Dein Weg in ein großes Abenteuer...kleiner Mika

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Maike

Dein Weg in ein großes Abenteuer...kleiner Mika

Beitrag von Maike »

Hallo Ihr Lieben,

ich war schon lange nicht mehr hier auf dieser Seite und wollte mich mal blicken lassen. Ich habe seit Mitte Februar eine tolle Therapeutin gefunden, die mir hilft, die Liebe zu meinem Sohn zu finden, die ich noch suche und die Geburt meines Sohnes Mika (Oktober 07) zu verarbeiten...es war ein ungeplanter Kaiserschnitt unter Vollnarkose und Mika kam danach sofort auf die Intensivstation.
Meine Therapeutin hat mir die Aufgabe gegeben, Mika seine Geschichte zu erzählen....die habe ich zunächst aufgeschrieben, weil ich glaube, dass es mir damit dann leichter fällt...und wenn ihr wollt, könnt ihr sie ja mal lesen :D !

LG Maike


Dein Weg in ein großes Abenteuer... kleiner Mika

Am 22. Februar 2007 konnte ich zum ersten mal Dich über ein Ultraschallgerät sehen. Ich sah einen kleinen Punkt, der sich sogar schon bewegte....das war Dein Herz was unermüdlich schlug. Nun hattest Du 9 Monate Zeit zu wachsen, Dich zu entwickeln und vermutlich jeden Tag etwas neues an Dir zu entdecken. Du warst geschützt in meinem Bauch und hattest, immer dann, wenn Du wolltest, etwas zu essen und zu trinken bei Dir! Vermutlich hast Du schon viel früher als wir dachten, etwas von der Außenwelt mitbekommen, wenn es mir mal nicht so gut ging oder ganz gut drauf war und gelacht habe oder einfach Stress hatte...all das hast Du auch in Deiner kleinen Ein-Zimmer-Wohnung mitbekommen. Du hast mich auch täglich spüren lassen, dass Du auch noch da warst, indem Du fleißig mit Deinen Händen und Füßen gegen Deine Zimmerwände geklopft hast.
Am 13. Oktober in etwa solltest Du nach Rechnung der Ärztin auf die Welt kommen und damit ich mich ein wenig vorbereiten konnte, was an dem Tag auf mich zu kommen wird, habe ich einen Kurs besucht, wo noch viele andere Mamas waren und auch ihre Babys in ihrem Bauch trugen. Wir haben dort unsere Hebamme, Angela, kennen gelernt, die mir und Dir später helfen sollte...an dem Tag, wenn es Dir in Deiner Ein-Zimmer-Wohnung zu eng wurde und Du bereit warst für das große Abenteuer! Uns wurde alles genau erklärt und wir wurden fit gemacht...für Deinen Geburtstag!

