...und mein Herz steht still...

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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stinki

...und mein Herz steht still...

Beitrag von stinki »

hallo, lang nicht dagewesen...

ich bin eigentlich auch "gesund", denke ich.

unsere situation:
mir gings es super in den letzten monaten. er kümmerte sich viel um das kind und ich konnte wieder mit freunden umherziehen, das leben genießen.
und eines tages dachte ich: ich will ihn nicht mehr.
ich fragte mich, und tue es noch: liebe ich ihn noch?
ich habs ihm erzählt und wir zogen die konsequenzen.

nun ist er ausgezogen. wohnt erstmal bei freunden und sucht sich was in der nähe.
ich bin allein. mir gehts ganz gut.
es ist viel arbeit so allein mit kind und haushalt und uni. aber kein grund für mich, ihn zurück zu holen.

und doch frage ich mich so oft:
wie soll es weitergehen?
will ich ihn zurück?
will ich ohne ihn sein?

WAS WILL ICH EIGENTLICH?

ich fühl mich so hin und her, finde keine ruhe, kein ergebnis, keine lösung, keinen weg.

gehört das zu manischem übermut nach der ppd?
ist das schonwieder der anfang einer depression?
wie komme ich zu einer entscheidung?

ich dachte, die zeit hilft mir dabei. und hoffe es noch.

wer hat ähnliches durch?

grüße
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo Stinki,

Deine Worte haben auch in mir Erinnerungen hochgebracht.Wie oft schon habe ich darüber nachgedacht,meinen Mann zu "entlassen"....

Es war nicht immer "Liebe",die mich davon abgehalten hat,es nicht zu tun...

Besonders habe ich die Zeit nach der 2.PPP und vor der Geburt des 3. in Erinnerung,aber auch jetzt könnte ich ihn manchmal zum Mond schießen...dabei frage ich "natürlich" nicht,wie oft er dasselbe schon mit mir hätte machen können...

Nach der Geburt des 2.war ich in der Klinik und da waren u.a. ganz viele Frauen,die sich gerade von ihren Männern getrennt hatten oder es vorhatten.Es war irgendwie wie mit den Schwangeren,die man plötzlich überall sieht,wenn man selbst schwanger ist...Eine von ihnen hat damals zu mir gesagt:"Aber Dein Mann ist doch ganz anders."Ja",denke ich,"oft fällt es mir schwer,den anderen in seinem "Anderssein" anzunehmen".Nicht nur meinen Mann-auch die Kinder-,wer nimmt mich in meinem Anderssein so an,wie ich bin?

Hilfe ich fang an zu philosophieren....hör jetzt lieber auf!

Vielleicht helfen Dir 2 Texte weiter,die ich für Dich ausgesucht habe:

Es liegt an mir.
Ich muß mir Zeit nehmen:
ruhig werden,
spüren,was in mir ist,
was mich bewegt,was mich
erschüttert,was ich brauche.

Es liegt an mir.
Ich muß mir Zeit nehmen:
ruhig wrden,
sehen,was um mich ist,
was mich fordert,was mich fördert.

Es liegt an mir.
Ich muß für mich einstehen:
meine Fragen stellen,
meine Wünsche mitteilen,
meine Bedürfnisse anmelden,
meine Forderungen eingeben,
zu meinen Grenzen stehen.

Es liegt an mir.
Ich muß zu mir Sorge tragen:
sehen,daß es mir gut geht,
daß ich wachsen kann,
daß ich glücklich bin.

Wenn ich zu mir Sorge trage,
wenn du zu dir Sorge trägst,
werden wir frei füreinander,
bereit,
miteinander Neues zu schaffen.




Niemand darf von dir verlangen,
dass du etwas gibst,
das dir nicht entspricht;
dass du etwas kannst,
das deine Kräfte übersteigt;
dass du schneller arbeitest,
als dir möglich ist;
dass du etwas erreichst,
das dich überfordert.
An dir ist es zu geben,was du hast;
zu leisten,was du kannst,
einzusetzen,was dir möglich ist.
Wer sich einsetzt,bemüht,
sich fordert,Lösungen sucht,
begangene Wege überdenkt,
hat sein Ziel erreicht,
wo immer er ankommt.

Ich wünsche Dir die richtigen Entscheidungen,Lösungen ,die gelebt werden können!

LG,Claudia
angel

Beitrag von angel »

Hallo Stinki,

ich kann da momentan ganz gut mitfühlen wie es dir wohl ergeht.

Ich bin mit meinem Freund erst seit Mai diesen Jahres zusammen. Alles lief sehr gut, ich hatte meine Eßstörung nach wie vor im Griff und auch die Depressionen waren schon lange Zeit nicht mehr da.

Dann Anfang September bemerk ich, dass ich schwanger bin - ungeplant!

Dann als es mit der Übelkeit losging, kamen auch die ersten Zweifel:
Kann ich schon Mama werden? Ich bin gerade mal 1 Jahr symptomfrei.
Kann und will ich mit ihm zusammenbleiben und ein Kind großziehen ( Mir ist dieser Punkt immer sehr wichtig gewesen, da ich ohne Vater aufgewachsen bin und dass bei mir so seine Spuren hinterlassen hat)?
Will ich mit ihm ein Kind???

Ich kann all diese Fragen bis jetzt noch nicht beantworten - ich kann mich nicht entscheiden, aber ich hoffe und glaube einfach, die Zeit wird alles zeigen!

Ganz liebe Grüsse Angel
stinki

Beitrag von stinki »

aktualisierung

er hat es geschafft ((nur 4 wochen nach unserer trennung (!))) mit jemandem ins bett zu steigen.
das ganze wäre mir egal, wenn er nicht dafür gesorgt hätte (mit absicht oder nicht spielt hier keine rolle), dass ich es auf jeden fall mitbekomme.

somit hat sich für mich gezeigt:
er braucht mich tatsächlich nicht.
meine entscheidung, ihn zu verlassen war richtig.
das war`s dann, ich brauche keinen gedanken daran verschwenden, ob es nochmal was werden könnte.
er ist bestimmt nicht der mann, der zu mir passt.

diese erkenntnis schmerzt natürlich.
etwas zu glauben oder etwas zu wissen, macht einen großen unterschied.
ich glaubte, dass ich ihn nicht brauche.
nun weiß ich, dass er mich nicht braucht.

so kann`s gehen.
mama2006

Beitrag von mama2006 »

Stinki, das ist völlig normal! Ich kenne das nur so, dass Männer nach Trennungen sofort wieder mit ner anderen Frau ins Bett steigen. Das ist übel für uns, weil wir so nicht ticken. Aber die brauchen das als Bestätigung. Dafür, dass sie wer sind, dass sie echte Kerle sind. Um die Niederlage wegzustecken. So nach dem Motto "ich bin doch wer!"

Aber wenn Du ihn nicht geliebt hast, dann wird dich das auch nicht verletzen. Er verletzt im Prinzip nur sich selbst dabei.
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