Hallo Zusammen,
Ich bin eine ehemaliges Forummitglied, habe in letzter Zeit wieder sehr über meine Erkrankung nachgedacht, wie schlimm alles war,wie schlecht es mir ging. Ich war zum Zeitraum 2005-2006 unter dem Benutzernamen Emily unterwegs.(Vielleicht errinnert sich Marika noch, wir sind ziemlich zur gleichen Zeit erkrankt).Wie die allermeisten habe ich mich fast nicht mehr gemeldet als es mir besser ging. Deshalb melde ich mich mal wieder um euch Mut zu machen.
Kurz meine Geschichte:
Ich bin 4 Monate nach der Geburt meines Sohnes (03/05) an PPD und Zwangsgedanken erkrankt.Nach einem Gespräch mit einer Psychologin ließ ich mich von einem Psychiater mit Medikamenten behandeln. Mein Zustand war ziemlich wackelig, mal ging es so, mal ging es mir schlecht.
Zusätzlich machte ich eine Psychotherapie.In dem strengen Winter 05/06 ging es mir aber so schlecht, das ich in eine Klinik wollte, ohne Kind, das war im Februar 06. Dort war ich 6 Wochen, hatte den kleinen auch paar Tage da.
Nach dem Klinikaufenthalt ging es mir sehr, sehr langsam wieder besser. Ich habe eine Arbeit gesucht auf 400 Euro-Basis und das hat mir sehr geholfen. Im Sommer ist es mir wieder wesentlich besser gegangen, wir haben ein Haus gebaut und ich habe im November 07 nochmal eine Tochter bekommen. Bis ich mich an zwei Kinder gewöhnt habe ging es natürlich auch hoch und runter, aber Zwangsgedanken hatte ich wenig. Man kann sagen das ich beim zweiten Kind nicht nocheinmal erkrankt bin. Es war zwar schon anstrengend weil ich Familiäre Probleme hatte, aber jetzt ist der große im Kiga und es läuft sehr gut.
Aber vergessen hab ich das alles nicht. Mir tut es heute noch weh wenn eine Mutter mit dem ersten Kind so glücklich ist, da frage ich mich, warum war es bei mir nicht so, es hätte alles so schön sein können.
Ich habe viele Sachen gemacht,manches hat geholfen, manches nicht so sehr, vieles herausgefunden wie ich die Krankheit letzten Endes besiegen konnte. Ich habe jetzt noch sehr selten Zwangsgedanken.
Ich möchte euch Mut machen, das die Krankheit vorübergeht. Sie geht beim einen nach paar Monaten, beim anderen nach Jahren. Bitte macht euch deshalb keinen Stress.
Es liegt nicht am Charakter, es ist eine Erkrankung, die ihr euch nicht ausgesucht habt, wo der Leidensdruck sehr hoch ist. Das können eigentlich nur Betroffene verstehen.Lasst euch nicht das Gefühl geben das ihr selbst dran schuld seid.
Man ist auch trotz der Erkrankung eine gute Mutter.
Ich denke an euch und wünsche euch das allerbeste. Ich versuche öfters hier zu sein um euch zu unterstützen.
Eure Jolante
Möchte euch Mut machen
Moderator: Moderatoren
Hallo jolante,
dein Beitrag macht mir wirklich Mut! Danke!
Deine Geschichte ähnelt auch meiner, ich hab im Juni 08 entbunden und hatte nach einigen Wochen die Diagnose PPD mit Zwangsgedanken.
Ich hätte auch gerne noch ein zweites Kind, die Angst ist aber groß das diese quälenden Gedanken wiederkommen. Im Moment geht es mir gut ich nehme keine Medikamente und die Therapie ist auch weitgehend abgeschlossen.
