An die Wieder-Gesunden - Verhältnis zum Kind
Moderator: Moderatoren
An die Wieder-Gesunden - Verhältnis zum Kind
Ich denke mal, dass sich hier sicher außer mir noch die ein oder andere "Wieder-Gesunde" rumtreibt. Wie Ihr aus meinem Vorstellungsposting entnehmen könnt, hatte ich ziemliche Probleme nach der Geburt meiner ersten Tochter. Nach der Geburt meiner 2. Tochter traten diese Probleme "überhaupt" nicht auf. Darüber bin ich sehr glücklich. Ich möchte mich aber gerne mal austauschen, wie Euer Verhältnis zum Kind nach der Gesundung ist? Vielleicht ist sogar die ein oder andere Zweifachmama dabei, die ähnliches erlebt hat. Mein Verhältnis zu meinen Kindern ist zwischenzeitlich super! Aber meine Große bringt mich gefühlstechnisch heute immer noch sehr oft auf die Palme. Sie ist übermäßig sensibel und weint sehr viel. Manchmal überlege ich, ob es mit damals zusammenhängt?!? Hat sie doch was davongetragen von meinem Gefühlschaos? Sind diese Gedanken überflüssig? Meine Kleine spüre ich z. B. viel intensiver. Ich weiß einfach meist, was sie gerade braucht. Damit hatte ich damals ziemliche Probleme. Noch heute überlege ich oft, was in der Großen vorgeht. Wie sieht das bei Euch aus?? Würde mich sehr interessieren!!!
Habe nur ein Kind und zum Glück war mein Verhältnis zu ihr nie gestört. Ich hatte immer das Gefühl zu wissen, was sie braucht, und sie ist mir sehr nahe. Die Schwangerschaftsdepression, die ich hatte, hatte irgendwie nur mit mir zu tun, nicht mit ihr. Zu dem Zeitpunkt, als sie geboren wurde, hatte ich bereits ein Medikament, das mir sehr geholfen hat. Vielleicht war das gut so.
hallo samara!
ich habe nur ein kind und bin dazu noch definitiv weit weg von gesundsein entfernt... trotzdem, mir fällt folgendes dazu ein: vielleicht kannst du es versuchen, deine große so zu nehmen, wie sie ist, sie so zu akzeptieren. kann es sein, dass du auf grund deiner erkrankung von damals bei ihr genauer auf so etwas achtest? vielleicht ist es aber auch eine phase bei ihr und es wird besser mit der zeit. wie alt sind deine mädchen?
auf der anderen seite - wenn sie etwas "davon getragen hat", was kannst du für sie tun, nur sie lieben, ihr diese liebe vielleicht noch mehr versichern. vielleicht braucht sie eben diese "sicherheit", weil es nicht immer so selbstverständlich war, wie bei der kleinen? sie braucht dich einfach mehr.
mich beschäftigt das im moment auch sehr, wie es später mit meiner tochter geht und ich habe auch davon gelesen, dass viele gesunde mütter noch jahrelang schlechtes gewissen haben usw. aber eins steht fest, du bist gesund, du liebst deine kinder, du bist für sie da. manchmal wünscht man sich, man würde nicht so viel denken, weiß du was ich meine?
mich würde es auch sehr interessieren, wie es anderen gesunden in dieser hinsicht geht, ich glaube es sind hier einige, die mehr als ein kind haben.
viele liebe grüße,
wintermami
ich habe nur ein kind und bin dazu noch definitiv weit weg von gesundsein entfernt... trotzdem, mir fällt folgendes dazu ein: vielleicht kannst du es versuchen, deine große so zu nehmen, wie sie ist, sie so zu akzeptieren. kann es sein, dass du auf grund deiner erkrankung von damals bei ihr genauer auf so etwas achtest? vielleicht ist es aber auch eine phase bei ihr und es wird besser mit der zeit. wie alt sind deine mädchen?
auf der anderen seite - wenn sie etwas "davon getragen hat", was kannst du für sie tun, nur sie lieben, ihr diese liebe vielleicht noch mehr versichern. vielleicht braucht sie eben diese "sicherheit", weil es nicht immer so selbstverständlich war, wie bei der kleinen? sie braucht dich einfach mehr.
