Wieder unten...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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licht3

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Beitrag von licht3 »

Hallo ihr Lieben,

diese Krankheit ist so tückisch! In den letzten Wochen ging es mir auch Dank Medis sehr gut. Ich dachte, ich bin raus aus der Sch... (Sorry!) Hatte eine tolle Zeit mit Mann und Kindern, konnte alles machen und hatte Energie. Hab gelacht.Doch nun hat sich die Krankheit wieder eingeschlichen und das Schlimme ist, dass ich immer so Angst habe, dass der Zustand lange Zeit anhält. Kennt ihr das? Ich hab gemerkt, dass ich zu viel mache, aber es ist so schwer in guten Zeiten seine alten Gewohnheiten-bei mir machen, rennen, arbeiten, alles ordnen und sauber machen...-abzulegen. Außerdem habe ich das Gefühl, ich muß ganz viel machen wenn es mir gut geht, weil´s am nächsten Tag ja wieder anders sein kann. Und nun bin ich traurig und mich strengt alles furchtbar an. Wann kommen die Tiefs bei euch? Aus heiterem Himmel? Meine Thera ist seit Wochen im Urlaub aber bald zurück. Vielleicht fehlt mir das Gespräch...
Danke fürs Zuhören!

Liebe Grüße,

Licht3
Nora

Beitrag von Nora »

Guten Morgen, Licht3,

blödes Tief - ich drück Dich mal ganz doll!
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich lange Zeit praktisch täglich darauf gewartet habe, dass es mir wieder schlecht geht - das saß mir richtig im Nacken. Also dachte ich auch immer, okay, dies und jenes wolltest du noch machen, wer weiß wie es morgen ist. Aber genau das war falsch. Ich konnte die guten Tage überhaupt nicht schätzen und genießen, weil ich gedanklich sowieso schon wieder fest hing und mich dann überfordert habe - auch körperlich. Aber irgendwann habe ich verstanden, dass ich aufhören muß, zuviel an morgen zu denken und mir für heute zuviel vorzunehmen. Ich habe langsam gelernt, den Druck aus meinem Alltag rauszunehmen. Ich versuche, in mich hineinzufühlen udn mich zufragen, was willst du denn jetzt? Wäschewaschen, einkaufen, saubermachen, mit Freundin treffen - oder doch lieber zuhause bleiben?
Mit der Zeit habe ich auch schon im Vorfeld gemerkt, wann es zuviel für mich wird. Je angespannter und agressiver ich wurde, desto mehr habe ich dann gemerkt, okay, das ist zuviel, fahr runter sonst kommt ein heftiges Tief. Es sit ein Lernprozess und klappt nciht von heut auf morgen. Ich war auch immer eher der Macher-Typ und mußte alles im Griff haben. Man muß sich von diesem Denken erst mal freimachen und langsam anfange zu leben!
Es wird immer wieder mal Tiefs geben, aber die Abstände dazwischen werden größer und die Intensität der Tiefs weniger. Hör in Dich hinein und sorge gut für Dich! Meist ist der eigene Anspruch an sich selbst viel, viel höher als das was andere von uns erwarten. Man denkt nur immer, das der eigene Anspruch auch dem der anderen entspricht. Sei gut zu Dir selbst!

Alles Liebe
Nora
licht3

Beitrag von licht3 »

Vielen Dank für deine verständnisvollen Worte!

Alles Gute,

Licht3
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