Deshalb find ich deinen Beitrag gerade richtig aufmunternd das es eben trotz dieser Erkrankung (gerade eben auch diese Zwangsgedanken) bei dir nicht wieder zum Ausbruch gekommen ist! Aber wie du schreibst hast du auch heute noch zwischendurch diese Gedanken, lässt du sie dann einfach nicht weiter an dich ran oder wie gehst du damit um?
Liebe Grüße
Dany
dein Beitrag macht mir wirklich Mut! Danke!
Deine Geschichte ähnelt auch meiner, ich hab im Juni 08 entbunden und hatte nach einigen Wochen die Diagnose PPD mit Zwangsgedanken.
Ich hätte auch gerne noch ein zweites Kind, die Angst ist aber groß das diese quälenden Gedanken wiederkommen. Im Moment geht es mir gut ich nehme keine Medikamente und die Therapie ist auch weitgehend abgeschlossen.
Deshalb find ich deinen Beitrag gerade richtig aufmunternd das es eben trotz dieser Erkrankung (gerade eben auch diese Zwangsgedanken) bei dir nicht wieder zum Ausbruch gekommen ist! Aber wie du schreibst hast du auch heute noch zwischendurch diese Gedanken, lässt du sie dann einfach nicht weiter an dich ran oder wie gehst du damit um?
Liebe Grüße
Dany
Hallo Dany,
ich klinke mich nur eben kurz ein, weil du fragtest, wie Jolante mit den ZG umgeht, wenn sie hin und wieder mal kommen. Da ich auch ZG hatte, möchte ich dir gerne von mir auch berichten.
Ich bin wieder gesund, hin und wieder kommt aber auch bei mir so ein komischer Gedanke durchs Hirnkastel geflitzt.
Das darf aber sein, denn solche kurzen absurden Gedankspielereien hat jeder Mensch - diese Gedanken gehören zur menschlichen Natur. Das Problem bei uns ist "nur", dass wir sie zu sehr bewerten und dann daraus der Zwang entsteht. Der Hauptschlüssel zur Zähmung der Zwangsgedanken war bei mir, zu erkennen, dass solche Gedanken sein dürfen, dass sie normal sind, dass jeder sie hat. Nicht diese Gedanken sind krankhaft, sondern der Zwang, die falsche Bewertung - sie seien wichtig und abnormal - unserer seits, ist nötig zu korrigieren. Wenn also mal so ein Gedanke kurz kommt, weiß ich, dass das normal ist und er da sein darf - so wie er dann auch wieder gehen darf!!!
So wird bzw. wurde aus meinen ehemaligen Zwangsgedanken, ganz normale absurde Gedankenspielereien, die jeder mal hat.
Hoffe, ich konnte auch ein bissl helfen und sorry, fürs "Dazwischen funken" bei euch beiden!
Liebe Grüße von
ich klinke mich nur eben kurz ein, weil du fragtest, wie Jolante mit den ZG umgeht, wenn sie hin und wieder mal kommen. Da ich auch ZG hatte, möchte ich dir gerne von mir auch berichten.
Ich bin wieder gesund, hin und wieder kommt aber auch bei mir so ein komischer Gedanke durchs Hirnkastel geflitzt.


Hoffe, ich konnte auch ein bissl helfen und sorry, fürs "Dazwischen funken" bei euch beiden!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Dany,
Wenn ich heute Gedanken habe, versuche ich, sie an mir vorbeiziehen zulassen ohne das ich sie beachte oder bewerte. Ich habe sie halt und weiß aber das ich es nicht tun werde. So denke ich habe ich den Gedanken den Schrecken und die Kraft über mich genommen.
Dies hört sich einfach an, aber hat auch lange Zeit gebraucht,Therapie, Kobold im Kopf lesen, mir über mich selbst klar werden.
Wie gesagt ich habe es heute noch und es war schon wieder bißchen schlimmer geworden als ich das 2 Kind bekommen habe, aber ich bin gut damit klar gekommen.
