meine Gefühlswelt hat sich mal wieder in eine Achterbahn verwandelt. Mein Arbeitgeber hat mich vor einer Woche angerufen und mich gefragt, ob ich wieder arbeiten könnte. Jarne ist jetzt im Oktober 2 geworden.
Da ich vorher in Vollzeit gearbeitet habe, auf einer Stelle, die auch nicht in Teilzeit zu machen ist, war ich über ein neues Angebot sehr froh. Ich kann jetzt 2 Tage in der Woche arbeiten, laut Angaben des Arbeitgebers in diesem Monat noch 3 Tage insgesamt als Einarbeitungsphase, dann ab Januar/Februar 2 Tage wöchentlich. Das Arbeitsgebiet ist für mich komplett neu, aber interessant. Nach ein paar Tagen überlegen und Absprache mit meinem Mann, habe ich mich dazu entschlossen zuzusagen. Gesaagt, getan. Die Organisation wo Jarne in der Zeit bleiben soll, ist für mich nicht ganz einfach gewesen, da ich keinerlei familiäre Hilfe in der Nähe habe. Aber jetzt sieht es so aus, als hätte ich eine Lösung gefunden.
Gestern habe ich dann aufgrund eines kurzfristigen Anrufs eine Stunde im Büro reingeschnuppert, um da zu erfahren, dass die Frau, die mich einarbeiten soll, und deren Stelle ich auf Dauer übernehmen soll, da sie in Rente geht, gestern ihren letzten Tag hatte. Sie fährt 4 Wochen in Kur, und ich soll ab sofort die Vertretung machen.
Das war wie ein Schlag in die Magengrube. Der Job ist nicht ganz unkompliziert, und nach einer Stunde Einarbeitung fühle ich mich eher hilflos. Trotzdem will ich diese Chance eigentlich nicht einfach sausen lassen.

Dann zusätzlich das Gefühl mein Kind abzugeben. Gerade jetzt, wo wir endlich glücklich zusammen sind. Wie gerne hätte ich ihn zu Anfangs abgegeben, da ging es nicht, und jetzt will ich es nicht mehr... .
Zwei Seelen sind in meiner Brust, die der "Karriere" Frau, und die der Mutter.
Ich habe jetzt schon ein paar Tage darüber gebrütet, und ich komme nicht weiter mit mir. In ruhigen Momenten denke ich , ist doch egal, du versuchst es, und wenn es nicht klappt, ist es auch nicht so schlimm. Es kommen immer neue Chancen im Leben.
Aber abends im Bett dreht sich das Gedankenkarussell, ich finde keine Ruhe.
Finanziell kommen wir auch ohne meine Mithilfe über die Runden, aber mein Erziehungsurlaub endet im nächsten Herbst, so dass ich wieder vor der Situation stehen würde, nur ohne ein gutes Angebot vermutlich.
Heute habe ich alle Kindergärten der Umgebung abgeklappert, auch ein frustrierendes Unterfangen. Da Jarne ein Oktoberkind ist, ist er im nächsten Kindergartenjahr noch nicht drei, und ich habe erst einmal keinen Anspruch auf einen Platz. Auch sind alle KG voll bis ans Limit. Leider gibt es auch keine Möglichkeit ihn nur ein zwei Vormittage dort unterzubringen. Das ginge nur Nachmittags ab Januar, aber auch ohne konkrete Zusage. Da er aber mittags immer noch 2 Stunden schläft, möchte ich das nicht. -Chaos im Kopf-.
Ich bin schon fast so weit, alles wieder abzusagen und meinen Kopf in den Sand zu stecken. Was mich auch traurig macht, ist, dass mein Mann in dieser Hinsicht alles mir überlässt, als ginge ihn das gar nichts an. Fühle mich mal wieder ziemlich alleine gelassen. Daher jetzt hier dieser ganze Roman.
Danke fürs Zuhören

Astrid