Fachartikel und TV-Tipp

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Melanie W.
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Fachartikel und TV-Tipp

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Forumsfrauen,

so langsam kommt das Thema PPD ja auch in Deutschland aus der Tabuecke hervor - hier zwei Hinweise auf einen aktuellen Fachartikel sowie einen Fernseh-Spielfilm:

Miriam Elmers, die 2005 schon mal für den Hessischen Rundfunk einen guten Beitrag zum Thema postpartale Depression gedreht hat, hat jetzt für das Online-Autorennetzwerk 101suite.de einen Fachartikel geschrieben, der auch gleich zum "Tipp der Redaktion" gewählt wurde. Hier der Artikel:
http://saeuglinge-kleinstkinder.suite10 ... der_geburt

Diesen Mittwoch steht außerdem in der Krimi-Reihe um den Psychologen Maximilian Bloch (gespielt von Dieter Pfaff) eine Frau mit einer postpartalen Depression bzw. Psychose im Mittelpunkt. Der Spielfilm "Vergeben, nicht vergessen" ist ganz sicher keine "leichte Kost", zumal das Baby in dem Film zu Tode kommt; nach allem, was ich vorab gehört habe, scheint der Film jedoch seriös dargestellt und gut recherchiert zu sein. Die Filmemacher hatten in der Phase der Vorbereitung Schatten & Licht kontaktiert und (ehemalige) Betroffene befragt, um ein möglichst realistisches Bild von der Erkrankung zu bekommen. Etwas verwundert bin ich allerdings, dass in der Inhaltsangabe von einer "postnatalen Depression" die Rede ist, obwohl die Beschreibung des Falls eindeutig auf eine postpartale Psychose schließen lässt, was man ja nicht unbedingt durcheinanderwerfen sollte. Wie dem auch sei, ich bin gespannt auf den Film. Hier ein Link zur Inhaltsangabe:
http://de.tv.yahoo.com/03072008/20/bloc ... igern.html

Herzliche Grüße
Melanie
rowan

Noch ein Fillmtipp

Beitrag von rowan »

Hallo Melanie!
Vielen Dank für die Tipps.Den Artikel habe ich vorhin gelesen und den "Bloch"werde ich mir auch zu Gemüte führen.Die Serie ist sowieso klasse.
Ich hab auch noch einen Filmtipp,und zwar kommt im Oktober ein Film über PPD in die Kinos:"Das Fremde in mir" von Emily Atef.Er wurde wohl bei der Berlinale präsentiert und hat recht gute Kritiken bekommen.
Man darf gespannt sein..
Liebe Grüße von mir :-) :!:
Carolin

Beitrag von Carolin »

hey, und ich habe vor kurzem zusammen mit der eveline aus der schweiz mit rtl eine reportage dazu gedreht. es geht dort um die ppd und die betroffenen mütter. in dem fall die eveline und ich. wird mitte-ende august ausgestrahlt. auf rtl, bei rtl extra montag abends mit birgit schrowange. ich schreibe das aber rechtzeitig hier ins forum....

lieben gruß, carolin
annu

Beitrag von annu »

Hallo Carolin! Warst Du denn zufrieden mit dem Dreh? Ich hatte mich auch mal zur Verfügung bei RTL Punkt12 gestellt und konnte danach einige Nächte nicht schlafen. Den Film selbst hab ich immer noch nicht gesehen... der wurde ja schon im Februar oder so ausgestrahlt (gedreht im Oktober) Ich war jedenfalls überhaupt nicht zufrieden mit der Art wie man mir a)Einzelheiten herauskitzeln wollte und b)mich mit dem Vertrag übers Ohr hauen wollte. Aber ich hatte auch keine Kraft mehr, mich mit der Produktionsfirma auseinander zu setzen deswg. ...und auch keine Lust. Ein Filmduplikat hatte man mir versprochen, dem renn ich auch nicht mehr hinterher...
Ich mein, ist ja schön, wenn die Produktionsfirmen jetzt mal besseren Umgangston lernen...
Das mit dem Kinofilm ist ja einfach mal der Hammer! MUSS ich mir vormerken.
lg, annu.
annu

Beitrag von annu »

hier noch ein link zum filmtrailer:

http://www.bavaria-film-international.d ... ler&id=250
Carolin

Beitrag von Carolin »

hey, ich war mit dem dreh sehr zufrieden. es war eine ganz nette redakteurin. natürlich stellte sie sehr sensationsgeile fragen, sprich wegen selbstmordgedanken und so. aber das war für mich ok. gehört halt leider oftmals zu der erkrankung. ich war anschließend auch total fertig. wir haben 9 std gedreht. habe mir oftmals danach gedanken gemacht ob es richtig war und ob ich das wohl gut gemacht habe. aber das was mir bei den fragen als erstes durch den kopf geschossen ist, habe ich auch als antwort gegeben. das blöde ist, dass es so extrem gekürzt wird. wer weiß was die da zusammenschneiden. ich würde das wohl gern vorab mal sehen. naja, bin gespannt. ich nehme das natürlich auf. zur erinnerung.
wann kommt der film in den kinos?

lieben gruß, carolin
rowan

Beitrag von rowan »

Hallo Carolin!
Kinostart ist Anfang Oktober,ich glaube der 08.10. oder so.
Bin aber jetzt auch schon ganz gespannt auf euren RTL-Beitrag und werde im Forum auf den Sendetermin lauern :wink: .
Viele liebe Grüße von mir!
Nora

Beitrag von Nora »