Du lagst sehr oft auf meiner Blase, so dass ich sowohl tags als auch nachts oft auf Toilette musste....so wie am frühen morgen des 8. Oktobers....
Ich wurde wach und ging zur Toilette, wo ich dann ein Geräusch aus meinem Körper hörte...ein Geräusch, was Du wohl verursacht hast...Du hast den Ballon gesprengt, der Dich mit Flüssigkeit die ganze Zeit geschützt hat. Vermutlich hast Du an dem Tag gesagt: „ Hey Leute, so langsam wird es mir zu eng hier drin. Ich hab hier keinen Platz mehr!“ Oder aber das Fruchtwasser, wo Du die ganze Zeit drin rumgeschwommen bist, war da schon nicht mehr ganz klar und es wurde sehr ungemütlich....Du wolltest da auf jeden Fall nicht mehr drinnen bleiben und das Wasser wurde immer weniger. Dein Papa und ich sind dann morgens um sieben ins Krankenhaus gefahren. An dem Ort, wo Du das Licht der Welt erblicken sollst. Hier arbeiten viele Ärzte, Krankenschwester und Hebammen, die ne Menge Ahnung haben von der ganzen Medizin. Also waren wir hier gut aufgehoben. Als wir im Kreissaal ankamen, an dem Ort, wo alle kleinen Babys geboren werden, wurden Deine Herztöne mit einem Gerät gemessen. Dafür wurden auf meinem Bauch zwei so runde Proppen gelegt und ein Gerät konnte damit Deine Herztöne aufzeichnen. So konnten wir alle sehen, dass es Dir gut geht. Außerdem wurde ich noch untersucht und mit einem Ultraschallgerät konnten wir Dich in einem kleinen Fernseher sehen....alles nur, damit wir wussten, dass es Dir gut geht. Der Tag verging, und Deine „Möbelpacker“, was meine Wehen sind, waren noch nicht da. Und ohne denen konnten wir noch nichts machen. Das Wasser bei Dir wurde immer weniger...wie in einer Badewanne, wenn man den Stöpsel rauszieht und es wurde für Dich immer ungemütlicher. Am Nachmittag war dann Angela, unsere Hebamme, da, die wir beide schon im Kurs kennen gelernt haben. Sie hat den „Möbelpackern“ jetzt mal ein wenig Beine gemacht, indem sie mir etwas gegeben hat. Dieses Zeug ist in meinem Körper bis zu den „Möbelpackern“ gelangt und endlich haben sie ihre Arbeit getan...sie haben Dir geholfen, Deine kleine Wohnung zu verlassen. Der Auszug war für Dich und für mich auch sehr schmerzhaft. Du wusstest nicht, was Dich da draußen erwartet und zu dem hast Du auch mitbekommen, dass ich Schmerzen hatte. Es war alles sehr ungemütlich, Du hast in dem langen Tunnel das Licht gesehen und hast versucht den Weg alleine zu gehen. Aber dieser Weg war sehr steinig und es ging nicht wirklich voran. Vermutlich hast Du auch die Ärzte und Angela gehört, die Dich auf den richtigen Weg bringen wollten. Wir machten uns Sorgen, warum Du nicht voran gekommen bist und dann wurden Dir zwei Nadeln ganz vorsichtig in den Kopf gepiekst. Damit waren wir direkt mit Dir verbunden und wir konnten uns sicher sein, dass der Weg einfach nur anstrengend und steinig war, Dir es aber soweit gut ging....das glaubten wir zumindest...!

Es war nachher schon recht spät, um diese Zeit gehst Du heute meistens ins Bett, wo Du immer noch auf dem Weg nach draußen warst, das Ziel aber nicht erreicht hast. Angela, die Ärzte und auch wir machten sich immer mehr Sorgen, denn Du warst nun schon ne ganze Zeit unterwegs....die Möbelpacker ständig in Deiner Begleitung....hattest doch eigentlich freien Weg...der Dir wohl zu steinig und eng erschien. Der Oberarzt, das war ein Grieche, kam dann zu uns und sagte, dass sie Dich entweder mit so einer Glocke rausziehen, was aber nicht so schön ist...als ob man Dich am Kopf fassen würde und ganz doll ziehen würde, Deine Füße am anderen Ende aber noch nicht richtig frei sind. Das wollten wir Dir nicht antun und somit hatten wir uns dann für die zweite Möglichkeit, dass Du über meinen Bauch rauskommst, entschieden. Wir wurden beide in einen anderen Raum gefahren, wo der Papa aber nicht mit rein durfte. Dort hab ich dann ein Mittel bekommen , damit ich ganz schnell einschlafe. Der Arzt hat dann meinen Bauch aufgeschnitten und Dich auf diese Weise auf die Welt geholt....DEIN GROSSES Abenteuer hat nun begonnen....!
Aber Du hast das alles nicht so toll gefunden, denn das Wasser, wo Du immer drin schwimmen konntest, war nicht mehr so klar sondern ganz dunkelgrün...und weil Du das bestimmt mal probiert hast, hast Du Dich total maddelig gefühlt und das Atmen war für Dich auch ein großes Problem zu Anfang...aber da waren ja die Ärzte, die Dir geholfen haben. Sie haben Dir eine kleine Maske aufgesetzt, so dass Du Sauerstoff bekommen hast. So wirklich schreien wolltest Du auch nicht, Du warst einfach nur fertig und wusstest gar nicht, was Du jetzt auf dieser großen Welt sollst. Alles war so groß und hell und außerdem war es kalt. Und Deine Mama....wo war die? Das hast Du Dich bestimmt auch gefragt...Ich lag noch in dem anderen Raum und habe geschlafen...von alledem leider nichts mitbekommen. Und Du kannst mir glauben ,dass ich so gerne bei Dir gewesen wäre! Aber Dein Papa wurde nachher geholt und war bei Dir! Die Ärzte haben mit ihm über Dich geredet und ihm erzählt, dass Du jetzt in einem Inkubator gelegt wirst, wo Du, u.a, auch Sauerstoff und Wärme bekommst. Damit haben sie Dich auf die Neugeborenenstation gebracht. Sie haben Dir Tag und Nacht geholfen, den Weg ins Leben zu finden! Und Du...Du hast Dir in der ersten Nacht schon überlegt, dass es gar nicht so übel hier auf der Welt ist und fingst selber an zu atmen, das was Du brauchst, um Dein Abenteuer LEBEN zu bestehen. Du wurdest immer fitter von Tag zu Tag und wir waren so oft wir konnten bei Dir, wenn Du nicht gerade geschlafen hast. Leider konnten wir Dich immer nur besuchen, weil Du nicht da gelegen hast, wo ich lag...aber zum Glück war das nicht weit weg, so dass wir immer in Deiner Nähe waren. Manches mal hast Du dann aber wieder mal vergessen zu atmen, und das konntest Du auch nicht geheim halten....die blöden Geräte haben es den Ärzten immer wieder erzählt. Aber nach einer Woche Aufenthalt durftest Du nun mit Papa und mir nach Hause! Du brauchtest keine Geräte mehr und auch keine Medizin...Du hast den Ärzten und uns klar gemacht, dass Du den Weg durchs Leben mit uns an Deiner Seite von nun an ganz alleine schaffen wirst.
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Maike,

