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Baffy85

PPP

Beitrag von Baffy85 »

tut
Zuletzt geändert von Baffy85 am 02:02:2012 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
ubure

Beitrag von ubure »

Liebe Marina,

herzlich willkommen hier bei uns - ich hoffe, Du kannst hier viel Gutes für Dich mitnehmen und wir können Dir beim Gesundwerden zusehen!

Und dann möchte ich Dir noch zu Deinem kleinen Süßen gratulieren -er ist ja noch sehr frisch, sozusagen :-)

Zuallererst: ich glaube, fast alle hier können mehr oder weniger dasselbe Lied singen, was die Zeit nach der Geburt betrifft: Wo ist mein Leben hin? War's das jetzt? Ich will kein Kind, ich will leben!! Das macht alles keinen Sinn, man lebt nicht, aber sterben will man auch nicht (na, da scheiden sich manche Geister, aber wir wollen das nicht vertiefen).
Es ist alles noch sehr neu für Dich und auch "gesunde" Mütter haben in dieser Zeit schwer zu kämpfen, auch wenn es die wenigsten zugeben wollen.
Darf ich fragen, welche Medikamente Du nimmst? Nimmst Du sie seit der Geburt? Bist Du sonst in therapeutischer Behandlung? Das wäre nämlich schon sehr wichtig - Du bist noch ganz am Anfang, deshalb könnte man gerade hier viel machen, damit sich gar nicht erst was richtig festsetzen kann. Die Medikamente benötigen ja auch eine ganze Weile, bis sie richtig wirken - vielleicht passt auch die Dosis noch nicht ganz. Weißt Du, es gibt immer ein Schräubchen, das man noch drehen kann, justieren kann.
Und was heißt Du wärst ein schwerer Fall? Warum?? Es wäre vielleicht gut, uns noch ein wenig mehr zu erzählen, wenn Du magst.
Ich bin zwar kein Zwängler und hatte auch keine Psychose, aber Du hast vielleicht schon die Beiträge der anderen gelesen, vor allem die von Marika, die Dir sicherlich noch eine Hilfe sein wird.
Es ist jetzt noch ein bisschen schwierig, Dir etwas helfen zu können, ohne mehr Informationen über Dich, aber lass Dir das eine schon mal sagen:diese Gefühle, die Du jetzt noch hast, werden alle, eins schneller,das andere langsamer, weggehen. Du wirst Dein Kind so lieben, wie es sein soll. Für's Erste hast Du ja wohl noch Deinen Mann/Freund, der das Kind versorgt. Sei froh, dass das so ist und Du Dich vorerst noch auf Dich konzentrieren kannst. Trotzdem solltest Du Dein Kind nicht ganz abgeben, weißt Du? Man kann Liebe auch lernen, vor allem, wenn sie schon da ist, die PPP sie aber nicht vorkommen lässt.
Ich weiß schon, das hört sichalles fein an, hat aber nichts mit Dir zu tun....dennoch, wirst sehen, ich behalte Recht.

So, nun noch einen dicken Drücker und dann erst mal alle Liebe, bis bald,
Inez
Baffy85

Beitrag von Baffy85 »

edit
Zuletzt geändert von Baffy85 am 02:02:2012 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
Baffy85

Beitrag von Baffy85 »

Sorry, zwei mal gesendet...
bineblaschke

Beitrag von bineblaschke »

Hallo Marina.

Du bist nicht alleine, mir gehts zur Zeit genauso schlecht wie dir. Ich habe auch Angst verrückt zu werden. Ich gucke mein Baby an und fange an zu weinen, weil ich merke ich kann mich nicht freuen. Ich überlege auch über die Klinik nach und habe unendlich viel Angst vor diesem Schritt. Auch habe ich keine Hoffnung auf Besserung...es ist ein tiefes Loch. Ich fange nächste Woche mit nem AD an. Habe Angst vor den Nebenwirkungen. Vor allem mein Mann fängt am 16. wieder an zu arbeiten, wenn ich dann wieder Panik bekomme wie von dem AD Citalopram, dann prost mahlzeit.

Lass uns doch in Kontakt bleiben und gemeinsam diesen Weg gehen. Der Weg ist steinig und schwer..aber es kann doch nicht sein, das wir, wo wir vorher glücklich waren jetzt psychisch krank bleiben. WIR SCHAFFEN DAS

LG, Sabine
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo Baffy,

ich hatte nach beiden ersten Wunschkindern PPP,beim dritten habe ich ein Neuroleptikum zur Prophylaxe genommen und keine PPP bekommen-schön war es trotzdem nicht.

Deine Gefühle hatte ich in ähnlicher Form auch:ich konnte kaum schlafen-weder nachts noch tagsüber,Gedanken,die sich ständig wiederholten,Haushalt und Baby-total egal...Konzentration auf irgendetwas gleich Null...

