Neuling hat ein paar Fragen - Frust nach Arztbesuch

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antje

Neuling hat ein paar Fragen - Frust nach Arztbesuch

Beitrag von Antje »

Hallo,

ich lese schon eine Weile hier in dem Forum mit und habe mich nun gestern hier selbst angemeldet, da ich nun selbst ein paar Fragen habe.

Zu mir:
Ich bin 31 und seit 3 Monaten Mama eines super süßen Jungen. Er ist ein absolutes Wunschkind.
Wir haben vor dieser Schwangerschaft 2 Fehlgeburten gehabt und in dieser Schwangerschaft selbst musste ich aufgrund von Blutungen auch oft um den Kleinen bangen.

Ich war seit der 16. Woche mit einem Beschäftigungsverbot zu Hause und hatte viel Zeit, mich so richtig kirre zu machen. Da meine Mobilität aufgrund einer Symphysenlockerung eingeschränkt war, hatte ich den ganzen Tag Gelegenheit, Angst zu haben und nichts dagegen tun zu können.

Schlussendlich kam der Kleine durch einen vorzeitigen Blasensprung in der 36. SSW auch noch ein wenig zu früh zur Welt.

Nun dachte ich, als sich bestätigte, das mit dem Mini alles klar ist, als sich hier daheim alles einpendelte, ich mein Kind einzuschätzen weiß und auch sicherer im Umgang mit ihm bin, dass nun endlich die Zeit losgehen kann, in der ich die fröhliche Mami bin, die sich an ihrem Kind erfreut und das Leben so richtig geniesst.

Pustekuchen!
Die Ängste sind immer noch da.
Ich habe Angst um mein Baby, meinen Mann, dass ich sterben muss, dass uns ein LKW beim Spazieren überrollt, dass mein Mann mit dem Flugzeug abstürzt (er ist beruflich mehrmals im Monat im Ausland), Angst, dass meine Schwiegermutter mir das Baby wegnimmt und und und...

Und ich hatte Angst, über die Angst zu reden - deswegen habe ich schön meine Klappe gehalten und allen was vorgespielt.

Das habe ich nicht lange ausgehalten und bin vor 3 Wochen zusammengebrochen. Mit Heulanfall und allem. Mitten im Supermarkt.

Mein Mann ist aus allen Wolken gefallen, er war total schockiert und hat die Hebamme alarmiert. Die wiederum den Frauenarzt eingeschaltet hat und so bekam ich einen Termin bei einem angeblich sehr guten Facharzt für Nervenheilkunde, Psychiatrie und Psychotherapie.

Da war ich nun gestern.
Und ich bin entsetzt.

Ich kam da rein und sollte sagen, was los ist. Hab ich gemacht. Hab gesagt, dass ich Angst hab. Wovor und seit wann (hab auch gesagt, dass es seit der Schwangerschaft so schlimm ist und nicht erst im Wochenbett angefangen hat).
Dann wollte er nur wissen, ob ich stille und hat mir daraufhin 3 Packungen Citalopram-Isis 20 mg in die Hand gedrückt. Die soll ich nehmen und in einem Monat wiederkommen. Wenn ich dann immer noch Angst hab, bekomm ich eine Gesprächstherapie.

Nun frag ich mich - war es das?

Ich hab Schilddrüsenprobleme und vermute schon, dass die auch spinnt. Leider sind Endokrinologen hier total überlaufen, weswegen ich erst in 2 Wochen einen Termin habe.

Ich traue mich nicht, die Tabletten zu nehmen. Ich stille und der Satz in der Packungsbeilage lautet, dass man sie dann nur nach ausgiebigen Abwägen von Nutzen und Risiko nehmen soll.
Aber genau das hat der Arzt meiner Meinung nach nicht getan.

Was mach ich denn nun?
Ich will nun noch auf meinen Endokrinologentermin warten und den noch mal ansprechen.
Ich will aber nicht wieder zu diesem komischen Arzt hin, denn ich glaube nicht, dass ich Vertrauen zu ihm fassen kann.