Du hast das wunderschön geschrieben. Ich habe immer noch eine riesige Gänsehaut.
Man kann direkt die Liebe zu Deinem Kind spüren.
Ich weiß genau, wie sich das alles anfühlt. Meine Kleine wurde auch per Notkaiserschnitt geholt.
Ich leide heute noch darunter, wenn ich daran denke, dass ich den schönsten Moment nach der Geburt verschlafen habe.
Heb den Bericht auf alle Fälle für Dein Baby auf.

Liebe Grüße - Babette
Maike

Beitrag von Maike »

Hallo Babette,

vielen Dank:-)! Ich leide auch noch sehr unter den ungeplanten Kaiserschnitt, darüber, dass ich Mika am Tag der Geburt gar nicht gesehen habe, weil er abends geboren ist. Du hast geschrieben, dass man die Liebe zu meinem Kind heraus lesen kann...wenn ich sie denn auch fühlen würde, wäre ich dem schon ein großen Schritt weiter...das fehlt mir noch, ich habe das Gefühl zu funktionieren. Zu sehr wünsche ich mir noch immer, dass ich ihm nach dem Kaiserschnitt bei mir gehabt hätte, dann wäre die Verbindung, so wie ich sie mir vorstelle, vielleicht da...! Wie Du schon sagst...den schönsten Moment der Geburt verpasst zu haben...das ist nicht einfach!
Aber ich mache Fortschritte durch meine Therapeutin und daran muß ich festhalten:-)!
Hast Du denn Therapie gemacht oder hast es so geschafft?

LG Maike
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Maike,

bei mir war es so, dass ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Kleinen hatte, nur noch über ihr gegluckt und mich vollkommen vergessen habe. Ich konnte nicht essen, kaum schlafen. Ich war nicht mal zur normalen Körperhygiene fähig. Immer hatte ich Angst, ich würde was verpassen. Als meine Kleine 4 Wochen war, habe ich mit einer Verhaltenstherapie begonnen, die mir sehr geholfen hat. Nach der Stillperiode habe ich unterstützend mit einem Antidepressivum begonnen. Meine Kleine ist inzwischen 16 Monate und ich würde mich als relativ stabil bezeichen. Es fällt mir aber immer noch sehr schwer, von ihr getrennt zu sein. Dann rutsche ich ganz leicht ab. Zum Glück nicht mehr so tief wie am Anfang. Durch die Verhaltenstherapie habe ich gelernt, damit umzugehen.
Ich hätte vorher nie gedacht, dass ein Kaiserschnitt so etwas bewirken könnte.

