Überlege ob ich mein Kind zur Adoption freigebe...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Lymy

Überlege ob ich mein Kind zur Adoption freigebe...

Beitrag von Lymy »

Hallo zusammen,

hat hier schonmal jemand sein Kind zur Adoption freigegeben? Ich spiele schon lange heimlich mit dem Gedanken...

Ich kann sie einfach nicht mehr ertragen. :cry: Heute war wieder ein besonders schlimmer Tag.
Acilius

Lass Dich bitte beraten

Beitrag von Acilius »

Hallo!

Ich kenne mich übehaupt nicht aus mit der Thematik, aber ich bitte Dich zu eienr Beratung, vielleicht bei Pro Familia zu gehen. Ich kann verstehen dass Du Dein Kind nicht mehr ertragen kannst, ich kenne das Gefühl. Hast Du die Möglichkeit Dein Kind "in Urlaub" zu Oma oder so zu geben? Und wenn es nur für ein Wochenende ist, vielleicht hilft dir das über die nächsten Tage bis Du Dir Hilfe bzw. Beratung geholt hast. Und wenn es wirklich nicht mehr geht, gibt es vielleicht noch Pflegefamilien als Alternative.


Liebe Grüsse
Natascha
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Lymi,

zuallererst mal - ich kenne diese Gefühle gut (allerdings nur aus den ersten Wochen jeweils) und kann Dich gut verstehen.

Aber: hast Du denn zwischenzeitlich mal etwas unternommen in Richtung Kinderbetreuung für ein paar Stunden und, was mir absolut ebenso wichtig erscheint: psychologische und evtl. auch medikamentöse Hilfe? Deine Symptome passen sehr gut zu einer PPD, auch wenn die äußeren Umstände das ihrige tun in Deiner Situation (wobei eben sehr oft die äußeren Bedinungen eine Depression ausbrechen lassen).

Sieh' mal, es ist wirklich nicht einfach, auch als gesunder Mensch, den Alltag mit Kind zu bewältigen, ob mit oder ohne Partner. Aber man muss es sich doch nciht extra schwer machen und alles ertragen, wenn's eh schon kaum mehr geht und wenn Hilfe zum Greifen nah ist! Natürlich dauert auch alles seine Zeit, aber bereits die ersten Besserungen sind oft so eine Erleichterung, dass Du gerne den weiteren Weg in Angriff nimmst.

Bitte, unternimm' was, Dir und Deinem Kind zuliebe! Es kann so schön sein, Mama zu sein -- auch für Dich!!

Der Gedanke an eine Adoption ist jetzt nicht ungewöhnlich, aber Du wirst sehen, wie schnell Du das vergisst, sobald es Dir ein wenig besser geht!
Also, nicht den ersten Gang zu Pro Familia sondern zum Psychologen/Psychiater, ja?
sirius

Beitrag von sirius »

Hallo!
Ich kann Dich sehr gut verstehen, wie sich das anfühlt!!!!
Ich habe selbst sehr lange gebraucht, bis ich mein Kind "erkannt" habe.
Nun bin ich zwar noch nicht gesund, aber DAS hat sich nach intensiver Behandlung mit Ärzten und Therapeuten zum Glück geändert. Aber es hat wirklich lange gedauert....
In der Zeit war es notwendig, dass andere Menschen sich um meinen Sohn gekümmert haben. Ganz wichtig war eine Familienhelferin, die den ganzen Tag da war und mir das Kind abnahm.
Und ich habe ja noch große Kinder und einen Mann, die den Rest übernehmen konnten.
So ist es bei Dir wohl auch notwendig, dass Du Dir jetzt wirklich Hilfe holst!
Erst einmal, dass das Kind ausreichend betreut wird und dann eben auch auf ärztlicher Seite FÜR DICH.
Ich weiß ja jetzt nicht, wie alt Dein Kind ist, aber es gibt ja auch Kliniken, wo Du es mitnehmen kannst.
Eine Krankheit ist Schuld an Deinen Gefühlen, aber Du wirst auch wieder gesund und dann wirst auch Du Dein Kind lieben und Dir nicht mehr vorstellen können, es nicht bei Dir zu haben!
Als es mir so arg schlecht ging, war ich in der Klinik und habe mir nie mehr vorstellen können, wieder nach Hause zu gehen.... ich wollte nicht mehr Teil einer Familie, geschweige denn Teil meines Lebens sein.
Aber man kann sich unmöglich von allem trennen, alles verändern, was man doch durch die Brille der Krankheit ganz anders wahr nimmt, als das im gesunden Zustand wäre!!!!
Bitte lass Dich behandeln!

Ich wünsche Dir alles Liebe,
Bine
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