Die PPPs wurden bei mir frühzeitig behandelt-ich war in den ersten zwei Wochen nach der Geburt so deutlich auffällig,das ich beim ersten Mal vollkommen unvorbereitet in der Allgemeinpsychiatrie gelandet bin.Beim zweiten wußten mein Mann und ich ja,was auf uns zukommen könnte und ich bin dann in eine andere Klinik als beim ersten Mal gegangen.

Nach beiden PPPs bin ich durch die Behandlung gesund geworden.
Beim ersten Kind war ich 3 Monate auf einer geschlossenen Station und empfand es als sehr schwer,den Alltag zu Hause mit Kind dann wieder zu schaffen.Ich hatte eine sehr liebe Haushaltshilfe,die ich aus Scham aber nur für vier Wochen in Anspruch genommen habe.Ich dachte,ich müßte es doch nun endlich mal alleine schaffen und hätte die Hilfe eigentlich noch länger benötigt...

Beim zweiten Kind war ich "nur" drei Wochen auf einer geschlossenen Station und dann nochmal drei Wochen auf einer offenen.Die ambulante Therapie nach der zweiten PPP konnte ich diesmal länger annehmen.Zuerst war es auch nur medikamentöse Therapie.Nach einem Arztwechsel,der nötig wurde,weil mein erster Arzt keinen Absetzversuch des Medikamentes mit mir machen wollte,bekam ich auch zusätzlich eine Psychotherapie verordnet,die mir sehr geholfen hat.

Knapp 2,5 Jahre nach der Geburt des zweiten Kindes war ich wieder stabil und ohne Medikamente.Das Leben hate mich glücklich wieder!

Dann kam mein "Klopfer":Kind Nr.3 meldete sich an.Wir hatten uns zwar "heimlich" immer drei Kinder gewünscht,aber nach den zwei PPPs war unser Bedarf eigentlich gedeckt... wundert es euch,wenn ich von einer glücklichen zweifach Mutter in die Rolle einer depessiven fast dreifach Mama verfiel?Ich hatte soviel Angst...ich wollte dieses Kind eigentlich nicht,aber ein gesundes Kind abtreiben,bloß,weil ich wieder krank werden würde...?Die Aussicht auf ein neuerliches Jahr kämpfen gegen PPP und wieder anschließende Depression ließ meine letzten Kräfte schwinden...ich hatte keine Lust mehr ...aber den Mut,das Leben zu beenden auch nicht-so dahin vegetiert...Kinder egal-Pferd egal-Mann egal-ICH-sowieso egal...

Kurz bevor gar nichts mehr ging bin ich mit eingebildeten(?) vorzeitigen Wehen in´s Krankenhaus.Dort wurde ich zwei Wochen umsorgt,aber dann lagen meine Nerven trotzdem blank und in einem ungemütlichen Gespräch gab der Chefarzt seine Meinung kund:sie gehören eigentlich wieder in die Psychiatrie...Toll.Eigentlich war ich davon überzeugt,das ich Erholung,Entlastung vom Alltag gebraucht hätte.Eine kontinuierliche Haushaltshilfe,aber ambulant wollte mir das keine KK bezahlen,also bin ich zur Erholung("...ruhen sie sich da mal vier Wochen aus..."waren die Worte meines Psychiaters)in die Psychiatrie,die ich noch vom zweiten Kind in Erinnerung hatte,gegangen.
Das war ´ne tolle Erholung...nichts damit,denn die haben gerade u.a. das Dach repariert...

Ich könnte Bücher darüber schreiben...

Das wichtige aber:jetzt ist unser jüngster 5 Jahre alt und ich bin so froh,das er da ist!Tief innen drin habe ich immer gewußt,das ich irgendwann werde sagen können:ja,es ist gut diese drei Kinder zu haben.

Ich nehme z.Zt.zwar wieder Bachblüten und habe im Frühjahr auch noch mal eine Psychotherapie begonnen,aber das hat nichts mehr mit den PPPs nach den Geburten zu tun.
Die sind vollständig ausgeheilt!

Ich möchte Dir und allen anderen,die das hier lesen Mut machen-macht euch auf euren Weg!

Es ist bestimmt nicht einfach,doch die ersten wichtigen Schritte hast du schon getan:Du hast hier die Möglichkeit gefunden,Dich auszutauschen,dir Rat von Betroffenen zu holen.Du bist verantwortungsvoll in ärztlicher Behandlung,das ist schon ein guter Anfang...wie es weitergeht mit Dir...hier sind viele Frauen,die das interessiert,die Dir Hilfestellung geben wollen und bestimmt auch können.

Ich freue mich,das Du da bist und wieder von Dir zu hören...

Claudia
Baffy85

Beitrag von Baffy85 »

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