Liebe Grüße - Babette[/code]
Maike

Beitrag von Maike »

Hallo Babette,

bei mir war es genau das Gegenteil...ich hatte das Gefühl, zu Anfang ganz extrem, einfach nur zu funktionieren und keinerlei großen Bezug zu meinem Sohn hatte! Obwohl ich mich immer um ihn gekümmert habe! Ich habe die ersten Wochen nur geweint, wo ich oft gar nicht wusste warum. Als Mika entlassen wurde, sollte man meinen, dass eine Mutter glücklich ist...in mir kam die große Angst vor der Verantwortung und der Zukunft auf...ich wurde erdrückt davon. Kann man die Mutterliebe wirklich spüren? Danach suche ich noch...aber ich bin auf dem richtigen Weg. Mein Therapeutin hilft mir sehr dabei, vor allem die Geburt zu verarbeiten, was mein größtes Problem ist! Es tut wirklich weh, DEN Moment der Geburt nicht mit erlebt zu haben und nicht dabei gewesen zu sein, als es nicht wirklich gut um Mika stand. Ich mache es mir selber noch viel schwerer, weil ich voller Selbstzweifel bin, und oft den Fehler bei mir suche!
Aber mittlerweile kann ich ein wenig damit umgehen, weil ich durch die Therapie gelernt habe, bewusst an die Geburt zu denken und meine Gefühle dabei zu kontrollieren.
Ich bin auch wirklich froh, endlich eine tolle Therapeutin gefunden zu haben und dass mir meine Hebamme SEHR geholfen hat und wirklich lange bei mir geblieben ist. Um so schwerer fiel mir der Abschied von ihr!:-)

Ich hätte auch nie gedacht, dass ein ungeplanter Kaiserschnitt so etwas auslösen kann. Aber wie Du siehst, wir sind nicht alleine :-)!

LG Maike
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Maike,

man kann die Liebe zu Deinem Kleinen spüren. Ganz ehrlich. Ich wusste doch vorher nicht, wie es bei Dir war.
Ich habe in keiner Weise das Gefühl, dass Du den Kleinen nicht liebst. Viel eher denke ich, Du hast vor lauter Angst um Deinen Engel "emotional dicht gemacht".
Es stand ja nicht so gut um ihn. Vielleicht ist es eine Art Schutzmechanismus, der bei Dir aktiviert wurde. Ich weiß nicht, ob Du verstehst was ich meine?
So in der Art: Wenn ich meine Gefühle nicht zulasse und den Kleinen nicht liebe, fällt es mir nicht so schwer, wenn ihm was passiert. Natürlich alles unterbewußt.
Berichtige mich bitte, wenn ich falsch liege.

Liebe Grüße - Babette

P.S.: Hast Du Deine Schwangerschaft auch als so wunderschön erlebt?
Maike

Beitrag von Maike »

Hallo Babette,

ich weiß es selber nicht, von daher kann ich Dir gar nicht sagen, ob Du falsch liegst oder nicht. Dass ich mein Kind liebe, höre ich von überall her...und irgendwann geht das bestimmt auch in meinem Kopf rein :D ! Ich habe aber auch das Problem, mich selber sehr gerne schlecht zu machen, mein Selbstvertrauen ganz weit weg von mir ist und oft die Fehler immer bei mir suche. Ich mag mich selber nicht so wirklich, zumindest dann, wenn mein Selbstbewusstsein nicht da ist...warum sollte ich also denken, mein Kind liebt mich bzw. ich mein Kind! DAS ist mein Problem, leider :? ! Das verfolgt mich schon mein ganzes Leben! Das was Du geschrieben hast....könntest Du auch mit recht haben...ganz ehrlich ich weiß es nicht! Ich bin nur selber so sehr von mir genervt, von meiner ganzen Art!
Ja, ich habe auch eine wunderbare Schwangerschaft gehabt! Keinerlei Probleme...dafür am Ende um so mehr :-) !
Wie gesagt, ich bin im moment ganz zuversichtlich, dass ich jetzt nach 6 Monaten es endlich mal schaffen werde!