Gibt es denn spezielle Ärzte, die sich mit solchen Angststörungen auskennen und darauf spezialisiert sind?

Danke!
Antje

Edit:
Tippfehler beseitigt - mein Sohn kam in der 36., nicht in der 26. SSW
Zuletzt geändert von Antje am 13:02:2008 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Wenn du eine kranke Schilddrüse hast, sollte diese richtig eingestellt werden..Nimmst du L-Thyroxin?
und ja, der Arzt den du konsultiert hast, kann etwas ganz gut: sofort Psychopharmaka verschreiben..

Hier hast du eine Liste mit Schilddrüsenspezialisten:
http://www.arztliste.raistra.de/gb/index.php
http://www.schilddruesenspezialisten.de ... /arzts.php

Bitte, bitte deine Schilddrüse ist oberwichtig.. und falls du die Werte hast, kannst du diese der Frau Dr. Brackebusch schicken. Sie ist auch Gynäkologin und kennt sich mit Hormonen sehr gut aus. Sie hat vielen Menschen geholfen..Die Beratung ist nicht teuer und es kann echt deine Rettung sein..

Hier findest du sie:
http://schilddrueseundpsyche.siteboard. ... bout7.html
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Antje,

wenn Du hier liest, war Dein Arztbesuch kein Einzelfall. Es ist zwar nicht besonders schön, aber die Realität sieht einfach so aus. Sicher hat der Arzt sehr viel Erfahrung und erfasst in kürzester Zeit die relevanten Symptome, um Dich medikamentös einzustellen. Das ist aber leider nur eine Seite der Medaille. Viel wichtiger noch als das richtige Medikament sind Vetrauen und Verständnis. Beides hast Du leider nicht erfahren. Mein Vorschlag wäre: gehe zunächst zu Deinem Hausarzt, zu dem hast Du sicher mehr Vertrauen. Besprich Deine Sorgen mit ihm und bitte ihn, mal Deine Schilddrüse und das Blutbild zu kontrollieren. Gleichzeitig würde ich ihn um eine Überweisung zum Psychologen bitten. Der hat mehr Zeit und nimmt sich Deiner Probleme an. In Deinem Fall, wo die Ängste so stark dominieren, ist eine Gesprächstherapie wirklich ratsam. Wenn Du Dich aufgrund des Stillens innerlich gegen das Medikament wehrst, würde ich es auch erst einmal nicht einnehmen. Sollte die Gesprächstherapie allein nicht ausreichen, wird Dich Dein Psychologe mit Sicherheit nochmal zu einem Psychiater schicken.

Liebe Grüße - Babette
Suse07

Beitrag von Suse07 »

Hallo Antje,

leider ist so eine blöde Erfahrung mit unwissenden Ärzten vielen von uns nicht erspart geblieben...seufsz :?

Bei mir wurde Mittwochs von einem Psychiater einer Klinik eine "Überforderung" nach der Geburt und Hörsturz diagnostiziert und Montag darauf von einem Oberarzt einer Klinik die sich SEHR GUT mit PPD auskennt eine SCHWERE PPD mit sofortigem Handlungsbedarf :shock:

Ich würde mich heute IMMER an jemanden wenden, der sich mit PPD auskennt (auch km-Entfernungen dafür in Kauf nehmen!). Schau doch mal auf die Seite mit Spezialisten (niedergelassenen) oder auch Kliniken. Da kannst du auch anrufen und NUR für ein Diagnosegespräch einen Termin vereinbaren!

LG,
Suse
Engel79

Beitrag von Engel79 »

Liebe Antje,

ich kenne Deine Ängste sehr gut - mir ging es genauso wie Dir. Ich hatte ebenfalls furchtbare Angst, daß einem von uns etwas passiert und bin echt zum "Sensibelchen" mutiert. Das Schlimme ist, daß man nicht nur "mal" an ein Unglück denkt, sondern die Szenen haargenau vor seinem inneren Auge sieht. Bei mir war es auch der LKW(-Fahrer), der meine Kinder übersieht oder ein Feuer im Kinderzimmer.

