Der letzte meinte mich einweisen zu wollen(in eine Klinik für alte Demenzkranke :shock: :evil: )und gab mir die gleichen Tabletten und lies mich ziehen.
Behandelte mich wie einen Psycho!Aber das bin ich doch nicht oder??

bis jetzt habe ich es geschafft mich noch nicht zu verletzten habe aber Angst es wieder zu tun und als Psycho abgestempelt zu werden...

Es kam auch schon er Spruch "was bist du den so mies drauf, Tablette nicht genommen?"

Ich kann nicht mehr!!!!Diese Leere...
Balu

Beitrag von Balu »

Liebe Zeraphine,

wie alt ist Deine Tochter? Seit wann fühlst Du Dich denn jetzt wieder so schlecht? Ist es plötzlich gekommen? Und machst Du eine Therapie?

Ich glaube gar nicht, dass du ein Psycho bist. Nur durch die Umstellung mit der Mutterrolle bist Du so aus dem Tritt geraten. Und die Zeit wird besser werden, glaub mir. Wenn man so tief drin sitzt glaubt man das gar nicht, ich weiss.

Lass Dich um Gottes Willen nicht von dem Arzt so verletzen. Warum solltest Du auf eine Station mit Demenzkranken? Schau doch, ob Du in der Nähe einen anderen Psychiater oder eine Psychiaterin findest. Sag das es akut sei und Du Dich sehr schlecht fühlst oder setze Dich direkt ins Wartezimmer ohne Termin.

So wie Dir geht es doch so vielen. Es ist wirklich kein Makel so zu fühlen. Deine Todessehnsucht zeigt ja auch, dass die Depression wirklich da ist. Gib Dir einen Ruck und such Dir einen Fachmann/Fachfrau, ruf am besten heute noch an.

Melde Dich!!

Balu
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi du,

habe eben deine Beiträge kurz überflogen.. deine Tochter ist erst 2 Monate alt, oder? Die erste Zeit mit Kind ist immer am Schlimmsten, aber wenn du jetzt schon merkst, daß dich das neue Leben so einschränkt, solltest du dich schleunigst auf die Suche nach Auszeiten für dich machen bzw. das mit deinem Mann absprechen. Kann er die Kleine z.B. am WE für ein paar Stunden oder am Abend nehmen und du gehst dann alleine oder mit Freundinnen weg? Gibt es eine Oma, die die Kleine regelmäßig nehmen kann?

Weiß dein Mann denn nicht wie schlecht es dir wirklich geht, wenn er sogar schon vom 2. Kind redet?

Bezüglich Tabletten denke ich, daß Opaprimol nicht das richtige für dich ist, denn es ist ein leichtdosiertes AD und in deinem Fall wahrscheinlich nicht stark genug. Würde mir schleunigst nen neuen Psychiater/Neurologen suchen und nochmal die medikamentöse Seite in Ruhe durchsprechen.

Therapie wäre natürlich auch wichtig, besonders, da du ja schon länger an "Boderline" leidest (wurde diese Diagnose mal gestellt?)
Mimi

Beitrag von Mimi »

Hallo,


Du bist nicht allein. Wir verstehen dich hier alle. Dir geht es nicht gut. Und es würde Dir guttun wenn Die jemand hilft. Gib die Suche nach dem geeigneten Arzt nicht auf. Suche weiter! Und irgendwann hast Du einen gefunden der Dir gut tut. Bitte gib nicht auf!

Du wirst sehen ob eine ambulante Therapie dut für dich ist und welche Therapieform es gibt ja viele verschiedene. Und du könntest eine Kur beantragen. Es hängt von deiner Krankenkasse ab ob du sie bekommst. Mutterkindkuren dauern bis zu einem halben Jahr in der bewilligung und haben oft eine ellenlange warteliste. Du brauchst allerdings wieder die Empfehlung eines Arztes dafür.

Medikamente können helfen wenn Du nicht einmal mehr die Kraft hast an die zu arbeiten. Wenn Die Leere alles einnimmt. Es ist keine Schande Medis zu nehmen. Du nimmst sie ja bestenfalls nicht länger als ein Jahr oder zwei. Und Psycho bist Du nicht wenn Du dich immer noch selber Fragen kannst ob Dus bist.

Ich grüße Dich ganz lieb
zeraphine

Beitrag von zeraphine »

ja meine Tochter ist heute genau 8 Wochen alt!

@balu

Der Auslöser war halt, dass mein Mann mal wieder weg war und ich allein mit der Kleinen. Nein, ich sträube mich gegen so was halt gern wie Therapie und Psychater, es hat so einen bitteren Nachgeschmack. Dafür sind wir erst neu hier hin gezogen und ich weiß gar nicht wo ich hin sollte...
Bräuchte mehr als einen A...tritt wahrscheinlich

@00julchen
Mein Mann muss (ausser Mo.) immer von 9.00-19.00Uhr arbeiten und is so 12 Stunden nicht da. Am Wochenende muss er Sa immer bis 16.00Uhr ran und ich bin immer glücklich, wenn er da ist damit mir die Kleine mal abgenommen wird und ich nicht jede Nachtschicht machen muss. Aber er ist mir nicht wirklich eine große Hilfe, schiebt alles immer schnell auf meine Depression statt sich meine bitten zu helfen anzunehmen(gut ich treffe vielleicht nicht immer den richtigen Ton)
Von ihm kam leider der spruch wegen der Tabletten :cry:
Ich glaube er hat keine Ahnung wie es in mir aussieht...

Meine Ma nimmt die Kleine gerne aber sie wohnt weiter weg und kann nicht ebenmal kommen bzw ich kann nicht ebenmal hin. Sie sagte zwar, sobald die Kleine etwas älter ist kann sie ja mal nen ganzen Tag bei Oma bleiben aber ich weiß nicht ob das jetzt schon zu viel für sie ist!
Borderline??Nein, es gab diese diagnose nicht und ich glaube es auch nicht, da ich welche mit der Krankheit kenne und so sehen meine Arme nicht aus! Ich denke so schlimm ist es bei mir nicht und vielleicht auch nur eine phase?!

Vielleicht wird es besser wenn meine Tochter weniger schreit und die Therapie bei ihr Wirkung zeigt!
Vielleicht werde ich mich nach einem Psychater umsehen
Balu

Beitrag von Balu »

Hallo Zeraphine,
also erst mal zur Klarstellung. Nicht jeder, der sich in irgendeiner Form selbst Verletzungen zufügt hat eine Borderline-Störung. Das bedarf einer genauen Diagnostik und muss dann entsprechend behandelt werden.

Schau doch einfach mal bei Euch in das Branchenbuch und telefoniere Dich bei Psychologen durch. Das ist erst mal mühsam aber vielleicht erreichst Du so schon mal ein Vorgespräch.

Balu
zeraphine

Beitrag von zeraphine »

@ Mimi

Ich kann das so schlecht mit Therapien und Co (vielleicht bin ich zu eigen???)
ja nicht aufgeben, aber es ist so schwer, da ich mich sehr einsam fühle...

Ich weiß, dass bin ich nicht aber manchmal hat man halt Scheuklappen auf. Leider bin ich wieder in diesem Strudel und habe es nciht rausgeschafft
:cry:
Vielleicht finde ich hier doch noch einen Doc, aber ich wohne noch nicht lang hier, wie ich schon oben geschrieben hab und habe Angst davor wieder so dämlich behandelt zu werden! Nicht nur in diese Klinik wollte sie mich schicken, nein sie betatschte einen auch dauernt, so nach dem motto "das arme mädel!" :?
Mimi

Beitrag von Mimi »

wo wohnst du denn ?
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