Guten Morgen,

ich habe den Film aus der Reihe Bloch gesehen. Insgesamt fand ich ihn gut. Besonders, weil er deutlich gemacht hat, dass Ärzte nicht auf die Signale der Frau eingehen und diese einfach ignorieren. Wie im Fall der hier betroffenen Frau äußerten sich ja schone erste Wahnvorstellungen direkt im Krankenhaus nach der Geburt. Da hätte man sofort reagieren müssen. Das hat mich sehr an die Geburt meines Sohnes erinnert. Es war auch der Horror und ich hatte direkt danach Panik-/Angstattacken. Hab diese auch geäußert bei den Krankenschwestern, aber es wurde als Baby-Blues abgetan und niemand hat sich darum gekümmert.
Das Ende war etwas zu positiv gestaltet für meine Begriffe. Die Thematik ist schwer in 90 Minuten zu packen und schließlich bedeutet es monatelange oder viell. jahrelange ärztliche Betreuung und Therapie um da wieder rauszukommen. Sowohl für die Frau als auch den Mann. Interessant fand ich auch, dass die Mutter der betroffenen Frau angedeutet hat, dass es ihr nach der Geburt der Tochter auch schlecht ging, sie aber niemals darüber mit ihrer Tochter gesprochen hat und so schon etwas Aufklärung hätte betreiben können.

Viele Grüße
Nora
stinki

Beitrag von stinki »

ich habe den film auch gesehen, finde aber, dass er den leuten, die noch nichts von postpartalen psychosen gehört haben, zu wenig hintergrundwissen vermittelt.
der film ist gut, das thema und die handlung für mich nachvollziehbar, weil ich damit vertraut bin.
aber
leider wurde wieder mal ein sehr extremer fall geschildert. leider wurde die krankheit nicht ausreichend erklärt. und das wort "postpartale psychotische reaktion" fiel nur ein einziges mal.

ich bin ein bisschen enttäuscht...
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo,

ja, der Kinofilm "Das Fremde in mir" ist eine Riesenchance für uns, das Thema mal bekannter zu machen. Ich habe den Film mit ein paar Frauen meiner Münchner SHG Ende Juli bei den Münchner Filmtagen gesehen und wir waren vor allem vom ersten Teil sehr beeindruckt. Hinterher habe ich die Produzentin, die beratende Ärztin ( Frau Dr. Britsch, die früher in Berlin war und jetzt in Ulm an der Uniklinik arbeitet) und die Koordinatorin des deutschen Filmstarts kennengelernt. Alle waren sehr nett und kooperativ und wir planen im Rahmen des deutschen Filmstarts im Oktober Infoveranstaltungen in den Kinos ( zumindest in den größeren Städten). Es wäre toll, wenn unsere Schatten-und-Licht-Plakate begleitend zum Film in möglichst vielen Kinos hängen könnten. Also, wenn Ihr Lust habt, dann ordert in der S&L-Zentrale die Plakate ( es gibt sie in A3 und neuerdings auch in A2) und hängt sie in Euren örtlichen Kinos auf. Zu unserer Zentrale kommt Ihr über "Kontakt" hier auf der S&L-Seite.
Sobald wir wissen, wann der Film in welchem Ort läuft geben wir Euch hier im Forum Bescheid!
Allen SHG-Leiterinnen werde ich auch noch Bescheid sagen, denn wir brauchen ihre Mithilfe für die Info-Veranstaltungen!

Ganz lieben Dank an alle, die mithelfen, das Thema PPD aus der Tabu-Ecke zu holen!

Eure Uli
LillysMom

Beitrag von LillysMom »

Hi,
danke für den Kinotipp. Ich werde mit so vielen Leuten wie möglich ihn anschauen. Ich denke dann verstehen und sehen die anderen auch mal was mit einem passiert und wie man sich fühlt, weil erklären kann ich es bis heute nicht wirklich.
LG.
Mimi

Beitrag von Mimi »

Also schon beim Trailer hat es mir fast das Herz zerissen. Würde ihn gerne sehen aber ich weiß nicht ob ich das wirklich wage. Das ist ja recht autentisch verfilmt.
:?
Beatrice

Beitrag von Beatrice »

Hallo!

Als ich den Trailer gerade angesehen hab hatte ich auch fast das Gefühl, es nicht aushalten zu können. Mein Magen hat sich richtig verkrampft. Aber ich möchte den Film unbedingt sehen.
Zum Glück ging es mir selbst nicht so. Also, dass ich meine Kinder nicht annehmen konnte nach der Geburt. Das stelle ich mich als so schlimm vor. Die eigenen Erwartungen, die Erwartungen von außen. :cry:

Leider habe ich den Bloch nicht gesehen.

@Nora: wie ich erst vor Kurzem erfahren habe, litt meine Mutter nach meiner Geburt auch an schweren "Störungen". Es gibt keine Diagnose, da sie sich nicht behandeln ließ. Aber sie erzählte mir Dinge wie, dass sie dauernd Angst hatte, dass man mich evtl nach der Geburt vertauscht hatte und sie mich wieder hergeben muss. Es ging ihr wohl ziemlich schlecht.
Aber: sie wollte es mir vor der Geburt meiner Kinder nicht erzählen "um mir keine Angst zu machen" :roll:
Tja, nen Vorwurf mach ich ihr deswegen nicht. Es ist eben so. Bestimmt gibt es in ihrer Generation sehr viele Mütter, die genau so handeln... Leider...

Liebe Grüße,
Beatrice
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