Ich habe die PPD größtenteils überstanden (ohne Therapie und ohne Medikamente), habe aber noch manchmal Tiefs in denen ich an meinem ganzen Leben zweifle. Und ich habe auch diese Ängste noch. Nicht mehr so schlimm, aber sie sind da. Ich versuche, sie nicht überzubewerten. Ich meine, jede Mutter (Vater) hat Angst um seine Kinder. Das ist völlig normal. Bei uns sind diese Ängste aber zu sehr ausgeprägt und ich glaube man muß lernen, mit ihnen umzugehen.

Gib bei der Suche nach einem Arzt nicht auf, nicht alle haben viel Ahnung davon oder Verständnis dafür.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße, Ina
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Antje,

tut mir sehr leid, dass der Doc so unsensibel reagiert hat. Aber es gibt wirklich auch die guten Ärzte, die einen sehr ernst nehmen und vor allem ZEIT haben.

Schau doch mal hier auf der Startseite - da gibt es dir Rubrik "Fachleute". Vielleicht ist da ja jemand ganz in deiner Nähe dabei!

Der Tipp zu deinem Hausarzt zu gehen finde ich auch gut und vor allem auch deine SD Werte kontrollieren zu lassen, ist in deinem Fall ganz speziell wichtig. Von da her wäre ich jetzt auch erstmal vorsichtig mit dem AD, weil du ja auch noch stillst und eben deine SD eine große Rolle spielen kann.

Du könntest in der Zwischenzeit - bis klar ist, ob du SD-Hormone brauchst, oder ein AD - die Bachblüten "Rescue Tropfen" aus der Apotheke holen. Die kann man immer nehmen auch beim Stillen und sie haben keine NW. Sie können dir in akuten Angstsituaitonen sehr gut helfen. Oder dein Hausarzt weiß sicher noch was pflanzliches zur Beruhigung und Überbrückung, bis du die Diagnose hast. Auf jeden Fall würde ich zum Hausarzt gehen, noch heute! Der hat sicher mehr Zeit für dich als dieser Psychiater.

Liebe Grüße und alles Gute!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nina

Re: Neuling hat ein paar Fragen - Frust nach Arztbesuch

Beitrag von Nina »

Hallo Antje,
Antje hat geschrieben: Pustekuchen!
Die Ängste sind immer noch da.
Ich habe Angst um mein Baby, meinen Mann, dass ich sterben muss, dass uns ein LKW beim Spazieren überrollt, dass mein Mann mit dem Flugzeug abstürzt (er ist beruflich mehrmals im Monat im Ausland), Angst, dass meine Schwiegermutter mir das Baby wegnimmt und und und...

Und ich hatte Angst, über die Angst zu reden - deswegen habe ich schön meine Klappe gehalten und allen was vorgespielt.

Das habe ich nicht lange ausgehalten und bin vor 3 Wochen zusammengebrochen. Mit Heulanfall und allem. Mitten im Supermarkt.
Das hört sich total schlimm an!
Ich kam da rein und sollte sagen, was los ist. Hab ich gemacht. Hab gesagt, dass ich Angst hab. Wovor und seit wann (hab auch gesagt, dass es seit der Schwangerschaft so schlimm ist und nicht erst im Wochenbett angefangen hat).
Dann wollte er nur wissen, ob ich stille und hat mir daraufhin 3 Packungen Citalopram-Isis 20 mg in die Hand gedrückt. Die soll ich nehmen und in einem Monat wiederkommen. Wenn ich dann immer noch Angst hab, bekomm ich eine Gesprächstherapie.
Ich verstehe deine Reaktion.Aber ADs sind nun mal die heutige Standardtherapie bei Angststörungen.