Zum Thema 2.Kind
Ich kann schildern wie es bei mir war. Ich wollte eigentlich schon ein 2. Kind,Meine Psychologin hatte mir aber davon abgeraten, wobei ich zu der Zeit, als ich noch bei ihr war, mir noch nicht 100% besser ging. Ich überlegte ständig hin und her, mein Wunsch war schon ziemlich stark geworden.Ca. 1 Jahr später wurde ich auch ziemlich schnell schwanger und dann war es halt so. Aber ich hatte echt große Angst wie es mir wohl gehen würde.Ich hab mir auch gesagt sobald ich merke das ich Probleme habe lass ich mir was verschreiben, gehe zur Psychologin....
Wie gesagt war es am Anfang ziemlich anstrengend und ich konnte zwischendurch mal schlecht schlafen, ich hatte auch noch familiäre Probleme, da hab ich mir mal ein schwaches Antidepressivum verschreiben lassen, hab es aber kaum gebraucht. Es war am Anfang schwierig aber ich bin jetzt froh die beiden zu haben.
Ich finde es schwierig was dazu zu sagen ob und wann man bereit ist. Ich denke wenn man das Gefühl hat man kommt gut klar mit den Gedanken, vielleicht kann man es dann wagen ein 2. Kind zu bekommen.Bei mir ist es auch so das man vor Streß gar nicht dazu kommt sich viele Gedanken zu machen. Der Tag ist durch den Kindergarten besser strukturiert, am Morgen gehen wir schon raus, Mittags koche ich und Nachmittags unternehmen wir was und dann kommt schon bald mein Mann Nachhause. Ich muß aber dazu sagen das meine kleine ein zufriedenes Baby ist.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen, ich denke da muß man auch auf sein Herz hören.
Bis dann Jolante
Wenn ich heute Gedanken habe, versuche ich, sie an mir vorbeiziehen zulassen ohne das ich sie beachte oder bewerte. Ich habe sie halt und weiß aber das ich es nicht tun werde. So denke ich habe ich den Gedanken den Schrecken und die Kraft über mich genommen.
Dies hört sich einfach an, aber hat auch lange Zeit gebraucht,Therapie, Kobold im Kopf lesen, mir über mich selbst klar werden.
Wie gesagt ich habe es heute noch und es war schon wieder bißchen schlimmer geworden als ich das 2 Kind bekommen habe, aber ich bin gut damit klar gekommen.
Zum Thema 2.Kind
Ich kann schildern wie es bei mir war. Ich wollte eigentlich schon ein 2. Kind,Meine Psychologin hatte mir aber davon abgeraten, wobei ich zu der Zeit, als ich noch bei ihr war, mir noch nicht 100% besser ging. Ich überlegte ständig hin und her, mein Wunsch war schon ziemlich stark geworden.Ca. 1 Jahr später wurde ich auch ziemlich schnell schwanger und dann war es halt so. Aber ich hatte echt große Angst wie es mir wohl gehen würde.Ich hab mir auch gesagt sobald ich merke das ich Probleme habe lass ich mir was verschreiben, gehe zur Psychologin....
Wie gesagt war es am Anfang ziemlich anstrengend und ich konnte zwischendurch mal schlecht schlafen, ich hatte auch noch familiäre Probleme, da hab ich mir mal ein schwaches Antidepressivum verschreiben lassen, hab es aber kaum gebraucht. Es war am Anfang schwierig aber ich bin jetzt froh die beiden zu haben.
Ich finde es schwierig was dazu zu sagen ob und wann man bereit ist. Ich denke wenn man das Gefühl hat man kommt gut klar mit den Gedanken, vielleicht kann man es dann wagen ein 2. Kind zu bekommen.Bei mir ist es auch so das man vor Streß gar nicht dazu kommt sich viele Gedanken zu machen. Der Tag ist durch den Kindergarten besser strukturiert, am Morgen gehen wir schon raus, Mittags koche ich und Nachmittags unternehmen wir was und dann kommt schon bald mein Mann Nachhause. Ich muß aber dazu sagen das meine kleine ein zufriedenes Baby ist.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen, ich denke da muß man auch auf sein Herz hören.