mich beschäftigt das im moment auch sehr, wie es später mit meiner tochter geht und ich habe auch davon gelesen, dass viele gesunde mütter noch jahrelang schlechtes gewissen haben usw. aber eins steht fest, du bist gesund, du liebst deine kinder, du bist für sie da. manchmal wünscht man sich, man würde nicht so viel denken, weiß du was ich meine?
mich würde es auch sehr interessieren, wie es anderen gesunden in dieser hinsicht geht, ich glaube es sind hier einige, die mehr als ein kind haben.
viele liebe grüße,
wintermami
Ich empfinde mein Verhältnis zu meiner Tochter als normal - liebevoll, fürsorglich etc. Das war auch eigentlich trotz PPD nie problematisch, obwohl ich anfangs oft das Gefühl hatte, es mt einem Monster zu tun zu haben - dieses Gefühl, das wohl vielfach aus Hilflosigkeit und Überforderung herrührte, legte sich bald undich empfand immer mehr michselbst als falsch als mein Kind.
Viele Grüße,
Blaugelb
Viele Grüße,
Blaugelb
Hallo Blaugelb,
Mein Verhältnis zu meinen dreien ist im großen und ganzen auch relativ "normal"-abgesehen von den diversen kleinen "Nervenkriegen" ,mit denen wir uns manchmal selber auf die Nerven gehen....(siehe den Thread von gestern unter Kinder).
Zu meinem großen,der ja als einziger alles drei Mal mitmachen mußte,habe ich ein besonderes Verhältnis eben aus diesem Grund.Er ist mir auch sehr ähnlich und eigentlich ein ziemlich sensibles Kind.
Ich bin auch nach jetzt 12 Jahren immer noch traurig und wütend darüber,das mir die Ärzte damals den Kontakt zu meinem Sohn anfangs verboten haben.Es wäre für meine Gesundung angeblich schädlich gewesen,mein Neugeborenen zu sehen...Gott sei Dank hat mein Mann sich nach zwei Wochen darüber hinweggesetzt und ihn mir immer zu Besuch mitgebracht,wenn er selber auch kam.
Auf meine Fragen,ob mein Kind mich nicht vermissen würde,erhielt ich damals allen Ernstes die Antwort:"Ach,die sind noch so klein,die merken das gar nicht,das sie weg sind."
Als vor 3,5 Jahren dann in der Schule die "Schullaufbahnempfehlung" ausgesprochen wurde,waren mein Mann und ich nicht damit einverstanden und ich hatte im Vorfeld schon mit dem Kinderarzt gesprochen,der uns riet,das Kind in einem sozialpädiatrischen Zentrum vorzustellen.
Das haben wir auch getan und von der Psychologin dort erhielt ich endlich Antwort auf meine Fragen,warum mein großer sich so offensichtlich damit schwer tut,sich in für ihn neuen Situationen einzugewöhnen:als ich ihn im Kiga angemeldet hatte,mußte ich die ersten vier Wochen bis mittags mit dableiben(Geschwisterkind im Schlepptau),weil er nicht alleine dableiben wollte.
In der Schule zu Anfang dasselbe "Theater".Er hat sich buchstäblich mit Händen und Füßen gewehrt,dort zu bleiben.Ebenfalls nach ca. 4 Wochen war auch dieser "Spuk" vorbei.
Die Psychologin hat im Nachhinein massive Trennungs-und Verlustängste bei ihm in diesen Situationen erklärt und uns als "Rat" mit auf den Weg gegeben,das ihm in neuen Situationen mein Mann bitte immer besonders viel Aufmerksamkeit schenken möge,weil er auch während meiner ersten PPP die Bezugsperson anstatt von mir war.
Beim anstehenden Schulwechsel nach der Grundschule haben wir das so versucht umzusetzen und auch ein Jahr später von der Realschule auf´s Gymnasium hat das so gut geklappt.
Ich hoffe sehr,das mein großer in seiner Bindungsfähigkeit nicht doch einen "Knacks" wegbekommen hat und das es ihm hoffentlich trotz allem schweren Anfang möglich sein wird,einmal eine stabile Partnerschaft eingehen zu können....und wenn nicht,kann ich nur versuchen für ihn da zu sein(also doch Glucke und Muttergefühle bis an mein Lebensende....)