Was du brauchst ist meiner Meinung nach einen einfühlsamen Therapeuten (Psychologe),der dir hilft,diese Ängste zu verstehen und zu überwinden.
Ich hab Schilddrüsenprobleme und vermute schon, dass die auch spinnt. Leider sind Endokrinologen hier total überlaufen, weswegen ich erst in 2 Wochen einen Termin habe.
Welche Schilddrüsenprobleme hast du?Nimmst du Schilddrüsenmedikamente?
Ich traue mich nicht, die Tabletten zu nehmen. Ich stille und der Satz in der Packungsbeilage lautet, dass man sie dann nur nach ausgiebigen Abwägen von Nutzen und Risiko nehmen soll.
Aber genau das hat der Arzt meiner Meinung nach nicht getan.
Ich habe hier eine Link gesfunden,wo man Ärzte fragen kann,ob man ADs in der Stillzeit nehmen darf.Ich muß sie wieder suchen.
Gibt es denn spezielle Ärzte, die sich mit solchen Angststörungen auskennen und darauf spezialisiert sind?
Psychiater sind normalerweise die Fachärzte bei Angststörungen.Aber sie verschreiben meist nur ADs.Dabei sind ADs nur eine Säule der Therapie,sehr wichtig ist auch eine Psychotherapie.
Zuletzt geändert von Nina am 07:02:2008 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
Nina

Beitrag von Nina »

@Antje:wegen des Stillen,schaue mal hier:

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... ght=#30132
Morgaine

Beitrag von Morgaine »

Hallo Antje! Auf deine Frage kann ich leider nicht antworten, aber diese Angst habe ich auch...ich dachte sogar, das wäre normal...? :oops: (dass man als Mutter eben solche Ängste hat.)
Ich würde dir auch dringend zu einer Therapie raten.
Mehr weiss ich dir leider nicht zu sagen. Alles Liebe und eine schnelle Besserung wünsche ich dir!
Antje

Beitrag von Antje »

Danke für Eure Antworten! Es tut gut, wenn man weiß, dass man 1. nicht alleine ist und 2. es Wege da raus gibt.

Kommenden Montag habe ich endlich den Termin wegen meiner Schilddrüse. Ich nehme seit mehreren Jahren Thyronajod. Erst 75, seit Mitte der Schwangerschaft nun 100. Und das die Schilddrüse spinnt, merke ich ja schon alleine an meinen Ketten, die werden wieder merklich enger.

Mit meiner Angst pendele ich zwischen Hochs und Tiefs.

Am meisten macht mir derzeit zu schaffen, dass ich mich so von "Ritualen" abhängig mache.

Beispiele:

Weil bei uns das Stillen von Anfang an schwierig war, führe ich Buch über unsere Trinkzeiten. Was anfangs nervig war, hat sich zum Ritual entwickelt, ich hab ein richtig hübsches Heftchen dafür und schreibe jeden Tag auch dazu, was wir so erlebt haben (falls es was Besonderes gab). Und jeden Abend rechne ich aus, was ich zugefüttert habe. Danach schreibe ich dann das neue Datum für den kommenden Tag hin und gehe ins Bett.
Vergesse ich das Rechnen, kann ich nicht einschlafen, weil ich denke, dann passiert was.

Oder mein Medallion - mein Mann hat es mir zur Geburt unseres Sohnes geschenkt. Weil ja alles so überraschend kam, hat er einfach auf unserem Drucker schnell zwei Bildchen ausgedruckt und ins Medaillion getan. Er wollte die immer mal gegen richtige Bilder auf Fotopapier ersetzen.
Nun sind die Bildchen mit den Wochen unansehnlich geworden - da ich das Medallion Tag und Nacht trage, hab ich es wohl vollgeschwitzt und das Papier wurde grün.
Ich hatte richtig körperliche Schmerzen, als ich die Bilder nun gegen richtiges Fotopapier ausgetauscht habe - ich dachte wieder, nun würde was passieren.

So gibt es viele Dinge, die ich den Tag über so tue - nur weil ich denke, wenn ich das nicht "wie immer" mache, passiert was. Ich finde das sehr stressig und habe außerdem Angst, dass ich dadurch in eine Zwangsstörung rutsche.