Bis dann Jolante
Hallo Marika u. Jolante
vielen Dank für eure Beiträge!
Ich hab jetzt schon ein paar Mal im Forum von diesem Buch "Kobold im Kopf" gelesen, das werd ich mir sicher besorgen!
Da sich im Moment die "zweites Kind" Frage nicht stellt, aus Platzmangel (wohnen noch auf 55qm) werd ich versuchen das ganze in ein, zwei Jahren mit meinem Mann neu zu überdenken und wie Jolanta schreibt aufs Herz zu hören.
@ Jolante
Schön das es bei dir mit dem zweiten Kind so toll klappt!
@ Marika
Hast du / habt ihr auch noch Kinderwunsch?
Liebe Grüße Dany
vielen Dank für eure Beiträge!
Ich hab jetzt schon ein paar Mal im Forum von diesem Buch "Kobold im Kopf" gelesen, das werd ich mir sicher besorgen!
Da sich im Moment die "zweites Kind" Frage nicht stellt, aus Platzmangel (wohnen noch auf 55qm) werd ich versuchen das ganze in ein, zwei Jahren mit meinem Mann neu zu überdenken und wie Jolanta schreibt aufs Herz zu hören.

@ Jolante
Schön das es bei dir mit dem zweiten Kind so toll klappt!
@ Marika
Hast du / habt ihr auch noch Kinderwunsch?
Liebe Grüße Dany
Hallo Dany,
unser Familienplanung ist abgeschloßen, Noah wird ein Einzelkind bleiben. Das hat aber nichts mit der PPD zu tun, denn wir waren uns schon in der SS sicher, dass wir "nur" ein Kind möchten. Es ist sogar komischer Weise so, dass ich mir jetzt nach überstandener PPD viel eher vorstellen könnte, noch ein Baby zu bekommen, als bevor ich überhaupt je das Wort PPD gehört hatte. Heute hätte ich viel weniger Angst vor der Verantwortung, der Schwangerschaft, der Geburt usw. als damals - komisch gell!
Aber mein Mann hat sich schon lange sterilisieren lassen und das ist gut so. Wir sind beide ja schon Mitte 30, klar nicht zu alt für ein weiteres Kind, aber für uns persönlich doch mit ein Grund zu sagen - ein Kind reicht.
Mein Mann und ich müssen oft lächeln wenn wir mal so ein kleines süßes Baby im Arm halten.... meist sagen wir dann beide: "Gut, dass es nicht mehr geht, sonst würden wir uns vielleicht doch nochmal zu diesem Abenteuer hinreißen lassen".
Liebe Grüße von
unser Familienplanung ist abgeschloßen, Noah wird ein Einzelkind bleiben. Das hat aber nichts mit der PPD zu tun, denn wir waren uns schon in der SS sicher, dass wir "nur" ein Kind möchten. Es ist sogar komischer Weise so, dass ich mir jetzt nach überstandener PPD viel eher vorstellen könnte, noch ein Baby zu bekommen, als bevor ich überhaupt je das Wort PPD gehört hatte. Heute hätte ich viel weniger Angst vor der Verantwortung, der Schwangerschaft, der Geburt usw. als damals - komisch gell!
Aber mein Mann hat sich schon lange sterilisieren lassen und das ist gut so. Wir sind beide ja schon Mitte 30, klar nicht zu alt für ein weiteres Kind, aber für uns persönlich doch mit ein Grund zu sagen - ein Kind reicht.
Mein Mann und ich müssen oft lächeln wenn wir mal so ein kleines süßes Baby im Arm halten.... meist sagen wir dann beide: "Gut, dass es nicht mehr geht, sonst würden wir uns vielleicht doch nochmal zu diesem Abenteuer hinreißen lassen".

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex