Hallo, ich will mich auch vorstellen

[bineblaschke]

...ich hatte 4 Jahre Kinderwunsch. Wir waren schon im Endokrinologikum, um ggf eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen. Dann hat es, wie so oft es ist, geklappt.
Als ich dann schwanger wurde, habe ich viele Ängste entwickelt, erst die ersten Wochen, Angst das unserem Kind was passiert, es abgeht. Im dritten Drittel war es ganz schlimm. Hatte Angst vor einer Infektion. Konnte kaum noch was essen, ohne es ganz reinlich zu haben. Fleisch musste fast schwarz gebraten werden . Nach der Geburt unseres Sohnes, war es dann immer schlimmer geworden. Er ist auch ein sehr anspruchsvolles Kind, hat sehr viel geschrien.
Plötzlich kam dann der Gedanke...oh Gott, wie soll das weiter gehen. Ich kann nicht mehr tun und lassen was ich will. Ich wollte mein Leben zurück. Plötzlich war der Kinderwunsch, kein Wunsch mehr. Hinzu kamen dann Zwangsgedanken, die mich nochmehr in ein tiefes Loch holten.

Ich habe schon in der Schwangerschaft eine Verhaltenstherapeutin aufgesucht. Nach der Geburt bekam ich Citalopram als AD, aber diese antriebssteigernde Wirkung brachte mir Panik. Dann habe ich mit Opipramol begonnen, welches ich jetzt wieder absetze um dann Sertralin ab nächste Woche zu versuchen. Mal gucken wie es weiter geht, denn ich habe das Gefühl, wie sicher alle die in einem tiefen Loch sind, nicht mehr raus zu kommen, " verrückt " zu werden. Habe Angst vor den Medikamenten, daß ich viele ausprobieren muss.

Ich verstehe nicht warum es soweit kommen musste...
Ich habe alles was glücklich machen sollte, aber ich bins nicht.

So das war die Kurzfassung meines zur Zeit bestehenden Dramas.

LG, Sabine

[Baffy85]

Liebe Sabine, ich habe dir eine PN geschickt. Hast du sie bekommen?
LG!

[Geli]

Hallo Sabine,

ganz herzlich willkommen hier im Forum.

Wie lange hast du die einzelnen ADs genommen? Was sagt dein Psychiater dazu, dass bei dir die ADs nicht anschlagen?

Bei manchen Frauen ist die hormonelle Situation so, dass sie so stark im Vordergrund stehen, dass die ADs nicht wirken können. Es wäre wichtig, dass du dich mit deinem Arzt verständigst, dass bei dir die hormonelle Schiene einmal genauestens untersucht wird. Die körperlichen Beschwerden, die bei dir bestehen, weisen auf hormonelle Probleme hin.

Auch daher, weil du ja schon um schwanger zu werden, beim Endo warst. Weißt du, ob dieser Endo auch Schilddrüsenuntersuchungen macht? Denn das solltest du auf jeden Fall machen lassen. Auch alle anderen Hormone könnten von ihm untersucht werden. Ein Endo kann dann die Hormonkonstellation untereinander beurteilen. Das wäre wichtig. Denn Panik und die anderen Beschwerden können u.a. auch von der Schilddrüse kommen.

Ich schicke dir hier mal ein Link von SD-Ärzten, die auf einer empfohlenen Liste stehen.
http://www.top-docs.de/include.php?path=login/arzts.php
http://www.endokrinologikum.com/index.p ... set_wat=pa
http://schilddrueseundpsyche.siteboard. ... ut201.html

Einigen von uns Frauen hier im Forum ging es ähnlich. Hormonelle Probleme treten sehr oft nach einer Geburt auf. Dies kannst du hier in den Unterforen "Depression und Psychose" in einigen Beiträgen erlesen. Oder auch hier in der "Vorstellungsrunde" der Beitrag von Adela.
Gewiss sind die Zusammenhänge bei jeder anders, aber auch bei dir hängt da einiges mit den Hormonen zusammen - wie ich das sehe. Besprich dies alles genau mit deinem Arzt - auch mit Gynäkologe, Hausarzt. Viele tun das ab mit der Bemerkung, das wäre psychosomatisch. Das ist dann nur faule Ausrede. Sicherlich sind Körper und Psyche voneinander abhängig und daher ist es auch ganz wichtig und notwendig, da die entsprechenden Untersuchungen zu machen.