Komischerweise weiß ich ja, wie doof das alles ist.
Aber wenn ich was vergesse, tut es mir körperlich weh. Ich habe dann das Gefühl, mir tut es im Brustkorb weh.
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Und lass bitte auch Antikörper bestimmen lassen..Wenn man viele Antikörper hat, hat man Hashimoto und wenn man Hashimoto hat, darf man kein Jod nehmen..Jod macht es noch schlimmer..

Das Thyronajod enthält Jod..

Hashimoto Thyreoiditis: zu viel Jod fördert Autoimmunprozess!

http://schilddrueseundpsyche.siteboard. ... ut109.html

Wer ist fälschlicherweise mit Jod (Thyronajod oder Jodtabletten) behandelt worden?

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1082816

Ich wünsche dir viel Glück!
Antje

Beitrag von Antje »

Blancanieves hat geschrieben:Und lass bitte auch Antikörper bestimmen
Kann man das so einfach übersehen?

Ich bin ja schon lange SD-Patientin und bei mir wurde in den letzten 3 Jahren oft ein Blutbild deswegen angefertigt. Kann es sein, dass da noch nie einer nach Antikörpern geschaut hat?
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Unsere Ärzte lernen an der Uni, dass die Bestimmung des TSH-Wertes genügt..Wenn der ok ist, wird nichts mehr gemacht..Das entspricht aber leider nicht der Realität.. Viele Labore meinen: ein TSH von 3,5 oder 4,0 ist immer noch gut..laut neuer Studien und Erkenntnisse ein TSH von 2,0 ist schon verdächtigt und man sollte aus diesem Grund den Patienten ernst nehmen, alle Symptome und Beschwerden beachten, und natürlich alle Schilddrüsenwerte kontrolieren+ Ultraschall der SD.

Übrigens: mein TSH war bei 1,95 als es mir gar nicht gut ging und ich eine Menge Symptome hatte..

Es gibt sogar Patienten, die einen normalen TSH haben und trotzdem Hashimoto haben.

Schilddrüsen-Check bei unklaren Symptomen
Gewichtszunahme und Depression sind häufig frühe Zeichen für Hypothyreose

Bei unspezifischen Symptomen lohnt es sich immer, auch an eine Schilddrüsenerkrankung zu denken. Zur Diagnostik etwa bei Gewichtsschwankungen, Depressionen oder Unruhe gehören eine Schilddrüsenpalpation und ein Schilddrüsen-Labor.
weiter geht es hier: http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... 3a1104.asp


Antikörper: TAK und MAK sollte man auch bestimmen lassen, um Hashimoto ausschließen zu können..d.h. Anti-TG ( TAK) und TPO-AK (MAK)

Wurden diese Werte bestimmt? Hast du deine Befunde da?

Aber gut, dass du zum Endo gehst..bitte ihn darum alle wichtige Werte zu kontrolieren . D.h: TSH, FT4, FT3, TAK und MAK..und lass dir Kopien der Befunde geben. Ach und schreibe bitte alle deine Symptome auf..Alles ist wichtig..! wie z.B. Zyklusstörungen, Haarausfall, Blasenschwäche, trockene Augen und trockene Haut..usw. usw. usw. usw.
Antje

Beitrag von Antje »

Ich weiß nicht, was bisher bestimmt wurde, da habe ich nie danach gefragt.

Vor 3 Jahren habe ich festgestellt, dass mir eine Kette nicht mehr passt. Bin zum Hausarzt, der machte ein Blutbild und einen Ultraschall - und danach bekam ich die Thyronajod 75.
Da ich damals schnell merkte, dass es mir besser ging (ich war vorher schlapp, hatte Gewichtsprobleme und leichte Depressionen), kam ich nicht auf die Idee, da irgendwas anzuzweifeln.

Vor der Schwangerschaft mit meinem Süßen habe ich ja zwei Fehlgeburten gehabt und deswegen habe ich meinen FA gewechselt (der alte FA tat die FG´s ab und wollte mir erzählen, dass sowas normal sei und ich mich nicht so anstellen soll).
Der neue FA hat mich dann erstmal zu diversen Spezialisten geschickt und in dem Zuge wurde die Dosierung auf 100 hochgesetzt.