LG Maike
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Maike,

wir scheinen uns ganz ähnlich zu sein. Auch ich habe unter mangelndem Selbstwußtsein zu leiden.
Ich kann Dir nur Mut machen. Es wird besser. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Es dauert eben nur seine Zeit. Man kann sein Verhalten u. seine Einstellung nicht von heute auf morgen ändern.
Dein Kleiner wird Dir dabei helfen.
Leider wird einem in den Medien immer noch eine, nicht mit der Wirklichkeit zu vereinbarende, Mutterrolle vorgespielt.
Manchmal denke ich, es müsste mal eine Werbung geben, die die Wirklichkeit zeigt: Unsicherheit, Schlafmangel, Stillprobleme, Wochenfluss, ein schreiendes Baby, negative Gedanken, Zukunftsangst, ...
Das sind Probleme mit denen alle zu kämpfen haben.

Liebe Grüße - Babette
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Maike,

ich habe Dir mal ein Gedicht von der Startseite von Schatten & Licht reinkopiert, falls Du es noch nicht gesehen hast.
Ich finde es einfach wunderbar.

Der Engel

Es war einmal ein Kind, das bereit war, geboren zu werden. Das Kind fragte Gott: "Sie sagen mir, dass Du mich auf die Erde schicken wirst, aber wie soll ich dort leben, wo ich doch so klein und hilflos bin? "Gott antwortete: "Von allen Engeln suche ich Dir einen für Dich aus. Dein Engel wird auf Dich warten und auf Dich aufpassen. "Das Kind erkundigte sich weiter: "Aber sag, hier im Himmel brauche ich nichts zu tun als singen und lachen, um fröhlich zu sein!"Gott sagte: "Dein Engel wird für Dich singen und auch für Dich lachen, jeden Tag. Und Du wirst die Liebe Deines Engels fühlen und sehr glücklich sein."
Wieder fragte das Kind: "Und wie werde ich in der Lage sein, die Leute zu verstehen, wenn sie zu mir sprechen und ich die Sprache nicht kenne? "Gott sagte: "Dein Engel wird Dir die schönsten und süßesten Worte sagen, die Du jemals hören wirst, und mit viel Ruhe und Geduld wird Dein Engel Dich lehren zu sprechen. "Und was muss ich tun, wenn ich mit Dir reden möchte?"
Gott sagte: "Dein Engel wird Deine Hände aneinander legen und Dich lehren zu beten." "Ich habe gehört das es auf der Erde auch böse Menschen gibt !! Wer wird mich beschützen??"
Gott sagte: "Dein Engel wird Dich verteidigen, auch wenn er dabei sein Leben riskiert!!"
"Aber ich werde immer traurig sein, weil ich Dich niemals wieder sehe! "Gott sagte: "Dein Engel wird mit Dir über mich sprechen und Dir den Weg zeigen, auf dem Du immer wieder zu mir zurück kommen kannst. Dadurch werde ich immer in Deiner Nähe sein! "In diesem Moment herrschte viel Frieden im Himmel, aber man konnte schon Stimmen von der Erde hören und das Kind fragte schnell: "Gott, bevor ich Dich verlassen muss, bitte sage mir den Namen meines Engels!!!" Gott antwortete: "Sein Name ist nicht wichtig.

DU WIRST IHN EINFACH " MAMA " NENNEN !!
Maike

Beitrag von Maike »

Liebe Babette,

vielen Dank für das Gedicht...das kenne ich schon, ich habe es vor ewigen Zeiten mal meiner Mutter geschenkt...aber als ich das heute gelesen habe...mittlerweile selber Mutter liest man es doch anders!

Ja, Du hast recht, die Gesellschaft erwartet die perfekte, glückliche Mutter von heut auf morgen...ich glaube, dass es dieses Beispiel mittlerweile wohl nur ganz selten bis gar nicht gibt. Und Leute wie wir sind nicht alleine...meine Hebamme hat immer zu mir gesagt, dass es so viele gibt, die damit zu kämpfen haben, es aber nicht zeigen wollen...nur dann wird man daran wohl zu Grunde gehen...zumindest würde ich das tun. Ich bin froh, dass ich so offen damit umgehe bzw. von anfang an so umgehen konnte. Und dabei hat mir meine Hebamme SEHR geholfen!

Das Wort Geduld ist bei mir so manches mal ein Fremdwort, aber ich weiß, dass ich das haben muß. Und wenn ich den Fortschritt sehe, den ich ja mittlerweile mache, dann kann ich darauf ja nur aufbauen.

Es ist sehr angenehm mit Dir über dieses Thema zu reden :-) !

LG Maike
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Maike,

ich denke, Du BIST schon sehr weit. Bei mir hat es um einiges länger gedauert.
Ich habe ganz lange versucht, alles perfekt zu machen. Alles wurde hinter einer perfekten Fassade versteckt. Heute kann ich offen damit umgehen und habe viele Betroffene kennengelernt.
Mir hilft das Wissen, nicht allein zu sein, sehr.
Unterstützt Dich Dein Umfeld (Freunde, Verwandte)?

Liebe Grüße - Babette
Maike

Beitrag von Maike »

Ja, ich habe Unterstützung von meinem Freund, der eine Engelsgeduld mit mir hat, sowie meine Eltern und auch meine Freunde! Das hilft schon wirklich ungemein. Auch wenn ich oft denke, meine Umwelt damit zu nerven, obwohl mir eigentlich keiner den Anstoß dafür gibt...!

Die perfekte Mutter wollte ich glaub ich auch sein, aber ich kam gar nicht dazu das zu spielen, weil ich von der ANGST, nicht perfekt zu sein, so sehr erdrückt wurde. Ich habe ein Idealbild als Mutter, was ich aber nicht gerecht werden kann, weil ich,wie all zu oft in meinem Leben, 150% von mir erwarte!

ICH STEHE MIR VIEL ZU OFT SELBER IM WEG!

Das Gefühl damit nicht alleine zu sein, das hilft mir auch ungemein. Und was mir noch hilft...ich habe durch die Geburt noch Kontakt zu anderen Müttern bekommen, die auch bei meiner Hebamme waren. Es ist wirklich schön, diese Freundschaften geschlossen zu haben. Keiner von denen leidet darunter, aber wenn ich mit denen zusammen bin, hab ich trotzdem nicht das Gefühl, damit alleine zu sein! Komisch, oder?
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Das geht mir auch so. "Gesunde" stecken mich mit ihrer guten Laune meistens an :-)
Ich kann dann ab und zu meine eigenen Probleme vergessen und grübel nicht so viel.
Ich glaube, die größte Gefahr ist, dass die Depression und die Ängste den Alltag beherrschen.
Maike

Beitrag von Maike »

Genauso fühle ich mich dann auch, wenn ich mit den Leuten zusammen bin. Ich kann vieles vergessen und sogar wieder richtig lachen und Spaß haben:-)! Gleichzeitig hab ich aber auch Angst, dass mich die depressive Stimmung nun für immer begleitet und beherrscht...wie Du schon sagst....!

An Tagen, wo es mir gut geht, welche immer mehr werden, kann ich positiv in die Zukunft schauen und ich denke, dass ist ein Fortschritt :D
Lina191106

Beitrag von Lina191106 »

Liebe Maike,

Du merkst ja selbst schon, dass es besser wird. Das freut mich für Dich :-)
Mach weiter so!
Was ich an den Mutti-Treffen so liebe ist, dass man mit dem Kind zusammen ist und sich trotzdem entspannen kann.
Ich könnte mich nicht erinnern, dass es mal laut gewesen wäre. Und wenn doch war immer gleich irgendeine Mutti mit da.
Das war ein Geben und Nehmen, was ich vorher so nicht kannte.
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