Auch in dem o.g. Link "Schilddrüse und Psyche" kannst du vieles über die Zusammenhänge erfahren.
http://schilddrueseundpsyche.siteboard.de/

Wenn du in den Unterforen dazu Beiträge einstellst, erhälst du sicherlich von einigen hier Antworten.
Wie ich gesehen habe, hat Baffy dir auch schon eine PN geschickt. Sie wird dir sicherlich auch einiges dazu schreiben können.
Baffy: dir ganz viel Glück. ich drück dir die Daumen.

Jedenfalls ist es wichtig, bei der SD-Untersuchung folgende Werte prüfen zu lassen:
fT3, fT4, TSH, Antikörper: MAK und TAK, und US sollte auch gemacht werden. Lass dich nicht mit einer Überprüfung von nur TSH abspeisen. Es müssen ALLE Werte kontrolliert werden.

Ich möchte dir ganz viel Mut machen. Du bist auf einem guten Weg und glaub an dich. Hast du Unterstützung und Hilfe durch deinen Partner und/oder Familie oder Freunde? Ganz viel Kraft und fühl dich hier wohl. Hier wirst du verstanden.

[Geli]

Ich noch einmal,

ich sehe gerade, es hat dann ja so geklappt, dass du ohne Hilfe von außen schwanger geworden bist. Aber daran erkennt man auch, wie sehr bei dir die Hormone durch emotionalen "Stress" beeinflusst werden.

[bineblaschke]

Hallo Geli,

danke für deinen Bericht. Ja, ich hatte mich in der Vorstellung etwas falsch ausgedrückt. Es hat dann tatsächlich ohne Hormone geklappt, aber ich hatte immer schon erhebliche Schwierigkeiten gehabt. In der Schwangerschaft habe ich dann mit L-Thyroxin angefangen und vor 2 Wochen wurden die Werte kontrolliert. Ich warte noch auf das Ergebnis.
Ich denke auch die ganze Zeit daran ins Endo zu gehen und ich glaube werde es jetzt auch tun.
Bei mir hat das Ganze mit viel Einreden zu tun. Am Anfang, nach der Geburt, wo unser Sohn seeeeehr viel schrie, habe ich gedacht..oh Gott, oh Gott..ich will nicht, ich will mein Leben zurück...habe nur noch geheult..so eine Art Trauerstimmung. Mein altes Leben musste ich verabschieden. Noch dazu ist mein Onkel 2 Wochen später gestorben, wegen eines Verkehrsunfalls. Er lag 3 Wochen im künstlichen Koma. Glück und Leid prallten aufeinander. In der Schwangerschaft hatte ich halt sehr viel Angst um unser Kind, da ich ja nun 4 Jahre auf das Wunder warten musste...ist doch eigentlich verständlich.
Meine Hebamme meinte dann, ich müsse aufpassen, wegen einer PPD...und ab da, meine ich jedenfalls..dachte ich nur noch, oh nein...bitte nicht..habe mich quasi hineingesteigert.
Bin dann zu meiner Psychologin und die meinte ich brauche ein AD. Bin dann nen Tag später zu einer Psychiaterin, die mir Citalopram verschrieb...am Sonntagabend habe ich mir dann mal die Packungsbeilage durchgelesen und seitdem bekam ich eine Panikattacke nach der anderen. Da ich schon mal bei einer Psychiaterin in der Schwangerschaft war, welche mir Opipramol verschrieben hat, welches ich bei Bedarf nehmen sollte (Hallo?), habe ich mich entschieden, in Absprache mit meinem Psychiater, diese zu nehmen. Fand ich gut, aber die haben dann nach 6 Wochen immer noch nicht gewirkt. Jetzt sitze ich hier, bin am Ausschleichen und fühle mich weder besser noch schlechter.
Ich grübel die ganze Zeit, gehe ich in die KLinik? Nehme ich ein AD? ja, nein, ja, nein....wenn nein, mach nen Fehler? Wenn ja...hätte es sein müssen?? Es nervt echt..ich will mich endlich auf mein Leben konzentrieren... aber es klappt nicht.