Und als ich dann wieder schwanger war, hat der FA mir einen Notfalltermin bei einem hier niedergelassenen Endokrinologen besorgt. Vorher war ich noch nie bei einem gewesen.
Der gute Mann ist Amerikaner und hat auch an einer US-Uni studiert, keine Ahnung, ob die was anders machen als in Deutschland.
Jedenfalls hab ich den bisher zwei Mal in der Schwangerschaft aufgesucht und habe am Montag dann den ersten Termin nach der Schwangerschaft, der allerdings schon seit August ausgemacht ist.

Trockene Haut und Haarausfall habe ich übrigens auch. Hätt ich nie mit der SD in Verbindung gebracht - ich dachte gerade mit dem Haarausfall, dass das normal wäre nach einer Schwangerschaft.

Na ja, ich werde ihn drauf ansprechen. Ich habe seit Ende der Schwangerschaft zugenommen :? und ich finde auch, ich sehe wieder so "teigig" aus. So bäh halt.
Hoffentlich ist das die Lösung meiner Probleme...
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi Antje..

Ja macht das..

Wie du das hier nachlesen kannst, gibt es viele Hashimoto Patienten, die fälschlicherweise mit Jod behandelt worden sind:

Wer ist fälschlicherweise mit Jod (Thyronajod oder Jodtabletten) behandelt worden?

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1082816

Damit ging es ihnen schlechter, weil Jod die Autoimmunaktivität fördert.

Und wer dein Arzt dir nicht weiterhilft, kannst du wie gesagt,
einen kompetenten Facharzt (besser Nuklearmediziner, das sind die besten SDSpezialisten) aus dieser Liste suchen und deine SD dort gründlich untersuchen lassen, um sicher zu sein, dass du kein Hashimoto hast:

http://www.schilddruesenspezialisten.de/

Arzt aussuchen, der mehrere positive Beurteilungen bekommen hat und nach Registrierung schauen, ob er einen Eintrag in der Negativliste bekommen hast.

Neben der Messung der Antikörper ist ein Ultraschall unerlässlich, da manche Hashimoto Patienten seronegativ sind. Dann ist die chronische Entzündung nur am US zu erkennen (echoarmes, inhomogenes Muster).
In den meisten Fällen ist die SD zu klein, manchmal ist sie aber zu groß (Hypertrophe Form, die oft mit einem Jodmangelstruma verwechselt wird).

Wenn du Hashimoto hast (erhöhte TPO und/oder TG Ak und/oder auffälliger US), dann solltest du Thyronjod weglassen und reine L-Thyroxin nehmen. Aber das wird dir der Arzt auch sagen...

Schaue mal in dieser Liste, ob du Unterfunktion-Symptome hast:

• Müdigkeit, allgemeine körperliche Erschöpfung
• Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche
• hoher Blutdruck mit Puls unter 70
• Herzstolpern
• Depressive Stimmung, Depression, Angst- und Panikattacken
• trockene, struppige, stumpfe, und glanzlose Haare
• Haarausfall
• teigige trockene Haut, (Myxödem)
• Verstopfung
• leichtes Frieren
• Gewichtszunahme
• Zyklusstörung bei der Frau, unerfüllter Kinderwunsch
• Abnahme des sexuellen Verlangens
• nächtliches Kribbeln und Einschlafen von Händen und Unterarmen (Karpaltunnelsyndrom)
• nachlassendes Hörvermögen
• apathischer Gesichtsausdruck
• Wesensveränderungen

http://www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Symptome.html

Und die Fehlgeburten können auch von der Schilddrüsenunterfunktion kommen..ja, die liebe Schilddrüse reguliert das auch.. :roll:

Lass dir Kopien deiner Laborwerte geben. Du kannst dann, wenn du magst, auch andere SD Patienten in diesem Forum nach ihrer Meinung fragen.. http://www.ht-mb.de/forum/index.php
Antworten