Der mittlere ist in seinen Charaktereigenschaften wieder eher nach meinem Mann und die beiden stehen sich ein bißchen näher.Trotzdem habe ich ihn lieb.Auch er war ein Wunschkind,gerade wegen der ersten schlechten Erfahrungen nach dem ersten.
Er fängt allerdings oft zu zetern an und schreit gleich bei (fast) jeder Kleinigkeit los,was mich manchmal zur Weißglut treibt...
Verlust-und Trennungsängste wie der erste hat er überhaupt nicht.ABER er wurde mir ja auch nicht verboten und obwohl ich wieder stationär wegen einer PPP behandelt werden mußte,durfte ich ihn von Anfang an jeden Tag sehen und knuddeln!
Er war dann ein bißchen "durch den Wind" als ich mit dem dritten schwanger war,denn das war für alle nochmal eine sehr schwere Zeit:Drittes Kind ungeplant,ehrlich anfangs auch ein Stück nicht gewollt,Ehekrise,körperlich ziemlich am Ende zum Schluß psychisch auch...das volle Programm für mich und für den zweiten dann auch,denn ich habe ihn schnell doch ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant in den Kiga gegeben.Dann mußte ich schon während der SS erst auf eine Gyn.-Station,danach in eine psychiatrische Klinik.Zu Hause ging mein Mann arbeiten,die beiden Kinder wurden zwischen ihm,meiner Mutter und Oma,die nebenan wohnten und divérsen Haushaltshilfen hin und hergeschoben-das war nicht einfach für den kleinen Kerl mit seinen 3 Jahren.
Wenn ich jetzt beim Aufschreiben darüber nachdenke,bin ich umso stolzer auf ihn,das er das alles so weggesteckt hat!
Naja und zum Schluß dannnoch der Kleine,der jetzt auch schon 5 geworden ist.Obwohl ich mich mit der Akzeptanz seiner Anwesenheit am schwersten getan habe,kann ich ihn jetzt nochmal so richtig genießen.Er ist ja der einzige,bei dem ich die Wochenbettzeit zu Hause war und schon deshalb "etwas besonderes".Und natürlich das von allen "geliebte"Nesthäkchen geworden:ihm werden viele Fehler von vorneherein verziehen und wenn er mich mit seinem zuckersüßem Lächeln anguckt,schmelze ich dahin.Wenn er sich allerdings mit seinen Brüdern gegen Mama verbündet,kann ich auch schon mal ausflippen...
Mal wieder lang geworden,aber wer mich schon kennt,der weiß,ich kann selten kürzer...
liebe Grüße,Claudia
Mein Verhältnis zu meinen dreien ist im großen und ganzen auch relativ "normal"-abgesehen von den diversen kleinen "Nervenkriegen" ,mit denen wir uns manchmal selber auf die Nerven gehen....(siehe den Thread von gestern unter Kinder).
Zu meinem großen,der ja als einziger alles drei Mal mitmachen mußte,habe ich ein besonderes Verhältnis eben aus diesem Grund.Er ist mir auch sehr ähnlich und eigentlich ein ziemlich sensibles Kind.
Ich bin auch nach jetzt 12 Jahren immer noch traurig und wütend darüber,das mir die Ärzte damals den Kontakt zu meinem Sohn anfangs verboten haben.Es wäre für meine Gesundung angeblich schädlich gewesen,mein Neugeborenen zu sehen...Gott sei Dank hat mein Mann sich nach zwei Wochen darüber hinweggesetzt und ihn mir immer zu Besuch mitgebracht,wenn er selber auch kam.
Auf meine Fragen,ob mein Kind mich nicht vermissen würde,erhielt ich damals allen Ernstes die Antwort:"Ach,die sind noch so klein,die merken das gar nicht,das sie weg sind."
Als vor 3,5 Jahren dann in der Schule die "Schullaufbahnempfehlung" ausgesprochen wurde,waren mein Mann und ich nicht damit einverstanden und ich hatte im Vorfeld schon mit dem Kinderarzt gesprochen,der uns riet,das Kind in einem sozialpädiatrischen Zentrum vorzustellen.