[Geli]

Hallo Sabine,

ich kann dich sehr gut verstehen. Glück und Leid sind bei dir zusammengetroffen. Und auch wenn man doch so gerne einfach nur glücklich sein will, klappt es doch nicht. Da hilft auch kein systematisches Denken und Einreden. In dem Fall wird man nur noch konfuser und kommt gar nicht mehr zurecht. Auch das Durchlesen der Packungsbeilage ist da zu viel.

Warum hat man bei dir L-Tyroxin wegen der SD gegeben? Hattest du vorher auch schon SD-Hormon genommen? Während der SS oder nach der Geburt passiert es bei vielen Frauen, dass die Hormone sich verändern. So auch die SD.

Wenn die Werte da sind, kannst du sie hier mal einstellen. Am besten auch beim Unterforum "Depression und Psychose" oder "Medikamente". Oder auch in dem Forum, welches ich oben im Beitrag erwähnt hatte.
oder auch hier: http://www.sd-bv.de/home.php

Hier auch ein sehr gutes Forum mit Infos, wo du dich auch mit Fragen hinwenden kannst. Ganz viele wichtige Hinweise.
http://progesteronforum.siteboard.de/pr ... t-203.html
Lies dir diese Seite durch, denn dort stehen auch die Werte, die geprüft werden sollten. Die Moderatorin ist auch hier bei uns im Forum.

Überfordere dich jetzt nicht zu sehr. Schau, dass du das alles nach und nach angehst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Geduld. Ich kenne den Hickhack selbst an mir. Und diese Gefühle sind total ätzend. Da es leider kein Geheimrezept gibt, denn jede Frau ist ja anders gestrickt, hör auf deinen Körper. Aber bei einem guten Endo bist du gut untergebracht.

Kannst du noch einmal hinterher telefonieren, dass sie auch ALLE Werte kontrollieren. Das wäre wichtig. Ansonsten würde ich auf jeden Fall einen Endo aufsuchen, denn deine Beschwerden sind total SD-typisch. Frag aber nach wegen gezielter SD-Untersuchung. So dass sie dies auch noch einmal kontrollieren. Wenn nicht der eine Endo, wo du schon mal hinwolltest, dann einer von der o.a. Liste. Ist da einer in deiner Nähe?

Auch wegen dem AD würde ich mal in einem gesonderten Beitrag hier im Unterforum "Medikamente" nachfragen. Einige Frauen kennen sich da gut aus. Und nach 6 Wochen - so finde ich - hättest du auf jeden Fall schon eine deutliche Besserung spüren müssen.

[bineblaschke]

Hey,

ich habe mir einen Termin geben lassen, bei einem Endo hier bei mir. Allerdings werde ich wohl in eine Klinik gehen, wo ich dann den Termin nicht wahrnehmen kann. Ich habe so schlimm mit diesen Zwangsgedanken zu tun. Ganz schlimm.
Ich hatte vor der SS eine Tendenz zur Unterfunktion, den man normal nicht überprüfen müsste, wenn ich nicht schwanger gewesen wäre. Somit bekam ich das L-Thy. von einem richtigen Spezialisten, der auch Ultraschall von der SD durchführte. Der ist ganz gut. Ich werde mal gucken. Wenn diese sch.. Gedanken nicht wären, dann würde ich glaub ich etwas besser leben können. Wobei ich eine Angsstörung habe, welche diese ZG hervorrufen. Trotzdem ich weiss...ok, ich bin zur Zeit krank, kann ich diese nicht akzeptieren.

[Geli]

Hallo Sabine,

gehst du in ein Mutter-Kind-Klinik?

Dort kannst du dann in Ruhe auf ein AD eingestellt werden und hast zudem auch Gespräche usw. Schau mal, was bei der SD-Untersuchung an Werten herausgekommen ist. Daraufhin wirst du ja wieder entsprechend mit L-Tyroxin eingestellt.

In der Klinik kommst du hoffentlich wieder zur Ruhe. Denn nebenbei noch den Alltag bewältigen, das zehrt ja sehr an dir.

Erzähl mal, in welche Klinik du kommst und ob dein Kind dich begleiten kann.

[Baffy85]

Hallo Geli!
Vielen dank! Glück kann ich auch gebrauchen
Mir gehts immer noch bescheiden. Und so wie sich die Sache entwickelt, muss ich befürchten, dass sich das noch sehr lange hin ziehen wird...
Liebe Grüße Baffy