Das haben wir auch getan und von der Psychologin dort erhielt ich endlich Antwort auf meine Fragen,warum mein großer sich so offensichtlich damit schwer tut,sich in für ihn neuen Situationen einzugewöhnen:als ich ihn im Kiga angemeldet hatte,mußte ich die ersten vier Wochen bis mittags mit dableiben(Geschwisterkind im Schlepptau),weil er nicht alleine dableiben wollte.
In der Schule zu Anfang dasselbe "Theater".Er hat sich buchstäblich mit Händen und Füßen gewehrt,dort zu bleiben.Ebenfalls nach ca. 4 Wochen war auch dieser "Spuk" vorbei.
Die Psychologin hat im Nachhinein massive Trennungs-und Verlustängste bei ihm in diesen Situationen erklärt und uns als "Rat" mit auf den Weg gegeben,das ihm in neuen Situationen mein Mann bitte immer besonders viel Aufmerksamkeit schenken möge,weil er auch während meiner ersten PPP die Bezugsperson anstatt von mir war.
Beim anstehenden Schulwechsel nach der Grundschule haben wir das so versucht umzusetzen und auch ein Jahr später von der Realschule auf´s Gymnasium hat das so gut geklappt.
Ich hoffe sehr,das mein großer in seiner Bindungsfähigkeit nicht doch einen "Knacks" wegbekommen hat und das es ihm hoffentlich trotz allem schweren Anfang möglich sein wird,einmal eine stabile Partnerschaft eingehen zu können....und wenn nicht,kann ich nur versuchen für ihn da zu sein(also doch Glucke und Muttergefühle bis an mein Lebensende....)
Der mittlere ist in seinen Charaktereigenschaften wieder eher nach meinem Mann und die beiden stehen sich ein bißchen näher.Trotzdem habe ich ihn lieb.Auch er war ein Wunschkind,gerade wegen der ersten schlechten Erfahrungen nach dem ersten.
Er fängt allerdings oft zu zetern an und schreit gleich bei (fast) jeder Kleinigkeit los,was mich manchmal zur Weißglut treibt...
Verlust-und Trennungsängste wie der erste hat er überhaupt nicht.ABER er wurde mir ja auch nicht verboten und obwohl ich wieder stationär wegen einer PPP behandelt werden mußte,durfte ich ihn von Anfang an jeden Tag sehen und knuddeln!
Er war dann ein bißchen "durch den Wind" als ich mit dem dritten schwanger war,denn das war für alle nochmal eine sehr schwere Zeit:Drittes Kind ungeplant,ehrlich anfangs auch ein Stück nicht gewollt,Ehekrise,körperlich ziemlich am Ende zum Schluß psychisch auch...das volle Programm für mich und für den zweiten dann auch,denn ich habe ihn schnell doch ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant in den Kiga gegeben.Dann mußte ich schon während der SS erst auf eine Gyn.-Station,danach in eine psychiatrische Klinik.Zu Hause ging mein Mann arbeiten,die beiden Kinder wurden zwischen ihm,meiner Mutter und Oma,die nebenan wohnten und divérsen Haushaltshilfen hin und hergeschoben-das war nicht einfach für den kleinen Kerl mit seinen 3 Jahren.
Wenn ich jetzt beim Aufschreiben darüber nachdenke,bin ich umso stolzer auf ihn,das er das alles so weggesteckt hat!
Naja und zum Schluß dannnoch der Kleine,der jetzt auch schon 5 geworden ist.Obwohl ich mich mit der Akzeptanz seiner Anwesenheit am schwersten getan habe,kann ich ihn jetzt nochmal so richtig genießen.Er ist ja der einzige,bei dem ich die Wochenbettzeit zu Hause war und schon deshalb "etwas besonderes".Und natürlich das von allen "geliebte"Nesthäkchen geworden:ihm werden viele Fehler von vorneherein verziehen und wenn er mich mit seinem zuckersüßem Lächeln anguckt,schmelze ich dahin.Wenn er sich allerdings mit seinen Brüdern gegen Mama verbündet,kann ich auch schon mal ausflippen...
Mal wieder lang geworden,aber wer mich schon kennt,der weiß,ich kann selten kürzer...
liebe Grüße,Claudia